Best Buy - 2. Quartal 2014 - Klassik

  • Wie jedes Vierteljahr eröffne ich auch diesmal (etwas verspätet) diesen Threadklassiker, wo jedes interessierte Mitglied seine 3 besten Anschaffungen innerhalb des genannten Quartals - vorzugsweise in 3 Einzelbeiträgen nominieren, bzw vorstellen kann.
    Das wird mir in diesen drei Monaten vermutlich leicht fallen, da ich soeben einen Vorsatz gebrochen habe und eine CD-Bestellung - entgegen meinen Neujahrsvorsätzen der Sparsamkeit - getätigt habe.......


    mit freundlichen GRüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und hier ist bereits mein erster Beitrag. Soeben habe ich diese Box mit sämtlichen Sinfonien Wilhelm Peterson-Bergers bestellt. Hej - wird da der eine oder andere fragen - Wie ist das möglich, diese Box als "Bestb Buy zu nominieren - wenn man sie nach gar nicht besitzt - noch gar nicht gehört hat ???
    Die Antwort ist simpel. Vor Jahren habe ich bereits 3 der in dieser Box enthaltenen CDs einzeln gekauft. Als ich nun - des Peterson-Berger Threads wegen - die Kollektion ergänzen wollte, musste ich feststellen, daß die Einzel-CDs bereit gestrichen sind. Glücklicherweise kann ich dass ganz aber dennoch haben - indem ich die Komplettbox kaufe. Es entsteht mir hier kein finanzieller schaden, denn die 2 CDs zum einstigen Vollpreis hätten mich ca 38 Teuros gekostet, die Komplettbox indes lediglich 30 !!!

    Also ein Best-Buy in vielerlei Hinsicht
    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das ist aber schwer, wenn man nur drei nominieren darf und das Quartal noch gar nicht abgeschlossen ist. DVDs sind auch erlaubt? Dann fange ich einmal mit einer Anschaffung an, die bestimmt auch noch am 30.6. zu meinen Best Buys zählen wird - ich habe schon an anderer Stelle etwas dazu geschrieben:


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • ES gibt Monate, da fällt es mir schwer, sogenannte "BEST BUYS" zu nominieren - allzuviel (gutes) Mittelmaß ist da dabei - und auch keine preislichen oder tontechnischen Sonderfälle. Mag sein, dass das alles auch ein wenig stimmungsabhängig ist - aber bevor noch meine zweite Monatslieferung eingelangt ist, muss ich schon meinen zweiten "BEST BUY" für Mai vermelden:

    Es handelt sich um eine Aufnahme eines Oratoriums mit dem Namen "The Seasons"
    Der Komponist ist allerdings nicht Joseph Haydn, sondern der Händel-Schüler und -Freund John Christopher Smith (1712-1795)
    Er wurde in wurde in Ansbach unter dem Namen Johann Christopher Schmidt geboren und übersiedelte im Alter von acht Jahren mit seiner Mutter zu seinem gleichnamigen Vater nach London, der bereits 4 Jahre vorher einer Einladung seines Studienfreunds Georg Friedrich Händels nach England gefolgt war und seinen Namen anglisiert hat. Der junge Smith geniesst seine Ausbildung bei Händel und bleibt diesem auch lebenslang verbunden - allerdings immer ein wenig im Schattes des Berühmteren...
    Kommen wir zum hier vorgestellten Werk. Es ist 61 Jahre vor Haydns gleichnamigem Oratorium entstanden, von betörender Schönheit - aber natürlich auch ein Kind seiner Zeit, etwas konventioneller und weniger vielseitig. Ungeachtet dessen habe ich es als sehr hörenswert empfunden und mit Smith erweitert sich mein musikalischer Horizont um einen neuen Komponisten jener Epoche, die mich interessiert, wenngleich ich die Wahrscheinlichkeit weiterer Veröffentlichungen seiner (anscheinend eher spärlichen) Werke als eher gering einschätze....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • So möchte ich nun auch meinen besten Einkauf des Quartals nominieren. Es ist mal wieder eine Wiederentdeckungs des Labels CPO.



