Auf Entdeckungsreise durch die Klassikwelt - Wie geht ihr vor?

  • Ich glaube wir alle - die meisten - etliche - einige - haben das Mainstream Repertoire schon durchforstet und sind nun in entlegeneren Gefilden der "klassischen Musik" - was zeitlich, örtlich oder vom Genre her geshen werden kann. Prinzipiell gilt das folgende aber sowieso auch für die Einsteiger, die sich erstmals durch die wichtigsten Werke der Klassik durcharbeiten.
    Es gibt verschiedene Wege sich die Sachen anzuhören.
    Weg A ist beispielsweise sich queebeet durchzuhören und das "Reiseprogramm" quasi dem Zufall zu überlassen.


    Weg B wäre, sich für einige Zeit einem Spezialgebiet zu widmen, beispielsweise allen Beethoven-Sinfonien unter Verschiedenen Interpreten, oder aber 6 Monate nur schwedische Sinfoniker, Kammermusik der Gegenwart, Italienische Opern des 18. Jahrhunderts, Klavierkonzerte aller Zeitalter zu hören etc. etc.


    Es gibt noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise könnte Weg C sein, sich allen lebenden Dirigenten zu widmen, soll heissen , sich deren Aufnahmen anzuhören....


    Und natürlich gibt es Klassiksammler, die über sowas gar nicht nachdenken....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe FonoForum abonniert und lasse mich von den Besprechungen dort inspirieren (und jetzt stelle ich fest, dass ich auch hier im Tamino-Forum auf viel zu viele Sachen stoße, die mich interessieren – ich komme nicht nach). Wenn mich dann ein Komponist besonders anspricht, versuche ich mehr davon zu bekommen. Und eigentlich wollte ich mich auch verstärkt auf alle Arten von Streichquartett und auf die sogenannte Moderne Klassik konzentrieren, aber das letzte Jahr über kam immer wieder etwas anderes dazwischen und meine Absichten werden dann überlagert davon, dass ich »Must-have«-Käufe tätige (zum Beispiel alle Klaviertrios von Haydn, Händels Messias, die Symphonie fantastique von Berlioz, Schuberts und Beethovens Sinfonien, das War Requiem von Britten, Hindemiths Sonaten usw., zuletzt alle Haydn-Sinfonien (an denen ich immer noch höre).

  • Es gibt noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise könnte Weg C sein, sich allen lebenden Dirigenten zu widmen, soll heissen , sich deren Aufnahmen anzuhören....

    "Meine" Dirigenten sind leider fast alle tot. Wäre das dann Weg D? Oder D -, weil ja noch einige unter uns sind. ;)



    Ich glaube wir alle - die meisten - etliche - einige - haben das Mainstream Repertoire schon durchforstet und sind nun in entlegeneren Gefilden der "klassischen Musik" - was zeitlich, örtlich oder vom Genre her geshen werden kann.

    Und welche Namen bzw. Werke stünden für Mainstrem in solchem Zusammenhang? Beethoven, Wagner, Strauss, Schubert, Schumann, Bach, Tschaikowski .... ? Ich glaube, wer Entdeckungsreisen unternehmen will, der sollte bei einem Reisebüro buchen. Die Wirkung von Musik stellt sich doch nicht durch Planungen ein. Das kann ich mir nicht vorstellen. :no:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Ich glaube, wer Entdeckungsreisen unternehmen will, der sollte bei einem Reisebüro buchen. Die Wirkung von Musik stellt sich doch nicht durch Planungen ein. Das kann ich mir nicht vorstellen


    Jein. Tatsache ist, dass die Planungen ohnedies nie eingehalten werden - wie die "guten Vorsätze" - aber ich halte sie für wichtig. Ohne "Konzept" oder "Vorsatz" hätte ich die meisten Aufnahmen meiner Sammlung gar nicht kennengelernt - denn ich neige (wie VIELE anderen Menschen auch ?) dazu - erprobte Dinge immer wieder zu benutzen, beispielsweise immer wieder dieselben Komponisten und Interpreten zu hören.....


    Wenn ich mich beispielsweise auf mein Lieblingsgebiet zurückzöge ("Mozart-Zeitgenossen" ) könnte ich Jahre damit verbringen - und es entginge mir doch einiges. Der Wechsel durch die verschiedenen Epochen stellt für mich ein Heiss-Kalt - Bad dar - von dem ich nicht weiss - ob ich es wirklich haben will.....


