Musik aus dem Internet

  • Das Internet ist zum bestimmenden Medium der Gegenwart geworden. Niemand weiss das besser als die zahlreichen Taminos, die oft nur über das Internet die Möglichkeit haben, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.


    Das Internet wird aber auch zunehmend zur einzig verfügbaren Quelle von Musik, die anderweitig nicht mehr oder noch nicht verfügbar ist. Da gibt es Personen, die offensichtlich hemmungslos vor allem vergriffene oder nie erschienene Aufnahmen hoch laden. Ich finde das gut, denn es schädigt niemand (Aufnahmen, die in irgendwelchen Archiven schlummern, bringen kein Geld) und nützt den Musikliebhabern. Ich habe auch schon hier und da auf solche Aufnahmen hingewiesen, gerade heute auf die Symphonie Arya des persisch-französischen Komponisten Amitollah Hossein.


    Dieser Thread ist gedacht für Hinweise auf solche hörenswerte Musik, die nur im Internet verfügbar ist.

  • Vor ca. drei Monaten habe ich den Komponisten Peteris Barisons und seine 2. Symphonie für mich entdeckt. Ich bin mit dieser Entdeckung etwas vorsichtig umgegangen, da ich mir unsicher war, ob sich meine initiale Begeisterung nicht bei mehrfachem Hören verflüchtigen würde. Tat sie nicht. Fünfmal habe ich das Stück inzwischen gehört und ich finde es nach wie vor - grandios. Vielleicht leide ich an Geschmacksverirrung, aber einige unabhängige Kommentare im Internet haben mich davon überzeugt, dass ich dann nicht der einzige bin.


    Zuerst, wer war Peteris Barisons.


    Peteris Barisons war ein lettischer Komponist, Dirigent und Lehrer, der von 1904-1947 in Lettland gelebt hat. Er ist also gerade mal 43 geworden. Er hat zwei Symphonien und einige weitere Orchesterstücke hinterlassen.




    Seine 2. Symphonie - die Romantische, und hier geht es nicht um Jagdromantik, sondern um romantische Liebe - wurde Ende der 30er geschrieben. Dieses viersätzige Werk lässt noch einmal die Spätromantik in all ihren Farben und satten Klängen auferstehen, es bewegt sich zwischen dem Tristan und der Walküre, den Gurreliedern, Don Juan und der Sinfonia domestica. Barisons scheut auch nicht davor zurück, Motive aus diesen Stücken fast direkt zu übernehmen, aber wie er das macht und wie er das zusammenbindet, das ist unglaublich. Barisons hat hier eine der ganz grossen Symphonien geschrieben. Jetzt könnt ihr mich alle für bescheuert erklären, aber hört es Euch erst einmal, zweimal, dreimal an.












  • Ich habe ihn kennengelernt, weil Lisa Batiashwili kleine Stücke von ihm als Zugabe nach dem Beethoven-Konzert gespielt hat. Wunderschön. Aber ausser ähnlichen Schnipseln auf Batiashwilis CD konnte ich nichts bekommen. Im Internet kursieren eine Menge Sachen von ihm, meist besonders für Cello, die sich mit Sicherheit lohnen.
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.