Heute, 18. 7. 2015, starten die Salzburger Festspiele 2015 mit der "Vorwoche" der "Ouverture spirituelle", die geistliche Musik nicht nur aus unserer Kultur bringt und seit mehreren Jahren das übliche Spektakel der Festspielzeit "sanft" einläutet. Die offizielle Eröffnung mit allen Honoratioren wird dann am kommenden Samstag stattfinden, doch bereits heute versammeln sich viele, einheimische und Gäste, die am Residenzplatz nach Einbruch der Dunkelheit den traditionellen Fackeltanz beobachten. Dies ist ein immer sehr stimmungsvolles Ereignis (so es nicht durch typisch Salzburger Wolkenbrüche gestört wird ;), für heute sieht es jedoch recht trocken aus.)
Diese erste Woche liest sich für Freunde der geistlichen Musik (so wie mich ;)) so, als ob kaum mehr Wünsche offen bleiben könnten: Heute Abend dirigiert Marc Minkowski mit den Les Musiciens du Louvre Grenoble Haydns Schöpfung. Diese Woche folgen noch Diego Fasolis mit einem Palestrina-Konzert, der Salzburger Bachchor und das Mozarteum Orchester singen Mozarts c-moll Messe, Harnoncourt dirigiert die Missa Solemnis und morgen Abend spielt das Collegium 1704 unter Vaclav Luks die h-moll-Messe von Bach! Chorfreund-Herz, was willst du mehr!
Auch traditionell: am 19. Juli findet am Domplatz die Premiere des "Jedermann" statt, des Markenzeichens der Salzburger Festspiele.
Auf das Programm des heurigen Sommers darf man gespannt sein. Einen kleinen "Regietheater-Schmankerl-Gruß aus der Küche" erhielt ich bereits gestern, als ich den "Komponisten" der Begleitmusik zu Beethovens Fidelio nach Hause brachte. Offenbar hat man für die diesjährige Inszenierung die (angeblich bereits langweiligen) Dialoge durch eine neukomponierte Geräuschkulisse ersetzt! Ganz sicher war sich dieser ein wenig bedauernswerte Klang-Designer seiner Sache nicht, sei es doch "sehr gefährlich, in Verdacht zu kommen, mit einem Giganten wie Beethoven in Konkurrenz treten zu wollen"...
Ich werde heuer wieder, so es mir zeitlich möglich ist, eine wenig berichten von der "Bühne der Welt", wie sich Salzburg im Sommer nennt. Vielleicht begeben sich ja noch andere Taminos in diesen durchaus reizvollen und künstlerisch sicher sehr ergiebigen Trubel. Wiewohl ich persönlich ja eher jede Gelegenheit nutze, diesem Trubel zu entfliehen und die Logenplätze einzunehmen: Die Salzkammergut-Berge oder die Berchtesgadener Alpen.
Es grüßt euch herzlich
Bachiania