Sammlung von Musikstücken alter und neuer Zeit

  • Liebe Taminos und Mitleser


    Die "Sammlung von Musikstücken alter und neuer Zeit" war eine Idee von Robert Schumann, der ja nicht nur Komponist, sondern auch Kritiker und Zeitungsherausgeber war, wobei - heute kaum vorstellbar - er als Komponist im Gegensatz zu den anderen beiden Funktionen eher weniger bekannt war. 1834 hatte er die "Neue Zeitschrift für Musik" gegründet, welche in Konkurrenz zur bereits etablierten "Allgemeinen musikalischen Zeitung" stand. Es ging Schumann um poetische, wertvolle Musik, er verabscheute oberflächliche Brillianz und Virtuosentum. 1838 hatte er die Idee, wie man das Blatt den Kennern noch schmackhafter machen könnte. Die Zeitschrift, welche jeweils im Abstand von 2 Wochen erschien, wurde einmal im Quartal um ein Extraheft erweitert, in dem sich die Noten neuester Kompositionen befanden, welche Schumann selbst ausgewählt hatte. Vorerst hatte er in einem Inserat seiner Zeitung Komponisten dazu aufgerufen, kurze, aber anspruchsvolle Stück zu schreiben und kostenfrei seiner Zeitung zu überlassen. Diese Stücke sollten dann in jenen Heften erscheinen. Schumann wählt die zu veröffentlichenden Werke selsbt aus. Dazu ergänze er die Hefte gelegentlich durch eigenen Kompositionen und durch Erstdruck noch nicht veröffentlichter Werke von Johann Sebastian Bach. So entstanden innerhalb der nächsten 4 Jahre 16 Folgen jener ergänzenden Sonderhefte seiner Zeitung, insgesamt 69 Stücke. Da sind Werke für Soloklavier, Orgel, aber auch für 4 stimmigen Gesang dabei. And dem Projekt waren insgesamt 39 Komponisten beteiligt. Da gab es Namen wie Ferlix Mendelssohn Bartholdy, Adolph Henselt, Louis Spohr, Ignaz Moscheles, Pauline Viardot-Garcia, Johanna Matthieux-Kinkel,Leopold Schefer, Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Carl Maria von Weber, Clara Wieck-Schumann, Robert Schumann...und zahlreiche heute eher Unbekannte.
    Alle diese Werke sind auf der abgebildeten Box enthalten - und natürlich sind die Werke der "Unbekannten" der Bonus dieser Einspielung. Die 3 CD-Box ist bei jpc derzeit um 5.99 Euro zu haben, wer sich also an diesem Thread beteiligen möchte, muß sich nicht in Unkosten stürzen. Es besteht derzeit die Möglichkeit allgemeine Statements zu dem Projekt abzugeben. Danach werde ich in aller Kürze jeweils ein Stück pro Woche vorstellen - mal mehr, mal weniger. Es wird also doch eine längere Zeit brauchen, bis der Thread abgearbeitet ist.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Gerade Mal 35 Clicks hat Schumann mit seinen Bemühungen grade erreicht - gut, daß er das nicht erleben musste. Andrerseits ist es auch ein Thema, das die heutigen Musikhörer nicht mehr unbedingt berührt, nämlich die Erhaltung und Hebung des Niveaus von (damals - um 1840) zeitgenössischen Kompositionen. ER wollte einerseits das anspruchsvolle Publikum für seine Zeitung gewinnen, andrerseits bisher unbekannten, aber seiner Meinung nach ausgezeichneten Komponisten ein FORUM zur Vorstellung ihrer Werke bieten. Und er wollte den Mix mit bekannten Komponisten "durchmengen", die das Projekt für die Abonnenten - die ab jetzt mehr für die Zeitung zu bezahlen hatten - interessanter machen sollten. Die meisten dieser Komponisten requirierte Schumann aus seinem ferneren Freundes- und Bekanntenkreis.
    Ein weiteres Anliegen in diesem Zusammenhang, war ihm, die Gleichberechtigung der Frauen, von denen er einige in sein Projekt mit einband. Allen voran, natürlich seine Frau, Clara Schumann -Wieck, die er sogar brieflich aufforderte etwas für seine Hefte zu schreiben, andern falls er sich von ihr scheiden lassen müsse - der scherzhafte Unterton ist nicht zu überlesen...
    Soweit bekannt hatte die Zeitung damals ca 500 Abonnenten - auch nicht gerade viel. Das Unternehmen wurde auch nicht in vollem Umfang durchgezogen, denn Schumann hatte vorgehabt (das ist schriftlich dokumentiert) Komponisten zu Liedervertonungen anzuregen, von denen es bereits eine allgemein bekannte Komposition gab und diese dann in seiner Zeitschrift vergleichend zu rezensieren. Dieser Plan wurde indes nie ausgeführt, sei es aus Zeitmangel oder Desinteresse der entsprechenden Komponisten..
    In gewisser Weise wollte Schumann, das erreichen, was heute auch Tamino will, nämlich die klassische Musik in der allgemeinen Wahrnehmung wach zu halten und interessant darzustellen - und in gewisser Weise hatte er schon damals die gleichen Probleme wie ich: Auch Tamino hat zahlreiche Serien aufgeben oder auf Eis legen müssen - meist aus mangel an Interesse oder aber auch wegen persönlicher Konflikte.


    Letztlich ist aber dennoch etwas interessantes dabei herausgekommen.


    Die Leser der Zeitschrift hatten einen Ausblick in Gegenwart und Zukunft - wir indes bekommen sozusagen ein Fenster in eine vergangene Zeit mit anderen musikalischen Vorstellungen...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Bei jpc herrscht bis zum Wochenende wieder Versandkostenfreiheit, d.h. auch wer an diesem Set Interesse hat, kann bestellen, ohne bis EUR 20 auffüllen zu müssen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ähnlich wie hier ich, musste auch Schumann versuchen viele Leute von dem Projekt zu überzeugen, das ja nicht ganz uneigennützig war, denn wir haben ja schon betont, daß Schumann 1837 wohl als Verleger und Rezensent einen relativ hohen Bekanntheitsgrad hatte, als Komponist indes nicht. Was lag also näher, als auch eigene Werke in die Sammlung aufzunehmen und so deren Verbreitung voranzutreiben. Aber das war nur ein Aspekt der Sammlung. Da die Arbeit für die Sonderhefte ziemlich zeitintensiv war, mussten die Preise der Zeitung angehoben werden. Und wenn Schumann in seinen Lesern als Gegenwert "erstklassige Kompositionen" versprach, dann mussten auch "große Namen" in der Sammlung vorkommen. Das erreichte er einerseits durch Verwendung von Stücken der Vergangenheit (Bach, Beethoven, Schubert, Burgmüller) andrerseits schrieb er an befreundete oder bekannte Komponisten und bat sie um Überlassung von einem oder zwei geeigneten kurzen Stücken (Die Seitenanzahl des Sonderheftes durfte nicht überschritten werden) Diese Stücke, Lieder. Klavierminiaturen, kurze Stücke für Chorl, Orgelstücke dauern oft weniger als 2 Minuten..
    In Kürze werde ich beginnen die Stücke in der Reihenfolge des Erscheinens (je ein Beitrag pro Stück) vorzustellen. Nach jedem Beitrag folgt eine Pause von einigen Tagen, um eventuellen Mitschreibern Kommentare zu ermöglichen....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ein begrüßenswerter Vorschlag, eine vielversprechende Musikzusammenstellung. Ich habe bestellt.


    Herzliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Heft 1 - Nr. 1 Felix Mendelssohn Bartholdy: Das Waldschloss K 87



    Das erste Heft sollte natürlich mit ganz besonderen Werken aufwarten, was sich als nicht ganz einfach erwies. Chopin hatte sich nicht bereit erklärt, Clara ebenfalls nicht, auch Felix Mendelssohn-Bartholdy war nicht besonders begeistert, erklärte sich aber schließlich doch bereit etwas beizusteuern, wenn er in Stimmung sei und seine Zeit es erlaube. Und er hat Wort gehalten und den Freund nicht im Stich gelassen. Im November schickte er ihm 2 Lieder, wovon Schumann das "Waldschloss" - auf einen Text von Eichendorff als Auftakt zu seinem Projekt auswählte.


    Das Waldschloss (WoO -1837) K 87


    Wo noch kein Wandrer gegangen,
    Hoch über Jäger und Ross
    Die Felsen im Abendrot hangen
    Als wie ein Wolkenschloss.


    Dort zwischen Zinnen und Spitzen
    Von wilden Nelken umblüht
    Die schönen Waldfrauen sitzen
    Und singen im Winde ihr Lied.


    Der Jäger schaut nach dem Schlosse;
    "Die droben, das ist mein Lieb".
    Er sprengt von dem scheuenden Rosse-
    Weiß keiner, wo er blieb.


    ----------------------------------------------------------
    Das Kunstlied stellte ja nicht unbedingt einen Schwerpunkt in Mendelssohns Schaffen dar, dennoch hinterließ er uns an die 120 Stück von teilweise betörender Schönkeit. Er maß ihnen keine besondere Bedeutung zu, benutzte sie gelegentlich als kleines Geschenk an Freunde. Eigentlich verwunderlich, daß sie heute nicht mehr Beachtung finden. Egal, wie man diese Lieder aus Sicht des Musikwissenschaftlers beurteilt, sie verfehlten ihre Wirkung nie.


    Helmut Hofmann hat über Mendelssohns Lieder einen eigenen - sehr informativen und interessanten - Thread gestartet.
    Felix Mendelssohn-Bartholdy und seine Lieder


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Heft 1 Nr. 2 Adolph Henselt: Rhapsodie in f-moll


    Adolph von Henselt (1814-1889)



    Deutscher, bzw russischer Komponist und Pianist. Klavierunterricht erhiet er unter anderem auch von Johann Nepomuk Hummel. Als Pianist debütierte er mit großem Erfolg 1832 in München. Kompositionsstudium bei Simon Sechter in Wien. Seine Kompositinen fanden den Beifall von Franz Liszt und Robert Schumann. Ab 1838 in Russland als Hofpianist am Zarenhof, dortselbst 1876 geadelt.
    Henselt war gerne bereit Werke für Schumanns Projekt bereitzustellen und so finden wir als zweiten Beitrag in Heft 1 seine Rhapsodie in f-moll, welche Schumann gemeinsam mit Henselt ausgewählt hatte. Das Stück war aber nicht extra für das Projekt komponiert worden, Schumann fand es mit seinem lyrischen Charakter als vorzüglich geeignet für das was ihm vorschwebte….
    Ich fand von Henselt, daß es mindestens 32 Werke mit Opuszahl von ihm gibt, darunter zahlreiche Klavierstücke und bearbeitungen, sowie weiter Stücke ohne Opuszahl. Henselt war zu Lebzeiten sehr bekannt. 2014 anlässlich seines 200. Geburtstages, der eine Chance für eine Henselt-Renaissance gewesen wäre, herrschte Funkstille. Ich habe mich bemüht, nähere Angaben oder ein Werksverzeichnis bei der sogenannten "Internationalen Adolph Henselt Gesellschaft" zu finden - aber die Links funktionieren allesamt nicht mehr. Das einzige was ich finden konnte war ein Beitrittsformular, aus dem hervorgeht, daß der Jahresmitgliedsbeitrag 50 Euro beträgt .........


    Egal - Geniessen wir die Nr 2 auf der CD Nr 1 dieser hier vorgestellten Veröffentlichung. Wie alles in diesem Projekt, auch hier ein sehr kurzer Genuss: 2 Minuten und 27 Sekunden....


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Heft 1 Nr. 3 Louis Spohr: Was mir wohl übrig bliebe


    Schumann hat hier wirklich etwas für die damalige Zeit ganz Beeindruckendes auf die Beine gestellt, egal aus welchen Motiven – und für die Nachwelt ein geradezu einzigartiges Zeitzeugnis der damaligen Welt der Klassikszene - weitab vom großen Konzertsaal – geschaffen. Aber einen ebenso entscheidenden Schritt (für unsere Zeit) hat das Label cpo und auch Radio Bremen getan, welche die Sammlung komplett in guter Besetzung aufgenommen – und uns so zugänglich gemacht haben. Das Tamino-Klassikform indes, versucht diese Sammlung auf seine Weise - nämlich journalistisch - den Musikfreunden näherzubringen - indem es nämlich darauf hinweist und erklärt was da wirklich drin ist. Die Abonnenten der Publikation "Neue Zeitschrift für Musik" waren 1837 indes völlig auf ihr Vertrauen in die Redaktion des Blattes angewiesen...
    Schumann setzt sein Projekt mit einem Lied von Louis Spohr (1784-1859) fort, welches er – wie wir dem sehr gut gemachten Beiheft der Box entnehmen können – über Felix Mendelssohn –Bartholdy erhielt. „Was mir wohl übrig bliebe“ – Nach einem Text von Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
    Spohr – auf dem Höhepunkt seines Schaffen als einer der bedeutendsten Komponisten Deutschlands angesehen - ist wohl eher für seine Violinkonzerte und Sinfonien im Gedächtnis der Musikwelt geblieben. Dennoch hat er – ich habe bei WIKIPEDIA recherchiert – und über 100 Lieder hinterlassen, von denen einige sogar auf CD zu haben sind.


