"Es blieb zwar nicht viel hängen" - so beschrieb eines unserer Mitglieder das Hörerlebnis, das es mit einem moderneren Komponisten hatte. Der Satz hätte von mir sein können, aber er beschränkt sich nicht auf zeitgenössisches Repertoire (wenngleich englische Komponisten aus meinem persönlichen Empfinden heraus stärker betroffen sind, als andere)
Auch Komponisten vergangener Zeit hinterlassen oft beim Ersthören keinen Eindruck, keine Emotion, die man beschreiben könnte, kein Thema, das einem als Ohrwurm verfolgte. Dieses Phänomen ist meiner Beobachtung nach desto stärker ausgeprägt, desto weiter seine Klangsprache von meiner "Klassikerfahrung" oder "Erwartungshaltung" entfernt ist.
Hört man ein Werk indes öfter, so bildet sich das Phänomen (meist) zurück und es entstehen dann wiedererkennbare Motive.
Natürlich gibt es auch unbekanntes, das auf Anhieb gefälllt - aber das ist bei mir eher die Ausnahme als die Regel...
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred