Wolfgang Schneiderhan - ein berühmter österreichischer Geiger

  • Hallo,


    schon lange begleitet mich die Aufnahme des Violinkonzerts von Ludwig van Beethoven mit Wolfgang Schneiderhan. Ich schätze dort seinen lyrischen Tonfall, seine reine Intonation, sein dezentes Vibrato und das ausgeprägte Legato. Er phrasiert und artikuliert ausgezeichnet. Besonders gelobt werden muß das gute Klangbild der Aufnahme (1962), vermutlich eine Aufnahme mit nur zwei Mikrofonen und sogar ohne Geigenstütze. Die Tiefenstaffelung ist daher sehr ausgeprägt, allerdings ist mir die Kirche, in der es aufgenommen wurde, etwas zu hallig. Trotzdem eine der besten Konzertaufnahmen aller Zeiten, trotz vermutlich zu großer Basisbreite der Mikrofone. Hier kann man bei jpc hineinhören:



    Vor längerer Zeit suchte ich bei jpc eine Aufnahme des Klavierkonzertes von Edward Grieg und mir gefiel die Aufnahme mit Valeria Walewska am besten, die bei Tuxedo erschienen ist. Wenn ich eine gute Aufnahme finde, durchsuche ich auch mal ein Label. Dabei fand ich bei Tuxedo einiges ausgezeichnetes, unter anderem eine Aufnahme des Brahms-Violinkonzert und des Mendelssohn-Violinkonzert mit "Walther" Schneiderhan. Die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1956 und ich vermute, daß hier bei diesen historischen Aufnahmen ein Fehler unterlaufen ist und das es Wolfgang Schneiderhan ist, der spielt. Schneiderhan spielt beide Werke sehr inspiriert, romantisch im Tonfall, anders als Beethoven. Seine Phrasierung und Artikulation wirken organisch, es gibt keine Längen oder uninspirierte Stellen. Gerade das Mendelssohn-Konzert wirkt aufgrund der weiten Dynamik seines Spiels überraschend "gewaltig". Hier kann man bei jpc in die Aufnahmen hineinhören. Das Klangbild ist für eine Aufnahme aus dem Jahr 1956 sehr gut - Stereo, kaum rauschen!



    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

  • eine Aufnahme des Brahms-Violinkonzert und des Mendelssohn-Violinkonzert mit "Walther" Schneiderhan. Die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1956 und ich vermute, daß hier bei diesen historischen Aufnahmen ein Fehler unterlaufen ist und das es Wolfgang Schneiderhan ist, der spielt


    Ich vermute, daß Wolfgang Schneiderhans älterer Bruder Walter Schneiderhan (1901-1978) spielt.
    Walter Schneiderhan nahm in seinen 50er Jahren auch für VOX, Pantheon und SPA auf.

    mfG
    Michael

  • Hallo,


    ich wußte nicht, daß Wolfgan Schneiderhan einen Bruder hat. Vielen Dank für die Aufklärung. Leider kann ich den Titel nicht mehr ändern, sonst stünde da: Wolfgang Schneiderhan und Walter Schneiderhan - große Geiger.