    Schrekers Oper "Der Schmied von Gent" hat eine - zugegebenermaßen - ziemlich abgefahrene Handlung und wird im Begleitheft als komische Oper proklamiert. Nun ja, so komisch fand ich sie nicht, aber sie war durchaus leichter als seine "Gezeichneten". Die Instrumentation ist hervorragend, die Rhythmen sehr mitreißend und die Klangpracht überwältigend. Die Aufnahme hat eine hervorragend Tonqualität, die alle Gruppen ideal einfängt. Auch die Sänger überzeugten größtenteils, das Dirigat ist sehr schlüssig und lebendig, Frank Beermann hat offenbar ein Gespür für die zahlreichen Farben der schwierigen Paritur. Eine tolle Wiederentdeckung - auch für Schrekerfans, die meinen, dass sie den Komponisten kennen!


    LG
    Christian

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  • Mein erster bestbuy des 2. Quartals ist


    Nicht nur, weil ich mit der Erstfassung mein Repertoire erweitert habe, sondern weil de Vriend auf dieser klangtechnisch hervorragenden CD einen ausdrucksstarken Mahler präsentiert.


    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)


  • Mit die besten "Meistersinger", die ich kenne (1968). Hier stimmt einfach alles. Die englische Sprache erweist sich keineswegs als Hinderungsgrund. Eine Aufnahme, die jeder Wagnerianer kennen sollte.


    Live ist noch emotionaler als Studio, das zeigt sich auch bei Boults "Planets". Hier erleben wir den Dirigenten der Uraufführung in einer Stereoaufnahme, die 55 Jahre später, 1973, entstand.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Mein zweiter bestbuy ist eindeutig ein Kauf, der eine länger bestehende Lücke in meiner Sammlung schließt. Der zweite der Teil hervorragenden Einspielung der Sinfonien von Carls Nielsen durch Herbert Blomstedt



    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Das zweite Quartal ist nun vorbei. Höchste Zeit, dass ich meine Nummer drei für diesen Zeitraum nominiere. Bachschmids Violinkonzerte sind angenehm zu hören, mit einprägsamen , nicht zu komplexen Themen, der Wiener Klassik verpflichtet. Eine willkommene Ergänzung meiner Sammlung von Konzerten des 18, Jahrhunderts. Mir behagen die beiden Violinkonzerte mehr, als jenes, ebenfalls auf dieser CD befindliche für Traversflöt, was allerding damit zu tun hat, daß ich Violne gegenüber jeglicgher Art von Flöte den Vorzug gebe. Den hervorragenden Gesamteindruck der CD kann dies indes nicht trüben....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Meine wichtigste Entdeckung/Neuanschaffung des letzten Quartals war ohne Zweifel die CD mit den beiden c-moll Symphonien der russischen Komponisten Felix Blumenfeld (1863-1931) und Georgy Catoire (1861-1926). Da hat Martin Yates, der offensichtlich Neeme Järvi als sinfonischen Chefausgräber beerben will, zwei wirkliche Perlen ans Tageslicht befördert. Die kurz vor (Catoire) bzw nach (Blumenfeld) der Jahrhundertwende komponierten jeweils einzigen Symphonien ihrer Komponisten (beide Schüler von u.a. Rimsky-Korsakoff, beide berühmte Lehrer z.B. von Vladimir Horowitz und Kabalewski) haben es wirklich verdient, zumindest ins Randrepertoire übernommen zu werden. Dies gilt vor allem für die Symphonie von Blumenfeld, die man als russisches Gegenstück zu den Symphonien von Cesar Franck und Ernest Chausson betrachten könnte: Wagnerisme a la russe. Oder wie schon kürzlich gesagt: Tschaikowsky meets Rachmaninoff at Villa Wahnfried. Alle vier Sätze dieses halbstündigen Werkes enthalten erstklassige Themen, die in bewährter spätromantischer Manie verarbeitet werden. Und der recht kurze letzte Satz, steigert sich durch einen Bläserchoral eingeleitet mit chromatischen Schwellklängen zu einer Apotheose hoch, die den großen Finalen von Wagneropern und Mahlersymphonien abgehört ist.


