YouTube - Was ist hörens- und sehenswert?

  • YouTube - Was finden die Mitglieder des Forums besonders einer Erwähnung wert?


    Ich mache einen Anfang mit dem Mitschnitt einer Probe der 4. Sinfonie d-Moll op. 120 Robert Schumanns mit den Wiener Symphonikern, die Herbert von Karajan 1965 geleitet hatte: "Die Kunst des Dirigierens". Im Anschluss daran folgt die Aufführung. (bei 1 h 01 min 37 s)
    Der Film entstand für den ORF.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • YouTube - Was finden die Mitglieder des Forums besonders einer Erwähnung wert?


    Das wird ja den Rahmen vom Tamino-Forum sprengen! Youtube ist ein Universum geworden. Ich hatte z.B. vor Jahren einen phenomenalen Geiger im Fernsehen entdeckt, Philip Hirschhorn (1946-1996), konnte nur eine CD von ihm kaufen. Jetzt sind viele Aufnahmen in YT zu hören und einige Videos. Hirschhorn hat ein tragisches Schicksal gehabt. Er wurde überschattet von Gidon Kremer (war Hirschhorn doch Erster im Concours Reine Elizabeth 1967, als Kremer Dritter war) und starb an einem Hirntumor.







    Viele Grüße
    Jacques

  • Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg



    Hans Sachs: Theo Adam
    Pogner: Siegfried Vogel
    Beckmesser: Günther Leib
    Stolzing: Spas Wenkoff
    Eva: Celestina Casapietra
    Magdalene: Annelies Burmeister
    David: Peter Schreier


    Inszenierung: Werner Kelch
    Chor der Deutschen Staatsoper Berlin
    Staatskapelle Berlin
    Dirigent: Otmar Suitner


    Diese Aufführung von 1981 wurde von Ensemble-Mitgliedern der Staatsoper gestemmt. Kein Gast war notwendig. Auch diese Aufzeichnung belegt, in welcher hervorragenden Verfassung die Staatskapelle immer schon war - nicht erst seit Barenboim!


    Für mich ist dieser Mitschnitt nicht nur ein Zeitdokument, sondern auch ein persönliches: Ich war bei dieser Fernseh-Aufzeichnung live im Opernhaus!


    :hello: LT

  • Lieber Jacques


    Gerade weil YouTube zu einem Universum geworden ist, scheint mir eine gewisse Orientierung wichtig. Einige Fixsterne zu nennen, die uns Mitgliedern wichtig erscheinen, kann hilfreich sein. Deshalb vielen Dank für deinen Hinweis auf Philippe Hirschhorn.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber Moderato,


    Ich glaube, das ist auch von den Vorlieben jedes Einzelnen abhängig. Ich z. B. nutze youtube in erster Linie, um mich über bestimmte Inszenierungen zu informieren. Dann aber erstehe ich lieber die DVD, weil die Bildqualität - zumindest bei mir (obwohl mein Computer noch nicht alt ist, ca 1 Jahr, und ebensowenig der HD-Fernseher) - doch ein wenig zu wünschen übrig lässt. So sind viele Inszenierungen recht unscharf, häufig habe ich auch den Eindruck, dass sie von filmischen Laien mit einer einzigen Einstellung vom Zuschauerraum aus gedreht wurden entstehen und es entstehen auch immer wieder jene Klötzchen, die - ich vermute nicht, dass es allein an meinem Bildschirm liegt - man auch in der von dir eingestellten Szene sieht.



    So kann ich Freunden, die "Samson und Dalila" von Saint Saens mögen, die diese Gesamtaufnahme seines "Henri VIII" in einer klassischen Inszenierung zum Kennenlernen empfehlen, das auch eine recht annehmbare Bildqualität aufweist.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Ich glaube auch, dass das gegen unendlich geht, was hörens- und sehenswert ist. Mittlerweile tauchen auf YouTube auch immer wieder Raritäten auf, die man sonst nirgendwo bekommt. Die HD-Videos werden allmählich zum Standard, was ich natürlich sehr begrüße.


    Auf die Schnelle fiel mir eine Orchesterprobe von Sir John Barbirolli aus dem Jahre 1965 ein, die ich hier einstellen möchte:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Liebe Forums-Mitglieder


    Ein Auswahl der Mitglieder aus Youtube kann nur subjektiv sein, da sie auf persönlichen Vorlieben jedes Einzelnen beruht. Das liegt in der Natur der Sache. ;)


    Der Sinn dieses Threads liegt darin, die Perlen bekannt zu machen, auf die man bei YouTube gestossen ist. Nicht mehr, nicht weniger.


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Intention ist schon klar, aber auf Youtube findet man mittlerweile unendlich viele Perlen.


    Geschätzte Forums-Mitglieder


    Dann präzisiere ich, wenn es zu viele Perlen ;( sind:


    Was sind die Kronjuwelen auf YouTube, die Ihr besonders einer Erwähnung wert findet? ;)


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Was sind die Kronjuwelen auf YouTube, die Ihr besonders einer Erwähnung wert findet?


    Müsste meine ich lauten:


    "Was sind - nach meinem Geschmack - die Kronjuwelen auf Youtube, auf die ich bei flüchtiger (oder besser, unmöglich vollständiger) Durchsicht gestoßen bin."


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Der arme moderato meinte es ja nur gut.


    Ich glaube, wir alle wissen, was hier gesucht ist, und müssen uns nicht mit Haarspalterei aufhalten. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe meinen Beitrag auch nicht böse gemeint - es sollte nur klarstellen.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Da ja Viele hier im Forum sich nur auf gewisse Threads beschränken, bringe ich hier schon früher Gezeigtes.