    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

  • Bei CDs des Labels Tuxedo Music bin ich sehr vorsichtig, wenn es um Künstlernamen geht.
    So auch die o.a. Pianistin Valeria Walewska, wer kennt sie, wo findet man ihren Lebenslauf?
    Die Brüder Schneiderhan gab es zwar wirklich, aber ob und wer von beiden die Aufnahme machte, bleibt fraglich.
    Was Pseudonyme betrifft, sollte man sich über Budget Recordings of Alfred Scholz informieren: http://www.google.de/url?sa=t&…-CQ&bvm=bv.82001339,d.ZWU
    Eine Amazon-CD-Kritik (die nicht von mir stammt) über das Verhalten des Labels Tuxedo Music möchte ich hier zitieren:
    Die schweizerische Smart Music hat mit ihrem Label Tuxedo eine Einspielung der Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi veröffentlicht (TUXCD 1214), bei der drei Umstände Aufmerksamkeit hervorrufen:
    Die Spielzeiten dieser Veröffentlichung entsprechen der Veröffentlichung einer Vierjahreszeiten - CD aus der 15 CD-Box "Große Komponisten" von Editorial Sol 90 im Jahre 2006 , bei der als Orchester Vivaldi Players und als Dirigent Antonio Possi sowie das Copyright Tuxedo Music angegeben sind. Danach "zählten Antonio Possi und die Vivaldi Players zu den ersten Formationen, die sich verdienstreich auf die Werke des venezianischen Komponisten konzentrierten". Weitere Spielzeitenidentität ist gegeben mit der Veröffentlichung Et donem la nota Vol. 7 bzw. Avui 7 (Vivaldi Players, Antonio Possi) und mit der Veröffentlichung Old Vienna Classic 155.555 (Barockensemble, O. P. van Erden). Angaben über das Jahr und den Ort der Einspielung werden in keinem Fall gemacht. Ein Violinsolist wird nicht genannt. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die genannten Orchester bzw. Dirigenten existiert haben bzw. existieren. Bei sämtlichen Namen dürfte es sich um Pseudonyme bzw. Phantasienamen handeln.
    Als Gesamtspielzeit gibt Tuxedo 63:08 Minuten an. Die Gesamtspielzeit der Vivaldischen Vier Jahreszeiten dauert jedoch nur um die 40 Minuten. Hätte Tuxedo -wie bei der Veröffentlichung von Editorial Sol 90 geschehen - auch auf der TUXCD 1214 das Gloria RV 589 (25:28 Minuten) mit Margarete Bence, Friederike Sailer, Pro Musica Stuttgart, Marcel Couraud mitveröffentlicht, wäre die angegebene längere Gesamtspielzeit korrekt gewesen.
    Wem das äußere Erscheinungsbild eines Tonträgeranbieters und dessen Marktverhalten, das mit einer Täuschung des Musikliebhabers bzw. Musikkonsumenten verbunden ist, völlig gleichgültig ist und wer lediglich daran interessiert ist, dass er "schöne klassische Musik" für "möglichst wenig Geld" bekommt, kann mit dieser Veröffentlichung ein weiteres Beispiel des etwa 40 bis 50 Jahre alten Nähmaschinen-Barock erleben.

    mfG
    Michael

  • Hallo,


    mit einer DG-Archiv-LP mit Wolfgang Schneiderhan und den Violinkonzerten wurde ich Mitte der 50er-Jahre mit Bach vertraut gemacht und seine Einspielung hat mir ein Tor geöffnet.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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  • Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, so war Wolfgang Schneiderhan der erste Geiger, der die Kadenzen von Beethovens Klavierkonzert op 61b (gelegentlich auch als 61a bezeichnet ?) ,Beethovens eigener Klavierversion des Violinkonzerts op 61, für Violine umgeschrieben hat, wobei er einige Änderungen vornehmen musste, da sich die Klavierversion nicht zu 100 % auf die Violine übertragen liess. Siehe auch Thread:
    Beethoven - Violinkonzert op 61- Vol.2 - Die Kadenzen
    Heutzutage ist das kein Einzelfall mehr, etliche Geiger sind ihm prinzipiell gefolgt, spielen aber dennoch ihre eigenen Bearbeitungen. Es gibt übrigens auch ältere Aufnahmen in mono, wo Schneiderhan die Kadenzen von Joachim spielt....


    Leider gibt es derzeit nur relativ wenige Einspielungen mit diesem Geiger im Programm. besonders erwähnen möchte ich hier Beethovens "Tripelkonzert mit den hochkarätigen Partnern Janos Starker und Pierre Fournier. Am Pult steht Ferenc Fricsay....


    mfg aus Wien Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wolfgang Schneiderhan war einer der ganz großen Geigerpersönlichkeiten. Nicht vordergründiges Virtuosentum war sein künstlerisches Anliegen, sondern tiefste Ergründung und Erfüllung des Werkes. Wenn ich richtig informiert bin, war er 1. Konzertmeister sowohl bei den Wiener- als auch den Berliner Philharmonikern. Wenn das stimmt ist das einmalig. Ich durfte mit ihm beim Heilbronnner Sinfonie Orchester mehrere Konzerte organisieren. Jedes Mal ein besonderer Höhepunkt. Besonders sein fantastisches Beethoven-Violinkonzert mit seinen eigenen Kadenzen. Auch mit seiner Frau Irmgard Seefried -mit der er mehrere seltene Aufnahmen produzierte - waren wir verbunden. Es sind gar nicht so wenige Aufnahmen, die von ihm existieren. Allerdings wurde schon damals der künstlerische Glamour der Tiefgründigkeit vorgezogen.
    Schön, dass wir im Tamino-Klassik-Forum oft die wahren Werte erkennen und herausstellen.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Das Stereo-Beethoven-Konzert, das Tripelkonzert und die Stereo-Mozart-Konzerte waren meinem Eindruck nach durchgehend problemlos erhältlich. Darüber hinaus hat Schneiderhan aber anscheinend von einigen Werken (Mendelssohn, Brahms) keine erneuten Stereo-Aufnahmen (jedenfalls nicht bei DG) eingespielt und die Verfügbarkeit der 1950er-Aufnahmen ist durchwachsen, d.h. es war wohl fast alles mal auf CD zu haben, ist aber oft schon wieder vergriffen bzw. nur als Download (oder in Japan) zu haben.


