Euer persönliches Mahler-Symphonien-Ranking (2015)

  • Und noch ein weiteres aktualisiertes Ranking, diesmal Gustav Mahler.


    1. Symphonie Nr. 2 "Auferstehungssymphonie"
    2. Symphonie Nr. 3
    3. Symphonie Nr. 1 "Titan"
    4. Symphonie Nr. 8 "Symphonie der Tausend"
    5. Symphonie Nr. 7 "Lied der Nacht"
    6. Symphonie Nr. 5
    7. Symphonie Nr. 6 "Tragische"
    8. Symphonie Nr. 9
    9. Symphonie Nr. 4
    10. Symphonie Nr. 10
    11. Das Lied von der Erde

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • 2
    1
    3


    6
    9
    5


    7
    4


    (10)



    8



    Anmerkung: "Das Lied von der Erde" ist für mich keine Sinfonie, läuft daher außer Konkurrenz, ansonsten würde ich dieses Werk unmittelbar kurz hinter der Zweiten an die Spitze setzen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 10 lasse ich weg, weil ich da nach wie vor nur das Adagio gut kenne (selbst wenn ich rekonstruierte Fassungen des Gesamtwerks gehört habe). Das Lied von der Erde ist "Symphonie" untertitelt; obwohl die Bedenken, dass es "eigentlich" keine wäre, gewiss berechtigt sind, könnte man das auch über die 8. sagen. Die 8. kenne ich mit Abstand am schlechtesten. So halbwegs sicher bin ich mir hauptsächlich bei den Favoriten, der alles weit überragenden 9. und dann dem Lied von der Erde. Die 1., teils auch die 2. und die 5. haben sich etwas abgenutzt (die ersten 3 Sätze der 5. schätze ich aber jedenfalls sehr hoch). Die 3. war mir schon immer viel zu lang. Selbst wenn ich die 7. nun etwas zu hoch gesetzt haben sollte, ist sie jedenfalls ein Werk, das mich zunehmend (nicht abnehmend) fasziniert. Die 4. mochte ich eigentlich immer recht gern, nur habe ich sie ewig nicht gehört.


    9
    Das Lied von der Erde
    6
    7
    5
    2
    4
    1
    3
    8

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • These are the results oft...
    2.
    3.
    1.
    4.
    7.
    9.
    5.
    6.
    8.


    Das Lied von der Erde steht aus meiner Sicht für sich.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • An dem gemessen, was ich kürzlich in Sachen Mahler durchmachen musste (jawohl, es war nicht nicht nur Freud' - ich litt auch an und mit und unter M7), müsste mein Mahler-Symphonien-Ranking so aussehen:


    Nr. 7
    l
    a
    a
    a
    a
    a
    a
    a
    a
    a
    a
    n
    g
    e


    n
    i
    c
    h
    t
    s


    und dann alle anderen sehr eng beieinander (2, 1, 3, 5, 6, 4, 10, 9) außer


    Nr. 8


    die die letzte Position einnimmt, weil ich mit ihr noch nicht klargekommen bin.


    Ich liebe dich, M7 :D:love:


    Grüße
    Garaguly

  • Ich halte es nicht für gänzlich ausgeschlossen, lieber Garaguly, dass uns da noch eine "M8-Phase" bevorsteht. Nach M7 wäre sie zumindest logisch. Vielleicht braucht es nur ein Erweckungserlebnis (etwa Horensteins legendäre Aufnahme). :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Mahler-Ranking ist gut, das fällt nicht schwer. Das Lied von der Erde wird in meinem Konzertführer unter den Sinfonien geführt, deshalb nehme ich es hier mit auf. Mahler selbst soll diesen Zyklus von Orchesterliedern "eine Sinfonie" genannt haben. Und die 10. Sinfonie liegt schon lange in guten Vervollständigungen (besonders Cooke) vor. Das Mozart-Requiem ist noch viel weniger kompletter Mozart und wird allgemein aufgeführt, warum soll man dann mit Mahlers 10. so pietätvoll umgehen?
    Meine Rangfolge:
    2 - 9 - 8 - 6 - 4 - 5 - 1 - 10 - 3 - 7, Lied von der Erde. Es gibt bei Mahler für mich keinen Ausreißer nach unten und auch eigentlich keinen nach oben. Jede Sinfonie hat etwas für sich. Nach dem Lied von der Erde kommt eigentlich das klagende Lied, aber das ist nun wirklich keine Sinfonie.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Mahler ist für mich ein Grenzfall. Natürlich besitze ich alle seine Sinfonien - aber aber ich mag indes längst nicht alle. Was ich an Mahler schätze, ist die Rückbindung an traditionelle klassische Werke, sowie oft originelle Instrumentierung.