    Ein wahres Juwel auf dem Gebiet der Eleganz und Anmut. Unnachahmlich, würde ich sagen.


  • Lieber Hans,


    der gezeigte Ausschnitt war recht interessant und nach heutigen Begriffen belustigend. Nun werden aber die Befürworter des Regietheaters meinen, dass wir unter "konventionell" eine solche Aufführung verstehen. Aber das wäre völliger Unsinn. Das hier war wirklich Rampensingen mit Gesten, die völlig überzogen waren. So inszeniert man heute wahrhaftig nicht mehr, und kann dennoch Handlung, Personen, Ort und Zeit beibehalten. Bist du sicher, das das eine Originalaufnahme war oder dass das ein bewußt gefilmte Parodie ist. Allerdings, wenn man unter "Tutto Verdi" den "Oberto" ansieht, findet man bei den marionettenhaften Bewegungen der Personen, vor allem der Gestik von Francesca Sassu schon einige Parallelen zu dem, was du uns hier vorgestellt hast.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Herzliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Für alle, die es noch nicht kennen: Sergiu Celibidache dirigiert den Boléro von Ravel mit dem Dänischen Nationalen Rundfunk-Orchester (1971).



    Man beachte Celibidaches Frisur am Anfang und am Ende. :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo miteinander,


    ich hoffe, es ist gestattet, neben Perlen und Juwelen auch ein bisschen Strass zu plazieren.


    Es dürfte ja allgemein bekannt sein, dass in den frühen 50er Jahren die Aida stark gekürzt mit Sofia Loren verfilmt wurde. Per Zufall habe ich entdeckt, dass es auch eine Favorita mit der Loren gibt. Hier ist sie:


    https://www.youtube.com/watch?v=858yIMprH7E


    Viel Spaß


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Und gleich noch ein Stückchen Strass. In "La Donna più bella del mondo" wurde das Leben der Sängerin Lina Cavalieri verfilmt, die wirklich eine bemerkenswert schöne Frau war. Die Hauptrolle spielte Gina Lollobrigida, die tatsächlich alle Arien und Lieder selbst singt. Hier ist sie mit Tosca:


    https://www.youtube.com/watch?v=ZFfEYOUJQ1s


    Und hier ist die echte Lina Cavalieri:


    https://www.youtube.com/watch?v=v-iZrjbgmGE


    Und nochmal viel Spaß!

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Auch wenn es bei youtube zahlreiche Klavierperlen zu entdecken gibt, ist einer meiner highlights Wotans Abschied vom eigentlich ja v. a. als Liedsänger bekannten (und nicht nur von mir sehr geschätzten) Matthias Goerne



    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

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  • Obwohl auch ich großes Gefallen an der Plattform finde, habe ich gewisse Vorbehalte. Oft ist mir die Ton- und Bildqualität zu ungenügend. Youtube bietet viele Zerrbilder. Ich muss aufpassen, dass ich dadurch nicht unter mein eigenes Niveau von Klangvorstellung gerate. Für mich ist die verführerische Plattform in erster Linien Information. In diesem Thread geht es um die guten Seiten. Und die sind gigantisch. Mein wichtigster Fund ist die Kantate "Widerstehe doch der Sünde" von Johann Sebastian Bach (BWV 54) mit Russell Oberlin und Glenn Gould. Seit meiner frühesten Jugend hatte ich von dieser Aufnahme nur eine MC, nun ist die filmische Version hinzugekommen - Dank youtube! :):):) Der Klang hat sich leider nicht verbessert. Eine bessere Einspielung habe ich bisher nicht gefunden. Auch keine halbwegs offizielle CD. Mich beeindruckt an dieser Aufnahme vor allem, dass die beiden Ausnahmekünstler alles, was wir über Bach und seine Interpretation gelernt haben, einfach ignorieren und ihre eigenes Ding machen.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sogar in HD.



    Herzliche Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • München, Du hattest es besser ...


    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wenn es um Kronjuwelen geht, dann gehört diese Bruckner Sinfonie Nr.9 dazu, die hier als Video noch begeisterungswürdiger erscheint als auf CD (DG). Aber da war ich schon "von den Socken " !
    :angel: Es ist einfach "erhebend", wenn man zusätzlich Bernsteins Emotionen auch optisch miterleben kann.


    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Bei YouTube sind jetzt die ganz späten Mitschnitte der 2. und 7. Symphonie von Beethoven mit den Wiener Philharmonikern unter dem knapp 86jährigen Karl Böhm aufgetaucht. Nach meinen Informationen müsste es sich um ein Konzert vom 17. August 1980 aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg handeln, also fast exakt ein Jahr vor Böhms Tod.


    Symphonie Nr. 2


    Symphonie Nr. 7


    Gefallen mir viel besser als die Studioaufnahmen. Die Pauken sind hier wirklich eine Wucht. Böhm ist noch in diesem biblischen Alter erstaunlich flott unterwegs.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Eine der besten Interpretationen einer der besten Musiken - als Re-Performance, also auf einem elektronisch gesteuerten Piano, das genau das tut (tun soll), was ein lebender Interpret, Glenn Gould (!!!!), ca. 50 Jahre zuvor auf einem anderen Piano gemacht hat. Heute ohne Rauschen und mit vollem Klangumfang.


    http://www.youtube.com/watch?v=Ah392lnFHxM


    Wer es klangtechnisch noch besser haben möchte:


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