Klassische Komponisten des 18. und 19 Jahrhunderts - aus Großbritannien

  • Immer wieder bekommt man zu hören und zu lesen, dass in dieser Zeit im Bereich England, Irland, Schottland ein musikalisches Vakuum herrschte, sieht man von in England tätigen Ausländern, wie Georg Friedrich Händel oder Johann Christian Bach ab.
    Ziel dieses Threads ist, die "englische" Musikszene des 18. und 19. Jahrhunderts ein wenig an Licht zu holen und Komponisten aus diesem Bereich aus der Anonymität zu holen, bzw Aufnahmen ihrer Werke vorzustellen. Ich bin sicher, da ist manch hörenswertes Stück dabei, das der eine oder andere noch nicht kennt.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    PS: Man könnte meinen, das Thema ware mit dem Thread
    Gedanken über britische Komponisten ab 1850 - und wie sie wahrgenommen werden
    bereits abgedeckt, aber zum einen fehlen doch 150 Jahre, zum anderen hat der
    Thred einen sehr spezifischen Verlauf genommen....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In der Nachfolge Händels steht der sehr populäre William Boyce (1710 - 1779), dem man vielleicht auch schon vorklassische Eleganz unterstellen kann in manchen seiner Sinfonien:

    Die Stücke waren ursprünglich Opernouvertüren, heute sind sie eher als "Zyklus" präsent (diverse Einspielungen - dagegen finde ich keine Opernaufnahme).

  • Boyce hat ja hauptsächlich geistliche Musik geschrieben. Ausnahmen machten hier unter anderen die bereits von KSM vorgestellten 6 Sinfonien, sowie die 12 Ouvertüren und 3 Concerti Grossi welche auf der in diesem Beitrag links oben abgebildeten CD enthalten sind.
    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Für mich ist William Boyce (1711-1779) in erster Linie der Komponist von spätbarocken Opern (Masques).
    Die Firma Hyperion hat dankenswerterweise 2 der bekanntesten Opern von Boyce im Katalog:



    - Peleus and Thetis
    - Corydon and Miranda

    + andere Theatermusik


    Hörproben gibt es auf der website von hyperion: http://www.hyperion-records.co.uk/al.asp?al=CDA66935


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine weitere englische Berühmtheit ihrer Zeit war der englische Komponist Thomas Arne (1710-1778) Links im Bld eine Aufnahme von 6 Konzerten, wo das Soloinstrument wahlweise eine Orgel, ein Klavier oder eib Cembalo sein durfte. Hauptsächlich scrieb Arne aber Opern (Masquen) und Kantaten. Jeder - oder zumindest fast jeder kennt zumindest EINE Melodie von Arne, die den Schlußgesang eines seiner Werke darstellt.......
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Jeder - oder zumindest fast jeder kennt zumindest EINE Melodie von Arne, die den Schlußgesang eines seiner Werke darstellt.......



    Rule, Britannia....

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Den wenigsten Mitgliedern hier im Forum dürfte Samuel Wesley (1766-1837) bekannt sein. Er stammte eigentlich aus einer Familie von Theologen,sein Vater war Mitbegründer und Oberhaupt der Methodisten* was sich natürlich auch musikalisch auf ihn auswirkte. Er selbst war unter anderem ein guter Organist, beherrschte aber auch die Violine und das Cembalo. In zahlreichen seiner Kompositionen setze er die Orgel ein, so auch in der auf der links oben gezeigten Aufnahme , wo die Sinfonie in D-Dur "Sinfonia Obligato" von 1781 enthalten ist.....
    Man sollte ihn jedoch nicht mit seinem Sohn Samuel Sebastian Wesley (1810-1876) verwechseln, der geradezu ein Orgelspezialist war...
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred



    *) http://de.wikipedia.org/wiki/M…und_Wesleyanische_Kirchen

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hier findet sich eine Auswahl von Konzerten der Boyce-Generation. Die CD mit Katalog hat das Originalcover, das hier nur bei der mp3-Ausgabe abgebildet ist. Das ist zwar hörenswert, allzuviel verpasst man m.E. aber auch nicht, da die Komponisten sich meist sehr eng an Händel und die spätbarocken Italiener anhängen.


    ( )

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Um ein wenig aus dem Dunstkreis Händels zu entkommen wenden wir uns einem weiteren interessanten Komponisten zu. Es handelt sich um John Garth (1721-1810) welcher uns einige wunderbare Cellokonzerte hinterlassen hat, die auch im Thread über Die Cellokonzerte ihren Platz finden sollen. Wäre ja schade, wenn diese Schätze von potentiellen Interessenten übersehen würden.....

    mfg aus Wien

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auf keinen Fall darf der aus Newcastle stammende Geminiani-Schüler Charles Avison (1709-1770) in diesem Thread vergessen werden. Die Anzahl seiner Werke ist nicht überwältigend, jedoch erfreute er sich zu Lebzeiten eines ausgezeichneten Rufes - auch als Autor musiktheoretischer Schriften und als Organist.



    Er stand - wie mutig - Händels Kompositionen eher ablehnend gegenüber und forcierte den Stil von Geminiani. Der englische "Musikpapst" seiner Zeit , Charles Burney bezeichnete Avison als einen elegant und kunstvoll schreibenden Komponisten.
    Die mir zur Verfügung stehenden deutschen Konzertführer erwähnen ihn übrigens nicht....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • In meiner Sammlung befindet sich ein Werk von


    Henry Hargrave (1720-1780)
    Fagott Concerto No 4


    Die Ausführenden sind:
    English Chamber Orchestra,
    Philip Ledger


    Daniel Smith, Fagott


    Wo der Komponist geboren, gearbeitet und gelebt hat, darüber finden sich leider nur wenige Angaben: Im Booklet wird von einem Wohnort Nottingham geschrieben … und das wars auch schon … :rolleyes:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)