RIMSKY-KORSAKOFF Nikolai: Sinfonien - Orchesterwerke - Ouvertüren

  • Rimsky-Korsakoff (1844-1908) war der einflussreichste Vertreter der „Gruppe der 5“ – auch „das mächtige Häuflein genannt, einer Komponistenvereinigung, welche sich dem Vorbild Glinkas und einer speziell russisch orientierten Tonsprache verbunden fühlte – im Gegensatz etwa zu Tschaikowsky, der nach Ansicht der Gruppe eher „westlich“ ausgerichtet war. Wir finden bei Rimsky-Korsakoff zahlreiche Opern mit russisch- national geprägten Inhalten, ebenso wie entsprechenden Orchesterstücken. Hier aber geht es ausschließlich um seine drei Sinfonien.
    Rimsky Korsakow, adeliger Abstammung, wird – wie in seiner Familie üblich - zum Seeoffizier ausgebildet. Während seiner Kadettenzeit entdeckt er seine Liebe zur Musik. Gleichzeitig lernt er 1861 Balakirew kennen, der ihn in den Kreis von Cui, Borodin und Mussorgsky einführt. Diese Bekanntschaft führt einerseits dazu, dass Rimsky-Korsakoff Musik zu studieren beginnt und andrerseits zur Komposition seiner ersten Sinfonie, welche gelegentlich als erste russische Sinfonie überhaupt gesehen wird. Der Komponist berichtet, dass er zu jener Zeit nicht mal die grundlegenden Kenntnisse besaß, die solch ein Unterfangen rechtfertigten.Indes hilft ihm Balakirew bei der Instrumentierung. Und am 24.(19.) Dezember 1865 wird die Sinfonie unter der Leitung von Balakirew an der neuen Freien Musikschule St. Petersburg uraufgeführt.
    Die Uraufführung gestaltet sich zum Triumph für Rimsky-Korsakow.

    Caesar Cui beschreibt die Szene folgendermaßen:


    Zitat

    „Die Zuschauer lauschten mit wachsendem Interesse. Nach dem Andante und Finale riefen die Zuhörer nach dem Komponisten, Ein junger, 22 jähriger Marineoffizier stand vor ihnen, und alle, die an die große Zukunft unserer Musik glauben, alle, die die Schönheit eines Werkes bewundern können, ohne dass ein bekannter, oft mittelmäßiger Name darüber steht, sprangen auf wie ein Mann und brachen in stürmischen Beifall aus. Die Musik des jungen Rimsky-Korsakow ist so eindrucksvoll in ihrer Einfachheit, Gesundheit und der freien und vielfältigen Entwicklung der Themen. Wenn man nach Vergleichen sucht, scheint er Glinka nahezustehen. Rimsky Korsakoff hat uns die erste russische Sinfonie geschenkt“


    Das beigefügte Photo zeigt Rimsky-Korsakoff im Jahre 1864, gibt also jenen Eindruck wider, welchen er optisch auf das Publikum der Uraufführung seiner ersten Sinfonie gemacht haben wird, speziell die Damenwelt wird vermutlich hingerissen gewesen sein...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    TAMRUSINFO

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Rimsky-Korsakoff ist nicht gerade als genialer Symphoniker in die Musikgeschichte eingegangen; im Gegenteil, praktisch alle seine nicht-symphonischen Orchesterstücke sind bekannter und beliebter als die drei Symphonien, allen voran natürlich die "Scheherazade" mit gefühlt um die 1000 Einspielungen.


    Die erste Symphonie ist das Werk eines Anfängers, Rimsky-Korsakoff war 17 als er sie begann und er musste sich mehr als einmal Rat und Kritik bei Balakirew holen, der wohl auch einige Seiten beispielhaft für den Komponisten orchestriert hat. Die 1865 uraufgeführte Symphonie galt als erste "russische" Symphonie, was sie aber nicht ist, denn Rubinstein hatte schon mehrere vorher komponiert. Das Werk ist viersätzig und gut 25 min lang:


    Largo assai—Allegro
    Andante tranquillo
    Scherzo. Vivace
    Allegro assai


    Die Symphonie beginnt mit einer langsamen, dunkel gefärbten, vielversprechenden Einleitung, das Versprechen wird m.E. dann im Hauptteil aber nicht ganz eingelöst. Das Andante tranquillo klingt ziemlich nach Tschaikovsky, dessen erste Symphonie aber erst 1866 entstand. Am originellesten vielleicht der Scherzosatz. Der Finalsatz wieder recht russisch. Rimsky-Korsakoff hatte wohl mehrere volkstümliche Themen verarbeitet. Insgesamt ein nicht schlechter Erstling, aber auch kein wirklich großer Wurf.