    Hier der Text zu dem von Spohr vertonten Gedicht


    Was mir wohl übrig bliebe,
    Wenn Alles von mir flieht?
    Es bleibet doch die Liebe
    Und mit ihr manches Lied.
    Und mit der Liebe theil' ich
    Des Lebens Fröhlichkeit,
    Und mit den Liedern heil' ich
    Der Liebe Gram und Leid.


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    clck251

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 1 Nr. 4 Ignaz Moscheles: Präludium und Fuge in Es-dur


    Als vierten und letzten Beitrag im ersten Heft des hier besprochenen Projekts wählte Schumann ein Klaviertück von Ignaz Moscheles. (1794-1870)
    Moscheles war zu Lebzeiten vor allem ein angesehener Pianist. Aber auch seine Kompositionen – soweit ich weiß sind es an die 100 Werke mit Opuszahl – wurden bewundert.
    Er war Schüler von Albrechtsberger und Salieri, und war mit Beethoven, Mendelssohn und Schumann befreundet. Eigenartigerweise ist er heute so gut wie vergeessen, weshalb ich ihn hier in aller Kürze vorgestellt habe. Ein eigener Thread wird folgen. Aber kehren wir zurück zu unserer Sammlung…


    Die Bedeutung Moscheles kann man schon daran ablesen, dass Schumann seinen Beitrag im ersten Heft abdruckt, wo nur Werke von Komponisten mit extrem hohem Bekanntheitgrad Verwendung fanden, schliesslich war dieses Heft eins quasi das Aushängeschild eines Projekts, das langfristig geplant war, von dem niemand wusste wie lange es durchführbar wäre.
    „Präludium und Fuge in Es-dur“ von Moscheles ist mit über 5 Minuten Spieldauer das längste – und vermutlich auch das anspruchsvollste Werke dieses Hefts. Ich bin mir nicht sicher, ob es auch heute noch dieselbe Wertschätzung erfährt wie zur Zeit seiner Komposition.
    Sowohl Mitglieder als auch Leserr – ich nehme an das ist bekannt – können durch anklicken des Covers im Eröffnungsbeitrag in jedes hier erwähnte Stück hineinhören.


    Damit ist der Inhalt von Heft 1 kurz vorgestellt. Ob die einzelnen Stücke Lust auf mehr machen, das vermag ich nicht einzuschätzen. Eine gewisse Affinität zu Klavierstücken und Liedern der frühen Romantik sollte indes schon vorhanden sein.
    1837 und in den Folgejahren vergingen jeweils 3 Monate bis zum Erscheinen des nächsten Heftes. Solch eine lange Pause werde ich nicht machen – aber ein paar Tage möchte ich bis zum „Erscheinen“ des Heft 2 schon verstreichen lassen. Zum einen soll keine Langeweile oder Übersättigung auftreten, zum andern haben die Mitglieder Zeit konzentriert in die Aufnahmen hineinzuhören und allenfalls hier Eindrücke widerzugeben, wenn Bedarf besteht, das zu tun.


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Das erste Heft sollte natürlich mit ganz besonderen Werken aufwarten, was sich als nicht ganz einfach erwies. Chopin hatte sich nicht bereit erklärt, Clara ebenfalls nicht, auch Felix Mendelssohn-Bartholdy war nicht besonders begeistert, erklärte sich aber schließlich doch bereit etwas beizusteuern, wenn er in Stimmung sei und seine Zeit es erlaube. Und er hat Wort gehalten und den Freund nicht im Stich gelassen. Im November schickte er ihm 2 Lieder, wovon Schumann das "Waldschloss" - auf einen Text von Eichendorff als Auftakt zu seinem Projekt auswählte.


    Das Waldschloss (WoO -1837) K 87


    Vom Text hätte das Lied auch in Schumanns Eichendorff-Zyklus op.39 passen können. Es ist ein ziemlich schlichtes Strophenlied, wobei als eine Art ganz kurzes Vorspiel jemals eine Art Hornsignal (in moll, passend zur mysteriösen Stimmung) erklingt.
    (Fischer-Dieskau hat es bei EMI ebenfalls aufgenommen.)

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  • Zitat

    Vom Text hätte das Lied auch in Schumanns Eichendorff-Zyklus op.39 passen können. Es ist ein ziemlich schlichtes Strophenlied, wobei als eine Art ganz kurzes Vorspiel jemals eine Art Hornsignal (in moll, passend zur mysteriösen Stimmung) erklingt.
    (Fischer-Dieskau hat es bei EMI ebenfalls aufgenommen.)


    Ja - Natürlich hätte es gepasst. Aber Schumanns op 38 ist etwa 3 Jahre später entstanden. Es wäre ein gewaltiger Fauxpas gewesen, vom Freund - der noch dazu unter Zeitdruck war - ein Lied zu erbitten - es zu bekommen - und dann 3 Jahre später den selben Text zu vertonen und in einen eigenen Zyklus einzubauen. Wir werden im Laufe des Threads immer wieder lernen, daß Schubert keine Insel war, dass damals viele Zeitgenossen ebenfalls interessante Lieder komponierten. Dazu indes später...