    Hier zB die Box mit wohl allen 1950er Konzert-Aufnahmen (darunter auch das Mendelssohnkonzert mit Fricsay, das gab es auch einzeln als "Dokumente") und eine Import-CD mit Beethoven/Mozart



    Von Hartmanns Concerto funebre hat Schneiderhan anscheinend die verspätete Premiere gespielt; weitere Liveaufnahmen unterschiedlicher Konzerte sind bei Hänssler und Orfeo erhältlich. Außerdem spielte er Konzerte von Frank Martin, Strawinskij, Henze



    Schneiderhan war auch ein sehr engagierter Kammermusiker, zwischenzeitlich Primarius eines Streichquartetts und in einem legendären Trio mit Edwin Fischer und Enrico Mainardi. Violinsonaten von Beethoven, Brahms, Mozart wurden teils mehrmals im Studio eingespielt. Von den Bach-Solowerken gibt es anscheinend nur die Chaconne (als Füller auf der Original Masters Box)





    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Eine schöne persönliche Begebenheit mit Wolfgang Schneiderhan sollte ich doch noch erzählen. Der große Geiger spielte beim Heilbronner Sinfonie Orchester das Violinkonzert Nr.22, a moll von Viotti auf seiner Stradivari. Eine baugleiche Stradivari lag während des Konzerts gestimmt im offenen Geigenkasten auf dem Flügel, der in der Auftrittsgasse stand. Auf meine Frage warum die 2. Geige antwortete Schneiderhan: Wissens ich bin ein alter Mann, wenn eine Saite reissen würde, dauert bei mir das Aufziehen zu lange. So gehe ich raus und weitergehts". Keine Angst wenn dieses wertvolle Stück so offen da liegt? "Ach was der Bursche (Feuerwehrmann)
    passt gut auf. Bei meinem letzten Anruf, da lebte der Künstler in einem Wiener Altersheim, fragte ich nach dem Verbleib der beiden Stradivaris. " Die haben meine Erben bereits in sichere Verwahrung genommen. Ich brauche sie ja hier nicht mehr."


    Herzlichst
    Operus

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  • Ich hoffe, ihr könnt jetzt verstehen, warum mich die Entsorgung (von der ich in einem anderen Thread bereits berichtet habe) der Musikalien aus dem Haus Schneiderhahn/Seefried so erschüttert hat.


    Liebe Grüße


    Erich

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  • Ich hoffe, ihr könnt jetzt verstehen, warum mich die Entsorgung (von der ich in einem anderen Thread bereits berichtet habe) der Musikalien aus dem Haus Schneiderhahn/Seefried so erschüttert hat.


    Auch bei den ganz Großen wird es oft einsam, wenn der Beifall verstummt und der Abschied von den Brettern, die die Welt bedeuten vollzogen ist. Was bleibt ist die Erinnerung, die Spuren, die das künstlerische Wirken in Herz und Seele der Musikfreunde hinterläßt und Menschen, die wie wir hier im Tamino-Klassik-Forum noch liebevoll an das Künstlerehepaar Seefried/Schneiderhan denken.


    Herzlichst
    Operus

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  • Der große Geiger Wolfgang Schneiderhan, der am 18. Mai 2002 starb, genau 10 Jahre vor Dietrich Fischer-Dieskau, wurde am 28. Mai 1915 geboren. Zu seinem Ehrentag habe ich die Aufnahme ausgesucht, mit der ich ihn vor 50 Jahren kennenlernte:



    Heute ist Wolfgang Schneiderhans 100. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Auch bei den ganz Großen wird es oft einsam, wenn der Beifall verstummt und der Abschied von den Brettern, die die Welt bedeuten vollzogen ist. Was bleibt ist die Erinnerung, die Spuren, die das künstlerische Wirken in Herz und Seele der Musikfreunde hinterläßt und Menschen, die wie wir hier im Tamino-Klassik-Forum noch liebevoll an das Künstlerehepaar Seefried/Schneiderhan denken.