    Die mir vorliegende Interpretation durch das Götheburg SO unter Neeme Järvi ist sicher sehr gut, was davon durch die Toningenieure des Weltmarktführers in Sachen Klassik allerdings aufs Band gekommen ist, lässt zu wünschen übrig. Sobald es lauter wird, wird es auch dumpf und mulmig. Da hat das kleine schwedisch BIS-Label in derselben Halle mit demselben Orchester unter demselben Dirigenten dutzendfach ganz andere Dinge aufs Band gezaubert.

  • Ich habe die ewig nicht gehört, aber die Sinfonien 1 und 3 sind seltsam "akademische", eher "unrussische" Stücke, die Rimskys Stärken kaum zeigen können. "Antar" ist dagegen m.E. ein faszinierendes Stück, das ich persönlich der zwar spektakulären, aber etwas zu aufgeblasenen "Sheherazade" vorziehe.
    Nicht ganz zu unrecht sind etliche Suiten mit Musik aus Opern (Zar Saltan, Der Goldene Hahn usw.) erheblich bekannter als die Sinfonien (bes. 1 und 3). Ein besonderer Favorit meinerseits unter diesen Suiten ist die zu "Weihnachtsabend" (oder "Die Nacht vor Weihnachten"), sehr stimmungsvoll, u.a. mit einer Polonaise, die man der aus Onegin an die Seite stellen kann.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Die mir vorliegende Interpretation durch das Götheburg SO unter Neeme Järvi ist sicher sehr gut, was davon durch die Toningenieure des Weltmarktführers in Sachen Klassik allerdings aufs Band gekommen ist, lässt zu wünschen übrig.


    Da bin ich jetzt etwas verwundert, lieber Lutgra,
    denn ich halte die N.Järvi-Doppel-CD für konkurrenzfähig. Ich nehme an, dass Du diese DG-Aufnahmen (wie so oft) auf LP hast ? Auf CD finde ich den Klnag und die Int wirklich ordentlich und keinesfalls besser als bei BIS üblich. Ich höre diese neben meinen Swetlanow - Aufnahmen gerne.


    Egal, wenn es um Rimsky-Korsakoff geht, dann komme ich keinesfalls an diesem Standardrepertoire von Swetlanow nicht vorbei, dass er wie gewohnt "interessant" darbietet. Da Ganze "packend" zu nennen wäre übertrieben, denn dazu geben die Partituren zu wenig her.



    Antar op.9 (Sinfonie Nr.2)


    Ich habe dieser Tage festgestellt, dass sich die Swetlanow-Aufnahmen der R.K.-Sinfonien rar gemacht haben. Ich hatte diese Aufnahmen vor vielen Jahren in der Eurodisc-Ausgabe auf CD bei EBAY noch ergattern können und bin froh - denn besser gehts nicht. Was insbesondere für die Interessanste Sinfonie Nr.2 "ANTAR" gilt, die wirklich faszinierender ist, als Nr. 1 und 3 (Johannes hatte dies bereits ebenfalls festgestellt !). :!: Antar ist eine Sinfonische Dichtung in 4 Teilen.


    - zur Zeit nicht verfügbar -
    Sinfonien Nr.1 - 3
    Akademisches Staatliches SO der UDSSR Moskau
    Jewgenij Swetlanow
    Eurodisc, 1977, 1983, ADD


    Dafür kann man eine Aufnahme von ANTAR mit dem Philharmonia Orchestra mit Swetlanow erwerben:

    Helios, 1989, DDD



    Mir persönlich gefällt übrigens von ANTAR sowohl mit N.Järvi wie auch mit Swetlanow besser, als die ebenfalls recht gute Aufnahme mit Ansermet.
    :!: Hier handelt es sich um die erste Stereo-Klassik-Aufnahme, die Decca gemacht hat. Zwar Stereo, aber dennoch noch "relativ historisch" klingend:



    DEcca, Juni 1954 (Antar), ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Rimsky- Kosakoff. Sinfonie nr 2 op 9 „Antar“


