Franz Schubert: Die schöne Müllerin; Klaus Florian Vogt, Helmut Deutsch (Hamburg, d. 17.12.2013)

  • Die Hamburger Musikhalle war an diesem Abend, wie es nicht anders zu erwarten war, mäßig besucht.
    Auf dem Programm stand Die schöne Müllerin von Franz Schubert und am Klavier saß einer der renomiertesten Begleiter für derartige Veranstalltungen, Helmut Deutsch dessen musikalische Ausdeutung am Klaiver von lyrischen Zwischentönen bis zu dramatischen Akzenten keine Wünsche offenließ.
    Klaus Florian Vogt zeigte sich an diesem Abend trotzt einer offensichtlich, nicht zu verwechseln mit offenhörbaren, leichten Erkältung bestens bei Stimme.
    Obgleich er das erste Stück “beim Wandern” mehr oder weniger zum einsingen nutzte, es klang so ziemlich alles was er in diesem Musikstück zum besten gab gleich, eingeebnet und somit sterbenslangweilig.
    Dannach aber schien er sich dann wirklich eingesungen zu haben, vielleicht war dieses Stück auch der Testdurchlauf inwieweit die Stimme trotz Erkältung trägt.
    Eine Sitznachbarin hatte mir nämlich bereits im Vorfelde versicherte, eingesungen habe er sich bereits vor einigen Minuten hier im Saal.
    Naja vielleicht noch nicht so richtig.
    Ab dann aber ging die Kurve steil nach oben, die Piano kamen, wie man sie kennt androgyn und mit sehr wenig Stimmfarbe gesungen, fast weißlich.
    Aber wer mit der Stimme von Klaus Florian Vogt vertraut ist, dem ist dieses nicht unbekannt.
    Mehr Farben weißt die Stimme in der Mittellage und in der Tiefe auf.
    Auch wenn er nicht unbedingt für jedes einzelne Musikstück einen individuellen Tonklang fand, so war der Abend doch sehr erfrischend und überaus gelungen.
    Die Lieder wurden mit dem richtigen gefühlvollen stimmlichen Aufwand, glücklicherweise nicht übermäßig kitschig, dargeboten.

  • so war der Abend doch sehr erfrischend und überaus gelungen.


    Was man in Hamburg nicht alles erleben kann, ich kenne so etwas aus dem sommerlichen Biergarten in Bayern. Aber im Ernst, es klingt wie ein verkorkster Abend, auch wenn die Lieder nicht übermäßig kitschig dargeboten wurden...

  • Zit: "Was man in Hamburg nicht alles erleben kann, ..."


    Nun gut! Das mag ja als subjektive Erfahrung ganz interessant sein. Aber ich habe mich gefragt, als ich diesen Erfahrungsbericht von einem Liederabend hier las:


    Was soll man damit anfangen, wenn er als regelrechter Thread in dieses Forum eingebracht wurde? Dazu kann man sich doch nur in Gestalt von Beiträgen äußern, wenn man diesen Liederabend ebenfalls erlebt hat. Es sei denn, die dort gemachte Erfahrung wird auf die Ebene allgemeiner Relevanz in Sachen sängerischer Interpretation von Schuberts "Schöner Müllerin" gebracht.


    Genau dieses ist aber hier nicht geschehen!

  • Ich gehe hier einmal Erfahrungsgemäß davon aus, daß dieser Liederabend keine Eintragsfliege war, sondern Teil einer Schönen Müllerin Tournee, um es einmal Salopp zu vormulieren.
    Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, für den Fall das der nächste Abend bei jemanden der diesen Artikel gelesen hat in der Nähe stattfindet, man geht hin oder mal läßt es bleiben.
    Das kann man, wie man es übrigens mit jeder kritischen Betrachtung machen kann, damit anfangen.
    Ich glaube um das zu verstehen bedarf es keiner sonderlich großen intellektuellen Anstrengung.
    Hoffe ich zumindest.