    "Das Waldschloss" dürfte allgemein populärer sein als man denkt, denn auch Hans Jörg Mammel hat dieses Lied aufgenommen - mit Schoonderwoerd am historischen Hammerflügel....Persönlich ziehe ich die Aufnahme der hier besprochenen Edition mit Jan Kobow und Cord Garben vor.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Heft 2 Nr. 1 Wilhelm Heinrich Rieffel: Der Pilger


    Nach fünftägiger Pause setze ich nun mit Heft 2 der Edition fort, real war hier in jedem Quartal nur ein Heft erschienen, was eine Laufdauer von ca 4 Jahren bedeutete.
    Der erste Name der im 2. Heft unserer Sammlung auftaucht ist Wilhelm Heinrich Rieffel (1792 -1869. Er ist nicht mal bei Wikipedia oder in meinem Musiklexikon zu finden. Dennoch wissen wir, dass er seit 1817 Organist in Flensburg war und zudem ursprünglich Abonnent der Neuen Zeitung für Musik. 1835 erhielt er via Schimmelbrief eine Einladung ,über das Musikleben in Flensburg zu berichten. Spesenersatz und - so gewünscht – ein Honorar – wurde zugesagt. Er hat die Einladung offenbar angenommen, denn von 1837-1841 war Rieffel Mitarbeiter der NZfM.
    Rieffel ist in Heft 2 gleich zweimal vertreten, der erste Titel war das geistliche Lied


    Der Pilger


    Ein Pilger, wall ich durch die Zeit
    Und eile nach der Ewigkeit
    Mein Leib ist ein beseelter Staub, ein Gras, ein Laub
    Doch bald, ach bald des Todes Raub


    Bald kämpft der Leib mit Leid und Schmerz
    Bald freuet sich, bald Zagt das Herz
    Ach bald wird eh s die Seele meint ein Freund beweint
    Dann kömmt der Tod, der letzt Feind


    Die Stunde komme wann sie will
    Kein Mensch setzt ihr ein Maß noch Ziel
    Gott kennet meiner Tage Zahl und hat die Wahl
    Wie lang die Bahn im Erdental



    Es ist kein Verfasser der Zeile angegeben, eventuell stammen sie von Rieffel selbst.
    Der melancholische Ton ist gut getroffen, die Melodik eingängig, ein wenig fühle ich mich an Schuberts Winterreise erinnert..
    Es wäre interessant wieviel er tatsächlich komponiert hat...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    clck 359

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 2 Nr. 2 Stephan Heller Drei Deutsche Tänze


    Das zweite Musikstück in Heft 2 stammt von Stephen Heller (1813-1888), einem Komponisten aus der österreichisch-ungarischen Monarchie, der vor allem in seinen frühen Kompositionen an den Stil Schumanns und Mendelssohns erinnerte. Im Tamino Klassikforum gibt es einen ihm gewidmeten Thread mit Tonträgerempfehlungen:
    Stephen Heller - Meister des Klavierstücks
    Schumann schätzte ihn sehr, indes schaffte Heller eigentlich nie den wirklich großen Durchbruch, was eigentlich verwunderlich ist. Das gilt in gewisser Weise bis heute, denn gemessen an ca 150 erhaltenen Kompositionen ist die Ausbeute auf Tonträger eher bescheiden..
    Wir hören auf der hier besprochenen CD Dreierbox drei deutsche Tänze, welche einen kurzen Überblick über den Stil des frühen Stephen Heller vermitteln.


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Heft 2 Nr. 3 Oswald Lorenz: Mignons Lied


    Mit der Auswahl des nächsten Komponisten wird uns klar wie Schumann seine Kompositionen bekan – ich vermute den Lesern seiner Zeitung war das nicht ganz so klar.
    Der nächste Beitrag stammt nämlich von Oswald Lorenz (1806-1889), einem Musikschriftsteller, welcher mit Schumann befreundet war und das zweite Halbjahr des Jahres 1844 als Herausgeber der Neuen Zeitschrift für Musik fungierte. Schumanns Liederzyklus „Frauenliebe- und Leben“ ist ihm gewidmet.
    Aber Zurück ins Jahr 1838: Sein Beitrag ist eine weitere Vertonung von Goethes Text
    „Kennst Du das Land wo die Zitronen blühn“ So ziemlich jeder Liederfreund wird die Vertonung von Goethes Text durch Franz Schubert D 321 kennen (wenngleich zahlreiche berühmte Komponisten diesen Text vertont haben.)
    ES ist sicher nicht uninteressant die Version aus der Feder eines (heute) Unbekannten zu hören.


    Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
    Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
    Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
    Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
    Kennst du es wohl? Dahin!
    Dahin möcht' ich mit dir,
    O mein Geliebter, ziehn.


    Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
    Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
    Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
    Was hat man dir, du armes Kind, getan?
    Kennst du es wohl? Dahin!
    Dahin möcht' ich mit dir,
    O mein Beschützer, ziehn.


    Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
    Das Maultier such im Nebel seinen Weg,
    In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut;
    Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
    Kennst du ihn wohl? Dahin!
    Dahin geht unser Weg!
    O Vater, laß uns ziehn!


    Freundliche Grüße aus Wien
    Alfred


    clck 445

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  • Heft 2 Nr. 4 Felix Mendelssohn-Bartholdy: Pagen-Lied K75


    Als 4. Beitrag im 2. Heft – Es enthält diesmal auf Grund der Kürze der einzelnen Musikstücke 6 Veröffentlichungen – setzt Schumann mit einem weiteren Beitrag von Mendelssohn-Bartholdy wieder einen „Star“ in das Projekt. Ich kann mir vorstellen, dass solche Beiträge gut geeignet waren , die Bedeutung des Heftes zu unterstreichen und neue Abonnenten anzulocken, ein Versprechen an die Zukunft gewissermaßen. Man darf nicht vergessen, dass im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts das Kunstlied und das Charakterstück für Klavier, aber auch Stücke für Männerchöre mehr Aufmerksamkeit genossen, als dies heute der Fall ist.
    Ein bisher ungedrucktes Lied eines zeitgenössischen Komponisten – das war schon etwas Besonders und unterstrich den Ausnahmerang von Schumanns Musikzeitung und ihrer Beilage. Der Text ist - wie schon beim ersten Mendelssohn-Lied des Projekts - von Joseph von Eichendorff.


    Pagenlied:


    Wenn die Sonne lieblich schiene
    Wie in Welschland lau und blau,
    Ging' ich mit der Mandoline
    Durch die überglänzte Au.


    In der Nacht [dann]1 Liebchen lauschte
    An dem Fenster süß verwacht;
    Wünschte mir und ihr, uns Beiden,
    Heimlich eine schöne Nacht.


    Wenn die Sonne lieblich schiene
    Wie in Welschland lau und blau,
    Ging' ich mit der Mandoline
    Durch die überglänzte Au.