    Meine Reihenfolge


    Sinfonie Nr 2
    Sinfonie Nr 1
    Sinfonie Nr 4
    Sinfonie Nr 5
    Das Lied von der Erde


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Meine aktuelle Reihenfolge:


    Nr. 3
    Nr. 9
    Nr. 6
    Nr. 5
    Nr. 7
    Nr. 8
    Nr. 1
    Nr. 2
    Nr. 4


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Meine aktuelle ist der von der Willi nicht unähnlich. Würde ich das "Lied von der Erde" mit dazu nehmen, stünde es auf Platz 3.


    Nr. 3
    Nr. 9
    Nr. 6
    Nr. 2
    Nr. 5
    Nr. 7
    Nr. 4
    Nr. 1
    Nr. 8


    Lutgra

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Mein Mahler-Sinfonien-Ranking von 2010 kann ich mit einer Änderung (bei Sinfonie Nr.2) übernehmen (die Zitate habe ich auf 2015 angepasst):


    Die Sinfonien Mahler´s stehen mir nicht so nah wie die großen Zyklen von Schostakowitsch und Bruckner. Aber hin und wieder befasse ich mich mit dem Stoff auch gerne. Am wenigsten mag ich die Sinfonien, die Gesang enthalten.


    1. Symphonie Nr. 6 a-moll "Tragische" 1903/04
    Dieses Werk ist bei mir die meistgehörte Mahler-Sinfonie, diese Kraft begeistert mich immer wieder. Diese Richtung, diese Tonsprache hätte ich mir für alle Mahler-Sinfonien gewünscht. Die Solti-Aufnahme ist unerbittlich - eine andere kommt bei mir gar nicht mehr in Frage, da IMO alle anderen dagegen verblassen.


    2. Symphonie Nr. 1 D-dur "Der Titan" 1884-88
    Mein erster Kontakt mit Mahler war diese ausladende Sinfonie - immer wieder gerne gehört.


    3. Symphonie Nr. 10 Fis-dur 1910 (Alle 5 Sätze heute 2015 am liebsten in der packenden Barshai-Fassung !)


    4. Symphonie Nr. 2 c-moll "Auferstehung" 1887-94
    Die Zweite ist in den letzten Jahren deutlich weiter nach oben gerutscht, nachdem ich dieses packende Werk öfter gehört habe (mit Bernstein und Solti !)


    5. Symphonie Nr. 5 cis-moll 1901-03 (Auch mit Bernstein (SONY) ganz gross !)


    6. Symphonie Nr. 9 D-dur 1909/10


    7. Symphonie Nr. 7 e-moll 1904/05


    8. Symphonie Nr. 4 G-dur 1899/1900


    9. Symphonie Nr. 3 d-moll 1893-96
    Höre ich wegen des Gesanges eingentlich weniger.


    10. Symphonie Nr. 8 Es-dur "Symphonie der Tausend" 1906/07
    War noch nie mein Geschmack - ich habe diese Symphonie noch nie bis zum Ende durchgehalten. Ein Abbonnement-Konzert in den 80ern mit der Nr.8 habe ich gar ausgelassen und bin erst gar nicht hin gegangen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich bin, glaube ich, kein typischer Mahler Liebhaber, nähere mich aber einigen seiner Werke mit Interesse und Freude.