    Ich habe mir mal das Buch von Franz Fassbind herausgesucht und mit Freude wieder darin gelesen:


    CANTABILE
    Wolfgang Schneiderhan
    Irmgard Seefried

    Eine Künstler- und Lebensgemeinschaft


    Es enthält auch eine Auswahl jener Gedanken und Sprüche, die Schneiderhan in seinen Jahreskalendern notierte. Einer scheint mir gut zu dem zu passen, was Freund Operus im vergangenen Jahr äußerte: "Wer von der Welt aufgenommen werden will, muss sich von ihr zurückziehen." Das Buch ist höchst informativ und unterhaltsam zugleich. Zumindest antiquarisch ist es noch zu haben:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Danke für das liebevolle Gedenken an den fabelhaften Geiger und die große Künstler- Persönlichkeit Wolfgang Schneiderhan. Eine der wichtigsten Aufgaben unseres Tamino-Klassik-Forum ist es, die Erinnerung an solche musikalischen Legenden zu erhalten.


    Herzlichst
    Operus

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  • Der große Geiger Wolfgang Schneiderhan, der am 18. Mai 2002 starb, genau 10 Jahre vor Dietrich Fischer-Dieskau, wurde am 28. Mai 1915 geboren.

    Dieser Moment am heutigen 28. Mai 2015 wird mir in Erinnerung bleiben. Als ich vorhin den zitierten Satz las, schien mir der Halbsatz ab "genau" zunächst an der falschen Stelle platziert zu sein, weil ja an den zusammenfallenden 90./100. Geburtstag von D. Fischer-Dieskau und W. Schneiderhan mancherorts, so auch im Radio, erinnert wird, ich also davon schon wusste.
    Aber das Lexikon bestätigt - unglaublich - den hier gegebenen extrem seltenen Fall (mir ist adhoc kein zweiter bekannt), dass sowohl Geburts- wie Sterbedatum dieser weltbekannten klassischen Interpreten auf den Tag genau eine Dekade auseinander liegen. Beide sind also jeweils zehn Tage vor dem 87. Geburtstag verstorben, im Abstand von zehn Jahren. (Übrigens ist auch die Anzahl der Lebenstage identisch, was wegen der rund 20 Schalttage kein Muss ist.)



    Bei der Lektüre von Wolfgang Schneiderhans Biographie, der als der unmittelbare Nachfolger des 1947 vorzeitig verblichenen Georg Kulenkampff (ihm war ja 1937 die ehrenvolle Aufgabe der UA des - von mir so geliebten und geheimnisumwitterten - Schumann-Konzerts übertragen worden) dargestellt wird, fiel mir auf, dass W. Sch. im nicht wirklich reifen Alter von 18 bzw. 22 Jahren, in dem man normalerweise eher Studenten vermutet, bereits 1. Konzertmeister der honorigen Wiener Symphoniker/ Philharmoniker war.
    Gibt es dafür eine plausible Erklärung, vielleicht zeitbedingt? Für mich momentan ein Rätsel.

  • Bei der Lektüre von Wolfgang Schneiderhans Biographie, der als der unmittelbare Nachfolger des 1947 vorzeitig verblichenen Georg Kulenkampff (ihm war ja 1937 die ehrenvolle Aufgabe der UA des - von mir so geliebten und geheimnisumwitterten - Schumann-Konzerts übertragen worden) dargestellt wird, fiel mir auf, dass W. Sch. im nicht wirklich reifen Alter von 18 bzw. 22 Jahren, in dem man normalerweise eher Studenten vermutet, bereits 1. Konzertmeister der honorigen Wiener Symphoniker/ Philharmoniker war.
    Gibt es dafür eine plausible Erklärung, vielleicht zeitbedingt? Für mich momentan ein Rätsel.