    Und so war auch der Thread angedacht. FDir Fragestellung auf den Punkt gebracht:
    Eher 6 Minate Mozart und Zeitgenossen, dann allmählich - für weitere 6 Monate zur Frühromantik abdriften (ergibt ein Hörerlebnis als geschlossenes Ganzes im Rahmen einer Epoche - oder aber ein Bunter mix aller Epochen.
    Genauso könnte man sich 1 Jahr nur der Musik für Klavier-Solo verschreiben, und 1 Jahr später sich mit Stimmen befassen.. oder.. oder. . oder.......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Die von Alfred im Eingangsposting skizzierten drei Wege des Sammelns - A Zufall / B Spezialgebiete / C Interpreten - praktiziere ich gleichzeitig. Das macht Laune 8-) und verhilft der Möbelindustrie zu vermehrten Einnahmen. So habe ich erst heute Nachmittag ein weiteres Aufbewahrungsmöbel erwerben müssen.


    Spaß beiseite - ist schließlich eine ernste Angelegenheit, um welche es hier geht. Ich nehme mir nur selten langfristig bestimmte Käufe vor. Meistens lasse ich mich von Spontaneingebungen oder Launen leiten. Langfristiges Planen ist in Sachen Musik nie meine Sache gewesen. Vor einiger Zeit habe ich viele Aufnahmen der Geigerin Arabella Steinbacher, des Cellisten Johannes Moser und derzeit der Pianistin Danae Dörken erworben (Alfreds Weg C "Interpreten"), einmal hatte ich z.B. eine Phase, in der ich mich um die Kirchenmusik der Wiener Klassik sehr bemühte (nicht nur Mozart und Haydn, sondern auch drumherum) - was dann wohl Weg B, also "Spezialgebiete" wäre und ansonsten ist jede meiner JPC-Bestellungen ein buntes Sammelsurium an Silberlingen unterschiedlichster Provenienz - mithin also Weg A "Zufall".


    Grüße
    Garaguly

  • Ich sehe, daß das "Wirrwarr-Kaufen" und "-Hören" - wie ich es selbst gezwungenermaßen (Tamino) praktiziere doch relativ verbreitet ist. Also füge ich mich drein und verzichte auf ein "Mozart-Klavierkonzert-Jahr" oder ein "Haydn-Kammermusik"Quartal...etc etc...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich gehe öfters mal bei youtube spazieren, rufe ein bekanntes Stück auf und verzweige dann je nach den angebotenen Empfehlungen. Youtube ist eine der zwei, drei besten Erfindungen des Internet.


    Ja, selbstverständlich schadet youtube dem Handel - und zwar dem, dessen Produkte nicht gelistet sind!
    Im Vergleich zu früher werde ich z.B. in den letzten Jahren so gut wie keine Sony-CDs mehr gekauft haben...

  • Auch ich mäandriere lustig vor mich hin, bewege mich kreuz und quer durch den bunten Gemüsegarten. Gewisse Schwerpunkte haben sich zwar herausgebildet, gewisse Komponistennamen v.a., auf die ich immer wieder zurückkehre, allerdings erweitere ich immer wieder durch dieses Forum, youtube, Fachzeitschriften, Zeitungslektüre, allgemeine Empfehlungen, auch durch Werbung der Werbepartner ;) immer wieder das Repertoire...

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  • Ich habe schon das Ziel, eine lexikalische Kenntnis zu haben sozusagen. Darüber hinaus eine gewisse Freude am "Unbekannten". Dadurch kommt im Endeffekt viel zu viel Interessantes heraus. Manchmal setze ich Schwerpunkte, höre fast nur Musik aus einer Zeit, das kann monatelang gehen.

  • Ich gehöre zu den Taminos, die überwiegend durch Anregungen und Einstellen von Covers hier durch Opernfreaks zum Kaufen angeregt wurden. Ein großes Verdienst gehört unserem verstorbenen und unersetzlichen Harald. Aber auch unsere "Manfreds" (auch Musikwanderer) u. A. haben mir wertvolle Tips gegeben.

    W.S.

  • Ist bei mir unterschiedlich, mal hör ich mir sachen nach lust und laune an und dann gibts phasen wo ich mir für ein bestimmtes kapitel z.b. Bach - Klavierwerke einige Wochen investiere und komplett anhöre :)

  • Ich um ein wenig übertrieben prosaisch zu sein, momentan ein Blatt und lasse mich aktuell durch die Welt der Klaviermusik wehen, mal weht es mich zu Liszt (wie seit einiger Zeit), mal zu Beethoven, Schubert oder Mozart, mal weht es mich zu Altbekanntem, mal zu neuen Dingen, die es zu entdecken gilt. Für das ganz systematische Hören (etwa aller Werke eines Komponisten oder aller meiner Aufnahmen eines bestimmten Stückes) fehlt mir momentan leider ein wenig die Zeit, obwohl ich das auch mit großer Vorliebe tue. Beobachtet habe ich bei mir aber, daß es bestimmte Phasen gibt, in denen ich dann nicht ausschließlich aber doch überwiegend Werke einer Richtung höre.


    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)