    Sinfonie Nr 8 Nichts geht über diese Sinfonie, sie ist mir nach Bruckners 8ter die liebste überhaupt.
    Sinfonie Nr 1


    Ab hier wird es schwieriger Dieser Block wird sich in Zukunft wohl noch einigemale ändern.
    Sinfonie Nr 9
    Sinfonie Nr 2
    Sinfonie Nr 7
    Sinfonie Nr 5
    Sinfonie Nr 4
    Sinfonie Nr 3
    Sinfonie Nr 6

    "Lassen Sie sich ruhig fallen, bei Bruckner fallen Sie immer nach oben"
    Günter Wand

  • 4. Symphonie Nr. 2 c-moll "Auferstehung" 1887-94
    Die Zweite ist in den letzten Jahren deutlich weiter nach oben gerutscht, nachdem ich dieses packende Werk öfter gehört habe (mit Bernstein und Solti !)

    Ich empfehle, auch mal die Aufnahmen von Klemperer, Vaclav Neumann, Abbado und Boulez anzuhören, dann rutscht sie garantiert noch weiter nach oben! ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich halte es nicht für gänzlich ausgeschlossen, lieber Garaguly, dass uns da noch eine "M8-Phase" bevorsteht.


    Was Joseph da an Garaguly schreibt, ist so uninteressant nicht. Ich bin daran hängen geblieben. Warum? Weil ich diese stille Liebe zur 8 hege. Wobei das Wort still - auf dieses Werk bezogen - unfreiwillig komisch klingt. Ich habe die Sinfonie einige Male im Konzert erlebt und hoffe noch auf viele weitere Erlebnisse. Dort und nur dort gehört sie für mich hin. Selbst die allerbesten Verstärker, Kopfhörer und Lautsprecher können die Ausmaße der Musik nicht reproduzieren. Sie braucht den Raum. Sonst erstickt sie an sich selbst. Man muss sie auch dann noch spüren, wenn man sich am Sitz im Konzertsaal festklammert. Dieses Vibrieren finde ich einzigartig. In der Tat hat Mahler mit dem Stück Wände eingerissen. So will ich es auch erfahren. Das fasziniert mich. Mein genaues und ehrliches Mahler-Ranking müsste sich danach richten, ob ich eine Sinfonie live höre oder eingeschränkt zu Hause. Ich müsste auch jede Vokal-Sinfonie der rein instrumentalen vorziehen, wenn sie denn gut und deutlich gesungen würde. Mein Gott, was wird da alles geboten an Kauderwelsch. Oft ist nichts zu verstehen. Oder aber die wichtigen und schönen Texte werden durch falsche Aussprache und Betonung regelrecht verhunzt. In einer Dokumentation werden Opernsänger nach ihren Lieblingsrollen gefragt. Nicht selten wird geantwortet, die liebste Rolle sei die des jeweiligen Abends. Mit Mahler geht es mir ähnlich. Für den Moment, 6. März 2015, 23.46 Uhr, würde ich mich für folgende Reihenfolge entscheiden:


    2, 3, 1, 8, 6, 9, 5, 7, 4


    Das "Lied von der Erde" würde ich in ein Ranking nicht aufnehmen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Mit Mahler bin ich noch nicht so lange »im Geschäft« – lange einen Bogen drumherum gemacht.


    Doch das hat sich (inzwischen) geändert … :pfeif:



    Meine aktuelle Reihenfolge:


    Nr. 3
    Nr. 7
    Nr. 2
    Nr. 4
    Nr. 1
    Nr. 5
    Nr. 9


    Nr. 6
    Nr. 10
    Nr. 8

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Die Sinfonien von Gustav Mahler sind bei mir eint einigen Jahren Dauerbrenner, wenngleich nach den beiden MAhler-Jubeljahren etwas Ruhe eingekehrt ist. Dennoch gibts ne klare Rangfolge:


    1. Sinfonie no 2, da die für mich die geschlosssendste Sinfonie GMs ist. Klarer Fall: Klemperer PO und Neumann TschechPhil
    1. Sinfonie no 3, ein klanglicher Koloss, wahlweise weise Ben Zander PO, oder Charles Adler, WPhil. (Der 4. Satz gehört aber klar Tabakov, Sofia PO und Brigitte Pretschner).
    1. Sinfonie no 4, ein kleines Juwel mit vielen Einfällen, etwas entspannter als die anderen Sinfonien. Derzeit am liebsten mit Tabakov, Sofie PO und Norrington, Stuttgart (jaa!)


