Euer persönliches Schostakowitsch-Symphonien-Ranking (2015)

  • Nach einiger Zeit setzen wir diese recht erfolgreiche Reihe fort und widmen den nächsten Thread einem der ganz großen Komponisten des 20. Jahrhunderts: Dmitrij Dmitrijewitsch Schostakowitsch.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Symphonie Nr. 7 "Leningrader"
    Symphonie Nr. 5
    Symphonie Nr. 10
    Symphonie Nr. 12 "Das Jahr 1917"
    Symphonie Nr. 11 "Das Jahr 1905"
    Symphonie Nr. 15
    Symphonie Nr. 6


    Ganz hinten: Symphonie Nr. 14


    Den Rest müsste ich noch einmal hören, aber er rangiert nach meiner Erinnerung deutlich hinter den genannten.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich mache gerne mit - obwohl ich einige wenige (2, 3, 13, 14) (vermutlich) noch kein einziges Mal gehört habe, was dringend zu ändern wäre ...


    Dafür sind die ersten Ränge für mich klarer als das bei Beethoven oder Tschaikowsky oder ... der Fall wäre.


    Bei gewissen Gemeinsamkeiten und bei gewissen Abweichungen von Joseph folgender Vorschlag:


    15 (da ich - auf die Gefahr hin, dass teleton mich schlägt :P - hier gerade das Fehlen von Pathos ungemein schätze)
    7 (schon seit Jahrzehnten ganz vorne - wohl wegen des Pathos :P und der Länge und der epischen Größe - und vielleicht auch ein wenig aus Protest angesichts der wahren Kenner, die diese Nummer gerne auf die hinteren Ränge verbannen möchten ...)
    9 (Ich mag die abgründig lange Zunge, die hier Stalin herausgestreckt wird ...)
    1 (diesmal dank teleton)
    4 (Würde ich sie endlich mal genauer hören, würde sie vielleicht auf den ersten Platz rücken!)
    10 (Der zweite Satz mit Karajan ist schon einmalig gut und die anderen sind nicht schlecht.)
    5, 6, 8 (Das ist Musik, die ich schätze, aber weniger als die zuvor genannte.)
    11, 12 (siehe oben)


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Ähnlich wie einige Mitstreiter kann auch ich keine eindeutige Liste abgeben, weil einfach doch manche Werke zu selten bisher gehört wurden. Andere aber stehen mir klar vor Augen (bzw. Ohren) und da drücke ich mich auch nicht vor einer klaren Meinung.


    Ganz oben stehen für mich die letzten drei symphonischen Werke des Sowjet-Russen Schostakowitsch. Ich schließe ganz bewusst auch die Symphonie Nr. 14 mit ein, auch wenn diese sich doch ziemlich abhebt vom formalen Symphonien-Korsett. Aber die Stimmung, die in dieser "Symphonie-Kantate" herrscht, rennt bei mir offene Tore ein. Auch die in ihr vertonten Texte sprechen mich an. Aber ebenso genial finde ich die doch sehr unterschiedlichen Nrn. 13 und 15.


    Also:


    1. Nr. 13 / Nr. 14 / Nr. 15
    2. Nr. 7
    3. Nr. 6 (mag ich einfach sehr, ist so anders, besondere Stimmung im ersten Satz!)


    Dann folgt ein eher schwer zu definierendes Mittelfeld, bestehend aus den Nummern 4, 5, 8, 9, 10, 11, 12. Aber eine Reihung kann - und will - ich nicht vornehmen.


    Die Schlussgruppe bilden die drei frühen Gattungsbeiträge. Ich weiß, die Erste ist sehr beliebt und wenn ich am 6. März nicht krank gewesen wäre, hätte ich in Frankfurts 'Alter Oper' eine wohl fulminante Deutung dieses Werkes (so berichtete mein Schwiegervater, der auf meiner Karte an meiner Stelle das Konzert besuchte) durch Paavo Järvi erlebt, die mir bestimmt auch gefallen hätte. Aber irgendwie spüre ich seit eh und je eine gewisse emotionale Distanz zwischen mir und DSCH's keckem Erstling. Sorry!
    Die Nrn. 2 und 3 habe ich gelegentlich mal gehört, seit ich mich DSCH vor mehr als 15 Jahren langsam zuwandte. Aber auch sie wissen mich nicht richtig für sich einzunehmen.


