OFFENBACH, Jacques: LES CONTES D´HOFFMANN

  • Jacques OFFENBACH
    LES CONTES D´HOFFMANN

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    Komische Oper in drei Akten mit einem Prolog und einem Epilog


    Libretto von Jules Barbier nach E.T. A. Hoffmann


    Uraufführung am 10. Februar 1881 in Paris


    Die Handlung spielt Berlin - Venedig und unbestimmten Orten
    Zeit: um 1800
    Originalsprache: Französisch
    Spielauer: Je nach Version 2,5 bis 3,5 Stunden !!!



    Die Personen


    Hoffmann (Tenor)
    Niklas sein Freund/Muse (Mezzosopran)
    Lindorf - Coppelius - Dapertutto - Dr. Mirakel (Baß)
    Andreas -Cochenille - Pittichinaccio - Franz (Tenor)
    Olympia, ein Automat (Sopran)
    Giulietta, eine Kurtisane (Sopran)
    Antonia(Sopran)
    Stella, eine Sängerin (Sprechrolle)
    Spalanzani, ein Physiker (Tenor)
    Schlemihl (Bariton)
    Crespel,Antonias Vater[Baß)
    Stimme von Antonias Mutte (Alt)
    Lutter, Wirt (Baß)
    Nathanel (Tenor)
    Hermann (Bariton)
    Studenten, Festgäste, Venezianer




    Vorspiel Lutters Weinstube in Berlin


    Andreas, der Diener der berühmten Sängerin Stella soll Hoffmann einen Brief überbringen, in dem Stella ihm mitteilt, daß sie ihn heute Abend nach der Vorstellung von "Don Giovann", sie singt dort eine Hauptrolle, treffen will.


    Auch Stadtrat Lindorf liebt Stella. Er besticht Andreas, fängt somit den Brief ab, und kennt den Inhalt. Er beschließt Hoffmann betrunken zu machen, damit Stella ihm den Rücken kehrt, wenn sie ihn so sieht....


    Hoffmann umringt von zechenden Studenten singt das Lied vom Kleinzack. Er wird von Lindorf zum Trinken verführt und aufgefordert Liebesgeschichen aus seiner Vergangenheit zu erzählen.
    Sowas ist immer gefragt - uind meist kompromittierend für den Erzählenden....
    Hoffmann der allmählich vom Alkohol benebelt ist, beginnt von den drei großen unglücklichen Lieben seines Lebens zu erzählen...
    ("Le Nom de la premiere était Olympia") - ("Der Name der ersten war Olympia")



    1. AUFZUG: Salon bei Spalanzani


    Der berühmte, aber etwas durchgedrehte Physiker Spalanzani stellt auf einer Gesellschaft "seine Tochter Olympia" vor.
    Ob die versammelte skurille Gesellschaft diese plumpe übertreibung für bare Münze nimmt, oder nur des Bufetts wegen Interesse und
    Begeisterung heuchelt geht aus dem Verlauf der Handlung nicht hervor.
    Hoffmann hat zuvor von dem dubiosen Mechanikus Coppelius, dessen Aussehen an Lindorf erinnert, eine Zauberbrille erworben ("Habe Brillen, die jeden toten Gegenstand im Nu beleben")
    die er nun aufsetzt, er sieht nun alles im rosigsten Lcht. Soeben singt die wunderschöne Olympia ein Lied("Les Oiseaux dans la Charmille")=("Phöbus stolz im Sonnenwagen").
    Dabei kommt es zu kleineren Pannen, denn Olympia ist - eine mechanische Puppe - ein Automat. Immer wieder muß Spalanzani das technische Wunderwerk mit einem überdimensionalen Schlüssel aufziehen.....
    Aber dank der rosaroten Zauberbrille (sie muß sehr stark sein) von Coppelius kann Hoffmann das nicht sehen, er ist hingerissen von Olympias Anmut und schönheit.
    Völlig der Realität entrückt macht ihr eine Liebeserklärung und bittet sie zum Tanz. Dabei aber kommt die Mechanik der Puppe aus dem Gleichgewicht und sie beginnt immer schneller zu werden, Schließlich fällt sie mit Hoffmann zu Boden. Der verliert dabei seine Brille , welche dabei zerbricht.
    In dem Moment stürzt Coppelius der die Augen der Puppe verfertigt hat, aber von Spalanzani mit einem geplatzten Wechsel bezahlt wurde in den Raum.
    Er zerbricht wütend die Puppe in ihre Teile und wirft sie höhnisch Hoffmann vor die Füße. Der muß nun zu seinem Entsetzen erkennen, daß er sich in einen Automaten verliebt hat .....
    Die Gesellschaft macht sich über Hoffmann lustig: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen....