    2. Sinfonie no 8, da einfach unbeschreiblich. Neumann, TschechPhil oder Solti, CSO
    2. Sinfonie no 9, weil sie so ist wie sie ist. Klarer Fall: Ancerl, TschechPhil und Levine MPhil (mit seinem 32-minütigem Finalsatz - man hört stellenweise auf zu atmen!)


    3. Sinfonie no 6, mir viel zu komplex, um sie öfter zu hören. Aber wenn, dann faszinierts. Solti, wenn ich es bisserl derber mag; Jansons (SOBR), wenn ichs abgründig mag.
    3. Sinfonie no 1, mein Mahler-Einstieg vor viele Jahren. Heute leider bisserl abgenudelt. Aber Tabakov, Sofia PO und Neumann, TschechPhil begeistern immer noch.
    3. Sinfonie no 7, hm, tolle Musik, kann ich aber nicht immer haben. Tabakov, Sofia PO interpretiert es mit seinem gespenstischem Timbre quasi als "Fortsetzung" der Symphonie Fantastique.
    3. Sinfonie no 5, eigentlich gern gehört, aber sie steht immer hinten an. Trotz der phänomenalen Einspielung von Norrington, Stuttgart. So muss das für mich klingen.


    4. Sinfonie no 10, da hab ich bislang noch keinen Einstieg gefunden


    :)

  • Ganz schwierig, hier ein Ranking zu machen. Mal steht die eine Symphonie weiter oben in meiner Gunst, mal die andere. Aber ich liebe jede über alle Maßen.


    Gegenwärtig würde sich folgendes Bild ergeben (nebeneinander stehend heißt gleichrangig):


    6, 9, Das Lied von der Erde
    2, 3, 5
    1, 4, 7
    8


    Das Adagio der Zehnten kann ich hier nicht einordnen, weil es eben nur ein Satz ist. Und die Vervollständigungen sind keine genuinen Werke von Mahler mehr.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Das neue BBC Music Magazin listet ein Ranking der Sinfonien Mahlers:


    Es besteht kein Zweifel, dass Mahlers Symphonien zu den größten Musikkreationen gehören, die sowohl orchestral als auch thematisch außerordentlich reich sind. Aber während keiner von ihnen weniger als gut ist, sind einige zweifellos besser als andere. Hier ist unsere Rangliste aller neun von unten nach oben:



    9. Mahler Symphony No. 8

    Best recording: Chicago Symphony Orchestra/Georg Solti Decca 475 7521


    8. Mahler Symphony No. 6

    Best recording: Bamberg Symphony Orchestra/Jonathan Nott Tudor TUDOR7191


    7. Mahler Symphony No. 5

    Best recording: Southwest German Radio Symphony Orchestra/Michael Gielen Hänssler CD 93.101


    6. Mahler Symphony No. 7

    Best recording: New York Philharmonic/Leonard Bernstein Sony Classical SMK60564


    5. Mahler Symphony No. 4

    Best recording: Budapest Festival Orchestra/Iván Fischer Channel Classics CCSSA26109


    4. Mahler Symphony No. 1

    Best recording: Bavarian Radio Symphony Orchestra/Rafael Kubelik DG 4497352


    3. Mahler Symphony No. 2

    Best recording: Berlin Philharmonic/Simon Rattle Warner Classics 6473632


    2. Mahler Symphony No. 3

    Best recording: Bavarian Radio Symphony Orchestra et al/Bernard Haitink BR Klassik 900149


    1. Mahler Symphony No. 9

    Best recording: Lucerne Festival Orchestra/Claudio Abbado Accentus Music ACC20214


    Weitere Meinungen sind willkommen … ;)

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Weitere Meinungen sind willkommen …

    Ich habe mich ja vor gut fünf Jahren schon einmal mit meinem Ranking beteiligt:



    Inszwischen würde ich dieses Ranking (natürlich von unten) leicht modifizieren:


    2

    3

    1


    5

    9

    6


    4

    (10)

    7


    8


    Würde ich das "Lied von der Erde" einsortieren, käme es ganz weit oben, direkt nach der 2. - obwohl sich der Abstand zwischen 2. und 3. verringert hat.


    Es hat sich also nicht soo viel verändert, obgleich insbesondere 3, 5 und 9 bei mir gewonnen haben, ohne dass 2 und 1 oder andere verloren hätten. Sogar die 8. finde ich nicht mehr ganz so scheußlich wie früher. ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die BBC findet ernsthaft 1-4 alle besser als 5-7?!?!?


    9

    6

    5

    7, 3

    4, 1, 2


    Ich tue mich etwas schwer; 7 und 3 sind sehr in meiner Achtung gestiegen, aber die 3. ist mir immer noch viel zu lang. Bei den Ecksätzen kann ich es noch verstehen, dass die so lang sind, aber die beiden scherzoartigen Sätze und das Mitternachtslied... 15 min Scherzo, 11 min Lied-Intermezzo. Bei der 7. schätze ich Sätze 1-3 sehr hoch, das Finale stört mich zwar nicht so wie viele Hörer, aber es fällt schon ein bißchen ab. Bei der 4. kann man eigentlich nicht meckern, das war früher vielleicht sogar mal mein Favorit; inzwischen meine ich, dass dieser Ton besser in einigen der einzelnen Lieder getroffen ist, aber über eine ganze Sinfonie von gut 50 min hinweg (ungeachtet des großartigen langsamen Satzes) etwas auf die Nerven geht. 1 und 2 sind tolle Stücke, aber für mich die inhomogensten von allen. Beide Finali finde ich überehrgeizig, viel zu lang und aufgesetzt bombastisch. Bei der 1. kann ich es zur Not weglassen:untertauch: bei der 2. schlecht, denn den Auferstehen-Chor will ich schon wieder hören. Nur die 20 min. Marsch mit Fernorchester vorher eher nicht.:untertauch:


    8 kenne ich zu schlecht, ebenso 10. Das Lied von der Erde würde ich ziemlich weit oben einordnen, wobei es m.E. ungeachtet Mahlers Bezeichnung nur im letzten Satz wirklich sinfonische Dimensionen hat. Ich sehe das als einzigartiges Werk.


    Aus der Aufnahmenliste der BBC habe ich drei: Kubeliks 1. kommt bei mir auch auf Platz 1 (zusammen mit Walter/Columbia), Gielen 5 werde ich demnächst nochmal hören, fand die eher enttäuschend (die Stärken von Gielens Zyklus sind eher 7, 3 , 9, 6 und 1, evtl. auch 8, aber die kenne ich halt zu schlecht), Bernstein 7 habe ich in einer Box, aber auch erst ein- oder zweimal gehört.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Die BBC findet ernsthaft 1-4 alle besser als 5-7?!?!?

    So würde ich auch urteilen, wobei ich 5,6,7,9 einige Male, auch live, gehört habe. Ich konnte mich aber nicht für diese Sinfonien erwärmen. 8 wurde im Ruhrgebiet 2010 im Rahmen der Kulturhauptstadt mit einem Riesenaufgebot aufgeführt, es gab sehr schöne Sätze darin, aber der Länge und dem Neuen war ich dann doch nicht gewachsen.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • aber die 3. ist mir immer noch viel zu lang.

    Nachdem du die 9. auf Platz 1 gesetzt hast, kommt mir dieser Satz als Begründung von Problemen mit der 3. merkwürdig vor.


