Da der Sammelplatz-Thread nun schon zum zweiten Mal geschlossen wird, weil Berufsbedenkenträger u.a. ihn immer wieder bewusst oder unbewusst mit ihren reichlich fragwürdigen Rückschlüssen unterminieren und die anderen Diskussionsteilnehmer darauf leider auch immer wieder eingehen, meine ich, dass es doch einmal an der Zeit wäre, den vor einiger Zeit von Kurzstückmeister geäußerten Vorschlag eines zweiten Threads zu verwirklichen.
Ich hoffe, dass die Moderation mir dies nicht übelnimmt, aber es würde mir (und bestimmt auch vielen Gastlesern) sehr leid tun, wenn ein so wichtiger und vor allem informativer Thread einfach so wieder geschlossen würde, weil er zum Kampfgebiet erklärt worden ist und sich das logischerweise mit dem Forenreglement nicht verträgt.
Diesen Thread eröffne ich also, damit über die Beiträge im "Sammelplatz der absurden Inszenierungsideen" diskutiert werden kann. Für Unterstellungen, Vorlesungen und Übergriffigkeiten gilt aber auch hier: "Wir müssen draußen bleiben!"
Debatten zum Sammelplatz der Scheußlichkeiten - hier darf ich diskutieren, hier darf ich sein!
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Wir werden diesen Thread EISERN moderieren
Ich bin gegen JEGLICHE persönliche Beleidigung hier im Forum
Aber: Einen Schaden wegen unserer Haltung für das Forum kann ich nicht sehen
Die Zeitung "Der Standard" - eher ein niveauvolles Blatt hat eine Leserplattform- Hier wird über den "Fall Gurlitt" diskutiert (was hier im Forum KEIN !!! Thema ist !!!!).
Man mache sich die Freude und lese die Lesermeinungen.
Sie weichen einrseits weitgehend von manipuliert "öffentlicher" Meinung ab.
Andrerseit dienen sie als gutes Anschauungsbeispiel dafür wie relativ moderat der Ton im Forum dennoch ist.http://derstandard.at/13813719…rs-aus?seite=1#forumstart
Dennoch ist dem Standard - wie ich annehme kein Imageverlust passiert
Bei anderen Zeitungen ist der Ton oft noch direkter....http://www.krone.at/Nachrichte…gal_erworben-Story-383120
Dieser Moderationshinweis wird in absehbarer Zeit gelöscht
MOD 001 -
Ich begrüße diesen neuen Thread sehr. Ich hoffe, daß man hier über eine so verunstaltete Operette wie die "Fledermaus" diskutieren kann, ohne gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden.
Zum Thema: Die "Fledermaus" ist eine frische, mit wunderschönen Melodien ausgestattete Operette. Leider ist es mir nicht vergönnt, diese in einer ansprechenden Aufführung zu erleben, ohne weit zu reisen. Ich kann mich optisch nur an den Aufnahmen, die ich auf Video-Kassette oder DVD besitze, erfreuen. Gespannt bin ich mal auf den Bericht von chrissy aus Liberec.
Gruß Wolfgang
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Interessant ist es sich zur Fledermaus-Verunstaltung durch Neuenfels (er ist übrigens auch der Rattengrin-Inszenator) die Zeitungsberichte zur Première in Salzburg 2001 zu googlen: Offenbar war es eine bewusste Provokation des Publikums, die Neuenfels im Verein mit dem im Zorn scheidenden Mortier vorgenommen hat.
Ich meine übrigens ach schon gelesen zu haben, dass es den Regietheater-Regisseuren nie um Provokation gehe, sondern dass sie tiefere Schichten der jeweiligen Werke freilegen wollen, angepasst an heutige Sehgewohnheiten.
Zumindest bei diesem Beispiel ist dies also massgeblich unwahr. -
Erstaunlich, welche Meinung über die Fledermaus muß ich denn haben bzw. öffentlich vertreten um in der rechten Ecke zu landen.
Erschließt sich mir irgentwie nicht so ganz.
Hat Johann Strauss rechtspopulistische Lieder verfaßt und sie dann in seine Fledermaus eingefügt?
Ist mir bis heute noch nicht so aufgefallen, aber vielleicht kenne ich ja auch nur die "verkehrten" Fassungen. -
Die "Fledermaus" ist eine frische, mit wunderschönen Melodien ausgestattete Operette.