    Drei Jahre nach seiner ersten Sinfonie komponiert Rimski Korsakoff – inzwischen technisch versiert – seine zweite. Die Uraufführung der Erstfassung fand am 10. März 1869 in St. Petersburg unter der Leitung von Mili Balakirew statt.
    Sie ist ein programmatisches Werk, wohl inspiriert durch Werke wie die „Sinfonie Fantastique“ oder Hector in Italien“ von Berlioz, möglicherweise auch durch die sinfonischen Dichtungen von Franz Liszt...(?)
    Das Werk ist zwar 4sätzig folgt aber im Aufbau der erzählten Geschichte. Der Sinfonie (bzw "Sinfonischen Suite" liegt ein orientalisches Märchen des polnischen Dichters und Orientalisten Osip Senkowsky (1800-1858) zugrunde.
    Dem Thema entsprechend ist auch Rimsky-Korsakoffs Musik orientalisch gefärbt – in gewisser Weise eine Vorahnung auf „Scheherezade“
    Die Handlung wird von verschiedenen Quellen in Details unterschiedlich wiedergegeben, daher werde ich versuchen eine einigermaßen korrekte Fassung zu schreiben – in aller Kürze:
    --------------------------------------------------------------------------
    Der Dichter Antar hat sich – von den Menschen – enttäuscht in die Wüste zurückgezogen. Er sieht dort eine Gazelle, die von einem riesigen Raubvogel verfolgt wird. Antar tötet den Vogel mit seinem Speer – die Gazelle entflieht. Erschöpft schläft er ein und findet sich im Traum im Palast der Peri (Fee, Elfe) Gül-Nasar. Sie ist identisch mit jenem Wesen, das in Gestalt einer Gazelle durch die Wüste gelaufen ist und welches Antar gerettet hat. Zu Belohnung bietet sie Antar die drei Wonnen des Lebens:
    Rache – Macht –Liebe
    Antar entscheidet sich für die Liebe zu Fee. Als diese zu erkalten droht tötet sie ihn durch einen leidenschaftlichen Kuss.

    --------------------------------------------------------------------------
    Es lohnt sich sicher, nachzuforschen wie die Textvorlage im Original gelautet hat, die mir bekannte Versionen unterscheiden sich teilweise recht erheblich.


    Rimski-Korsakoff - er schätzte das Werk auch in späteren Jahren auf dem Höhepunkt seines Ruhms – hat das Werk insgesamt 2 mal überarbeitet und ihm nachträglich den Titel „Sinfonische Suite“ gegeben. In seinen Memoiren „ Chronik meines musikalischen Lebens“ letzte Auflage bei Reclam, Leipzig 1968.- erklärt er warum seine 2. Sinfonie eigentlich keine Sinfonie ist – und vieles andere mehr. Leider ist das Werk inzwischen aus den Katalogen gestrichen worden….


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Könnte man diesen Thread in das Themenverzeichnis aufnehmen? Ich habe eine Weile danach suchen müssen und dachte schon, es gäbe kein Thema, das den Symphonien dieses Komponisten gewidmet ist.


    Von den drei Symphonien gefällt mir die erste am wenigsten, sie ist seltsam blutleer und fade. Ich kenne sie allerdings nur in der umgearbeiteten Fassung von 1884, die in den Worten der Rimski-Korsakow-Spezialistin Sigrid Neef das zwischen 1861 und 1865 entstandene Jugendwerk mit einer "akademischen Robe" umkleidete. Der Komponist war inzwischen Professor für Komposition am St. Petersburger Konservatorium und empfand seine erste Symphonie wohl als zu unvollkommen. Man sollte nicht vergessen, dass Rimski-Korsakow ohne Ausbildung als Dilettant mit dem Komponieren begonnen hatte. Ich fände es sehr interessant, das Werk einmal in seiner Urfassung zu hören, kenne aber keine Aufnahme davon.


    Die zweite Symphonie erlitt ein ähnliches Schicksal: 1868 entstanden, wurde sie 1875 und 1897 umgearbeitet und auf ausdrücklichen Wunsch des Komponisten nicht mehr als Symphonie, sondern als symphonische Suite bezeichnet. Es wurde schon darauf hingewiesen, dass diese Suite an die Scheherazade erinnert, die Orchestrierung ist ähnlich üppig, und auch hier resultiert das märchenhafte Sujet in exotischen Klangfarben. Ein sehr schönes Werk, aber in seiner Endform tatsächlich keine Symphonie mehr. Wieder wäre es interessant, das Stück einmal in der Urfassung zu hören.


