The Grammys are out

  • Best Orchestral
    Best Opera
    Best Choral
    Best Chamber Music
    Best Solo
    Best Vocal
    Best compilation
    Best contemporary

  • Gewundert habe ich mich nicht, daß "Become Ocean" von John L. Adams den Grammy für das beste zeitgenössische Werk Klassik erhalten hat.
    Ich habe das meditative Werk für Orchester schon vor einigen Wochen als download gehört und es hat mir gefallen.
    Man wird von Klangteppichen eingehüllt oder besser gesagt, vom Ozean umspült, eben "Become Ocean".
    Trotz (oder wegen?) des Grammys ist die CD bei amazon.de und jpc z.Z. nicht am Lager.

    mfG
    Michael

  • Zunächst einmal: Für CPO freue ich mich ganz außerordentlich - sie haben den Preis wohlverdient bekommen. Die FAZ bringt ein Interview mit Burkhard Schmilgun, dem Labelgründer (http://www.faz.net/aktuell/feu…d-schmilgun-13418638.html.


    Was das Werk „Become Ocean“ von John Luther Adams betrifft, habe ich es mir angehört und mir auch den Wikipedia-Artikel dazu durchgelesen. Zum einen bin ich ein Freund musikalischer Meeresvertonungen, und ich wollte auch einfach hören, was nach Meinung der Jury derzeit das Gipfelwerk moderner Musik ist. Das erste Hören hat mich nicht für das Stück eingenommen. Ein Kompositionsprinzip, das auf vierzig Minuten ausgedehnt (ohne erkennbaren Fortschritt wie etwa bei der Minimal Music) manchmal so wirkt, als würde es auf der Stelle treten; viele Arpeggien, was durch den Einsatz eines Pianos für meine Ohren nicht immer weit genug von Kitschgefahr ist; eine auf- und abschwellende klingende Wassermauer, ein Raunen des Klangs, in der man sich völlig verloren fühlt - auch strukturell. Eine musikalische Meeresdarstellung, auch wenn sie einen apokalyptischen Einschlag haben soll, muss sich aus meiner Sicht mit mächtigen Vorbildern messen, und eine Prägnanz wie beispielsweise bei Debussy oder anderen wird hier nirgendwo erreicht. Will das Stück vielleicht auch nicht. Beim ersten Hören konnte ich keinen rechten Zugang finden, aber wie ist das manchmal bei frischem Wein - man muss ihn erstmal liegen lassen und ihn sich später nochmal vorholen.


    Ich für meinen Teil greife heute Abend erst einmal wieder zu dieser Aufnahme und freue mich an diesen "Seascapes" - sehr empfehlenswert.



    Herzliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Ich habe das Stück "Become Ocean" heute auch gehört. Das ist natürlich nicht der derzeitige Stand des zeitgenössischen Komponieren, da wären mir Dutzende anderer Werke eingefallen. Egal, ich fand es eine interessante Erfahrung und mir hat es auch irgendwie gefallen. Aber sehr oft werde ich es sicher nicht hören wollen. Es ist sicher geeignet a) in den Schlaf zu wiegen b) als Klangtapete im Wellness-Ruheraum zu dienen und c) möglicherweise Personen zu helfen, die einen Tinnitus haben. Meinen leichten habe ich jedenfalls nach einigen Minuten nicht mehr gehört.

  • b) als Klangtapete im Wellness-Ruheraum zu dienen


    Wellness für Wasserleichen? Die Klänge dürften eher Alpträume geben...


    c) möglicherweise Personen zu helfen, die einen Tinnitus haben. Meinen leichten habe ich jedenfalls nach einigen Minuten nicht mehr gehört.


    Es gibt Musik, die IST vielleicht der Tinnitus.



    eine interessante Erfahrung


    ...sprach der Restaurantkritiker.... ;)

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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