Meine Lieben,
in wenigen Monaten wird das Tamino Klassikforum 10 Jahre alt.
In dieser Zeit hat es sich oftmals gewandelt. Ursprünglich war Bruckner, Mahler und Beethoven ein dominierender Programmpunkt des Forums, zudem noch Dirigentenportraits und -Beurteilungen. Mozart, Haydn und Schubert waren zwar auch am "Spielplan" - indes war das Interesse gering. Barockmusik - von Bach und Vivaldi abgesehen - wurde erst später fürs Forum entdeckt. Und auch Oper - man höre und staune - wurde erst nach einigen Monaten Laufzeit ein Schwerpunkt des Forums - dann aber ein besonders ausgeprägter. Der Opernführer zählt meiner Meinung nach zum Besten was derzeit zu haben ist - wird von den Lesern indes nicht so angenommen wie es seiner Bedeutung (und Qualität) entspräche. Gerne wurden in der Anfangszeit Votings über Lieblingsinterpreten etc gemacht - aber irgendwann waren die Forianer scheinbar übersättigt - die Teilnehmerzahl sank.
Relativ spät kam das Kunstlied als eigenes Unterforum dazu - Heute zählt es zu den Glanzzstücken. Satirische Artikel gab es immer wieder- auch wenn die Autoren oft wechselten und es monatelange schöpferische Pausen gab. Kammermusik war gewissermaßen ein Spätzünder. Klaviermusik (solo) war ein Bereich, der schon in der ersten Stunde vorhanden war, aber immer wieder von Krisen geschüttelt wurde, weil immer wieder Klavierspezialisten fernblieben, die beleidigt wurden - oder sich zumindest beleidigt fühlten. Ähnliches kann auch über den Spezialbereich "Gesangsstimmen" gesagt werden. Kritische Threads über das Regietheater wurden für eine gewisse Zeit quasi zum Markenzeichen des Tamino Klassikforums, was zu den härtesten Diskussionen innerhalb des Forums führte an die ich mich erinneren konnte. Kammermusik scheint sich nicht gut für Diskussionen zu eignen, sie führte lange Zeit ein Schattendasein im Forum - hat sich indes jedoch ein wenig stabilisiert. Der Jazzbereich ist kaum aktiv, was vermutlich auf meine Befürchtung zurückzuführen ist, er könnte eines Tages überwiegen. Ähnliches ist auch über andere Randbereiche, wie Literatur und Malerei aber auch HIFI zu sagen. Interpreten unserer Zeit waren bei Tamino immer wieder gehen die "alten Großen" im Hintertreffen. Warum das so ist und ob das gut ist ist immerhin eine interessante Frage. Länderspezifische Vorlieben waren stets einem Wechsel unterworfen - und sind es noch heute. Dass ich noch einige wichtige Aspekte übersehen habe ergibt sich aus der Vielfalt der Themen - sie werden sicher von Forianern hier ins Spiel gebracht
Aus all den Zeitströmungen hat sich dennoch ein "allgemeines Tamino-Image" entwickelt, das einigermaßen ausgewogen ist (???)
Es wäre indes - im Rahmen unseres (fast) 10 Jährigen Bestehens interessant wo jedes einzelne derzeitige Mitglied die GEGENWÄRTIGEN Schwerpunkte Taminos sieht.
Es sollen aber nicht nur Schlagworte hier ins Rennen geworfen werden, sondern einige persönliche Betrachtungen. - Über eine mögliche Kurskorrektur - sie ist ja stets von vielen Faktoren abhängig - reden wir später.
mfg aus Wien
Alfred