    Wenn Dich das wirklich genau interessiert, dann empfehle ich Dir Anschaffung und Lektüre des von mir heute im Beitrag 14 erwähnten Buches. Es geht ziemlich ausführlich auf die fraglichen Jahre mit den extremen politischen Verhältnissen ein. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass dieses Buch erstmals 1960 erschienen ist, in einer Zeit also, die nicht so offen und direkt umgegangen ist mit dem Nationalsozialismus, wie dies heute in der Regel geschieht. Dennoch sehe ich in den einschlägigen Darstellungen den Versuch, den historischen Umständen gerecht zu kommen. Ich halte mich sehr bewusst vage, weil ich nicht durch eine knappe Wiedergabe der diesbezüglichen Fakten aus dem Leben von Schneiderhan falsche Eindrücke erwecken will. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Künstler grundanständig geblieben ist in schwieriger Zeit. Er war ja so etwas wie ein Wunderkind, mit einer ungewöhnlich starken Begabung gesegnet, die ihm bereits in jungen Jahren zu Ruhm verhalf.


    Deine Nachrechnungen zu Lebensdaten habe ich mit Interesse gelesen. :) Das passiert natürlich oft. Beim Gang über Friedhöfe achte ich auch gern auf soetwas. Grabsteine erzählen uns ja vieles. Nur sind die Betroffenen selten so berühmt wie Fischer-Dieskau und Schneiderhan.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Bei der Lektüre von Wolfgang Schneiderhans Biographie, der als der unmittelbare Nachfolger des 1947 vorzeitig verblichenen Georg Kulenkampff (ihm war ja 1937 die ehrenvolle Aufgabe der UA des - von mir so geliebten und geheimnisumwitterten - Schumann-Konzerts übertragen worden) dargestellt wird, fiel mir auf, dass W. Sch. im nicht wirklich reifen Alter von 18 bzw. 22 Jahren, in dem man normalerweise eher Studenten vermutet, bereits 1. Konzertmeister der honorigen Wiener Symphoniker/ Philharmoniker war.
    Gibt es dafür eine plausible Erklärung, vielleicht zeitbedingt? Für mich momentan ein Rätsel.


    Wenn Dich das wirklich genau interessiert, dann empfehle ich Dir Anschaffung und Lektüre des von mir heute im Beitrag 14 erwähnten Buches. Es geht ziemlich ausführlich auf die fraglichen Jahre mit den extremen politischen Verhältnissen ein. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass dieses Buch erstmals 1960 erschienen ist, in einer Zeit also, die nicht so offen und direkt umgegangen ist mit dem Nationalsozialismus, wie dies heute in der Regel geschieht. Dennoch sehe ich in den einschlägigen Darstellungen den Versuch, den historischen Umständen gerecht zu kommen. Ich halte mich sehr bewusst vage, weil ich nicht durch eine knappe Wiedergabe der diesbezüglichen Fakten aus dem Leben von Schneiderhan falsche Eindrücke erwecken will. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Künstler grundanständig geblieben ist in schwieriger Zeit. Er war ja so etwas wie ein Wunderkind, mit einer ungewöhnlich starken Begabung gesegnet, die ihm bereits in jungen Jahren zu Ruhm verhalf.


    Deine Nachrechnungen zu Lebensdaten habe ich mit Interesse gelesen. :) Das passiert natürlich oft. Beim Gang über Friedhöfe achte ich auch gern auf soetwas. Grabsteine erzählen uns ja vieles. Nur sind die Betroffenen selten so berühmt wie Fischer-Dieskau und Schneiderhan.


    Warum mein Beitrag zweimal erscheint, ist mir ein Rätsel. Einmal würde reichen. Vielleicht erbarmt sich ein Moderator, diesen zu löschen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die einzige plausible Erklärung, lieber PianoForte, mag sein, dass er genau die Fähigkeiten und die künstlerische Reife für diese Posten schon in jenem Alter besaß.


    Aber welche Übereisntimmungen es sonst noch gibt, habe ich z. B. am 5. Januar 2015 in Thread: Leben und Sterben lassen, Posting Nr. 3961 demonstriert. Ich hatte an diesem Tag an den Geburttag dreier Piansiten erinnert:


    1. Arturo Benedetti Michelangeli, geb. am 5. Januar 1920 in Brescia,
    1. Alfred Brendel, geb. am 5. Janaur 1931 in Wiesenberg, Nordmähren,
    3. Maurizio Pollini, geb. am 5. Januar 1942 in Mailand.


