Best Buy - 1. Quartal 2013 - Klassik

  • Entgegen meiner Ankündigung die vierteljährlich erscheinende Threadserie "Best Buy" mit Jahresende 2012 einzustellen, habe ich mich spontan entschlossen sie doch zumindest ein Jahr weiter zu führen.
    Ursache hierfür ist, dass nach dieser Ankündigung noch Eintragungen in die älteren Folgen, also 2. und 3. Quartal 2012 erfolgten (was ja durchaus möglich ist, da man viele Anschaffungen erst Monate nach dem Kauf hört. Das habe ich als sanften Protest gegen die Einstellung gedeutet.


    Vielleicht sollte man aber auch den Begriff "Best Buy" definieren. Es kann sich hier um eine besonders gute Aufnahme handeln, ebenso wie eine besonders wohlfeile. Aber auch eine Aufnahme, die man ohne besondere Erwartungen eingekauft, die sich aber dann zum "Ohrwurm" entwickelte, oder Anregungen zu Käufen von bisher vernachlässigtem oder gemiedenen Repertoire gab kann als Bestbuy gelten. Wobei die Leser sicher über eine kurze Erläuterung dankbar sind WARUM man diese oder jene CD als BEST BUY nominiert hat.


    Wie schon vergangenes Jahr, so dürfen auch heuerDREI Aufnahmen nominiert werden, welche in diesem Quartal gekauft werden und die man für die besten Neuerwerbungen in diesem Zeitraum hält - wenn möglich mit Begründung


    Der Sinn des Threads liegt darin anderen Mitlesern Inspirationen zu geben - oder zu helfen Geld zu sparen....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das erste Quartal 2013 ist nun schon über die Halbzeit hinaus geschritten - Zeit genug, dass ich beginne meine "Best Buys" vorzustellen. Rationellerweise stelle ich diesmal eine ganze Kassette vor: Zwölf auf einen Streich - gewissermaßen.
    Die Edition umfasst alle Mozart Sinfonien, also nicht nur die Nummer 1-41....
    Sie setzt sich aus Einzelaufnahmen zusammen, die zwischen 1970 und 1989 gemacht wurden - teilweise analog, teilweise digital - das Klangbild der einzelnen Aufnahmen differiert daher auch.
    Als in den 70ern die ersten Aufnahmen dieses Projekts (das vermutlich gar nicht als solches geplant war) erschienen,war ich (damals Anfang 20) gar nicht so begeistert, denn ich hatte Mozarts Sinfonien mit Karl Böhm, Joseph Krips und Ferencz Fricsay im Ohr...
    Heute jedoch stellen sie für mich einerseits so etwas wie Erinnerungen an meine Jugend dar, dazu kommt noch, daß mir das was folgte eigentlich überhaupt nicht gefiel.
    Heute finde ich die frühen Sinfonien in dieser Einspielung für besser gelungen als das Spätwerk-
    Aber das sind Erbsenzählereien. Fazit: Eine gute Gesamtaufnahme aller Mozartsinfonien mit einem (einst) berühmten Orchester und dessen Dirigenten - und das zu einem Superpreis - unter Naxos- und Brilliantniveau pro CD...

    mfg aus Wien
    Alfred


    zwei weitere Käufe folgen demnächst.....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Als in den 70ern die ersten Aufnahmen dieses Projekts (das vermutlich gar nicht als solches geplant war) erschienen,war ich (damals Anfang 20) gar nicht so begeistert, denn ich hatte Mozarts Sinfonien mit Karl Böhm, Joseph Krips und Ferencz Fricsay im Ohr...


    Geplant waren anfangs die Symphonien 1-20, die dann mit Krips 21-41 in einer Philips-Box aller Mozart-Symphonien angeboten wurden.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!