    Vergleichen wir mal die Aufführungsdauer der 3. und der 9. beim gleichen Dirigenten:





    (Zugegeben ist beim unteren Video noch Applaus mit drauf und beim oberen nicht, trotzdem unterscheidet sich die Aufführungsdauer beider Sinfonien unter Abbado nicht wesentlich, höchstens um 10 Minuten.)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe mehrere 9. auf einer CD (Gielen, Bernstein mit ~79 min). Vermutlich ist die langsamste 9. sogar länger als die schnellste 3. Eine typische 9. ist 10-15 min kürzer (ca. 85 vs. 95-100 min, bei Levine 91 vs. 103 min). Es gibt bei so langen Stücken natürlich eine starke Streuung unter den Interpretationen (ähnlich bei der 6. von unter 70min bis über 80 usw.), aber typischerweise liegen 6-9 alle um 80 min, ebenso die 2. und 8., die 5. um 70. 1 und 4 sind unter einer Stunde und die 3. ist deutlich länger als der Mittelwert von 6-9

    Es geht aber ja nicht nur um die absolute Länge (auch wenn die natürlich die Konzentrationsfähigkeit auf die Probe stellt). Wie ich schrieb, stört mich bei der 3. und teils auch bei 2 und 4, dass intermezzo-artige Sätze über Gebühr gedehnt werden. "Das himmlische Leben" ist etwa doppelt so lang wie ein typisches Lied aus der Wunderhornsammlung. "O Mensch gib acht" noch länger (Bei "Urlicht" hat Mahler dagegen die Dimensionen gewahrt). Ähnlich haben die ausgedehnten Scherzo-Sätze der 5. und 9. für mich genügend Substanz für 15-18 min, das Kuckuck+Posthorn-Scherzo aus der 3. eher nicht. Auch diese relativen Längen sind selbstverständlich nur eine Dimension der Bewertung.

    Weiter oben mein Beitrag stammte noch aus der Zeit, als ich die 3. eher gering schätzte, ich habe da erst jetzt wieder drauf geschaut, daher interessant, dass der Rest relativ ähnlich ausgefallen ist.

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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Meine Wertung wird manch vielleicht erschrecken

    1

    2

    4

    (5)

    ------------------

    Der Rest ist für mich durchaus verzichtbar

    Mahler Anhänger haben in der Frühzeit des Forums immer wieder behauptet, daß die "kitschigen Stellen" bei den frühen Sinfonien "ironisch" gemeint seien.

    Diese Auffassung vertrete ich nicht. Es ist IMO ein kläglicher Versuch eine vermeintliche (!) geschmackliche Entgleisung des "Meisters" zu kaschieren oder zu bestreiten, weil er nicht ins "Mahler-Bild" der Betreffenden passt.

    Wie ich sehe habe ich bereits am 4. Märtz 2015 einmal gevotet - und es hat sich nicht viel geändert, lediglich, daß ich damals die2. Sinfonie der erste vorzog - das ist aber vermutlich auch der hrillianten Tontechnik der Klemperer-Aufnahme geschuldet, die schlicht und einfach überwältigend in der Realitätsnähe der Klangfarben ist.


    Es wird gern totgeschwiegen - aber in Wien ist die Liebe zu Mahler erst relativ spät erwacht (wenn überhaupt)

    Er wird hier eher als "Jugendstil-Komponist" gesehen - der erste Zaklus der Sinfonien unter Kubelik war mit Klimt-Gemälden als Coverbilder ausgestattet.

    Noch in den 60er Jahren hatte Leonard Bernstein einen handfesten Streit mit den Wiener Philharmonikern, weil die Mahler nicht "oedinär" interpretieren wollten, sondern ihn weichzeichneten. Ich habe noch Texte in Erinnerung, wo von "Schreiduellen" die Rede war - Diese Texte sind allerdings nicht mehr auffindbar.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ein Ranking ist immer Geschmackssache und setzt mehrfaches Hören, möglichst mit verschiedenen Orchestern und am besten live voraus. Jede der kompletten Mahler-Sinfonien habe ich mehrfach im Konzertsaal gehört.