    2. AUFZUG: Giulettas Palast in Venedig


    Opernhandlungen des 19. Jahrhunderts sind geradezu überflutet von Kurtisanen, kein Wunder daß auch Hoffman mit einer konfrontiert wird,
    noch dazu mit einer ganz besonderen....
    Die venezianische Kurtisane Giulietta hat sich dem Teufel verschrieben, der stets in der Gestalt des unheimlichen Dappertutto (sein Aussehen erinnert an Lindorf) um sie ist. Dappertutto ist auf die Seele von Giuliettas Liebhabern aus. Das ist ihr Kaufpreis ("Belle nuit o nuit d´amore"=("schöne Nacht o Liebesnacht.")
    Giulietta überredet Hoffmann zum Spiel, wobei dieser all sein Geld verliert. Nun möchte Gulietta noch Hoffmanns Spiegelbild (symbolisch für die Seele) haben, ebenso, wie es einst von Schlemihl ergaunerte,
    Sie benützt dazu einen Spiegel (in der französischen Originalversion ist es ein Diamant) mittels dessen sie das Spielbild einfängt. Diesen Zauberspiegel hat sie natürlich von Dappertutto("Scintille Diamant" -"Leuchte heller Spiegel mir")
    Als Giulietta Hoffmanns Spiegelbild in Händen hält, wird dieser kurz ohnmächtig. Als er erwacht müchte er Giuliettas Liebe einfordern.
    Darüber gerät er mit Schlehmil in Streit. Es kommt zu einem Duell mit Degen. Da hoffmann unglücklicherweise keinen zur Hand hat, bietet ihm Dapertutto den seinen an. Klar, daß Hoffman siegen muß, wenn der Teufel persönlich seine Hand im Spiel hat. Hoffman ersticht Schlemihl im Kampf.
    Nun will er - ohne Nebenbuhler - sich wieder seiner Geliebten Giuletta zuwenden - zu spät - er sieht sich gerade noch mit in einer Gondel, Dapertutto an ihrer Seite, die Szene verlassen
    bevor endgültig der Vorhang fällt.



    3. AUFZUG: Zimmer im Hause von Rat Crespel, München


    Hoffmann hat sich erneut verliebt: Diesmal kann ja nichts schief gehen, keine Puppe, keine Überspannte Kurtisane, nein ein reines Mädchen mit künstlerischen Ambitionen ist diesmal das Ziel seiner Liebe: Antonia, die Tochter von Rat Crespel, einem angesehenen Berliner Bürger.("Elle a fui, la tourterelle")= ("Sie entflo, die Taube so minnig")
    Antonia ist eigentlich Sängerin, wie ihre Mutter, ebenso wie sie, ist sie jedoch schwer lungenkrank und darf daher nicht mehr singen. Auch hat ihr der Vater in Sorge um ihre Gesundheit den Umgang mit Hoffman verboten. Aber der verschafft sich mittels einiger Tricks Zugang zum Haus und das Paar fällt sich in die Arme. Da erscheint Doktor Mirakel (erneut erinnern die Züge an Lindorf), angeblich um Medizin für Antonia zu bringen.
    Crespel will ihm den Eintritt verwehren, hat er doch seiner Meinung nach auch Antonias Mutter zu Tode behandelt. Mirakel geht beleidigt.
    Nun weiß Hoffmann um die Gründe der Vorsicht in Bezug auf Antonia. Er beschwört das Mächchen, nie wieder zu singen und verabschiedet sich.
    Inzwischen ist Doktor Mirakel auf ungeklärte Weise wieder zurückgekehrt. Er ermutigt Antonia, zu singen wie einst die berühmte Mutter sang, als das nichts fruchtet, lässt er Antonians Mutter als Vision erscheinen. Das Gespenst singt mit Antonia im Duett, während Doktor Mirakel auf seiner Geige die beiden begleitet - immer schneller immer lauter immer höher, wahrhaft ein teuflisches Stück.
    Das ist zu viel für Antonia, sie sinkt kraftlos zu Boden und stirbt in den Armen ihre herbeigeeilten Vaters. Spuk und Doktor Mirakel sind inzwischen verschwunden.
    Crespel beschuldigt den inzwische zurückgekehrten Hoffmann. Ein Arzt wird gerufen. Sofort ist einer zur Stelle. Er bestätigt den Ton Antonias.
    Als er sein Gesicht Crespel zuwendet blickt dieser in das Gesicht von - Doktor Mirakel....
    Hoffmann ist jedoch wieder - wie stets zuvor- allein....


    Nachspiel: Lutters Weinstube in Berlin


    Hoffmann ist mit seiner Erzählung am Ende und total betrunken. Da erscheint Stella mit Lindorf. Dieser zeigt ihr den betrunkenen Hoffmann, worauf sich Stella von diesem abwendet und mit Lindorff Arm in Arm das Gewölbe verlässt.
    Hoffman hat verloren. da verwandelt sich sein Freund Nikolaus in Hoffmans Muse und tröstet ihn: Hoffmann ist nicht allein: Seine Muse ist bei ihm und wird mit ihm den weiteren Weg gehen...


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    Anders als bei anderen Opern ist bei diesem Werk eine kurze Erklärung notwendig.
    Da Offenbach nur einen fertigen Klavierauszug hinterließ instrumentierte sein Freund Ernest Guiraud
    die Oper und komplettierte sie.Einige Nummern, so z.B die berühmte Diamanten/Spiegelarie sind angeblich gar nicht von Offenbach
    Aber auch von der Handlung gibt es keine "Originalfassung", so wird gelegentlich die Reihenfolge 2. und 3. Akt vertauscht.
    Manche Literatur führt das Werk als Oper in 5 Akten ansatt 3 mit Vor- und Nachspiel. Die Rolle des Nikolaus
    wird oft gekürzt, die Verwandlung zu Muse oft weggelassen etc etc. All dies macht eine seriöse Beschreibung
    des Werke an sich nicht möglich - ich wählt daher eine konventionelle Lesart ohne Extravaganzen und "neue Erkenntnisse"

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    Weiterführende Threads im Tamino Klassikforum:


    Hoffmanns Erzählungen - Ein Unglücksstück ?
    Grusel- und Geisteropern des 19. Jahrhunderts




    Copyright 2005 by Alfred Schmidt exklusiv für Tamino Klassikforum

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Szenenfolge


    Personen:
    Hoffmann (Tenor)
    Niklas sein Freund/Muse (Mezzosopran)
    Lindorf - Coppelius - Dapertutto - Dr. Mirakel (Baß)
    Andreas -Cochenille - Pittichinaccio - Franz (Tenor)
    Olympia, ein Automat (Sopran)
    Giulietta, eine Kurtisane (Sopran)
    Antonia(Sopran)
    Stella, eine Sängerin (Sprechrolle)
    Spalanzani, ein Physiker (Tenor)
    Schlemihl (Bariton)
    Crespel,Antonias Vater[Baß)
    Stimme von Antonias Mutte (Alt)
    Lutter, Wirt (Baß)
    Nathanel (Tenor)
    Hermann (Bariton)
    Studenten, Festgäste, Venezianer


    Prolog:
    Lutters Weinstube in Berlin


    No.1- Chor der Studenten
    No.2- Lied und Szene (Hoffmann & Chor)
    No.3- Finale (Hoffmann, Nathanel, Niklaus, Hermann, Chor)


    1.Akt
    Salon bei Spalanzani


    No.1- Szene (Spalanzani)
    No.2- Rezitativ und Romanze Hoffmann
    No.3- Szene und Lied (Niklaus, Hoffmann)
    No.4- Szene (Niklaus, Coppelius,Hoffmann)
    No.5- Chor und Lied (Chor, Spalanzani, Hoffmann, Niklaus, Olympia)
    No.6- Romanze (Hoffmann, Olympia)
    No.7- Szene (Hoffmann, Niklaus)
    No.8- Finale (Spalanzani, Cochenille, Olympia, Niklaus, Chor)


    2.Akt
    Im Palast Giuliettas in Venedig

    No.1- Barcarole
    No.2- Lied mit Chor (Hoffmann)
    No.3- Szene (Schlemihl, Giuletta, Pitinacchio, Chor)
    No.4- Szene (Dapertutto, Giuletta)
    No.5- Duett (Giuletta, Hoffmann)
    No.6- Szene (Giuletta, Schlemihl, Hoffmann, Pitinacchio)
    No.7- Finale (Giuletta, Niklaus, Hoffmann, Schlemihl, Dapertutto, Chor)


    3.Akt
    Zimmer im Hause von Rat Crespel, München


    No.1- Romanze (Antonia)
    No.2- Szene (Crespel, Antonia, Franz)
    No.3- Szene (Franz, Hoffmann)
    No.4- Duett (Hoffmann, Antonia)
    No.5- Terzett (Mirakel, Hoffmann, Crespel)
    No.6- Szene (Hoffmann, Antonia)
    No.7- Terzett (Mirakel, Antonia, Stimme)
    No.8- Finale (Crespel, Antonia, Niklaus, Hoffmann)


    Epilog
    Lutters Weinstube in Berlin


    No.1- Szene und Chor (Hoffmann, Studenten)


    ENDE