    __________________________


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 2 Nr. 5 Wilhelm Heinrich Rieffel: Ermunterung


    Hier nun 5. Beitrag des 2. Heftes. Wiederum Wilhelm Heinrich Rieffel. Diesmal mit einem vierstimmigen Lied, welches den Geist der Romantik sehr gut in unsere Zeit transportiert.
    Wieder ist der Autor des Textes unbekannt, wieder ist die Vermutung zulässig, es wäre der Komponist selber gewesen, der diese anspruchslosen Verse reimte. Die Sprache war den Zeitgenossen vertraut, den heutigen Hörern indes nur bedingt. Manche finden dies als störend, weil altertümliche, für andere wieder macht gerade das den besonderen Reiz aus…


    Ermunterung


    Eile mit frohem Sinn,
    immer durchs Leben hin,
    Grillen lass fort !
    Gehts auf der Lebensbahen
    Bald bergab, bald bergan
    Kommst doch zum Port


    Treibet auf wildem Meer
    irrend ein Schiff umher
    Nur nicht verzagt
    Denn nach der trüben Nacht
    Morgenstrahl hold erwacht
    Froh, nur gewacht


    Immer mit frohem Sinn
    Eile durchs Leben hin
    Grillen lass fort !
    Ziehen auch Wolken schwer
    Tobt die Nacht, tibt das Meer,
    Kommst doch zum Port.



    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Heft 2 Nr. 6 Robert Schumann: Intermezzo op. 21 Nr. 3


    Der sechste und letzte Beitrag im Heft zwei bringt ein eigenes Werk von Schumann, nämlich


    aus den NOVELETTEN op 21 (8 Stücke)
    das Intermezzo op21 Nr 3.


    Im Booklet zur hier besprochenen CD-Box wird recht schlüssig die These vertreten, dass es ein vorrangiges Ziel Schumanns gewesen sei, als er dieses Projekt startete, seine eigenen Werke zu präsentieren, strategisch geschickt placiert, damit sie auch im Gedächtnis blieben, immer so gereiht, dass sie im Vergleich mit den anderen Komponisten gut abschnitten. Wenngleich diese Behauptung oder Vermutung nicht bewiesen werden kann, so halte ich es doch für sehr überzeugend, vor allem dann wenn man weiß, dass Schumann zur Zeit des Erscheinens als Redakteur und Kritiker bekannter war, denn als Komponist (auch wenn man sich das heute nur schwer vorstellen kann)
    Wie immer kann durch Anklicken auf das Coverbild im ersten Beitrag zu den jpc Tonbeispielen gelangen uns sich ein eigenes (Klang) Bild machen....


    Ich lege in diesem Thread nun wieder eine mehrtägige Pause ein und setze anschliessend mit Heft 3 fort. Da einige Tamino diese Edition inzwischen erworben haben, können Statements gerne abgegeben werden.


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sammlung von Musik-Stücken alter und neuer Zeit: meine ganz persönliche Entdeckung aus Heft 1
    Es übersteigt bei Weitem meine Kompetenzen, mich den einzelnen Vokalwerken in analytischer Hinsicht zu nähern. Daher will ich einfach auf ein Werk hinweisen, das für mich persönlich eine Entdeckung war.


    Heft 1, Beitrag 2: Adolph Henselt, Rhapsodie f-moll ist das erste Werk, das es mir sehr angetan hat. Henselt ist heute eher als Klaviervirtuose und -pädagoge denn als Komponist bekannt (vielleicht am ehesten sein Klavierkonzert, das Hamelin für Hyperion eingespielt hat). Schumann bat ihn folgendermaßen um einen Beitrag:
    "Erlauben Sie mir, daß ich mir eine Ihrer [...] Etüden abschreiben lassen und dem Hefte beilegen kann. [...] Wie wünschte ich Sie von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Es hat mir seit Jahren in der Musik nichts so innig wohlgethan, als was ich eben vor Kurzem hörte, und es ist, als läge Ihre Seele offen vor mir da [...]" (R. Schumann an A. Henselt am 7. August 1837).


    Henselt kam dieser Bitte nach und steuerte für Heft 1 der Sammlung die Rhapsodie bei, die mir nach dem Notenbild immerhin einigermaßen spielbar aussieht, also nicht nur für den ganz versierten Pianisten gedacht gewesen sein dürfte. Dessen ungeachtet handelt es sich um ein ausdrucksstarkes Werk. Nach einem ruhig-melancholischen Beginn, bei dem die linke Hand die Melodilinie der rechten übernimmt, folgt ein gewichtiges ff con fierezza = mit Stolz, gefolgt von einem unruhig-bewegten 21/8 Allegro passionato, das in an- und abschwellender Dynamik und Bewegtheit schließlich in einem kräftigen ff endet. Das ist viel Ausdruck auf kleinem Raum und für mich ein echter Gewinn.


    Herzliche Sonntagsgrüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Heft 3 Nr. 1 Pauline Viardot-Garcia: Die Kapelle


    Schumann wollte mit seiner Edition auch ein Bekenntnis zu komponierenden Frauen ablegen, das betraf nicht nur seine eigen Frau Clara, der er immer wieder Kompositionen mit sanftem Druck geradezu "abnötigte". Daher finden wir hier auch Werke von weiblichen Komponisten veröffentlicht. Eine davon war Pauline Viardot-Garcia



    Pauline Viardot-Garcia (1821-1910) stammte aus einer Musikerfamilie. Ihre Schwester war die berühmte Maria Malibran (1808-1836) Wie diese, war auch sie Sängerin mit der Stimmlage Mezzosopran, komponierte aber nebstbei auch, vorzugsweise Lieder. In späteren Jahren wandte sie sich indes ausschliesslich der Komposition und dem Unterricht zu. Die Sängerin war eine zentrale Erscheinung in einem Zirkel des musikalischen und literarischen Lebens, dem auch Clara Schumann angehörte, mit der sie persönlich befreundet war. Dies nur als kurze Vorstellung der Person die das nachfolgende Lied komponiert hat, welches es allerdings bereits in zumindest einer anderen Vertonung gab.
    Der heute etwas kitschig anmutende Text stammt immerhin vom berühmten romantischen Dichter Ludwig Uhland, dem die Idee dazu bei einem Spaziergang kam. Zur Zeit der Enstehung war der Text wohl dem Zeitgeist angemessen und das Lied strahlte in der Vertonung von Viardot-Garcia eine Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen konnte. Ich gestehe- Ich kann es auch heute nicht.....


    Die Kapelle


    Droben stehet die Kapelle,
    Schauet still ins Tal hinab.
    Drunten singt bei Wies' und Quelle
    Froh und hell der Hirtenknab.


    Traurig tönt das Glöcklein nieder,
    Schauerlich der Leichenchor;
    Stille sind die frohen Lieder,
    Und der Knabe lauscht empor.