  • István Kertesz dirigiert das London Symphony Orchestra in Anton Bruckners 4. Sinfonie "Romantische". Aufnahmejahr 1965. Interpretation und Aufnahmequalität sind zu loben. Midprice


    Herbert von Karajan Aufnahmen 1938-1960

    Zum Kauf bewogen haben mich:
    - der Preis, umgerechnet auf die Einzel-CD ein wahres Schnäppchen, je nach Werbepartner variiert der Preis. (Weil mir, da ich ausserhalb des EU Raumes wohnhaft bin, die Mehrwertsteuer von 19 % abgezogen wird, kaufe ich beim Werbepartner jpc. Beim Urwaldfluss geschieht das nicht...)
    - die Opernaufnahmen, da hat es "Juwelen der Aufnahmegeschichte" Zitat Fonoforum
    - die Qualität der Interpretationen, die "Biss" haben. Bisher hörte ich Sibelius 2. Sinfonie, Beethoven Sinfonien, Tschaikowsky Sinfonien und Ballett-Suiten


    Bisher besass ich eine Handvoll Karajan-Aufnahmen. Das hat sich mit dem Kauf dieses Brummers geändert...
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • DAS soll ein "Best Buy" sein ???
    So wird mancher fragen. Weder ist das Programm spektakulär, noch sind berühmte Interpreten am Werk. Preislich bewegt sich diese Veröffentlichung auf Naxos Niveau. Es handelt sich vorzugsweise um Transkriptionen berühmter Italienischer Opernarien für Cello und Klavier, arrangiert von Joseph Merk (1795-1852) den vermutlich die wenigsten Leser kennen dürften.....
    Und dennoch habe ich mich in diese Aufnahme mit ihren vielen Ohrwürmern sofort verliebt. Das liegt vielleicht an meiner Liebe zu Opern des Belcanto - vielleicht aber auch zu meiner Liebe zum Cello und Klavier.......

    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Das ist nicht nur mein Best Buy 1.Quartal 2013 sondern mein Best Buy der letzten 10 Jahre !



    SONY, 1971, ADD


    Im entsprechenden Thread Khatchaturian Klavierkonzert habe ich meine Begründung bereits gegeben.


    Die alte CBS-LP ist erst im Jahre 2012 wieder neu von SONY JAPAN als CD aufgelegt worden.
    Der Preis ist natürlich der Megahammer, aber für mich ein MUSS ! Ich hätte die CD bei amzon.com für 20$ in den USA bestellen können, aber die A-Geigen wollten dann noch für den Versand 40$ abkassieren - bei denen ist nix mit 3€ Versand !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Manchmal vergisst man das Wichtigste: Alle Haydn Sinfonien in einer Interpretation mit modernen instrumenten, dennoch eher forsch und saftig. Hineinhören kann man per Link in ein paar frühe Sinfonien.
    Inzwischen sehe ich, daß die Box - sie ist erst Ende 2012 erschienen - bereits um 25 % gesenkt wurde und somit ALLE Haydn Sinfonien für ca 42 Euro angeboten werden. Liegt es vielleicht, daß Russel- Davies nicht mit Haydn in Verbindung gebracht wird ?
    Auf jeden Fall finde ich, es sind mitreissende Aufnahmen - nicht nur des Preises wegen...

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Schade das die Resonanz für diesen Thread so zurück gegangen ist !? :!: Wo dieser doch so manchen Kaufanreiz bieten würde.


    Durch meine Dvorak-Sinfonien-GA mit Kertesz bin ich auf diesen Vollblutmusiker neugieriig geworden und habe mit sogleich weiteres Verfügbare zugelegt. Dazu gehören weiterhin die excellente Schubert-Sinfonie-GA, die Brahms-Sinfonien - GA (bei der besonders die Sinfonie Nr.1 und 4 herausragen; dazu zu einem späteren Zeitpunkt im entsprechenden Thread mehr ...) und die von moderato bereits hier nachvollziehbar gepostete Bruckner-Sinfonie Nr.4. Die hatte ich auch für diesen Thread vorgesehen, aber man soll ja nur 3 Nennungen abgeben - und da sie hier durch moderato vertreten ist, reicht das.


