Wer kennt es nicht, das "Luja, sog i..." unseres Münchner Dienstmannes mit seiner eigenartigen Weise des Frohlockens. Wir aber wollen uns einmal einem Phänomen zuwenden, das es wohl nur in der geistlichen Musik gibt: Kompositionen über nur ein Wort (in der Oper wäre es vielleicht Ahimé oder so was Ähnliches - bitte bei Henscheid nachsehen).
Die beiden wichtigsten liturgischen Wörter sind zunächst das Amen, das in unzähligen Kompositionen ausgebreitet wird; hier ist das bekannteste wohl das "Amen" am Schluss des Messias. Ich erinnere mich aber auch sehr gut an das lange Amen beim Schluss des Credo in der "Missa Papa Marcelli" von Palestrina oder das ungeheuer eindrucksvolle, sich langsam aufbauende Amen im 8stimmigen "Geistlichen Lied" op. 30 von Johannes Brahms.
Hier soll es aber um unseren Dienstmann gehen, der die göttlichen Ratschläge an die bayerische Regierung noch immer nicht losgeworden ist, wie jeder weiß. Allerdings soll dies doch in seriöser Form geschehen. Es geht natürlich um das "Hallelujah"
Das "Hallelujah stammt aus dem Hebräischen und ist eine Abkürzung von "hallelu Jahwe":wir wollen zu Jahwe (sprich 'jach- wee) jubeln oder Jahwe preisen. In der katholischen Liturgie, wenn sie lateinisch daherkommt, wird es zu Alleluja. Die Schreibweise "Halleluja" ist ein Bastard.
Mein Vorschlag: wer möchte, zitiert einmal seine Lieblings - Hallelujahs aus der Musikgeschichte. Hier nun meine ersten drei.
1. Frühbarock: Der Schluss von Johann Hermann Scheins Motette über den Psalm 116 ("Das ist mir lieb", haben wir gerade am Sonntag aufgeführt): ein unglaublich rasantes Stück, das sich auch im Schützschen Werkverzeichnis nicht zu verstecken brauchte.
2. Barock: na, was wohl? Auch im Dezember 2014 erst gesungen, das berühmte aus dem Messias, das übrigens im englischsprachigen Bereich stehend gesungen und stehend gehört wird. Es ist nicht ganz sortenrein, weil da noch ein Text dabei ist.
3. Modern: ein unglaublich klangschönes, nicht leichtes Alleluja des amerikanischen Komponisten Eric Whitacre (Lichtjahre entfernt von Roger); das haben wir 2014 gesungen und ich lechze erneut danach.