    Droben bringt man sie zu Grabe,
    Die sich freuten in dem Tal;
    Hirtenknabe, Hirtenknabe!
    Dir singt man dort auch einmal


    Die Sängerin/Komponistin sorgt dafür, dass die schaurige Wirkung zwar erhalten bleibt, aber doch durch den Hirtengesang gebrochen wird und ausserdem die Vortragende (ich gehe davon aus, dass ihre Version für eine Frau gedacht war) hier glänzen kann. Wenngleich bei Wikipedia eine Auflistung auch nur der wichtigsten Kompositionen fehlt, so gibt es doch einige CDs im Angebot



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 3 Nr. 2 Adolph Henselt: Impromptu op. 7


    Der bisher kürzeste Beitrag in dieser Sammlung - das Impromptu op. 7 - stammt von Adolph Henselt, der bereits ein Werk im Heft 1 beigesteuert hat. Trotz seine Kürze wird man nicht umhin können, zu verstehen warum dieser Komponist zu Lebzeiten zu den ganz Großen gerechnet wurde. Meine persönliche Belohnung für die Arbeit an diesem Thread ist, daß ich hier zahlreiche Aufnahmen entdecke, über die ich bisher hinweggesehen habe , soll heissen ich habe von ihrer Existenz nichts gewusst....



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Heft 3 Nr. 3 Johanna Mathieux-Kinkel: Trinklied



    Johanna Mathieux-Kinkel (1810 Bonn-1858 London) war sowohl als Schriftstellerin als auch als Komponistin tätig, verkehrte nicht nur in musikalischen und literarischen Zirkeln, sondere war auch Saloniere, dh. Gastgeberin solcher Veranstaltuingen. Sie war Frauenrechtlkerin und gründete mit ihrem späteren 2. Ehemann Gottfried Kinkel (ev. Theologe, demokrat. Politiker, Kunsthistoriker) den literarischen Zirkel „Maikäferbund“„
    Das in Schumanns Projekt abgedruckte „Trinklied“ – auf unserer Aufnahme mit 4 Singstimmen und Klavier besetzt wurde von Johanna Kinkel nicht nur komponiert, sondern auch getextet. Ich würde hier ein Lebensbekenntnis im Terxt sehen…..


    Trinklied


    Lasst uns trinken, lasst uns singen
    Und vergessen trägen Harm.
    Glutgefüllter Gläser Klingen
    Scheucht hinweg der Sorgen Schwarm
    Trinkt ihr Philister ! Bekehret Euch doch
    Wer liberal ist, der lebe hoch


    Wein entfesselt Liebesblicke
    Die sich sonst verbergen scheu
    Aug in Aug eine Brücke baut er
    Drauf sie wandeln frei
    Darum sei höher der Becher gefüllt
    Dessen Schaume die Liebe entquillt…


    Und wieder hat Schumann die Komposition einer Frau in seinem Projekt veröffentlicht, wesentlich liberaler eingestellt als sein Freund Felix Mendelssohn-Bartholdy


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 3 Nr. 4 Ludwig Berger: Andreas Hofer


    Die Nummer 4 des Heftes 3 bestritt der aus Berlin stammende deutsche Komponist Ludwig Berger (1777-1839) Seine Kompositionen bestanden vorwiegend aus kleineren Stücken für Klavier solo, Liedern und Chorwerken. In Schumanns Projekt, Heft Nr 3, Beitrag Nr 4 finden wir seine Vertonung des „Andreas Hofer-Liedes“ nach einem Text von Julius Mosen (1803-1867) welches allerdings erst in der Vertonung des österreichischen Komponisten Leopold Knebelsberger bekannt wurde und 1948 zur Tiroler Landeshymne erklärt wurde.


    Interessant ist, dass die Vertonung von Berger die ältere ist . Sie ist sicher kunstvoller, aber nicht volkstümlich…….
    In Österreich darf sie übrigens nicht gesungen werden – sie weiter unten die von WIKIPEDIA zitierte Textstelle….


    Andreas Hofer-Lied


    1. Zu Mantua in Banden
    Der treue Hofer war,
    In Mantua zum Tode
    Führt ihn der Feinde Schar.
    Es blutete der Brüder Herz,
    Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz.
    Mit ihm das Land Tirol,
    Mit ihm das Land Tirol.


    2. Die Hände auf dem Rücken
    Der Sandwirt Hofer ging,
    Mit ruhig festen Schritten,
    Ihm schien der Tod gering.
    Der Tod, den er so manchesmal,
    Vom Iselberg geschickt ins Tal,
    Im heil'gen Land Tirol,
    Im heil'gen Land Tirol.


    3. Doch als aus Kerkergittern
    Im festen Mantua
    Die treuen Waffenbrüder
    Die Händ' er strecken sah,
    Da rief er laut: „Gott sei mit euch,
    Mit dem verrat'nen Deutschen Reich,
    Und mit dem Land Tirol,
    Und mit dem Land Tirol.“


    4. Dem Tambour will der Wirbel
    Nicht unterm Schlegel vor,
    Als nun der Sandwirt Hofer
    Schritt durch das finst're Tor,
    Der Sandwirt, noch in Banden frei,
    Dort stand er fest auf der Bastei.
    Der Mann vom Land Tirol,
    Der Mann vom Land Tirol.


    5. Dort sollt' er niederknien,
    Er sprach: „Das tu ich nit!
    Will sterben, wie ich stehe,
    Will sterben, wie ich stritt!
    So wie ich steh' auf dieser Schanz',
    Es leb' mein guter Kaiser Franz,
    Mit ihm das Land Tirol!
    Mit ihm das Land Tirol!“


    6. Und von der Hand die Binde
    Nimmt ihm der Korporal;
    Und Sandwirt Hofer betet
    Allhier zum letzten Mal;
    Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht!
    Gebt Feuer! - Ach, wie schießt ihr schlecht!
    Ade, mein Land Tirol!
    Ade, mein Land Tirol!“



    Bitte hier KEINE KOMMENTARE - Der Text (von Wikipedia entlehnt) spricht für sich selbst !!!