Gespannt bin ich mal auf den Bericht von chrissy aus Liberec.Lieber Wolfgang
Du und alle anderen müssen leider auf meinen Bericht noch ein wenig warten. Wie schon geahnt, klappte es terminlich bei meinem Freund nicht und alleine wollte ich nicht fahren. Der nächste Termin ist der 14. Januar. Mal sehen, wie da das Wetter ist und ob es bei uns privat und terminlich paßt.
Erstaunlich, welche Meinung über die Fledermaus muß ich denn haben bzw. öffentlich vertreten um in der rechten Ecke zu landen. Erschließt sich mir irgentwie nicht so ganz.
Mir auch nicht und wohl kaum jemanden! Da mußt Du einen fragen, der unter absurden und abenteuerlichen Fantasien leidet.
Herzliche Grüße
CHRISSY -
Erstaunlich, welche Meinung über die Fledermaus muß ich denn haben bzw. öffentlich vertreten um in der rechten Ecke zu landen.
Erschließt sich mir irgentwie nicht so ganz.
Hat Johann Strauss rechtspopulistische Lieder verfaßt und sie dann in seine Fledermaus eingefügt?
Ist mir bis heute noch nicht so aufgefallen, aber vielleicht kenne ich ja auch nur die "verkehrten" Fassungen.In der rechten Ecke landet man hier bei bestimmten Leuten nicht mit einer Meinung zur Fledermaus an sich, sondern mit seiner Meinung zu bestimmten Inszenierungen. Eigentlich sollte dir das beim Verfolgen der diversen Regietheaterthreads schon aufgefallen sein.
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Sorry, aber bei gewissem Diskussionen blende ich mich lieber aus.
Ich könnte sonst mal wieder dazu neigen sehr deutlich zu werden und man muß es ja nicht unbedingt mit allen verscherzen. -
Zitat
Sven Godenrath: Ich könnte sonst mal wieder dazu neigen sehr deutlich zu werden
Ja, dies ist auch der Grund meines vornehmen Zurückhaltens!
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Ja, dies ist auch der Grund meines vornehmen Zurückhaltens
Ich halte mich überhaupt nicht zurück! Du müßtest mal erleben, wie ich zu Hause rummeckere und mir von meiner Frau dann sagen lassen muß, daß es im Tamino zuzugehen scheint wie in einem Kindergarten. Ich glaube sogar, sie hat recht!
La Roche
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Da der Sammelplatz-Thread nun schon zum zweiten Mal geschlossen wird, weil Berufsbedenkenträger u.a. ihn immer wieder bewusst oder unbewusst mit ihren reichlich fragwürdigen Rückschlüssen unterminieren und die anderen Diskussionsteilnehmer darauf leider auch immer wieder eingehen, meine ich, dass es doch einmal an der Zeit wäre, den vor einiger Zeit von Kurzstückmeister geäußerten Vorschlag eines zweiten Threads zu verwirklichen.
Wenn man denn einen Thread für die Diskussion und einen für das Anschauungsmaterial machen will, so muss der über das Anschauungsmaterial wohl
1) unkommentiert und
2) neutral
sein. Sonst fände ich es nicht in Ordnung, den Anschauungsmaterialthread von Diskussionen zu bereinigen. Wenn dort steht: "Das ist Quatsch", dann muss auch darüber diskutiert werden können.Nun bezweifle ich aber, dass ein neutraler Anschauungsmaterialthread die erwünschte Wirkung hat. Titel wäre z.B. "Bildmaterial zum Regietheater". Einträge wären Fotos und Links mit Angabe, welche Oper und wo inszeniert. Sonst nichts.
Das zu realisieren, bedarf es keiner Moderatoren. Jeder kann den Thread anlegen und befüttern, ich helfe dann gerne damit, alle Diskussionen rauszuschneiden.
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Zitat
Zitat von Strano Sognator: Tja, Gerhard, ich muss mich ja schon über deine mangelnde Fantasie wundern. Wie kannst du nicht sehen, dass Feinripp und Gasmasken Grundkomponenten des Wagnerschen "Rheingold" sind? Da musst du dich wirklich bessern! Aber ich bin ja gar nicht so - hier bekommst du eine neue Möglichkeit:
Liebe Strana,
tausend Mal Dank für die Nachsicht. aber was du mit jetzt angeboten hast, ist nicht nur pervers, sondern eine echte Blasphemie. Mohammeds Anhänger hätten da sofort einen Aufstand gemacht und Todesdrohungen ausgesprochen, aber die Kirche lässt sich ja alles gefallen. Soll das Parzifal sein, der mit Dornenkrone unter dem Kreuz Kundry vergewaltigt? Oder liege ich wieder daneben.
