Fundstücke der Woche, des Monats, des Jahres....

  • In diesem Thema möchte ich mal in loser Folge über seltene Fundstücke aus Operetten berichten, die ich in den letzten Wochen und Monaten entdeckt habe, und zwar solche, die fast völlig unbekannt sind und über die ich mich gewundert habe, dass sie solange verborgen blieben. Aus aktuellem Anlass beginne ich mit meinem letzten Fundstück:


    Sempre avanti


    heißt der Titel und stammt aus der Operette


    Die Vielgeliebte von Nico Dostal


    Diese Operette wurde 1934, ein Jahr nach Clivia, uraufgeführt und ist wie diese im Grunde eine Schlageroperette. Das Besondere an dem Musiktitel ist aber, dass es sich um ein echtes Quartett handelt, bei dem noch, wie in der Opera buffa sehr schön durcheinandergesungen wird, eigentlich eine Opernparodie wie etwa von Suppé oder Offenbach. Da man zu dieser Zeit Titel solcher Art nicht mehr geschrieben hat, vermute ich mal, Dostal wollte beweisen, dass er so was auch kann.


    Alle Forianer, die auch Fundstücke dieser Art gemacht haben, sind aufgefordert, sich an diesem Thema zu beteiligen.


    :) Uwe

  • Als Fundstück von besonderem Seltenheitswert möchte ich heute


    Das Lied vom Radi


    aus Leo Falls 1920 in Dresden mit dem damals noch unbekannten Richard Tauber uraufgeführten Oper


    Der goldene Vogel


    vorstellen.


    Fall wollte damals unbedingt (wie so viele Operettenkomponisten) eine Oper schreiben und hielt sich 2 Jahre von jeglicher Operettenproduktion fern. In der Kritik galt das Werk dann aber zumeist als "veroperte Operette", was aber eher auf das Libretto als auf die Musik zurückzuführen war.


    In Stefan Freys "Leo Fall Biographie" nimmt dieser "Opernversuch" Falls mit 10 Seiten einen breiten Raum ein und zeigt auch auf, wie sehr doch damals zwischen Oper und Operette schon im Vorfeld einer Produktion unterschieden wurde.


    Zurück zum Lied: ich finde es ein schönes, kunstvoll erhöhtes Stück Volksmusik mit einer, wie bei Fall üblich, originellen Instrumentation und einem überrraschend modernen, fast "atonalen" Mittelteil.


    :) Uwe

  • Das nächste Fundstück ist zufälligerweise wieder ein Leo Fall, aber das nimmt insofern nicht Wunder, stammt es doch vom selben Konzertmitschnitt wie das vorhergehende, nämlich aus dem


    Live Konzert mit Leo Fall Melodien in BR Klassik vom 08.05.2013.


    Das Stück heißt:


    Kunst oh edle Kunst


    und stammt aus Falls 1910 uraufgeführten und heute total in Vergessenheit geratenen Operette "Das Puppenmädel". Bei dieser Operette handelt es sich um eine sog. "Vaudeville-Operette", was darauf hinweisen soll, dass es bei dieser Operette, ähnlich wie in den schon vor Offenbach üblichen Vaudevilles, keine größeren Ensembles oder Finali gibt.


    Der Titel ist sehr stark satirisch geprägt und spielt im Text vor allem mit bei Fall sehr beliebten Dadaismen. Musikalisch ein Quartett bietet es auch gleichzeitig eine gekonnte Opernparodie.


    :) Uwe

  • Alle Forianer, die auch Fundstücke dieser Art gemacht haben, sind aufgefordert, sich an diesem Thema zu beteiligen.


    Lieber Uwe, da bin ich natürlich auch dabei.


    "Einmal hat mir zur Frühlingszeit das Glück gelacht"


    aus der Operette "Prinzessin Ti-Ti-Pa" von Robert Stolz


    Es singt: Fritz Wunderlich


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Ebenfalls sehr selten gespielt....


    "Fern, wie aus vergangenen Tagen" aus "Wo die Lerche singt" (Franz Lehar)
    es singen: Anny Schlemm und Heinz Hoppe


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • aus "Wo die Lerche singt" habe ich vor einiger Zeit das Lied "Durch die weiten Felder", gesungen von Ingeborg Hallstein auf dieser CD entdeckt:



    Und vor kurzem erst habe ich die Ouvertüre zu der gleichen Operette aus dem Rundfunk mitgeschnitten. Ouvertüren von Lehár sind schon an sich eine Rarität. Diese Ouvertüre zeichnet sich, typisch für Lehár durch einen satten Klangteppich aus und hat viele ungarische Elemente.


    :) Uwe

  • Ich glaube dieses Lied habe ich schon mal an anderer Stelle erwähnt:


    Evia Lola aus Eduard Künnekes Zauberin Lola.


    Man hört sonst fast immer nur das Lied vom "kleinen roten Saphian Schuh", aber dieses ist ebenfalls ganz toll. Nach langsamen Beginn als Rezitativ geht mit einem flotten Paso doble so richtig die Post ab.


    :) Uwe

  • und wieder eine kleine Rarität aber wunderschön....Carl Zellers "Der Obersteiger"


    gesungen von Peter Anders. Südwestfunk Orchester Baden-Baden unter Paul Burkhard. Es gibt diese Aufnahme auch mit einer sagenhaften Elisabeth Schwarzkopf - ebenfalls eine wirkliche "Perle"


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Ich wollte schon immer etwas zu diesem Thread beitragen, doch mußte ich feststellen, daß meine vorgesehenen Raritäten schon erwähnt wurden. Aber vielleicht dieses Lied: "Schweig, zagendes Herz" aus "Das Fürstenkind" von Lehar, gesungen von Richard Tauber.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Halllo Wolfgang,


    na das ist doch schon mal was. "Das Fürstenkind" ist ja an sich schon eine selten gespielte Operette und dieses Lied ist nach meinen Geschmack das schönste daraus.


    :) Uwe

  • Eben für mich entdeckt:



    Durch die weiten Felder (Lied der Margit aus der Operette "Wo die Lerche singt" von Franz Lehar), interpretiert von Katarzyna Dondalska, Koloratursopran / SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern, Dirigent: Peter Falk, aufgenommen 06.06.2004


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Es gibt eine CD mit dem Titel "WDR-Mittagskonzerte mit Hermann Hagestedt" beim Label TMK Medien Vertrieb. Darauf befindet sich ein Potpourri aus der Operette "Wo die Lerche singt". Wer kennt die Solisten dieses Potpourris? Auf dem Cover, das ich hier nicht abbilden kann, werden Sänger nur pauschal genannt, ohne, dass man sie genau dieser Nummer zuordnen kann. Für Informationen wäre ich sehr dankbar.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo Rheingold,


    eigentlich bin ich kein Freund von Antworten mit dem Inhalt "ich weißt nicht". Aber bevor Du gar keine Antwort bekommst, was mir in letzter Zeit sehr häufig passiert, gebe ich Dir lieber eine negative Antwort.


    Also, ich kenne den von Dir genannten Querschnitt nicht und kann somit Deine Frage auch nicht beantworten. Von Lehárs Operette kenne ich nur das Lied "Durch die weiten Felder", welches ich im Beitrag 7 in diesem Thread schon beschrieben hatte. Des weiteren habe ich aus dem Rundfunk die Ouvertüre mitgeschnitten (siehe ebenso Beitrag 7) und dann noch ein Duett "Fern wie aus vergangenen Tagen" mit Anny Schlemm und Heinz Hoppe.


    Bei Amazon habe ich mindestens fünf verschiedene Gesamtaufnahmen von "Wo die Lerche singt" gefunden, aber ein Potpourri ist nicht darunter.


    Tut mir leid, Dir nicht weiterhelfen zu können.


    :( Uwe

  • Hallo Uwe, herzlich danke ich Dir für Deine Antwort. Ich nehme Deine freundliche Reaktion für die Tat. Irgendwann findet sich auch diese Information. Also suche ich weiter.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Lieber Rheingold,
    bei amazon Rechtsklick auf das Bild und dort auf "Grafikadresse kopieren"
    danach bei Tamino Linksklick auf das Symbol "Bild einfügen" und dort einfügen und das Cover wird abgebildet.

    mfG
    Michael

  • Liebes Schneewittchen, herzlichen Dank für den Tipp. :) Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass Cover von den Werbepartnern lediglich über die Bestellnummern etc. hier einzufügen sind oder über einen eigenen Speicherplatz, wo sie zunächst abgelegt werden müssen wie beispielsweise via Facebook.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo Rheingold,


    nachdem ich jetzt das Cover gesehen habe, wundert mich folgendes:


    wenn das Potpourri nicht gerade von den Sängern u.a. gesungen wird, sollten doch wohl Sari Barabas, Anny Schlemm, Elfie Mayerhofer, Anneliese Rothenberger, Willi Schneider, Franz Fehringer, Peter Anders herauszuhören sein. Oder kanst Du die alle ausschließen?