    Zitat

    Nord- und Osttirol
    Im Bundesland Tirol ist die Landeshymne durch das Gesetz vom 17. November 2004 über die Tiroler Landeshymne (LGBl. Nr. 3/2005) wie folgt geschützt:
    Text und Melodie des Andreas-Hofer-Liedes bilden ein untrennbares Ganzes. Es ist daher verboten, seinen Text nach einer anderen Melodie und zu seiner Melodie einen anderen Text zu singen. Dieses Verbot gilt auch für Texte und Melodien, die dem Andreas-Hofer-Lied ähnlich sind und nur unwesentlich davon abweichen.
    Eine Missachtung konnte mit einer Geldbuße von bis zu 72,67 Euro (ehemals 1000 Schilling) oder 4 Wochen Arrest bestraft werden. Verfassungsrechtlich ist der umfassende Schutz der Hymne umstritten, unter anderem auch deshalb, weil bis zur offiziellen Verleihung des Status der Hymne bereits andere Lieder existierten, die dieselbe Melodie verwendeten. Zu den bekanntesten Liedern mit derselben Melodie gehört das Arbeiterlied Dem Morgenrot entgegen mit Text von Heinrich Eildermann.
    Diese Gesetzesstelle über den Schutz der Landeshymne wurde in der Sitzung des Tiroler Landtages vom 17. bis 19. November 2004 leicht abgeändert, wobei den gröbsten verfassungsrechtlichen Bedenken Rechnung getragen wurde, etwa der Freiheit der Kunst und dem aus dem Gleichheitsgrundsatz abgeleiteten Sachlichkeitsgebot. Nunmehr wird mit Geldstrafe bis zu 2000 Euro bestraft (die Drohung mit Arrest ist gestrichen), wer Wortlaut oder Melodie entstellend verändert oder die Hymne unter Begleitumständen spielt oder singt, die nach allgemeinem Empfinden die ihr gebührende Achtung verletzen.


    Es folgt nun wieder eine mehrtägige Pause in Sachen Fortschritt des Programms - Allfällige Fragen etc werden natürlich auch in dieser Pause beantwortet


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 4 Nr. 1 Johann Vesque von Püttlingen: Die Geisterinsel


    Johann Vesque von Püttlingen (1803-1883) war ein bedeutender Liederkomponist der „Nach-Schubert“ Ära. Er benutzte gelegentlich das Pseudonym „Johann HOVEN“ Er komponierte 9 Opern, etliche Klavierstücke, drei Streichquartette (verschollen) und an die 300 Lieder. Davon entfielen 88 allein auf seinen Liederzyklaus „Heimkehr“ nach Gedichten von Heinrich Heine, welcher um 1850 fertiggestellt war. Das hier veröffentlichte Lied „Die Geisterinsel" ist daraus entnommen, wurde demzufolge schon früher komponiert.
    Persönlich ist mir dieses Lied eines der liebsten Stück in diesem Projekt Schumanns.


    Die Geisterinsel


    Mein Liebchen, wir sassen beisammen,
    Traulich im leichten Kahn.
    Die Nacht war still, und wir schwammen
    Auf weiter Wasserbahn.


    Die Geisterinsel, die schöne,
    Lag dämm'rig im Mondenglanz;
    Dort klangen liebe Töne,
    Dort wogte der Nebeltanz.


    Dort klang es lieb und lieber,
    Und wogt' es hin und her;
    Wir aber schwammen vorüber,
    Trostlos auf weitem Meer.


    Johann Vesque von Püttlingen war mit zahlreichen Persönlichkeiten seiner Zeit bekannt oder befreundet. Natürlich mit dem Ehaepaar Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt, Giacomo Meyerbeer,Hector Berlioz, Carl Loewe, es gab auch ein Zusammentreffen mit Franz Schubert. In Wien wurde eine Gasse nach ihm benannt.
    Es gab eine Gesamtaufnahme des Zyklus „Die Heimkehr“ mit Markus Schäfer, die aber bereits gestrichen ist – Nur Folge drei ist noch zum Abverkaufspreis erhältlich. Persönlich würde ich mir eine Neuaufnahme mit Jan Kobow wünschen…..


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 4 Nr. 2 Leopold Schefer: Generalbeichte


    Leopold Schefer (1784-1862)
    Schefers Lied „Generalbeichte“ auf einen Text von Johann Wolfgang Goethe halte ich für das bisher schwächste Stück in der Sammlung. Schefer war eine sogenannte Doppelbegabung, war Schriftsteller und Komponist. Schon zu Lebzeiten hatten seine Kompositionen - im Gegensatz zu seinen Novellen und anderen literarischen Werken – keinen Erfolg. Ich kann das indes gut nachvollziehen….Allerdings muß eingeräumt werden, dass man von einem einzigen Stück noch keine endgültigen Rückschlüsse ziehen sollte….


    Generalbeichte


    Lasset heut im edlen Kreis meine Warnung gelten
    nehmt die ernste Stimmung wahr, denn sie kommt so selten
    Manches habt ihr vorgenommen
    manches ist euch schlecht bekommen
    und ich muß euch schelten
    Reue soll man doch einmal in der Welt empfinden
    so bekennt vertraut und fromm eure größten Sünden
    Aus des Irrtums falschen Weiten
    sammelt euch und sucht beizeiten
    euch zurechtzufinden
    Ja, wir haben, sei´s bekannt, wachend oft geträumet
    nicht geleert das frische Glas, wenn der Wein geschäumet
    manche rasche Schäferstunde
    flüchtgen Kuß vom lieben Munde
    haben wir versäumet
    Still und maulfaul, saßen wir, wenn Philister schwätzten
    über göttlichen Gesang ihr Geklatsche schätzten
    wegen glücklicher Momente
    deren man sich rühmen könnte
    uns zur Rede setzten
    Willst du Absolution deinen Treuen geben
    wollen wir nach deinem Wink unablässig streben
    uns vom Halben zu entwöhnen
    und im Ganzen, Guten, Schönen
    resolut zu leben
    Den Philistern allzumal wohlgemut zu schnippen
    jenen Perlenschaum des Weins nicht nur flach zu nippen
    nicht nur liebeln leis mit Augen
    sondern fest uns anzusaugen
    an geliebte Lippen.



    Der Text (Goethe 1804) wurde ursprünglich auf die Melodie "Gaudeamus igitur" gesungen, aber auch von Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), sowie von Wilhelm Ehler (?) vertont.


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 4 Nr. 3 Joseph Elsner: Trauermarsch



    Joseph Elsner (1769-1854) war ein deutsch-polnischer Komponist. Er schrieb vorzugsweise geistliche Werke, aber auch ca 18 Opern sind von ihm überliefert. Dazu kommt ein wenig Kammermusik , Klaviermusik und kleinere Instrumentalwerke. Insgesamt knapp über 80 Opusnummern- Auch wenn im Werkeverzeichnis bei Wikipedie keine Sinfonie aufgeführt isdt – es gibrt eine Aufnahme von ihr


    Elstner war der Lehrer von Frederik Chopin und eine sehr angesehene Persönlichkeit des Musiklebens seiner Zeit. Auch wenn ihn heute nur noch wenige kennen, so war er für Schumann bedeutend genug, um in seine Sammlung aufgenommen zu werden.