    Die Dvorak - Sinfonien gefallen mir unter Kertesz / London Symphony Orchestra ausnahmslos besser als meine bisher vorliegende GA mit Kubelik / Berliner PH (DG).
    Kertesz vermag das böhmische Temprament viel reizvoller umzusetzen. :thumbsup: Die Sinfonie Nr.7 halte ich mit Kertesz für die absolute Hammeraufnahme - mehr Herzblut und Temprament gibt die Partitur nicht her, wie es Kertesz umzusetzen weis. Hinzu kommt die brillante analoge Decca-Klangtechnik, die mich wieder einmal voll zufriedenstellt.



    Decca, 1963-1967, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Mein 3. Best Buy gilt Ralph Vaughan-Williams.


    Die EMI-Doppel-CD der Sinfonien Nr. 4 - 6 mit Berglund (Nr.4 und 6) und Gibson (Nr.5) gehört zu den ganz grossen Interpretationen dieser Werke. Im falle der Sinfonie Nr.4 so stark wie Handley (EMI) und Bernstein (SONY), aber klangtechnisch (trotz EMI hier wirklich einsame Spitze) - detailreich und natürlichste Aufnahme mit absolutem Biss. Die Hammeraufnahme ist aber die Sinfonie Nr.6 unter Berglund, die ich so gespannt vorher nie gehört habe. Die ruhigere Sinfonie Nr.5 hat mich hier unter Gibson erstmals richtig ausfhorchen lassen - ein Meisterwerk !
    Auch die Beigaben Wasps-Ouvertüre (die hatte ich noch gar nicht), Tallis-Fantasia, Oboenkonzert sind hochkarätige Aufnahmen.



    EMI, 1967-1979 (Sinf.Nr.4), ADD/DDD



    :jubel: Mit solchen CD´s macht Musik geniessen richtig Freude !
    Das ist weit entfernt von jenem Monohistorienschrott :stumm::pfeif:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Meine No 1 ist eine SACD:


    Bruch, Max (1838-1920)


    Violinkonzert No 1
    Schottische Fantasie


    Die Bamberger Symphoniker spielen unter der Leitung von Ion Marin;
    der Konzertmeister der Berliner Philharmoniker = Guy Braunstein, Violine

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)


  • Ein mir bisher unbekanntes Stück Musik, gespielt von meiner Lieblings-Cellistin. Auch die weiteren Stücke von Bruch (Kol Nidrei) und Bloch (Schelemo) sind hörenswert, die kannte ich aber schon.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Bevor das erste Quartal zu Ende geht, die letzte Nennung meiner drei Best Buy: Das Schweizer Oktett hat Bearbeitungen vierhändiger Klavierwerke Franz Schuberts (1797-1828) aufgenommen. Alle Werke stammen aus Schuberts letztem Lebensjahr (ausser die Deutschen Tänze D. 788).


    Fantasie D. 940; Grand Rondeau D. 951; Duo D. 947 "Lebensstürme"(in Oktett-Berbeitungen von Paul Scharf); Deutsche Tänze D. 788 (für Sextett bearbeitet von Florian Walser)


    Mich begeistert die Auffächerung des Klanges des ursprünglichen Klaviersatzes. Die Werke werden weitgehend notengetreu wiedergegeben. Schubert hatte mit dem Oktett D 803 ein eigenes Werk mit dieser Instrumentierung geschrieben: Zwei Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klarinette, Horn, Fagott. So lag es für die heutigen Musiker nahe, geeignete Werke aus Schuberts Oeuvre für diese Besetzung zu bearbeiten. Die Wahl überzeugt mich in allen Teilen. Eine Interpretation auf höchstem Niveau.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Meine Nr. 2 ist ebenfalls eine SACD – mit Werken von


    Mendelssohn-Bartholdy, Felix (1809-1847):
    String Quartet op 44 No 1 und No 2
    String Quartet op 80


    Mandelring Quartett



    Eine sehr empehlenswerte Interpretation! Man höre, staune – und genieße … :thumbsup:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)