Egal was es ist, es ist mehr als abscheulich, das werden sicher auch Atheisten bestätigen. Haben die regisseure vor nichts mehr Achtung??Liebe Grüße
Gerhard -
Zitat
Haben die Regisseure vor nichts mehr Achtung??
Lieber Gerhard!Hierzu von mir ein klares Nein!
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Soll das Parzifal sein, der mit Dornenkrone unter dem Kreuz Kundry vergewaltigt? Oder liege ich wieder daneben.
Nicht Parzifal, sondern Tannhäuser
Noch Fragen?
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Zitat
Haben die Regisseure vor nichts mehr Achtung??
Lieber Gerhard!Ich frage mich immer wieder weshalb sich Leute, auch hier im Forum, an solch perversen Aufführungen ergötzen konnen. Der Musik wegen?
Regietheater? Nein danke! Mir ist schon schlecht!
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Das ist eine interessante Frage, das hätte ich auch gerne gewusst. Vielleicht können uns die Betreffenden ja selber antworten.
Deshalb vielleicht vorab die Frage: Wer hier im Forum ergötzt sich überhaupt an solch perversen Aufführungen?
Uwe
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Ich möchte nur mal einen Aspekt in die Debatte werfen, der mir nicht sachfremd, sondern sehr sachbezogen erscheint. Seit Schlingensiefs Parsifal (von dieser Inszenierung hat der Musikkritiker des New Yorker, Alex Ross, der bestimmt allem Modernen aufgeschlossen ist, gesagt, das sei die scheußlichste Inszenierung, die er je gesehen habe) und jetzt auch wieder im Dortmunder Tannhäuser haben wir es oft mit einem optischen Overkill zu tun. Seit Videoprojektionen so leicht zu haben sind, ist das ja gängige Methode. Diese Videoproduktionen hat schon Heinrich Wendel in Düsseldorf eingesetzt, aber sie waren Bestandteile des Bühnenbilds und es waren keine Filme. Wir haben also Kostüme, Sängerschauspieler, Musik und Videoproduktion - und das ist entschieden zu viel. Das ist so wie die Hausfrau, die einen Kranz an der Haustür schön findet und meint 10 Kränze sind 10x schöner; nein, 10 Kränze sind dann Null.
Meine konkrete Frage an alle: was soll das? Was seht ihr darin?
Ich denke, es ersäuft die Musik. Und das ist mein entscheidender Einwand gegen das Regietheater: die Regisseure (die ja oft nicht mal Noten lesen können, geschweige denn Partituren), vertrauen der Musik nicht und denken, man muss das aufpeppen und modernisieren. So denken wir aber nicht; wir wollen nicht durch rasend schnelle Videobilder abgelenkt werden und wir brauchen auch nicht den pädagogischen Holzhammer. -
@Michael: auf diesem Verteiler stehe ich schon länger nicht mehr; die zweitzitierte Nachricht hat mich nicht direkt erreicht.
Dr. Pingel: Schlingensiefs "Parsifal" habe ich tatsächlich zweimal sehen dürfen (leider gibt's davon keinen Mitschnitt). Ich stimme Dir zu, dass diese vielen Bilder einen Overkill bedeuten können, wenn man sich auf die einzelnen Sequenzen konzentriert. Geschnitten waren die Videos im Tempo einen Nam Yun Paik. Die Konseqeunz für mich war, diese Bildeinspielungen (Ausnahme: 3. Aufzug, der Hase) perzeptiv wahrzunehmen zu versuchen. Mit Konzentration auf die Drehbühne ging das ganz gut.Schlingensief hatte das Geschehen seinerzeit nach Afrika verlegt (er arbeitete auch schon an seinem Projekt "Operndorf in Burkina Faso); wenn man die Lebensrealität in afrikanischen Dörfern kennt, dann hatte dei Parsifal-Bühne etwas nahezu Realistisches.
Wenn Du, lieber dr. pingel. mit dem Overkill ausdrücken wolltest, dass man mit einer Inszenierung wie dem Parifal durch Schlingensief mit einmal anschauen nicht fertig wird, dann würde ich Dir recht geben. Unterm Strich fand ich's allerdings faszinierend.Liebe Grüße vom Thomas