Dreckfuhler auf CDs und Cover...

  • Salut,


    allmählich wird es Zeit, einen solchen Thread zu starten.


    In erwarb ich einige CDs, deren Cover bzw. CDs fehlerhaft bedruckt sind, z.B.



    Leider ist die Aufnahme schlecht geworden, man kann jedoch erahnen, was dort steht:


    WOLFGANG AMADEUS MOZART [1797-1848]
    Dieser Mozartsohn ist garantiert kein leiblicher...


    oder:



    Ja, was nun? Haydn oder Mozart? Es war übrigens am Tag meiner Abreise bei den moziwis äußerst diffizil, diese CD als einzige Haydn-CD unter hunderten herrenloser herumliegender Mozart-CDs herauszufischen...


    Interessant wäre in diesem Zusammenhang, ob jemand weiß, oder erklären kann, wie diese Fehler entstehen, ob man sie nicht vermeiden kann oder will. Werden solche Exemplare jemals einen gewissen "Seltenheitswert" erhalten?


    Lohnt es sich, sich darüber zu eschoffieren? Kann man anhand dieser [und weiterer folgender Beispiele] die Macher dieser Labels als ignorante Geldmacher nach dem Motto "schnell, schnell" in die Ecke stellen?


    Ich habe den Eindruck, dass sich derlei Fehler in den letzten zwei bis drei Jahren häufen. Auch in Katalogen diverser Labels sind solcherlei Fehler zu finden...


    Trés amicalement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hier noch etwas verbesserte Aufnahmen:




    Trés amicalement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)


  • Ulli,


    das ist doch kein Tippfehler! Ghostwriting ist wohl schon älter als wir dachten :D

  • Mir fällt gerade ein, dass der EMI vor nicht allzu langer Zeit ein netter Fauxpas passiert ist:


    Auf der Rückseite von Messiaens "Eclair" (Berliner Philharmoniker; Simon Rattle) stand:


    "Berliner Symphoniker
    Sir Simon Rattle"


    Keine Ahnung ob die Serie mittlerweile ein Sammlerobjekt geworden ist.

  • Hallo,


    schaut man auf die Rückseite des Karajan-Holländers bei EMI, könnte man meinen der Steurmann sei die einzige Tenorpartie. Keine Erwähnung von Peter Hofmann in der viel westenlicheren Partie des Erik. Vielleicht wollte die EMI damit ihre Wertschätzung für Hofmann zum Ausdruck bringen... :stumm:



    Grüße


    Gino

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

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  • Zitat

    Ulli,


    das ist doch kein Tippfehler! Ghostwriting ist wohl schon älter als wir dachten :D


    Salut Richard,


    Mozart schrieb seinerseit zwei Duos für Violine und Viola [KV 423 und 424] "für" Michael Haydn, quasi als Freundschaftsdienst. Haydn war dazu aus bekannten Gründen nicht in der Lage, so half Mozart ihm aus. Fatale Folge: Fast über Jahrhunderte galten die Werke als Eigenschriften Michael Haydns, bis man die Mozartischen Originale entdeckte...


    Trés amicalement
    Ulli


    P.S. Dies ist mein 1792ster Beitrag... also mozart-posthum ;(

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Du hast die falsche Adresse kopiert... [beim Bild mit rechter Maustaste auf Eigenschaften, die dortige Adresse musst Du kopieren].



    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo,


    das renommierte Sänger-Label "Pearl" brachte vor gut 15 Jahren Ausschnitte aus einer "Meistersinger"-Aufführung von 1928 unter diesem Titel heraus:



    "Die Meistersinger Von Nürnburg"


    Der Covergestalter war wohl Motorsport-Fan... :D


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • ...fehlt noch der Nürnburg-Ring von Wagner...


    :D :D :D


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Nicht ganz so lustig wie die Meistersinger, aber bezeichnenderweise auch Wagner bei Pearl:



    Tannhaüser :D :D :D

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Möglicherweise war das die Schreibart der damaligen Zeit. Mozart schrieb z.B. auch immer freünde...


    LG
    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Ulli,


    nein, eher nicht... Die UA 1845 lief schon unter "Tannhäuser" :D


    :angel:


    Diese Lebensdaten



    gehören übrigens Gaetano Donizetti! :yes:


    Gruß, Gino

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche


  • Wer genau hinschaut, kann es erkennen: Unter Symphoie Nr. 103 steht in grau "Mit dem Paukenschlag", was definitiv falsch ist.