    Es fällt auf, dass nicht nur alle drei Pianisten zu den führenden Pianisten des 20. Jahrhunderts gehörten bzw. auch, was Brendel und Pollini betrifft, zum beginnenden 21. Jahrhundert, sondern auch, dass das Geburtsdatum aller drei Pianisten jewiels genau 11 Jahre auseinanderliegt.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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  • Wenn es stimmt, was ich gelesen habe, so hat Wolfgang Schneiderhan auch am Dirigentenpult gestanden; jedenfalls soll es eine Aufnahme von Franz Schmidt Oper Notre Dame in folgender Besetzung geben:


    Chor und Orchester der Wiener Volksoper; Dir.: Wolfgang Schneiderhan; Ernst Gutstein, Julia Migenes, Walter Berry, Josef Hopferwieser, Fritz Uhl, Wolfgang Schellenberg.


    (Quelle Franz Schmidt Gesellschaft, http://www.franzschmidtgesellschaft.at/disco.html, zuletzt aufgerufen am 01.08.2015)


    Es soll hierzu auch eine CD geben, die ich leider noch nirgendwo finden konnte.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Das jugendliche Alter eines Konzertmeisters ist keine solche Ausnahme, wie man meinen könnte. Andere Geiger, wie der unlängst verstorbene Walter Weller und Günter Pichler (später ABQ) waren ebenfalls mit 21-22 Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, Anfang der 1960er, Rainer Küchl war 1971 als Nachfolger Boskovskys nicht mal ganz 21. Jan Vogler war "Cello-Konzertmeister" der Staatskapelle Dresden mit 20 und es gibt sicher auch noch einige weitere Beispiele. Ebenso auch bei Bläsersolisten: Pahud mit 22 Soloflötist der Berliner Philharmoniker, Andi Ottensamer in ähnlichem Alter Solo-Klarinettist usw.
    Allerdings gibt es meines Wissens bei den großen Orchestern immer mindestens zwei "1. Konzertmeister" und "Solobläser"... was an der Exklusivität solch einer Position aber nicht viel ändert.


    Anscheinend ist das gerade bei den Streichern eher so, dass man einen möglichen "Star" sehr jung als Konzertmeister beruft, während die Chancen eher schlecht sind, von einem der hinteren Pulte nach vorne zu gelangen. Die Karriere genannter und ähnlicher Musiker verlief eher so: 17-20 Konzertmeister/Solist bei einen etwas weniger bekannten Orchester (Rundfunk, Wiener Symphoniker o.ä.), Anfang 20 Solist im Spitzenorchester. Parallel Konzertsolist, oft dann später unabhängig von Orchesterpositionen, oder auch Streichquartett und/oder Dirigentenkarriere.

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    (Bob Dylan)

  • Zitat

    fiel mir auf, dass W. Sch. im nicht wirklich reifen Alter von 18 bzw. 22 Jahren, in dem man normalerweise eher Studenten vermutet, bereits 1. Konzertmeister der honorigen Wiener Symphoniker/ Philharmoniker war.


    Schneiderhan galt schon in seiner Kindheit als "Wunderkind" Als er Mitglied der Wiener Phiharmoniker werden sollte, stelle er die Bedingung, daß er 1. Konzertmeister werden müsse. Dies war aber nicht möglich - und so wurde er fürs erste 1. Konzertmeister des Wiener Staatsopernorchesters. Erst nach der Entlassung von Ricardo Odnoposoff (1. September 1938), der nach Argentinien ins Exil ging, war der Platz für Schneiderhan frei (ausführlicher beschrieben bei Wikipedia)
    Ich lernte Beethovens Violinkonzert durch Schneiderhans Interpretation kennen, die er gemeinsam mit Eugen Jochum für die DGG machte. Er war meines Wissens der erste, der die Kadenz, die Beethoven für die Klavierfassung dieses Konzerts komponiert hatte, für Violine umgeschrieben hat, was nur durch einige Änderungen möglich war.
    Diese Aufnahme ist noch heute meine Referenz - sie hat mich in Bezug auf dieses Konzert geprägt.