    Sehr gut gefällt mir auch die 3. Symphonie, die 1872/73 entstand und in der Erstfassung wohl überladen mit Kontrapunkt war. Der Komponist hatte sich inzwischen (nach seiner Berufung an das Konservatorium!) diese Technik angeeignet und übertrieb es mit der Anwendung; nach eigenen Worten wollte er "so viel Kontrapunkt wie möglich" hineinbringen. Auch diese Symphonie wurde überarbeitet (1885/86), und das Ergebnis ist ein wirklich gelungenes Werk mit einem Scherzo, das selbst Tschaikowski als Juwel bezeichnete, einem wunderschönen Adagio und einem schmissigen Finalsatz. (Die Zählung als 3. Symphonie wurde vom Komponisten beibehalten, weil Rimski-Korsakow zwischenzeitlich eine weitere zweite Symphonie begonnen hatte, die jedoch nicht weitergeführt wurde.)


    Ich kenne die drei Stücke in den beiden schon genannten Einspielungen von Neeme Järvi und von Swetlanow, wobei ich letztere vorziehe. In der von BMG herausgebrachten remasterten Version der Melodiya-Aufnahmen ist die Klangqualität durchaus brauchbar.


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich kenne die drei Stücke in den beiden schon genannten Einspielungen von Neeme Järvi und von Swetlanow


    Hallo Bertarido,


    ich wage es als grosser Swetlanow-Verehrer kaum zu schreiben. Mit den Aufnahmen von N.Järvi (DG) und Swetlanow (Melodiya/Eurodisc = meine alte CD-Version) habe ich mich lange auseinandergesetzt. Gut, R.K. ist Swetlanows Repertioire; keine Frage. Aber auch im Vergleich mit Ansermet-Aufnahmen (ANTAR) musste ist feststellen, dass diesesmal Järvi eine doch noch kurzweiligere Int auf DG vorgegelegt hat. Swetlanow zelebriert mir zu sehr und nimmt den Werken die Spannung (die ohnehin nihct so ausgeprägt ist).
    Man mag es kaum glauben (und ich würde als Swetlanow-Fan dies auch nicht in "heute entsorgt" posten!), aber ich habe die Swetlanow - Doppel_CD mit den drei Sinfonien verkauft, weil mir N.Järvi´s fabelhafte und gespannte DG-Aufnahmen mit dem ausgezeichnet disponierten Gothenborg PO voll ausreichen - auch schon aus klanglichen Gründen (für mich immer wichtig).



    Aber nun noch nebenbei zur Sheherazade:
    Ansermet, Reiner, Karajan, N.Järvi ... alles gute-sehr gute TOP-Aufnahmen - :thumbsup: aber ja - hier hat Swetlanow die Nase weit vorne.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Was mir etwas peinlich ist, in dieser Expertenrunde zu gestehen: mir war Rimsky-Korsakoff völlig unbekannt. Allerdings habe ich seine "Sheherazade" in Karajans DG-Aufführung, die mir in einer meiner DG-Sammelboxen vorlag, nun ein halbes Jahr lang wie besessen im Home Office nebenher rauf und runter gehört. Was für schöne Klangfarben!


    Vielen Dank bereits für die obigen Ausführungen, nun möchte ich mir auch seine Sinfonien und Ouvertüren zulegen. Järvi wurde bereits genannt und soll sehr gut sein, allerdings gibt es offenbar Zweifel an der Klangqualität. Möchte sonst jemand Empfehlungen abgeben?

  • Ja, die Sinfonien außer Nr. 2 "Antar" sind keine besonders starken Werke. Du wirst evtl. ggü Sheherazade enttäuscht sein. Die stärksten Werke Rimskys sind allesamt Opern und die Suiten mit Opernauszügen (wie etwa auch der "Hummelflug") sind weit charakteristischer als die "akademischen" Sinfonien 1+3. Also Ouvertüren (die bekanneste ist "Russische Ostern") und Opernsuiten (Zar Saltan, Schneeflöcken, Nacht vor Weihnachten etc.) "Klassiker" in frühem Stereo ist zB Ansermet mit zwei bis drei CDs, unter neueren Aufnahmen gäbe es zB Jurowski/capriccio (davon kenne ich aber nur die untere, nicht die abgebildete).



