Peter Boyer: Sinfonische Werke

  • Peter Boyer (geb. 1970 ... ) ist ein aktueller amerikanischer Komponist unserer Zeit.

    Peter Boyer (1970 - ) ist ein amerikanischer Komponist, der ganz offensichtlich auf die Entwicklungen der Musikgeschichte der letzten 100 Jahre pfeift. Seine 1. Symphonie schwelgt in tonalen Klangräumen wie man es seit Erich Wolfgang Korngold und Richard Strauss kaum mehr gehört hat, es sei denn im Kino. Die Symphonie hat drei Sätze: Prelude - Scherzo/Dance - Adagio. Das Prelude macht ungefähr da weiter, wo Coplands Apalachian Springs aufhört, Teile davon könnten die nächsten olympischen Spiele eröffnen. Scherzo/Dance ist eine Verbeugung vor Leonard Bernstein - dem die Symphonie auch gewidmet ist - und seiner Westside Story. Und das abschliessende 11-minütige Adagio der Soundtrack zu einer Kamerafahrt durch grandiose menschenleere amerikanische Landschaften. Ein echter "Crowdpleaser". Das LPO wird vom Komponisten dirigiert, das müsste eigentlich ein Hit werden.


    Ihn scheint die Musikgeschichte und die vergangene Avantgarde nicht zu interessieren. Er macht quasi da weiter, wo Copland u. Co aufhörte ... ^^ Ist das nicht wunderbar !!! :D :D:untertauch:


    ES ist ein HIT, bei der mir die Frage auf der Zunge liegt: "Habt ihr die neuste von Boyer (NAXOS, 2013, DDD) noch nicht???"


    :thumbsup: Die CD hat bei mir den absoluten Hörspass ausgelöst. Die Werke sind nicht gerade von allergrösster Ernsthaftigkeit gekennzeichnet, so wie man dies bei dem gerade noch gehörten Rochberg konstatieren könnte, aber von grosser und positiver Lebensfreude.
    Nicht nur die dreisätzige Sinfonie Nr.1 (2012-13), sondern auch die festlichen Celebration-Werke Silver Fanafare (2004), Festivities (2011) und Celebration-Ouvertüre (1997/2001), die jedes Fest grossartig mit Pomp und Gloria eröffnen könnten, sind erste Sahne und ebenfalls rhythmisch packende Meisterstücke des 21.JHD. Auch die drei Sätze (Apollo, Aphrodite, Ares) für reines Streichorchester Three Olympians (2000) sind trotz ihrer einseitigen Streicherinstrumentation farbenreich komponiert und allerbestes kurzweiliges Material.


    Die Sinfonie Nr.1 ist dem Gedenken an Leonard Bernstein gewidmet, der seine helle Freude an dem Werk gehabt hätte.
    Die drei Sätze / Dauer ~ 24Minuten:
    1. Prelude
    2. Scherzo/Dance
    3. Adagio


    Die Silver Fanfare würde ich als brillantes Gegenstück zu Bernsteins Candide - Ouvertüre bezeichen.



    NAXOS, 2013, DDD


    :!: Volle Empfehlung !
    Von der Interpretation autentisch unter dem dirigierenden Komponisten mit dem ausgezeichenten London PO und klanglich aus dem Abbey Road Studios London allererste Sahne.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang