Euer persönliches Wagner-Opern-Ranking (2015)

  • Natürlich gab es ähnliche Threads bereits. Allerdings sind sie uralt, viele Teilnehmer sind gar nicht mehr dabei. Es ist an der Zeit, einen neuen Querschnitt des Tamino Klassikforums zu machen.


    Dreizehn vollendete Wagner-Musikdramen gibt es, deren Entstehungszeit über ein halbes Jahrhundert erstreckt. Ich liste sie nachfolgend noch einmal chronologisch mit Entstehungszeit und Jahr der Uraufführung (UA) auf:


    - Die Feen (1833–1834), UA: 1888
    - Das Liebesverbot (1834–1836), UA: 1836
    - Rienzi, der Letzte der Tribunen (1837–1840), UA: 1842
    - Der fliegende Holländer (1840–1841, überarb. 1852 u. 1864), UA: 1843
    - Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg (1842—1845, überarb. 1847, 1860, 1861, 1875), UA: 1845
    - Lohengrin (1845–1848), UA: 1850
    - Tristan und Isolde (1856–1859), UA: 1865
    - Die Meistersinger von Nürnberg (1845–1867), UA: 1868
    - Das Rheingold (1851–1854), UA: 1869 (= Der Ring des Nibelungen. Vorabend)
    - Die Walküre (1851–1856), UA: 1870 (= Der Ring des Nibelungen. Erster Tag)
    - Siegfried (1851–1871), UA: 1876 (= Der Ring des Nibelungen. Zweiter Tag)
    - Götterdämmerung (1848–1874), UA: 1876 (= Der Ring des Nibelungen. Dritter Tag)
    - Parsifal (1865–1882), UA: 1882


    Ich freue mich auf möglichst rege Teilnahme!


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph,


    sollen wir sie alle in eine Reihung bringen, oder schwebt dir da eine geringere Zahl vor?


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    natürlich darf man auch unter dreizehn nennen. Wenn jemand nur zwei oder drei kennt, soll dies kein Hinderungsgrund an der Teilnahme sein. ;)


    Liebe Grüße
    Joseph
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • 1. Die Meistersinger
    2. Die Walküre
    3. Götterdämmerung
    4. Siegfried
    5. Das Rheingold
    6. Parsifal
    7. Tannhäuser
    8. Lohengrin
    9. Der fliegende Holländer
    10. Tristan
    11. Rienzi
    12. Die Feen
    13. Das Liebesverbot


    Wobei ich hinzufügen will, dass die Abstände meist sehr gering sind. Ich schwanke insgesamt stark zwischen "Meistersingern" und "Ring" für den Spitzenplatz. Die Reihenfolge innerhalb des "Rings" ist auch mehr als schwierig. "Parsifal" war mal meine Nr. 1, aber das hat sich etwas relativiert. "Tannhäuser" mag ich von den romantischen Opern der mittleren Schaffenszeit fast noch lieber als die beiden anderen dieser Periode. Bei den ganz frühen führt für mich — trotz unbestreitbarer Schwächen — "Rienzi". Der schlechte Platz für "Tristan" bedeutet wenig, aber ich höre diese Oper im Vergleich sehr selten.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich muss vorab sagen, dass ich erst sehr spät "zu Wagner kam" und auch kein ausgesprochener Wagner-Kenner bin. Dennoch besitze ich Aufnahmen von allen 13 Musik-Dramen:


    1. Die Meistersinger von Nürnberg
    2. Tannhäuser
    3. Rienzi
    4. Siegfried
    5. Die Walküre
    6. Lohengrin
    7. Der fliegende Holländer
    8. Götterdämmerung
    9. Tristan und Isolde
    10. Parsifal
    11. Das Rheingold
    12. Das Liebesverbot
    13. Die Feen

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Da ich die frühen Opern nicht kenne, beschränke ich mich auf die 10 Bayreuther Werke:


    1. Parsifal
    2. Die Meistersinger
    3. Die Walküre
    4. Götterdämmerung
    5. Tannhäuser
    6. Tristan
    7. Der fliegende Holländer
    8. Das Rheingold
    9. Lohengrin
    10. Siegfried


    Wobei der Abstand zwischen 3 und 8 sehr klein ist.

  • Ich bin schon in früher Jugend Anhänger der Musik Wagners gewesen. Ich besitze alle Wagner-Opern auf CD und - außer den frühen drei - auch alle, z. T. in mehreren Inszenierungen, auf DVD. Für Rienzi werde ich mich noch etwas näher interessieren, nachdem Liebestraum in seiner Vorstellung der Wagner-Opern jetzt eine neuere DVD- Aufnahme genannt hat, die nach der einzigen verunstalteten Inszenierung, die bisher auf dem Markt war, recht gut zu sein scheint. Die drei frühen Opern stehen also erst einmal ganz hinten. Die übrige Rangfolge hat sich bei mir auch im Laufe der Zeit etwas verschoben. In den frühen Jahren lagen mir eher Tannhäuser, Lohengrin und der Fliegende Holländer. Zu Tristan und Isolde habe ich erst sehr spät Zugang gefunden. Seitdem ich mich in den letzten Jahren etwas mehr mit dem Ring beschäftigt habe, ist dieser mir mehr ans Herz gewachsen. Die Entscheidung fällt schwer, aber ich neige im Augenblick zu folgender Rangfolge:
    1. Rheingold
    2. Die Walküre
    3. Die Götterdämmerung
    4. Lohengrin
    5. Siegfried
    6. Tannhäuser
    7. Die Meistersinger von Nürnberg
    8. Der fliegende Holländer
    9. Parsifal
    10. Tristan und Isolde
    11. Rienzi
    12. Die Feen
    13. Das Liebesverbot

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Liebe Taminos,


    bei diesem Ranking mache ich gerne mit. Seit meinem ersten Besuch einer Wagner-Oper (Lohengrin in Braunschweig) ist es um mich geschehen. Trotz der häßlichen Inszenierung wirkte die Musik eine große Magie auf mich aus - man ist doch in einer anderen Welt. Die Wagner-Opern kenne ich alle - bis auf den Tannhäuser, was aber gewiss noch nachgeholt wird. Hier mein Ranking, wobei 1-4 sehr eng bei einander liegen.


    1. Rheingold
    2. Lohengrin (das Vorspiel - ein Traum!!!)
    3. Meistersinger von Nürnberg
    4. Götterdämmerung
    5. Parsifal
    6. Tristan und Isolde
    7. Rienzi
    8. Der fliegende Holländer
    9. Walküre
    10. Siegfried
    11. Die Feen
    12. Das Liebesverbot


    Beste Grüße
    Christian


  • Das wechselt natürlich auch manchmal, aber eine Tendenz ist klar (und die heißt bei mir nicht "Ring"...), wobei ich nur die 11 Opern nominiere, die mir wirklich wichtig sind:


    01. Die Meistersinger von Nürnberg
    02. Tristan und Isolde
    03. Tannhäuser
    04. Parsifal
    05. Lohengrin
    06. Der fliegende Holländer
    07. Rienzi
    08. Das Rheingold
    09. Siegfried
    10. Die Walküre
    11. Götterdämmerung

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 01) Tristan - Parsifal
    03) Götterdämmerung
    04) Meistersinger
    05) Rheingold
    06) Siegfried
    07) Walküre
    08) Lohengrin
    09) Der Fliegende Holländer
    10) Tannhäuser
    11) Rienzi


    Eigentlich nehmen nur Tristan, Parsifal und der Tannhäuser eine feste Position ein. Ansonsten könnte ich ohne Schwierigkeiten die Vier mit der Acht vertauschen.
    Bei den Opern des Rings schwankt die Vorliebe ebenfalls beträchtlich. Ich könnte genau so gut würfeln und das Ergebnis akzeptieren.

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  • Da ich (noch) nicht alle Wagner Opern kenne, beschränke ich mich auf diejenigen, die ich kenne.


    1) Rienzi
    2) Die Meistersinger
    3) Der fliegende Holländer
    4) Tannhäuser
    5) Lohengrin
    6) Walküre
    7) Parsifal


    :hello:


    Jolanthe

  • Als Wagner-Kenner würde ich mich nicht bezeichnen und meine Vorliebe für die schlichtweg merkwürdigen Feen vermag ich nicht recht zu erklären. Manch "schlechter Platz" mag damit zusammenhängen, dass ich mich mit dem Werk mehr hätte beschäftigen müssen. Zum Tristan fehlt mir beispielsweise jeglicher Zugang. Bei mir gibt es ebenfalls mitunter leichte Verschiebungen, aber grosso modo ist die Reihung die folgende:


    1. Walküre
    2. Lohengrin
    3. Siegfried
    4. Der fliegende Holländer
    5. Rheingold
    6. Götterdämmerung
    7. Die Feen
    8. Die Meistersinger
    9. Parsifal
    10. Das Liebesverbot
    11. Rienzi
    12. Tannhäuser
    13. Tristan und Isolde


    Beste Sonntagsgrüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Mit Wagner bin ich groß geworden.
    Alleine vom Ring habe ich 30 Aufnahmen 8o
    Bei mir gibt es hier immer wieder einmal Schwankungen in der Reihenfolge.
    Unbestritten immer im oberen Hälfte zu finden ist der Tristan, Parsifal und der Ring.