    Dabei hat sich mein Geschmack wesentlich geändert. Vor etwa 25-30 Jahren begann mein Interesse, vorher war da für mich nur "schräger" Krach. Was Wunder, daß damals die 1. vorn stand, dann die 2. und dann lange nichts.

    Die 6. habe ich zuerst mal im TV erlebt, und ich fand sie furchtbar. Ich hab sie dann aber noch einige Male auf CD gehört, ehe ich mich in den Konzertsaal traute (es war im Gewandhaus), und sie wurde mir immer angenehmer. Hat bestimmt auch damit zu tun gehabt, daß ich mich biographisch mit Gustav und auch mit Alma befaßte, wodurch sich die Zugänglichkeit deutlich verbesserte, ohne sie direkt zu verstehen. Man sollte schon wissen, warum im letzten Satz einer mit dem Holzhammer auf einen Holzklotz schlägt.

    Die 7. ist mir bis jetzt nicht geheuer, die 8. wird nur im Konzertsaal ein Genuß. Im Gegensatz zu den Anfängen meiner Mahler-Freundschaft ist die 9. weit vorgerutscht. Der letzte Satz der 9. gehört zum Zartesten, was mir vor die Ohren gekommen ist. Das Ende hat schon manchmal zu feuchten Augen geführt. Sehr weit nach vorn gerutscht ist bei mir die 3., die mir bis in die 2000-er zu lang war.

    Wenn ich einzelne Sätze einordnen sollte, dann wäre das Poco Adagio (3. Satz) der 4. mein erster Platz.


    Ich will mal versuchen, mein Ranking zu erstellen:

    Reihenfolge: 3. 6. 9. 2. 1. 8. 4. 5. 7.

    Das gilt nicht für die Ewigkeit!!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Mein Aufsteiger in den letzten fünf Jahren wäre die Siebente. Gemäß der Statistik wird wohl keine Mahler-Symphonie seltener im Konzert aufgeführt (ausgenommen die Zehnte). Ich empfinde dieses bis heute unterschätzte Werk mittlerweile als das von den späten Symphonien für mich zugänglichste. Viele Aufnahmen haben sich da summiert. Abgesehen von diversen Gesamteinspielungen, sagt mir ein Blick in mein Archiv, dass sich über die Jahre folgende Aufnahmen und Mitschnitte angesammelt haben:


    New Philharmonia Orchestra/Klemperer (EMI, 1968)

    Chicago Symphony Orchestra/Levine (Mitschnitt, 1980)

    Berliner Philharmoniker/Bertini (Lucky Ball, 1981)

    New York Philharmonic/Kubelík (Mitschnitt, 1981)
    Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra/Kegel (Tobu, 1985)

    Philadelphia Orchestra/Tennstedt (Mitschnitt, 1987)
    Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig/Rögner (Mitschnitt, 1988)

    London Philharmonic Orchestra/Tennstedt (EMI, 1993 - letzte Aufnahme)

    Berliner Philharmoniker/Gielen (Testament, 1994)

    Schwedisches Rundfunk-Sinfonieorchester/Swetlanow (Vibrato, 1995)

    London Symphony Orchestra/Tilson Thomas (RCA, 1997)
    Tschechische Philharmonie/Kobayashi (Exton, 1998)

    Berliner Philharmoniker/Rattle (Mitschnitt, 1999)
    Tschechische Philharmonie/Mácal (Exton, 2007)

    Tschechische Philharmonie/Inbal (Exton, 2011)

    Königliches Concertgebouw-Orchester/Boulez (RCO, 2011)