    So sieht's aus!


    Grüße
    Garaguly

  • Der alte Thread mit dem Schostakowitsch-Sinfonien-Ranking stmmmt bereits von 2006; er wurde 2012 von einigen noch einmal aufgenommen um weitere Ranking-Antworten zu posten.


    Da ich mich seit meiner Jugend intensiv mit Schostakowitsch befasse und ihn als einem meiner Lieblingkomponisten ohnehin hoch schätze, sollte sich meine Reihenfolge eigendlich wenig geändert haben - so ist es auch heute weitestgehend. Nur die Sinfonien Nr.7 - Leningrader ist jetzt wieder weiter nach oben gerutscht, weil ich seit 3Jahren die grossartige Swetlanow-Aufnahme in gut remasterter Qualität habe und diese mich schwer beeindruckt hatte.


    Die Sinfonien Nr.1 - 9 - 5 - 8 - 6 - 10 - 7 - 4 - 15 - 11 - 12 stehen bei mir eigendlich ziemlich gleichwertig in meiner Gunst, sodass mir eine Reihenfolge recht schwer fällt. Die Sinfonien mit Gesang 13 - 14 - 2 - 3, die WolfgangZ noch gar nicht kennt, stehen bei mir mit deutlichem Abstand dahinter.



    Meine Schostakowitsch-Erstzugänge mit Kondraschin haben es mir bis heute angetan:
    Nr.1
    Nr.9


    Grosse tiefgehende Meisterwerke mit absolutem Gänsehautfaktor:
    Nr.5
    Nr.8
    Nr.6 (die Steigerung, auch im Tempo innerhalb der 3Sätze finde ich eine absolut gelungene Abweichung von der Viersätzigkeit)
    Nr.10
    Nr.7
    Nr.15
    Nr.4


    Auch wenn die reinen Programmsinfonien erst jetzt genannt werden; ich schätze sie ebenfalls ganz hoch:
    Nr.11
    Nr.12


    Nun die Gesangssinfonien:
    Nr.13 (schon sehr eindrucksvoll, wenn man Artur Eisen mit Kondraschin hört !)


    Nr.2
    Nr.3
    Nr.14




    zu Sinfonie Nr.15

    15 (da ich - auf die Gefahr hin, dass teleton mich schlägt - hier gerade das Fehlen von Pathos ungemein schätze)


    Nein gar nicht, denn dass man diese starke Sinfonie Nr.15 ganz oben sieht, das kann ich sehr gut nachvollziehen.
    ;) Aber wir sind uns in der Aufnahme einig, lieber WolfgangZ - keiner bietet dieses Werk eindrucksvoller, als Roshdestwensky (Melodiya/Eurodisc, 1984, DDD). Da kommt so viel Gefühl und Tiefe auf, dass ich dabei ehrlich gesagt noch nie einen Gedanken bezüglich "fehlendem Pathos" hatte.
    *** Man muss dieses späte Werk einfach aus der Zeit heraus betrachten: Die Sinfonie Nr.15 von 1971 ist in zeitgemässer Tonsprache angelegt. Der 2.WK ist 26Jahre vorbei, die vorher noch herschende Doktrin "angepasst" zu schreiben war auch nicht mehr vorhanden ... was soll Schosty jetzt(1971) noch mit Pathos ?


    Ich habe noch eine Empfehlung bezüglich deiner Lieblingssinfonie:
    Es gibt eine Kammerorchesterfassung (für Klaviertrio mit Schlagzeug und Celesta) von Victor Derevianko, die Dir unglaubliche und neue Einblicke in das Werk verschafft. Die Aufnahme mit der Kremerata Musica und Gidon Kremer ist auf der Doppel-CD mit den Kammersinfonien op.110a (SQ 8), op.118a (SQ10), op.83a (SQ 4) und op.73a (SQ 3) in den orchestrierungen von Barshai (DG) enthalten.



    Ich hätte gerne weitere Sinfonien von Schostakowitsch gehört ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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