    Aktuell :


    1. Tristan
    2. Götterdämmerung
    3. Walküre
    4. Siegfried
    5. Rheingold
    6. Parsifal
    7. Tannhäuser
    8. Lohengrin
    9. Holländer
    10. Meistersinger


    11. Rienzi
    12. Die Feen
    13. Liebesverbot


    Mit den Frühwerken könnte ich, mal abgesehen vom Rienzi in teilen, noch nie so richtig etwas anfangen.
    Da fehlt halt dann doch, was später Wagner dann ausmacht...


    Gruß
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Ich beteilige mich gerne an Rankings, in der Hoffnung, dass der jeweilge Initiator von Zeit zu Zeit eine Zwischenbilanz zieht.
    Ich kenne die Frühwerke nicht, einschließlich des Rienzi außer der Ouvertüre, deshalb von mir folgende Reihenfolge = Rangfolge:


    Tannhäuser
    Die Meistersinger von Nürnberg
    Lohengrin
    Rheingold
    Walküre
    Götterdämmerung
    Parsifal
    Siegfried
    Tristan und Isolde
    Der fliegende Holländer


    Der Tannhäuser war meine erste Wagner-Oper, die in der Handlung flüssig und plausibel ist und musikalisch wohl am eingängigsten. Ähnliches gilt für die Meistersinger mit einem komödiantischen Akzent dazu. Und so weiter, beim Ring rückt der Siegfried nach hinten, weil die Handlung mir bei den wenigen Beteiligten ziemlich gestreckt wirkt. Und Tristan ist zwar herrliche Musik, aber kaum Handlung, dafür unglaublich lang. Den Holländer habe ich lange nicht gehört, für mich hat er nicht die Bedeutung wie die vorher genannten Werke.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Mit Wagner begann meine Leidenschaft für die Oper, und auch wenn ich inzwischen mein Repertoire deutlich verbreitert habe, ist er immer noch meine Nummer 1. Interessant, dass die "Meistersinger" bei vielen recht weit oben rangieren und der "Tristan" oft hintere Plätze belegt - das ist bei mir ganz anders:


    1. Tristan
    2. Ring (ist für mich ein Werk)
    3. Parsifal
    4. Tannhäuser
    5. Holländer
    6. Lohengrin
    7. Meistersinger


    und dann mit deutlichem Abstand:


    8. Rienzi
    9. Die Feen
    10. Liebesverbot

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • 01 Tristan und Isolde
    02 Die Walküre
    03 Götterdämmerung
    04 Lohengrin
    05 Die Meistersinger von Nürnberg
    06 Tannhäuser
    07 Das Rheingold
    08 Siegfried
    09 Der fliegende Holländer
    10 Parsifal
    11 Rienzi
    12 Die Feen
    13 Das Liebesverbot



    :hello: LT

  • Das, was ich im gleichgearteten Verdi-Thread schrieb, gilt für mich natürlich auch oder veilleicht besser geschrieben: gerade bei Richard Wagner: Die Vorlieben wechseln oft. Da ich aber nie ein spezieller Wagner-Freund war, einige seiner Opern, wiewohl vorhanden, nur einmal gehört habe (ob sie nämlich technisch o.k. sind), ist es für mich hier viel leichter, die Auswahl zu treffen. Sie orientiert sich nach kurzem Überlegen an den gesehenen Werken - und da ist nicht allzuviel zu vermelden:


    Der fliegende Holländer (meine erste Wagner-Oper in einer tollen Inszenierung mit Tricks, die mich Ende der Fünfziger im Hagener Theater zu begeistern vermochten)
    Das Rheingold und
    Die Walküre (gesehen und begeisterungswürdig empfunden im Düsseldorfer Zyklus, die restlichen beiden sind mir wegen mangelnden Sitzfleisches "absonderlich" in Erinnerung, würde sie nie wieder sehen wollen)
    Lohengrin
    Tannhäuser


    Alles andere höre ich kaum noch - eigentlich nie...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Dann will ich meine Reihenfolge auch mal abgeben:


    Der Fliegende Holländer
    Tannhäuser
    Die Meistersinger von Nürnberg
    Götterdämmerung
    Lohengrin
    Walküre
    Parsifal
    Tristan und Isolde
    Rheingold
    Siegfried


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Spannend finde ich ja, dass ich so ziemlich der Einzige bin, bei dem "Siegfried" vor "Wallküre" und "Götterdämmerung" rangiert, während es bei fast allen anderen anders ist. Ganz korrekt müsste meine Liste diesbezüglich freilich so aussehen:


    01. Die Meistersinger von Nürnberg
    02. Tristan und Isolde
    03. Tannhäuser
    04. Parsifal
    05. Lohengrin
    06. Der fliegende Holländer
    07. Siegfried (1. + 2. Akt)
    08. Rienzi
    09. Das Rheingold
    10. Die Walküre
    11. Götterdämmerung
    12. Siegfried (3. Akt)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Spannend finde ich ja, dass ich so ziemlich der Einzige bin, bei dem "Siegfried" vor "Wallküre" und "Götterdämmerung" rangiert, während es bei fast allen anderen anders ist.

    Das, denke ich, ist einem Systemfehler zu verdanken. Wie ich es schon im Verdi-Parallelthread angesprochen habe, ein Punktesystem fände ich hilfreicher.



    Eigentlich nehmen nur Tristan, Parsifal und der Tannhäuser eine feste Position ein. Ansonsten könnte ich ohne Schwierigkeiten die Vier mit der Acht vertauschen.
    Bei den Opern des Rings schwankt die Vorliebe ebenfalls beträchtlich. Ich könnte genau so gut würfeln und das Ergebnis akzeptieren.

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  • Ich danke schon mal für die durchaus zahlreiche Teilnahme! Auswertung wird erfolgen.


    Die Tendenz, dass Siegfried die unbeliebteste Oper des Rings ist, beobachtete ich schon häufiger. Das Rheingold ist der Auftakt, dem man die Kürze verzeiht, Die Walküre der Höhepunkt und Götterdämmerung der fulminante Abschluss. Siegfried wirkt am leichtgewichtigsten, beinahe als eine Art Vorspann zum Dritten Tage. Der Zweite Tag soll sogar die am schwersten verkäufliche Oper des Rings sein, las ich irgendwo. Allein, mir ist es nicht ganz begreiflich. Als ich mich zum ersten Male mit der Tetralogie intensiv auseinandersetzte (2007), rangierte das "Scherzo des Rings" sogar ganze vorne in meiner persönlichen Beliebtheit. Ich traue es mich gar nicht mehr sagen, aber ausgerechnet Die Walküre blieb mir lange Zeit am schwersten zugänglich, was ich heute nicht mehr nachvollziehen kann.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Na dann, will ich mich hier auch mal beteiligen:


    Rheingold
    Walküre
    Siegfried
    Götterdämmerung
    Lohengrin
    Der fliegende Holländer
    Rienzi
    Die Meistersinger
    Parsifal
    Tannhäuser

    W.S.

  • aber ausgerechnet Die Walküre blieb mir lange Zeit am schwersten zugänglich, was ich heute nicht mehr nachvollziehen kann.


    Es kann auch, wie bei mir, umgekehrt laufen. Die Aufwertung der anderen Drei bedeutet aber keine Abwertung der Walküre, eine ebenbürtige musikalische Darstellung der extatischen Liebesglut, wie die im ersten Akt, gibt es ja nur noch im Tristan.


    Doch wie schon an anderer Stelle gesagt, eine verbindliche Rangordnung kann ich für mich nicht geben.

  • Bei Wagner ist es für mich schwieriger als bei Verdi, da ich nur wenige Werke so gut kenne, um mir eine Beurteilung erlauben zu können. Daher beschränke ich mich nur auf fünf Werke. Ich hoffe, das ist auch in Ordnung.


    1. Tannhäuser
    2. Die Walküre
    3. Der fliegende Holländer
    4. Siegfried
    5. Lohengrin


    Gregor

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  • Zitat

    hami1799: Leider nicht möglich. Eine Liste ohne Tristan ist ungültig.


    Mein lieber Hans!


    Leider hat mich die Musik von TRISTAN noch nicht "erreicht".

    W.S.

  • Die Tendenz, dass Siegfried die unbeliebteste Oper des Rings ist, beobachtete ich schon häufiger.


