Inspiriert duch das Kapitel "Stimmen von oben" in Eckhard Henscheids Buch "Verdi ist der Mozart Wagners" nun folgendes Thema: Gebete in der Oper.
Henscheid schreibt neckisch: "Muß man die Herren Komponisten nochmals an Goethe erinnern: "In der Oper soll man nicht beten!" Es ist zum Katholischwerden!!!"
"Die Stimme von oben" ist zwar auch einen Thread wert, aber fangen wir mal mit der Stimme von unten nach oben an.
In Opern (bishin zu Berg und Janacek und natürlich noch weiter darüber hinaus) wird gelegentlich sehr wirkungsvoll und rührig gebetet. Man meint, das erklärte Ziel der Komponisten mit ihren Gebeten sei nicht vornehmlich die Erweckung religiöser Gefühle beim Hörer sondern an dessen Tränensäcke zu apellieren...
Was sind für Euch die schönsten, innigsten, zartesten Gebete auf der Opernbühne? Es können aber auch absichtlich "schreckliche Gebete" genannt werden, wie das zynische, bedrohliche "Te Deum", das der Tyrann Scarpia in Tosca anstimmen lässt.
Mein Favorit ist Desdemonas rührendes "Ave Maria" am Ende von Verdis Otello!
Aber ich habe da noch einiges auf Lager.
Gruß, Markus