    Kurze Nachbemerkung - wer Interesse hat kann zu dem Thema einen neuen Thread eröffen - aber bitte hier nicht diskutieren:
    Warum viele Interpreten schnell an die wichtigsten Plätze des Orchesters gelangen - andere aber ihr Lebtag an den hinteren Pulten versauern - hängt oft mit familiären Bindungen einflussreicher Musiker und auch funktionierenden Netzwerken zusammen.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    auch ich habe Beethovens Violinkonzert durch die gleiche Aufnahme kennengelernt, und zwar in der Schule, da mein musik- und Klassenlehrer die Aufnahme hatte und sie uns im Musikunterricht erläutert und vorgespielt hat. Ich habe sie dann später mir selbst zugelegt, und zwar zuerst auf LP und später auf CD. Auch ich zähle sie heute noch zu meinen Referenzen, zusammen mit Oistrach/Cluytens und Heifetz/Munch.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Eine Live-CD mit Wolfgang Schneiderhan ist angekündigt, die v.a. durch das 1. VC von Hans-Werner Henze interessant sein dürfte.

  • Lieber Lutgra,


    schön, dass Du an den großen Künstler Wolfgang Schneiderhan und die Neuerscheinung hinweist. Ingrid und ich haben sehr liebevolle Eriinnerung an ihn und Irmgard Seefried und vor allem die unvergesslichen Konzert, die er mit dem Heilbronner Sinfonie Orchester aufführte.


    Herzlichst
    Operus

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  • Ich lernte Beethovens Violinkonzert durch Schneiderhans Interpretation kennen, die er gemeinsam mit Eugen Jochum für die DGG machte. Er war meines Wissens der erste, der die Kadenz, die Beethoven für die Klavierfassung dieses Konzerts komponiert hatte, für Violine umgeschrieben hat, was nur durch einige Änderungen möglich war.

    Auch ich lernte Beethovens Violinkonzert durch Wolfgang Schneiderhan kennen, allerdings mit dieser älteren Aufnahme:


    Beethoven Konzert für Violine und Orchester D-dur. Schneiderhan. Berliner Philharmoniker. Paul van Kempen. LPM 18099 , Printed 11/56

    Sie entstand im Mai 1953 in der Jesus-Christus-Kirche, Berlin-Dahlem, mit dem holländischen Dirigenten Paul van Kempen, selbstverständlich noch in Mono. Hier spielt Schneiderhan im Kopfsatz noch nicht seine Bearbeitung der Beethoven-Kadenz für die Klavierfassung op.61a, sondern die traditionelle Joachim- Kadenz. Diese Aufnahme wurde jahrelang im deutschen Sprachraum favorisiert, die meisten deutschen Klassikfreunde hatten sie in ihrem Bestand. In einem alten Plattenführer von 1958 hieß es darüber: ".... die klassische Auffassung - sie beruft sich über Joseph Joachims Lehrer Böhm stolz auf den Komponisten selber - vertritt, vorbildlich in ihrer Ausgeglichenheit und im Verzicht auf jede Sentimentalität, die Darstellung Wolfgang Schneiderhans (DGG)". Paul van Kempen (1893-1955) war übrigens auch der Dirigent der ersten GA der Beethoven-Klavierkonzerte mit Wilhelm Kempff, die ebenfalls von der DGG herausgebracht wurde. Weil er während des Krieges mit den Deutschen zusammengearbeitet hatte, war er in seinem Heimatland nicht gut gelitten. Er starb, gerade 62 Jahre alt, an einer Lebererkrankung.


    Natürlich besitze ich auch Schneiderhans spätere Stereo-Aufnahme aus dem Jahr 1962 mit Eugen Jochum, die auch auf CD (u.a. in der "Originals"-Serie) erschienen ist. Ehrlich gesagt, ich habe mich mit der umgearbeiteten Kadenz Schneiderhans nie recht anfreunden können, von der Violine (mit Paukenuntermalung) gespielt, klingt sie mir doch recht künstlich, auf deutsch gesagt: Wie gewollt und nicht gekonnt. Das soll keine Kritik an dem großen Geiger und Künstler Wolfgang Schneiderhan sein, dessen Violinspiel ich nach wie vor bewundere. Doch seine Kadenz-Bearbeitung scheint mir ein Fehlgriff zu sein. Andere mögen das gerne anders sehen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Erinnert sei in diesem Zusammenhang an das Künstlerehepaar Schneiderhan/Seefried, von dessen musikalischer Zusammenarbeit leider nur wenige Tondokumente, zumindest was Studioarbeit betrifft, überliefert sind.

    Immerhin gibt es gebraucht noch folgende Zeugnisse, diese 45 cm-EP:

    Wolfgang Amadeus Mozart , Wiener Symphoniker , Irmgard Seefried , Wolfgang Schneiderhan - L'amerò, Sarò Costante / Non Temer, Amato Bene - Deutsche Grammophon - 30 045 EPL

    mit den Wiener Symphonikern unter Ferdinand Leitner


    und diese 30 cm-LP mit Werken von J.S. Bach, Mozart und Respighi:

    Bach: Kantate Nr. 202 'Weichet nur, betrübte Schatten' / Respighi: Il Tramonto / Mozart: Divertimento F-dur KV 138 [Vinyl LP] [Schallplatte]

    Auf dem Cover sind Irmgard Seefried und Wolfgang Schneiderhan (der auf dem Titelblatt gar nicht genannt, aber dabei ist) im Mittelpunkt zu sehen. Ein Dokument der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Festival Strings Lucerne, Leitung: Rudolf Baumgartner.


    Wolfgang Schneiderhan war gebürtiger Wiener, und Irmgard Seefried, die in Köngetried/Bayern (heute: Apfeltrach) zur Welt kam, aber in Wien so sehr zu Hause war (vor allem in der Staatsoper gehörte zu praktisch zum Inventar), daß die Wiener sie ganz für sich vereinnahmt hatten, bildeten lange Jahre eine echte Künstler- und Lebensgemeinschaft, von der ein Buch zeugt, daß zumindest antiquarisch noch zu ergattern ist:

    51PZysa2QXL._SX287_BO1,204,203,200_.jpg   Wolfgang & Irmgard Schneiderhan & Seefried autograph | Signed card: Schneiderhan, Wolfgang ...

    Es wäre sehr schade, wenn diese beiden großartigen Künstlerpersönlichkeiten in Vergessenheit gerieten! Hier ihre gemeinsame Grabstätte auf dem Neustifter Friedhof in Wien:



    musiker 27


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Nemorino,


    wie schön, dass Du an diese beiden herausragenden Künstler erinnerst; in der Tat haben beide auf ihrem jeweiligen Gebiet Großartiges geleistet und wunderschöne Aufnahmen für die Nachwelt hinterlassen können.


    Hier findet man ein Beispiel der künstlerischen Zusammenarbeit, die Du angesprochen hast:



    Hier wird im Übrigen wieder deutlich, dass es auch von Max Reger wunderschöne Musik gibt, die so gar nicht sperrig oder schwer zugängig ist (wie manch andere Komposition von ihm):


    Auch diesen exquisit gesungenen und gespielten Mozart findet man noch:



    Sehr interessant auch die "Da-Capo" Sendung mit Irmgard Seefried, die man hier sehen kann:


  • in der Tat haben beide auf ihrem jeweiligen Gebiet Großartiges geleistet und wunderschöne Aufnahmen für die Nachwelt hinterlassen können.

    Lieber Don_Gaiferos,


    so ist es, und darum war es mir eine Freude, an die beiden großartigen Künstler zu erinnern, die in meiner Jugend - zumindest in Deutschland - ganz hoch im Kurs standen, inzwischen aber leider doch weitgehend vergessen sind. Umso wichtiger ist es, ab und an solche Threads wie diesen neu zu beleben.

    Vor allem Wolfgang Schneiderhan ist den meisten jüngeren Musikfreunden kein Begriff mehr, wurde er doch durch den "Starpolitik" der großen Labels mehr oder weniger in den Hintergrund gedrängt, und Schneiderhan war, wie auch seiner Gefährtin Irmgard Seefried, an Glanz und Glamour wenig gelegen. Trotzdem finde ich es traurig, daß er selbst in diesem Forum, das doch in Wien beheimatet ist, so wenig Resonanz findet.


    Vielen Dank auch für die Musikbeispiele, die Du hier eingestellt hast. Vielleicht erwecken sie bei dem einen oder anderen doch ein neues Interesse.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hier zB die Box mit wohl allen 1950er Konzert-Aufnahmen (darunter auch das Mendelssohnkonzert mit Fricsay, das gab es auch einzeln als "Dokumente") und eine Import-CD mit Beethoven/Mozart


    Ich konnte mich mit dem Violinton dieser Aufnahmen nie anfreunden. Die Interpretationen waren in der eher strengen "klassischen" Haltung oft durchaus überzeugend, aber dieser etwas scharfe, eher dünne Ton, mag sein, dass es auch am Alter der Aufnahmen gelegen hat. Daher habe ich Schneiderhan seitdem nur noch als "Beifang"...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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