    "Paukenschlag" ist N° 94
    "Paukenwirbel" ist N° 103


    Würde ich in meinem Beruf mir eine solche Fülle an Fehlern erlauben, wäre ich längst gefeuert.


    Trés amicalement
    Ulli

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  • Ich habe die CD schon sehr lange, und mir ist es nie aufgefallen! :O
    Ich habe eben nachgesehen: tatsächlich! :motz:
    ...wahrscheinlich lags daran, daß ich mich um die Beinamen nicht schere.
    Vielleicht finde ich bei meinen CDs noch irgendwo einen Fauxpas, mal sehen...


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Salut Pius,


    mir fiel es auch nur per Zufall auf, als ich auf das Cover starrte, während anstelle eines Schlages ein Wirbel kam... dürfte in Richtung Freud gehen. Die Serie eloquence scheint aber für solche Fälle eine wahre Fundgrube zu sein...


    Auf der Rückseite des Covers steht's dann übrigens versehentlich richtig.


    Trés amicalement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
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  • Lieber Ulli,


    ich habe den Anschein, dass alle CDs, die du aus dem Urlaub hast mitgenommen, irgendwelche Dreckfuhler haben, sei es auf dem Cover oder auf der CD.
    Ziehst du die magisch an oder was stimmt da nicht? ?( ;)



    Gruß, Peter.

  • ...ist mir irgendwie auch aufgefallen, langsam wird's verdächtig...


    Obwohl es so aussieht: Ich habe nicht danach gesucht, es ist reiner Zufall, zumal ich eine CD von Obsi geschenkt bekam...


    Ulli,
    der Fehlerteufel


    [kennt den eigentlich noch jemand?]

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • So, die letzte in der Reihe der vier Wiener:



    Obwohl auf dem Bild [logischer Weise] korrekt "Sans Souci" steht, ist der Titel grottenfalsch. Ich denke dabei immer an den heiligen Lullisten...


    :hello:


    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Kein Druckfehler im allgemeinen Sinn, gehört aber trotzdem hierher:



    Kann man hier nicht erkennen, da der Fehlerteufel sich auf der Rückseite eingeschlichen hat. Vielleicht hat jemand die Möglichkeit, die Rückseite hier reinzustellen.
    Jedenfalls ist auf der Trackliste das Brahms'sche Horntrio nur dreisätzig. Man hat völlig kompromisslos den Finalsatz unterschlagen.
    Auf der CD ist er aber glücklicherweise drauf!



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Jedenfalls ist auf der Trackliste das Brahms'sche Horntrio nur dreisätzig. Man hat völlig kompromisslos den Finalsatz unterschlagen.
    Auf der CD ist er aber glücklicherweise drauf!


    Stell dir vor es wäre umgekehrt...der 4.Satz ist zwar angegeben, aber auf der CD nicht zu hören :D


    Vielleicht haben die Macher des Covers da aber auch was mit dem Horntrio falsch verstanden ?( :rolleyes:

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7



  • ein wenig nachlässig bei der Recherche der Lebensdaten :O

  • bei der einspielung von sinfonischen dichtungen césar francks bei der erato unter armin jordan steht auf dem cover und dem booklet zunächst richtig der franz. titel


    'le chasseur maudit'
    und darunter die deutsche übersetzung:


    'verdammten jägers' ..... interessant ... :wacky:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • In der Reihe "eloquence" erschien eine CD mit Werken von Tommaso Albinoni mit dem Titel "Adagio & Concerti" - auf der Rückseite werden Albinonis Lebensdaten mit (1833-1897) angegeben - das wäre Johannes Brahms gewesen... :wacky:


    Klappt man die CD-Hülle auf, stehen auf der Cover-Innenseite dann überraschenderweise auf der ansonsten identisch aussehenden Inhaltsangabe die korrekten Lebensdaten (1671-1751).



    Und auf der Rückseite dieser Einspielung des "Reqiuem" von Franz von Suppé wird ein eigenwillig erscheinender Aufbau dieser (eigentlich dem traditionellen Text folgenden) Totenmesse angegeben:


    Hauptteile sind demnach:
    Requiem aeternam (mit dem Kyrie)
    Sequenz (Dies irae)
    Offertorium


    -soweit so korrekt- dann folgt als weiterer Hauptteil "nur" noch


    Sanctus


    Das war's.


