Die Folgen dieser Entscheidung, die ziemlich verklausuliert und beiläufig durch die Medien ging, sind noch gar nicht so richtig abzusehen. Für einige Labels in der Nische - und nicht nur für diese - dürfte es künftig sehr schwer werden. Nach Caruso bleibt da nicht sehr viel an freier Kost. 
Das ist schon seltsam. Wir leben in einer Zeit atemberaubender technischer Möglichkeiten - aber die Politik fällt um 100 Jahre zurück. Ohne jede Not.
Andere wieder - diesmal nicht die Politik - wollen dem freien Internet an die Gurgel, indem sie Geschwindigkeiten drosseln und an die Netzneutralität die Axt legen.
Das alles treibt mich schon sorgenvoll um - Euch auch?
Gruß Rheingold
Andere wieder - diesmal nicht die Politik - wollen dem freien Internet an die Gurgel, indem sie Geschwindigkeiten drosseln und an die Netzneutralität die Axt legen.
Das alles treibt mich schon sorgenvoll um - Euch auch?
Lieber Rheingold,
Deine Sorge teilen Viele. Sie betrifft aber nicht nur das Internet, unsere Gesellschaft steuert ganz allgemein auf die Totalität zu. Was in den USA und den Oststaaten schon lange Realität ist, breitet sich auch in unserem angeblich so aufgeschlossenen Europa aus.
Leider spielt unser Hang nach Bequemlichkeit dieser Entwicklung in die Hände. In Schweden braucht der gemeine Mann keine Steuererklärung mehr auszufüllen, das Finanzamt ist schon durch die Banken informiert. Praktisch zwar, aber auch bedrohlich, vor Allem weil niemand weiß, wie weit diese Big Brother Mentalität getrieben wird.
Von unseren Politikern ist keine Hilfe zu erwarten, bei denen sind Anpassung und Servilität gegenüber der Partei inzwischen zur Tugend erhoben und sollte einer mal quer schießen, wird er hinausgeekelt oder gekauft.
Die paar Armseligen, die noch eine eigene Meinung haben, können wenig bewirken. Es hilft nicht einmal, die Mechanismen des Despotismus oder der Volksverdummung zu durchschauen, weil es keine Alternativen mehr gibt. Was tun gegen den Massenwahn? Gerne würde ich mal problemlos hundert Euro anbringen, aber wo? Wohin auch meine Blicke suchend schweifen, überall grinst mir hohnvoll die Neun entgegen. Ich könnte das noch akzeptieren, wenn es sich um eine tatsächliche Preisreduktion handeln würde, aber wie die Wirklichkeit lehrt, lässt sich eine Sache leichter für 19,99 als für 18,35 verkaufen, selbst wenn sie höchstens 10 Euro wert ist.
Wahrlich, ich sage Dir, lieber Rheingold, überleben wir Sonnenstürme, Supervulkanausbrüche und Kometeneinschläge, so gehen wir dennoch unter durch unsere eigene Dummheit.
siehe hier: Copyright
Was aus den Formulierungen bisher nicht genau hervorgeht, ist, wie das Gesetz gehandhabt wird. Beginnt die Frist ab dem In-Kraft-Treten des Gesetzes zu laufen, dann würde uns das ja nicht weiter kratzen und ist rein eine Maßnahme für die Zukunft. Wenn es aber rückwirkend gelten soll, muss es eine spezielle Regelung für bereits vorhandene Aufnahmen geben. Eigentlich kann man ja nicht nachträglich bestrafen...
Andere wieder - diesmal nicht die Politik - wollen dem freien Internet an die Gurgel, indem sie Geschwindigkeiten drosseln und an die Netzneutralität die Axt legen.
Das alles treibt mich schon sorgenvoll um - Euch auch?
Ja, mich auch. Allerdings glaube ich nicht, dass solche Aktionen von Erfolg gekrönt sein werden. Ja, vielen Politikern ist das freie Netz ein Dorn im Auge, und nicht umsonst gibt es in China nur zensiertes Netz, das sich hinter einer riesigen Firewall verschanzt. Trotzdem ist auch das auf Dauer keine Lösung. Schon jetzt gibt es dort geschickte User, denen es gelingt, diese Firewall durch diverse Tricks zu umgehen. Der Rest ist eine Frage der Zeit.
Leider spielt unser Hang nach Bequemlichkeit dieser Entwicklung in die Hände. In Schweden braucht der gemeine Mann keine Steuererklärung mehr auszufüllen, das Finanzamt ist schon durch die Banken informiert. Praktisch zwar, aber auch bedrohlich, vor Allem weil niemand weiß, wie weit diese Big Brother Mentalität getrieben wird.
Praktisch, natürlich; bedrohlich, sicherlich. - Andererseits: Wenn es durch eine derartige Verknüpfung von Informationen hilft, Steuerbetrügern in großem Stil auf die Schliche zu kommen ... Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin ganz sicher kein Verfechter der Unterminierung jeglicher Datenschutzbestrebungen; trotzdem hat vieles eben seine zwei Seiten.
Andererseits: Wenn es durch eine derartige Verknüpfung von Informationen hilft, Steuerbetrügern in großem Stil auf die Schliche zu kommen ... Bitte nicht falsch verstehen:
Lieber Michael,
auch wenn Du ganz offensichtlich kein Bayernfreund bist, kannst Du ja ausnahmsweise mal Recht haben.
Wogegen ich mich wende, ist dieser aufkeimende Trend der Ganzerfassung des Individiums. In Stockholm gibt es keinen Quadratmeter Straße mehr, wo dein Auto vor Bußgeld für Falschparken geschützt ist. Mich betrifft es zwar nicht, weil ich in der Stadt immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, doch es bedrückt mich, dass es für den Normalbürger keine Hintertürchen selbst für die harmloseste Illegalität mehr gibt, wogegen sich das organisierte Verbrechen hemmungslos und meist ungestraft ausweitet.
Worauf steuern wir sonst noch hin? Käufliche Politiker ohne Moral, Überschwemmung mit technischen Geräten, Ruhigstellung der Massen mit Sportereignissen und miserablen Musikdarbietungen, Überfütterung mit schnell vergessener Information und totale Überbewertung technischer Begabung und lexikalen Wissens.
Wissen sollte man durch Weisheit ersetzen,
dadurch wird Sorge schwinden.
Alles nur mit dem Verstand zu erfassen wollen
wird Weisheit vertreiben.
Laotse
Wie Du schon sagtest, Vieles hat zwei Seiten. Ich fürchte nur, bald wird es nur noch eine geben.