    ASIN: B000001WUJ

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  • Ich würde mir als Einstieg die CD von Lorin Maazel holen, auf der die Zweite von R-K mit der Zweiten Symphonie von Tschaikowsky gepaart ist - klingt auch gut. Und in die Erste und Dritte mal via Streaming oder YouTube reinhören.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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  • Neeme Järvi / Götheburg SO


    Kurzweilig, ein höchst angemessene Interpretation und das Ganze gekoppelt mit ausgezeichneter Klangqualität bietet Neeme Järvi mit dem Götheburg SO (DG) finde ich immer noch die schlüssigsten Aufnahmen der 3 Sinfonien.

    Die Beigaben Capriccio espagnole und die Russisch Ostern - Ouvertüre sind ebenfalls auf hohem Niveau.


    Ich habe inzwischen alle anderen Aufnahmen abgesetzt (siehe dazu auch Beitrag 7), denn so "doll" sind die 3 Sinfonien nun auch nicht, als dass ich davon zwingend mehr als eine sehr gute Aufnahme brauchen würde.


    61XmV7om7NL._SY300_.jpgoder auch

    DG, 1987, DDD



    :!: Noch eine wichtige INFO zu den Aufnahmen. Das wird auch auf den DG-CDs nirgendwo angegeben.

    Das Aufnahmeteam des Gothenburg SO mit DG verwendet ein Rauschunterdrückungssystem das von verschiedenen CD-Playern nicht erkannt wird.

    (Bei meinem 1. Technics-CD-Player wurde die Funktion beim Abspielen sogar angezeigt. SONY-Player (zumindest die aus der ES-Serie) erkennen es auch und wandeln das Signal optimal um.)

    ;) Das ist der Grund weshalb viele User in der Kritik von dumpfer Klangqualität schreiben, eben weil viele CD-Player haben, die das Signal nicht opimal umwandeln können !


    Die DG hat sich wegen der mangelnden Kompatibilität deshalb schon bald von dieser Rauschunterdrückung der 80er-Jahre verabschiedet.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von Alfred_Schmidt ()

  • Das Aufnahmeteam des Gothenburg SO mit DG verwendet ein Rauschunterdrückungssystem das von verschiedenen CD-Playern nicht erkannt wird.

    (Bei meinem 1. Technics-CD-Player wurde die Funktion beim Abspielen sogar angezeigt. SONY-Player (zumindest die aus der ES-Serie) erkennen es auch und wandeln das Signal optimal um.)

    ;) Das ist der Grund weshalb viele User in der Kritik von dumpfer Klangqualität schreiben, eben weil viele CD-Player haben, die das Signal nicht opimal umwandeln können !

    Rauschunterdrückung bei einer Digitalaufnahme? Kann man das irgendwo nachlesen?

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ganz lieben Dank für die vielen Beiträge! Mit Järvi macht man sicherlich nichts verkehrt. Mein CD-Play sollte es beherrschen; falls nicht, weiß ich jedenfalls, woran es liegt.


    Besten Gruß

    Robert

  • Rauschunterdrückung bei einer Digitalaufnahme? Kann man das irgendwo nachlesen?

    Ja natürlich. Es handerlt sich dabei um CDs aus den 80er Jahren - mit sogenannter Pre-Emphasis.

    Da wurden bei der Aufnahme diie Höhen angehoben und die Tiefen abgesenkt. Mittels De- Emphasis sollte dfas im Player korrigiert werden.

    Man kann sich das ein wenige wie die Technik von "Entzerrer-Vorverstärkern bei Analog-Schallplatten vorstellen.

    In der Tat war durch diese Technik eine Rauschärmere Wiedergabe der Höhen angestrebt.

    und NATÜRLICH gibt es bei der CD auch rauschen, und hier meine ich nicht das Verstärkerrauschen, sondern das digitale Quantisierungsrauschen..

    (klingt an leisen oder ausklingenden Stelle wie das Knirschen von Kies)


    Genauer kann man das bei WIKIpesia nachlesen.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Pre-Emphasis

    https://de.wikipedia.org/wiki/Quantisierungsabweichung

    Wem das allse zu rtheoretisch ist, dem sei das Abhören der drei kurzen Hörbeispiele angeraten.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ja natürlich. Es handerlt sich dabei um CDs aus den 80er Jahren - mit sogenannter Pre-Emphasis.