    Als "Unterteile" dieses Sanctus werden dann "Benedictus", "Agnus Dei" und "Dies irae" aufgeführt.
    Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat.
    Korrekterweise ist nur das "Benedictus" als Teil des "Sanctus" zu bezeichnen - und selbst das wird schon oft nicht gemacht. Aber alle anderen Teile, die danach noch folgen, sollten eigentlich "eigenständige" Teile der Totenmesse darstellen. Außerdem müsste der als "Dies irae" bezeichnete letzte Teil eigentlich "Libera me" heißen, in dem allerdings (zugegebenermaßen) eine Passage aus dem vorangegangenen "Dies irae" nochmals auftaucht. ;)

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

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  • Hallo,



    Ich bin mir noch nicht sicher, ob es wirklich ein Fehler ist.
    Wenn es keiner ist, bitte ich um Korrektur!


    Das vierte Werk auf dieser CD ist das Konzert für Oboe, Violine, Streicher und Basso continuo.
    Laut BWV ist es die Nummer 1060R.
    Auf der CD ist nur 1060 angegeben. Das wäre aber das Cembalokonzert. Dieses ist in c-Moll.


    c-Moll steht auch auf der CD.
    BWV1060R ist aber in d-Moll.


    Hier wurden meiner Meinung nach zwei Werke vermischt.
    Da auf der CD kein Cembalokonzert ist, ist es also BWV1060R.
    Also müsste ja d-Moll dastehen und auch das 'R'.



    Vielleicht könnte ja mal bitte ein kundiger Forianer meine Verwirrung entwirren :D


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo, Maik!


    Du bist aber streng! Ja, BWV 1060 ist das Konzert für zwei Klaviere c-moll, das direkt überliefert ist. Daraus hat man die wahrscheinliche Originalfassung für Violine und Oboe als Soloinstrumente [edit: in d-moll] rekonstruiert. Das "R" in 1060R bedeutet, glaube ich, einfach nur "Rekonstruktion". Wenn also auf Deiner CD irgendwo vermerkt ist, daß es sich um eine rekonstruierte Fassung handelt, ist alles korrekt (ist auf meiner CD so zu lesen).
    Auch wenn nicht, BWV 1060 reicht eigentlich auch, ma hört ja, welche Instrumente spielen...
    Ein schönes Konzert übrigens!


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo Pius,


    ich denke aber nicht zu streng :D


    Das hört sich plausibel an, mit dem 'R' für Rekonstruktion.
    Damit hätte man dann das Problem mit BWV gelöst.
    Aber nur weil 1060R eine Rekonstruktion von 1060 ist, müssen sie ja nicht die Tonart von 1060 zu 1060R schreiben.
    Oder sehe ich das jetzt falsch?


    Ich hab ja gesagt, dass man ganz klar hört, was es für ein Konzert ist.
    Deshalb war mir ja klar, dass es sich um 1060R handeln muss.


    Und ich stimme dir zu: Ein sehr schönes Konzert!!!


    Danke&Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7


  • Ist die Tonart nun falsch, d.h. anders angegeben als gespielt (absolutes Gehör irgendjemand?). So weit ich weiß gibt es Rekonstruktionen in beiden Tonarten, c-moll für Violine und Oboe, d-moll für 2 Violinen (letztere z.B. auf Manzes CD; weil Bach meist für Cembalo eine Ton tiefer transkribiert hat, vgl. die Fassung des E-Dur-Violinkonzerts in D-Dur)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Johannes,


    ich besitze bei weitem kein Gehör und die Gabe, eine Tonart aus dem Werk raus zu hören und zu identifizieren...aber da gibt es ja Spezialisten hier im Forum.


    Ich habe im Internet eine Rekonstruktion für Oboe und Violine in d-Moll gefunden, aber nicht die Info das es eine weitere Rekonstruktion für zwei Violinen in d-Moll gab.


    c-Moll stand nur bei BWV1060. Also dem Cembalokonzert. Nicht bei der Rekonstruktion für Oboe und Violine.


    Dann wäre es also doch möglich, dass es sich um nicht einen einzigen Fehler handelt, aber meine "Verwirrung" wurde entwirrt ;)


    Danke!
    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

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