    Der in der Sammlung enthaltene „Trauermarsch“ für Klavier solo klingt eher klangschön, verhalten, gepflegt als traurig. Es handelt sich hierbei um eine Bearbeitung eines Auszugs aus der „Passionsmusik“ op 65 mit einer Spieldauer , knapp unter 4 Minuten….


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    clck 661

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 4 Nr. 4 Josephine Lang: Das Traumbild op 28 Nr. 1


    Und wieder eine Frau in diesem Projekt. Die deutsche Sängerin und Komponistin Josephine Lang (1815-1880). welche aus einer Musikerfamilie stammte, als Wunderkind galt, das schon mit 5 Jahren zu komponieren begann. Sie war eigentlich mit Gott un der Welt bekannt, so mit Felix Mendelssohn Bartholdy, der von ihren Liedern begeistert war, Ferdinand Hiller, Clara und Robert Schumann, sowie Stephen Heller, der sie protegierte. Ihre Lieder wurden - auf Claras Betreiben immer wieder in Schumann Zeitung rezensiert. In jugendlichen Jahren reiste sie zu Constanze Mozart und tauschte mit ihr Gedanken in Bezug auf Mozart aus. In Schumanns Projekt ist sie im Heft Nr 4 mit dem Lied "Das Traumbild" vertreten - nach einem Text von Heinrich Heine.


    Das Traumbild


    Wenn ich auf dem Lager liege,
    In Nacht und Kissen gehüllt,
    So schwebt mir vor ein süßes,
    Anmutig liebes Bild.


    Wenn mir der stille Schlummer
    Geschlossen die Augen kaum,
    So schleicht das Bild sich leise
    Hinein in meinen Traum.


    Doch mit dem Traum des Morgens
    Zerrinnt es nimmermehr;
    Dann trag ich es im Herzen
    Den ganzen Tag umher.


    Auch wenn den meisten der Name Josephine Caroline Lang kein Begriff sein sollte - immerhin gibt es Aufnahmen ihrer Lieder am Markt:



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 5 Nr. 1 Johann Sebastian Bach: Fuge c-moll BWV 575

    Ein Orgelstück von Johann Sebastian Bach: Fuge in c-moll BWB 575. Das mag auf den ersten verwunderlich scheine - ist es aber nicht. Denn Schumann wollte unter andem die Bezüge zur Vergangenheit dokumentieren und zugleich Werke die noch nicht gedruckt wurden erstmal in seinem vierteljährlichen Sonderheft abdrucken - eine Attraktion gewissermaßen. Ob BWV 575 diesen Tatbestand erfüllt hat, das weiß ich nicht - es ist aber davon auszugehen.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 5 Nr. 2 Johann Joseph Verhulst: Religioso



    Kaum jemand wird heute der Name Johann Joseph Hermann Verhulst (1816-1891 etwas sagen, obwohl es bei Jpc immerhin 3 CDs mit Werken von ihm gibt. Zu Lebzeiten war er indes ein bedeutender Dirigent und Komponist, der den Davidsbündlern angehörte. Mit Schuman und Mendelssohn war er nicht nur bekannt oder befreundet, er stand ihnen auch stilistisch nahe. Das hier zur Gehör gebachte Werk „Religioso“ ist auf den Vers 8 aus dem 145. Psalm komponiert „Gnädig und barmherzig ist der Herr“ – trotz seiner Kürze von grade mal zweieinhalb Minuten sehr beeindruckend und überaus eingängig.


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Heft 5 Nr. 3 Louis Hetsch: Abschied


    Der nächste auf unserer – oder besser gesagt Robert Schumanns Liste ist Ludwig Hetsch (1806-1872) – ein deutscher Komponist mit Schwerpunkt Kunstlied. Er war mit Eduard Mörike befreundet, von dem er etliche Gedichte vertonte. Dieser widmete ihm im Gegenzug seine Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“
    Das in diese Sammlung integrierte Lied "Abschied" ist indes nicht von Mörike getextet, sondern von Wilhelm Müller (1794-1827), von dem ja auch die Texte zu "Die Winterreise" und "Die schöne Müllerin" stammen....


    Abschied


    Was soll ich erst kaufen
    Eine Feder und Tint'?
    Buchstabiren und Schreiben
    Geht auch nicht geschwind.
    Will selber hinlaufen
    Zu der Nannerl in's Haus,
    Will's mündlich ihr sagen:
    Unsre Liebschaft ist aus!


    Unsre Liebschaft ist zerrissen,
    Wird nimmermehr ganz;
    Und morgen da führ' ich
    Ein' Andre zum Tanz.
    Es springen viel Dirnen
    Und singen dazu,
    Ach Nannerl, ach Nannerl,
    Doch Keine wie du!


    Unsre Liebschaft ist zerrissen,
    Unsre Liebschaft ist aus!
    Ich klopfe nicht wieder
    An der Nannerl ihr Haus.
    Der Häuser giebt's viele
    Mit Fenstern darein;
    Doch's klinget kein Fenster
    Wie deines so fein!


    Unsre Liebschaft ist zerrissen --
    Leb' wohl denn, mein Kind!
    Was ist's, daß so beißend
    Aus den Augen mir rinnt?
    Es weinen viel Bursche
    Und jammern dabei --
    Doch, Nannerl, 's kömmt Keinem
    Vom Herzen so treu!


    Unsre Liebschaft ist zerrissen,
    Mein Herze dazu --
    Ach Nannerl, mein Nannerl,
    Was meinest denn du?
    Und müssen wir scheiden
    In jetziger Zeit,
    Führ' Gott uns zusammen
    In die ewige Freud'!


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 5 Nr. 5 Robert Schumann: Gigue op 32 Nr 2


    Der vierte Beitrag in Heft 5 - er beschliesst es, ist von Robert Schumann selbst, ein kurzes Klavierstück mit einer Spieldauer von einer Minute und einigen Sekunden. Die Autorin des Booklettextes, geht davon aus, daß die Reihung: Eröffnung mit Bach -Schluß mit Schumann ganz gezielt gewählt wurde. Es soll suggerieren, daß zwei Giganten, nämlich Bach und Schumann die zwei weniger bedeutenden Komponisten quasi wie eine schützende Klammer ummanteln. Eine Spekulation gewiss - aber eine, die mir sehr überzeugend erscheint. Schumann nutz also seine eigene Zeitschrift und ihr Umfeld gewissermaßen zur Selbstpräsentation.......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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