    Die zehn Jahre früher entstandene Symphonie von Catoire ist etwas konventioneller und in einem eher lyrischen Tonfall gehalten, nicht unähnlich der auch lyrisch gehaltenen 4. Symphonie von Glasunow, mit der sie sich durchaus messen kann.


    Erstklassiges Orchesterspiel aus Schottland unter der kompetenten Leitung von Martin Yates. Da die Dutton Epoch CDs erfahrungsgemäß durchaus eine nur begrenzte Verweilzeit im Katalog haben, kann ich jedem Interessierten raten, nicht lange zu warten. Zumindest zwei weitere Taminos haben sich offensichtlich auch schon eingedeckt.


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  • Die Ansermet-32CD-Box "French Music"
    machte den Anfang einer Ansermet Collection,
    die mit der nächsten CD-Box "Russian Music"
    fortgesetzt wird.

    mfG
    Michael


  • Die EMI-CD mit den Goldbergvariationen mit Scott Ross
    und die EMI-CD mit den kompletten Nocturnes mit Alexis Weissenberg
    ergänzten meine CD-Sammlung.

    Die Nocturnes kamen als Korea-CDs (2013) in mein Regal.
    Das Remaster ist von 2000 und somit identisch
    mit der EMI 2er CD "double fforte" aus dem Jahr 2000.

    mfG
    Michael

  • Johannes Schenck (1656-1712)
    Les Fantaisies bisarres de la Goutte


    Eine Entdeckung war für mich diese Einspielung mit Viola-da-Gamba-Werken, die beim Label cpo im Jahr 2000 erschienen ist. Der Komponist Johannes Schenck war mir bis zum Erwerb dieser Scheibe völlig unbekannt. Die Zahl der erhältlichen Werke ist überschaubar. Umso höher ist das Verdienst Lorenz Duftschmids zu gewichten, dass er diese Musik dem Vergessen entrissen hat. Der Booklettext, den der Interpret zusammen mit Stefan Keim verfasst hat, bringt Licht ins Dunkel einer wenig beachteten Ecke der Musikgeschichte. Den Musikern Lorenz Duftschmid und Sophie Watillon an den Violen da Gamba, Rolf Lislevand (Theorbe & Guitar) sowie Wolfgang Zerre /Cembalo & Orgel) kann man nur höchstes Lob aussprechen.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Eine CD die unglaublichen Hörspass machte ist die Sinfonie Nr.2 mit der genialen Koussevitzky-Coda. Dies gibt einem der fastinierensten sinfonischen Finali nochmal einen ordentliche Schub mit den genialen exponierten Pauken:

    Zitat

    Die Kussevitzky-Coda zu verwenden halte ich für beinahe unabdingbar vorzuziehen - genial !


    Zwei Aufnahmen, die ganz grosse Favoriten für die Sinfonie Nr.2 sind und die Koussevitzky-Coda auch klanglich hervorragend umsetzen sind Berglund/BOurnemouth PO (EMI) und eben diese klasse Int und Aufnahme mit Mackerras:



    REGIS, 1993, DDD


    :hello: Noch einmal meinen Dank an Josef und Norbert für diese heisse Empfehlung.
    :thumbsup: Ein Best Buy muss mit 1Cent heute nicht mehr viel kosten !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Mit etwas Verspätung mein dritter bestbuy


    Bestbuy, weil ich in dieser Aufnahme gegenüber meiner bisher vorhandene Einspielung des Konzertes (Ogdon) Strukturen des Werkes gehört habe, die ich in der anderen Aufnahme nicht so wahrgenommen habe. Auch das Zusammenspiel Klavier/ Orchester scheint mir hier ausgeglichener, so daß ich jetzt über eine hervorragende Einspielung dieses Mammutwerkes verfüge.
    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

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