    Diese Feststellung veranlasst mich, auch eine Reihenfolge zu versuchen. Ich tue mich sehr schwer damit, weil ich für mich nicht auf die Idee kommen würde, so ein Ranking festzustellen. Was sollte es mir nützen? Dennoch habe ich die letzten Tage oft hier vorbeigeschaut und mir meine Gedanken gemacht. Das ist schon mal gut. Die Beteiligung ist erfreulich rege. Es muss also etwas dran sein an dem Bedürfnis, die eigenen Vorlieben ordnen zu wollen - oder gar zu müssen. Hier und da hätte ich gern noch mehr gelesen, warum ein Werk so oder bedacht wurde. Aber wahrscheinlich geht das über so ein strenges Ranking hinaus.


    01 Die Meistersinger von Nürnberg
    02 Siegfried
    03 Das Rheingold
    04 Lohengrin
    05 Der fliegende Holländer (bevorzugt der Schluss ohne Erlösungsmotiv)
    06 Tristan und Isolde
    07 Parsifal
    08 Rienzi
    09 Tannhäuser (bevorzugt die genannte Pariser Fassung)
    10 Die Walküre
    11 Götterdämmerung
    12 Das Liebesverbot
    13 Die Feen


    Offenbar gehöre ich zu einer Minderheit, wenn ich den SIEGFRIED so weit oben platziere, gleich hinter den MEISTERSINGERN, die mir tatsächlich am allerliebsten sind, weil so perfekt gebaut und komponiert. Was folgt, kann immer wieder wechseln. Erst kürzlich war ich hingerissen vom LIEBESVERBOT mit seiner höchst modernen Story und der schmissigen Musik, die bereits den TANNHÄUSER vorweg nimmt. Solche Spuren verfolge ich gern bei Wagner. SIEGFRIED nun hat für mich mit die schönste Musik und die berührendsten Szenen. Allein der grüblerische Anfang, den ich noch dem Beginn des RHEINGOLD vorziehe. Wenn beispielsweise Siegfried, unter der Linde ganz eins mit der Natur, über seine Herkunft nachsinnt. Wie sah wohl mein Vater aus? Das ist in der Oper ohne Beispiel. Diese Angst vor Brünnhilde auf der "seligen Oede" ja vor dem Leben, in dem er zu Tode kommen wird. Mime ist nach meinem Dafürhalten eine der am besten gelungenen Figuren. Wie er sich um Kopf und Kragen redet, weil er plötzlich aussprechen muss, was er im Schilde führt. Von enormer Wirkung die Rätselszene, die auch Witz hat wie das ganze Stück, die unheimliche nächtliche Begegnung des Wanderers mit Alberich, die geheimnisvolle Erscheinung der Erda, der triumphale trügerische Schluss.... Doch wehe, wenn das schlecht gesungen wird. Wenn man kein Wort versteht. Dann ziehe ich den GRAF VON LUXEMBURG jedem SIEGFRIED vor.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich danke schon mal für die durchaus zahlreiche Teilnahme! Auswertung wird erfolgen.


    Die Tendenz, dass Siegfried die unbeliebteste Oper des Rings ist, beobachtete ich schon häufiger. Das Rheingold ist der Auftakt, dem man die Kürze verzeiht, Die Walküre der Höhepunkt und Götterdämmerung der fulminante Abschluss. Siegfried wirkt am leichtgewichtigsten, beinahe als eine Art Vorspann zum Dritten Tage. Der Zweite Tag soll sogar die am schwersten verkäufliche Oper des Rings sein, las ich irgendwo. Allein, mir ist es nicht ganz begreiflich. Als ich mich zum ersten Male mit der Tetralogie intensiv auseinandersetzte (2007), rangierte das "Scherzo des Rings" sogar ganze vorne in meiner persönlichen Beliebtheit. Ich traue es mich gar nicht mehr sagen, aber ausgerechnet Die Walküre blieb mir lange Zeit am schwersten zugänglich, was ich heute nicht mehr nachvollziehen kann.