    Bei weitem nicht alles ist komplett durchgehört. Mein Favorit war eigentlich immer Klemperers "Greisen-Interpretation".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die 7. irritiert manchen durch das Finale, andere vielleicht durch den langen und komplexen Kopfsatz (wohl nur mit dem Kopfsatz der 9. vergleichbar) hat halt auch keinen richtigen langsamen Satz, sondern wieder nur drei "Intermezzi", selbst wenn der großartig stimmungsvolle erste Nachtmusik-Satz, für mich eine Art Nachtwanderung als Rückblick in die Wunderhorn-Welt von 1-4, recht lang ist, ist die zweite Nachtmusiik, die eher den langsamen Satz vertritt, recht kurz und "leicht". Es gibt in Mahlers 9 vollendeten Sinfonien eigentlich nur 4 emphatische langsame Sätze, zwei davon sind Finalsätze (in 3 und 9), die anderen in 4 und 6. 1 hat den grotesken Trauermarsch, 2 ein im Vergleich mit dem Rest kurzes Lied, 5 das intermezzohafte Adagietto (der Trauermarsch am Beginn wird nicht so richtig als langsamer Satz wahrgenommen, meine ich) und die 7. nur die zweite Nachtmusik, eine heitere Serenade, noch weniger ein sinfonisches Adagio à la Bruckner wie das Adagietto.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Gegenwärtig würde sich folgendes Bild ergeben (nebeneinander stehend heißt gleichrangig):


    6, 9, Das Lied von der Erde
    2, 3, 5
    1, 4, 7
    8

    An meinen über 5 Jahre alten Vorlieben hat sich seither wenig geändert. Das Lied von der Erde würde ich heute nicht mehr in diese Liste aufnehmen, weil es singulär ist und eben doch keine richtige Symphonie. (Ich liebe es immer noch über alles.) Von den eigentlichen Symphonien sind immer noch die 6. und die 9. meine liebsten. Die Neunte bedarf wohl keiner Erklärung. Die Sechste fasziniert mich gerade wegen ihrer Komplexität und Sperrigkeit, den Dissonanzen und der alles zerschmetternden Wucht. Sie hat sich mir nicht sofort erschlossen, aber mit jedem Hören habe ich sie mehr zu schätzen gelernt (unbedingt mit drittem Hammerschlag). Mit etwas Abstand folgen die Nummern 2 und 3, mit denen meine Mahler-Leidenschaft vor langer Zeit begann. Ich fand die vier Wunderhorn-Symphonien insgesamt leichter zugänglich als die späteren, die ich mir erst erschließen musste. Bei der Dritten begeistert mich gerade die Monumentalität, ich finde sie überhaupt nicht zu lang. Die Fünfte würde ich heute erst danach sehen, und die Vierte liegt mir nur wenig am Herzen. Wäre da nicht der wundervolle Schlusssatz mit dem atemberaubend schönen Sopransolo, dann würde sie zusammen mit der 8. ganz hinten rangieren. Bei der Siebten ist es umgekehrt, da finde ich die ersten vier Sätze ganz großartig, einschließlich der beiden Nachtmusiken und des Scherzo, aber das ganz unmahlerische Rondo-Finale zerstört für mich das Werk. Und die Achte, nun ja, die ist irgendwie überhaupt keine richtige Mahler-Symphonie in dem Sinne, dass all das, was mich an Mahler fasziniert, dort nicht zu hören ist. Hier also meine aktuelle Rangliste:


    • 6, 9
    • 2, 3
    • 5, 7
    • 1, 4
    • 8

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Die Wertung von Alfred (Beitrag 25) schreckt mich kein bischen.


    Meine Wertung von 2015 (Beitrag 11) hat sich auch nicht geändert, zumal ich seitdem kaum mal eine Mahler-Sinfonie gehört habe ... es gibt zu viel andere Musik, die mir einfach noch wichtiger erscheint ...


    Ich habe mir vor drei Jahren zu meinen GA auf CD noch die DVD mit Bernstein mit den Sinfonien Nr. 4, 5 und 6 gekauft, um Bernsteins Emotionen auf optisch miterleben zu können.


    61VcLCHKHEL._SL200_.jpg

    DG, 1973/77, DTS 5.1


    Die Vierte interessiert mich ohnehin nicht so immens, aber ausser ein paar sicherlich tolle Hörtests bei der Fünften und Sechsten habe ich es noch nicht geschafft die DVD-Box in Gänze zu erleben ...

    meine Prioritäten liegen eben nicht gerade bei Mahler ... :untertauch:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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