Dieses Zitat von Gregor hat mich sofort inspiriert zu einigen Fragen: die Namensnennung spielt keine Rolle, denke ich, weil dieser Satz sicher oft mit einem Dirigenten in Verbindung gebracht wird.
Glaubt ihr, dass moderne Regieführung sich auf die Interpretation des Dirigenten auswirkt oder ist das nicht eher eine Projektion, dass man die eigene Langeweile beim Betrachten der Ausstattung auf das Musikempfinden überträgt?
ich kann den Fall erzählen, wo Dietfried Bernet die "spanische Stunde" von Ravel dirigiert hat und die Inszenierung hasste. Er weigerte sich einfach, auf die Bühne zu sehen, was den Sängern gegenüber ein sehr unfaires Verhalten ist.
und noch wichtiger
was haltet ihr von typischen "Hausdirigenten", die an den grössten Opernhäusern das Repertoire betreuen, aber sonst kaum in Erscheinung treten?
sind das für euch zweitklassige Vorstellungen, wenn kein Star am Pult steht?
Und:
ist es nicht der riesige Nachteil des Repertoiresystems, dass man sich als Musiker gezwungen sieht, immer und immer wieder dieselben Stücke aufzuführen?
zB: Die "Vorliebe" der Wiener Philharmoniker für Belcanto Oper dürfte bekannt sein...
nur zu sagen, das ist eben ein Teil des Berufs, das muss man auf sich nehmen - das führt doch gerade zu einer Abwertung als "lästige Pflicht, die erledigt werden muss"!
und das bringt mich zu den Anfangssätzen zurück: ohne besondere Spannung und Emotionen, Solide...
was erwartet man sich denn bei einer Repertoirevorstellung? z.B: der 12. Carmen oder 18.Zauberflöte innerhalb einer Saison?
ganz zu schweigen von der Anzahl, die sich nach 20 Berufsjahren ergibt...