    :) Uwe

  • Hallo Uwe, das würde ich mir gerade noch zutrauen. ;) Das Problem ist, ich besitze die CD nicht, und aus den Informationen, die ich über das Programm gewann, geht nicht hervor, wer was singt. Da mir das aber wichtig ist, wollte ich sie nicht auf gut Glück anschaffen und stellte deshalb meine Frage in die Runde. Es ist ja wohl auszuschließen, dass all die auf dem Cover genannten Sänger im Potpourri von "Wo die Lerche singt" mitwirken.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass Cover von den Werbepartnern lediglich über die Bestellnummern etc. hier einzufügen sind


    Lieber Rheingold,
    die Eingabe der Bestellnummern ist immer erste Wahl.
    Sie funktioniert jedoch nicht immer, z.B. manchmal bei LP-Cover oder von Kunden hochgelade Cover.
    Die Methode die immer funktioniert, ist die von mir angegebene Methode, indem man die Grafikadresse kopiert.
    Damit lassen sich natürlich auch Abbildungen von anderen Websites darstellen.

    mfG
    Michael

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  • Eine unbekannte oder selten gespielte Operette ist "Königin einer Nacht" von Will Meisel. Daraus ist mir nur bekannt "Schön ist jeder Tag, den du mir schenkst, Marie-Luise". Gerade erst gehört und gesungen von Marcel Wittrich.

    W.S.

  • Es ist OT, an dieser Stelle auf diese Bemerkung aus dem Beitrag 20 einzugehen, aber ich mache das aus bestimmten Grund:


    Zitat

    Die Methode die immer funktioniert, ist die von mir angegebene Methode, indem man die Grafikadresse kopiert.
    Damit lassen sich natürlich auch Abbildungen von anderen Websites darstellen.

    Vollkommen richtig, aber man kann dann nach meinen Feststellungen nicht auf das entsprechende Angebot des Werbepartners weitergeleitet werden - es wird lediglich das Bild vergrößert dargestellt. Die Verlinkung soll aber gerade den Bestellvorgang erleichtern und damit Tamino entsprechende Einnahmen verschaffen...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Die Methode die immer funktioniert, ist die von mir angegebene Methode, indem man die Grafikadresse kopiert.


    Ich klicke auf das Foto, sehe aber keine "Grafikadresse". Vielleicht sollte ich es mal mit einer Brille versuchen? Was mache ich falsch? ?(

    W.S.

  • Heute gehört: Aus der Operette FRÜHJAHRSPARADE von Robert Stolz das Lied "Singend klingend ruft dich das Glück". Gesungen von Erika Köth mit den Berliner Symphonikern unter Robert Stolz.

    W.S.

  • Gestern Abend gehört: Aus der Operette DER REIGEN von Oscar Straus das Lied "Wenn des Tages Stunden sich neigen". Einfühlsam gesungen von Peter Anders.

    W.S.

  • Gestern Abend gehört: Aus der Operette DER REIGEN von Oscar Straus das Lied "Wenn des Tages Stunden sich neigen". Einfühlsam gesungen von Peter Anders.

    Danke muss ich hier sa-schreiben. Das ist ein Ohrwurm aus Kindertagen, nur wusste ich bis zu Deinem Beitrag nicht, dass der Straus, Oscar, der Komponist war.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Erst seit wenigen Tagen in meiner Sammlung:


    "Das Lied vom schwachen Stündchen" aus der Operette "Ihre Hoheit die Tänzerin" von Walter Wilhelm Goetze, gesungen von Herta Talmar.


    Dieses Lied hat beinahe "klassische" Qualitäten, es ist melodischer als viele anderen aus Goetzes Feder und gleichzeitig originell, hebt sich wohltuend von vielen "Dutzendschlagern" ab.


    :thumbup: Uwe

  • Eine unbekannte oder selten gespielte Operette ist "Königin einer Nacht" von Will Meisel. Daraus ist mir nur bekannt "Schön ist jeder Tag, den du mir schenkst, Marie-Luise".


    Aus der gleichen Operette stammt auch das Lied "Einer schönen Frau gehört die ganze Welt". Hatte ich bisher auch noch nicht gewusst. Ich habe es erst kürzlich auf einer Sampler CD entdeckt, gesungen von Anna Silvana.


    :) Uwe

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