Wiener Staatsoper Livestreaming

  • Weitgehend unbeachtet, hat die Wiener Staatsoper nun ein der Berliner Digital Concert Hall entsprechendes Konzept eingeführt: Das Livestreaming.


    Offenbar ist es möglich, sich verschiedene Veranstaltungen sowohl live als auch später in der Videothek anzusehen. Live scheint 14 EUR zu kosten, später in der Videothek dann 5 EUR (m. E. ein etwas großer Sprung).


    Die Idee kann ich an sich nur begrüßen. So kann man sich auch manche Vorstellungen, die nicht im Rundfunk übertragen werden, anhören — und sogar ansehen.


    Der nächste Livestream findet am Sonntag, den 2. November 2014, um 18 Uhr statt. Wagners "Tannhäuser" unter Peter Schneider, u. a. mit Kwangchul Youn, Robert Dean Smith, Christian Gerhaher, Camilla Nylund und Iréne Theorin. Regie: Claus Guth.


    Offizielle Seite: http://www.staatsoperlive.com/de/

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ja, diese Saison werden ca. 40 Aufführungen gestreamt. Ob der Wiener Tannhäuser am Sonntag der beste Einstieg ist, möchte ich aber bezweifeln. Eine wirklich seltsame Inszenierung von Claus Guth, eine ziemlich schlimme Frau Theorin als Venus und ein nicht ganz gesunder Robert Dean Smith als Tannhäuser... Hörenswert Gerhaher - aber ob man im Opernhaus Liedgesang hören möchte, ja das soll jeder für sich entscheiden..

    Hear Me Roar!

  • Was soll dieser Unsinn? - Dietrich Fischer-Dieskau und Siegfried Lorenz waren ausgezeichnete Liedinterpreten und Opernsänger, speziell auch ausgezeichnete Wolfram-Sänger!


    :hello: LT

  • Es ist kein Unsinn - und es kam Dir eindeutig in die falsche Kehle!! Und das mit dem "Liedersänger" war wirklich nicht abwertend gemeint! Es gibt dazu halt verschiedene Meinungen - was ich auch dargelegt habe. Die Rezensionen im "Merker" zu Gerhaher waren absolut positiv!!!!

    Hear Me Roar!

  • Hörenswert Gerhaher - aber ob man im Opernhaus Liedgesang hören möchte, ja das soll jeder für sich entscheiden..



    Diese Bemerkung finde ich höchst interessant. Ich will aber Dreamhunter überhaupt nicht in die Parade fahren, er hat ja seine Auffassung längst relativiert und auch von vornherein betont, dass jeder selbst darüber entscheiden sollte. In der plastischen Rezension von Joseph II. über den TANNHÄUSER an anderer Stelle, ist Gerhaher ja gebührend gelobt worden. Das hat mich sehr Überzeugt und deckt sich mit meinen eigenen Eindrücken von diesem Sänger als Wolfram. Ich finde ihn ganz hervorragend. Für mich gibt es derzeit keinen besseren. Er hat, was ich etwas vereinfacht eine altmodische Stimme nennen würde. Liebestraum hat vergleichsweise Dieskau ins Spiel gebracht und Lorenz. Selbst Prey war ein sehr guter Wolfram, der die Rolle auch mit seiner Erfahrung als Liedsänger anging. Gehen wir weiter zurück, dann kommen wir auf Schlusnus oder Janssen. Diese hohe Gesangskultur ist uns allen offenbar fremd geworden. Nach all dem schrecklichen Gebrüll, was da Land auf, Land ab als Wolfram zu ertragen ist, ist wohl in Vergessenheit geraten, wie diese empfindsame Figur, eine meiner liebsten bei Wagner, gesungen und gestaltet werden muss. Wie sonst, wenn nicht liedhaft? Gerhaher hat uns die Hohe Schule des Singens wieder ins Bewusstsein gerückt. Dafür sollten wir ihm sehr dankbar sein.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Für 5 Euro pro Livestream kann man nicht meckern, da würde ich mir die Livestreams in der Videothek auch bestellen und dann mit Audials aufnehmen. Nur wer ist dann noch so verrückt und zahlt 14 Euro für einen aktuellen Livestream, wenn es ihn einige Zeit später für 5 Euro gibt Rechnet sich das denn wirtschaftlich überhaupt ?

  • Vielleicht kommen diese Livestreams ja auch sukzessive später auch als DVD raus? Jedenfalls am Sonntag dann wirklich etwas Neues: Der "Tannhäuser". Wie ich in der entsprechenden Rezension bereits schrieb, dürfte sich ein Einschalten trotz einiger Kritikpunkte letztlich doch lohnen.

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    – Luís de Camões