    Innerhalb des Rings steht auch bei mir der "Siegfried" an letzter Stelle (die Abfolge wäre Walküre, Rheingold, Götterdämmerung, Siegfried), aber nicht, weil ich die Oper als leichtgewichtig empfände, sondern weil sie im 3. Akt deutliche Schwächen hat. Dabei beginnt dieser überaus stark: Wotans Dialog mit Erda empfinde ich als sehr ergreifend, besiegelt er doch seinen endgültigen Abtritt als Gestalter des Weltgeschehens, die zweite Szene ist ebenfalls gelungen und als Vollzug des letztlich dann doch unfreiwilligen Abgangs des Göttervaters eine Schlüsselstelle. Und das Erwachen der Brünnhilde mit dem "Heil dir, Sonne" in der 3. Szene ist musikalisch eine der schönsten Stellen der gesamten Opernliteratur. Aber dann hätte Wagner die Oper mit dem Liebesduett beenden sollen - das (man verzeihe mir die Wortwahl) Zieren der Brünnhilde, sich Siegfried auch körperlich hinzugeben, finde ich weder psychologisch nachvollziehbar, noch ist es dramaturgisch nötig, wo doch das Ende schon vorgezeichnet ist, und der Schluss der Szene ist auch musikalisch nicht besonders ergiebig. Eine halbe Stunde weniger wäre hier mehr gewesen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Als lebenslanger Wagner-Verehrer sehe ich mich nicht imstande, die genialen Werke aus der Reifezeit des Meisters in eine Reihung zu bringen. Ich liebe sie alle unendlich. Wer wagt es -wer kann es zwischen Tristan, Ring und Meistersingern zu entscheiden? Bei mir ist es auch stimmungsabhängig, welcher Wagner Oper ich mich hingeben möchte. . Dennoch beeindruckt mich die Mystik der Parsifal-Musik am tiefsten.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Rheingold ist der Auftakt, dem man die Kürze verzeiht

    "Rheingold" ist der Auftakt, dem man die Kürze dankt!!! ;)



    Als ich mich zum ersten Male mit der Tetralogie intensiv auseinandersetzte (2007), rangierte das "Scherzo des Rings" sogar ganze vorne in meiner persönlichen Beliebtheit. Ich traue es mich gar nicht mehr sagen, aber ausgerechnet Die Walküre blieb mir lange Zeit am schwersten zugänglich, was ich heute nicht mehr nachvollziehen kann.

    So geht es mir immer noch, nur das das "Scherzo" sich eigentlich nur auf die beiden ersten Akte erstreckt - weshalb ich meine Liste ja noch einmal überarbeitet und die Akte I und II vom Akt III geschieden habe.


    Die extreme Popularität der "Walküre" kann ich bis heute nicht nachvollziehen, weil sich für mich viele grandiose Stellen mit vielen weniger grandiosen Stellen abwechseln. Gerade der berühmte "Walküren-Ritt" gefällt mir eigentlich nur, solange er exponiert wird, also die ersten drei Minuten - dann kommt für mich ein langes Tal der Geduld, abgesehen vom Sieglinde-Ausbruch mit dem Motiv, mit dem der ganze "Ring" endet, und dann wird es erst wieder spannender, wenn Wotan und Brünnhilde allein auf der Bühne zurückbleiben. Bei der "Götterdämmerung" kann ich bis heute meinen Frieden mit der Nornen-Szene nicht machen, die ich so etwas von überflüssig und unerquicklich finde, und auch die Rheintöchter gefallen mir im "Rheingold" wesentlich besser als in der "Götterdämmerung". Trotzdem sind "Walküre" und "Götterdämmerung" allgemein beliebter und schneller ausverkauft.



    Offenbar gehöre ich zu einer Minderheit, wenn ich den SIEGFRIED so weit oben platziere, gleich hinter den MEISTERSINGERN, die mir tatsächlich am allerliebsten sind, weil so perfekt gebaut und komponiert.

    Da scheinen wir zur gleichen Minderheit zu gehören, zumal auch bei mir die "Meistersinger" ganz oben stehen. :) :yes: :hello:



    Innerhalb des Rings steht auch bei mir der "Siegfried" an letzter Stelle (die Abfolge wäre Walküre, Rheingold, Götterdämmerung, Siegfried), aber nicht, weil ich die Oper als leichtgewichtig empfände, sondern weil sie im 3. Akt deutliche Schwächen hat.

    Dass ich das ganz ähnlich sehe, ergibt sich ja schon aus meiner überarbeiteten Liste.


    Die ersten beiden "Siegfried"-Akte sind für mich "Leitmotivik"-Freude pur, aber das hat ihm ja dann nicht mehr gereicht, weshalb er seinen Siegfried 16 Jahre unter der Linde liegen ließ - und alles, was danach kommt (Siegfried - 3. Akt und "Götterdämmerung") überzeugt mich zwar teilweise auch sehr, aber in Gänze mag ich es nicht so wie die Sachen vor der jahrelangen Pause, zumindest empfinde ich diesen Bruch tatsächlich, weil mir nach der Pause zuviel auf einmal übereinandergeschichtet ist, das ist mir etwas zu komplex (Pardon!).

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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