    Ja richtig, Pre-Emphasis war der Fachausdruck, der mir gestern nicht eingefallen war.

    Leider erkennt uind wandelt dies nur eine Auswahl von CD-Playern um.


    Schaut man sich die Kritiken in den Foren über diese Aufnahmen aus Götheburg an, so stellt man schnell fest, dass viele auf die Pre-Emphasis verzichten müssen und sich über eine dumpfe Klangqualität ärgern, die eigentlich bei Verwendung des "richtigen" CD-Players optimal ist.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die Sinfonien von Rimsky-Korsakoff wurden von einigen als nicht "erstklassig" empfunden. Das mag man sehen wie man will.

    In der Tat sind sie aber nicht so eingängig und plakativ wie andere Orchesterwerke von ihm. Daher hier meine ausdrückliche Empfelunh des "Capriccio Espagnol", ein Meisterwerk der Instrumentierung. Wenngleich nicht jeder das Orchester kennt, so liefert es haier auf der Naxos Aufnahme eine mehr als gediegene Interpretation ab. Dazu kommt noch der günstige Preis - für jüngerer Kalssikfreude nicht unerfreulich....

    Auch die Ouvertüren sind beeindruckend.

    Der Thread wird übigens aus pragmatisch Gründen umbenannt und schliesst ab sofort Orchesterwerke und Ouvertüren mit ein...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „RIMSKY-KORSAKOFF Nikolai: Die Sinfonien“ zu „RIMSKY-KORSAKOFF Nikolai: Sinfonien - Orchesterwerke - Ouvertüren“ geändert.
  • Ja natürlich. Es handerlt sich dabei um CDs aus den 80er Jahren - mit sogenannter Pre-Emphasis.

    Ja richtig, Pre-Emphasis war der Fachausdruck, der mir gestern nicht eingefallen war.

    Pre-Emphasis kenne ich natürlich, aber das Verfahren hat genau den gegenteiligen Effekt zu dem, den teleton beschrieben hat. Dabei werden die Höhen nämlich angehoben und vom CD-Player beim Abspielen dann wieder abgesenkt (de-emphasis). Spielt man eine solche CD ohne diese Absenkung ab, dann klingt die Aufnahme also schrill oder besonders höhenbetont und nicht etwa dumpf.


    Dass die DG das Verfahren auch mal angewandt hat, wusste ich nicht. Ich habe eine Reihe von frühen BIS-CDs, die damit aufgenommen wurden.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Als attraktives Bündel kämen auch die BIS-Aufnahmen von Kees Bakels in Frage.


    Ich habe einige Aufnahmen des Komponisten mit dem Malaysian Philharmonic Orchestra unter dem niederländischen Dirigenten Kees Bakels. Die reichen mir im großen und ganzen.

    Die 1. Sinfonie hat für mich nur in ihrer Überarbeitung von 1884 ihre Berechtigung. Bedeutsam ist der Wechsel der ungewöhnlichen Tonart es-Moll nach nunmehr e-Moll. Das Werk ist sicher kein Überflieger, ich halte es aber durchaus für akzeptabel und nicht ohne Substanz.

    Wertvoller ist zweifelsohne die 3. Sinfonie, ebenfalls überarbeitet (1886), überzeugender im Ausdruck, der Umsetzung und der Instrumentation. Rhythmische Wechselspiele sind kennzeichnend besonders für die ersten beiden Sätze. Der langsame dritte Satz ist angenehm ruhevoll und zeichnet sich durch satten Streicherklang aus. Überragend der Finalsatz , in dem die zunehmende orchestrale Virtuosität in einem blechgesättigten jubelnden Höhepunkt kulminiert. Ein wirkungsvoller Abschluss krönt dieses interessante Werk.

    Die hier vorgestellte Fantasie über serbische Themen stammt aus dem Jahre 1867 und ist ein durchaus frisches und zugängliches Stück. Auch dieses Werk wurde überarbeitet (1887), wobei einige technische Schwieirgkeiten, entsprungen wohl jugendlicher Fehlkalkulation, beseitigt wurden.

    Natürlich steht und fällt der Ruf des Komponisten durch das bekannteste Werk, der Scheherazade mit seinem ausgedehnten Violinsolo.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP