Beethovens Klaviersonaten op 2 Nr 1- 3 wurden 1795 komponiert und 1796 im Druck veröffentlicht.
Beethoven widmete sie Joseph Haydn, insofern bemerkenswert, da sie das oft kolportierte Gerücht, Beethoven habe Haydn als Lehrer nicht geschätzt, zu widerlegen scheinen.
Die drei Sonaten, angeblich in gewisser Weise noch Haydn (und Mozart ?) verpflichtet, sind zugleich auch ziemlich emanzipiert, und sind (so William Kindermann in seinem Begleittext zu den Sonaten - gespielt von Alfred Brendel) ein "Sprungbrett für spätere Errungenschaften"
Ich bin mit dieser Einschätzung nicht ganz einverstanden, denn solche Beurteilungen von Frühwerken großer Komponisten - man findet sie quer durch die Fachliteratur - sind stets relativierend- wenn nicht sogar implizit abwertend. Ebenso, wie eine gewisse Rückbindung an Haydn evident ist - beton Beethoven auch die Loslösung.
Beethoven legt diese frühen Sonaten viersätzig an, im Gegensatz zu den folgenden.
Wie auch die späteren Klaviersonaten ist hier jede ein eigenständiges Werk für sich - ohne Bezüge auf die anderen - jede mit eigenem Charakter. Mir persönlich gefällt die strahlende Sonate Nr 3 mit ihrem Ohrwurmthema im 1. Satz am besten.
Sie ist auch absolut gesehen - ziemlich konkurrenzlos - und kann durchaus mit den späteren Werken mithalten....
Besonders Paul Badura-Skoda bringt ihre Virtuosität zur Geltung , was für einige eine Überraschung sein dürfte. Darauf werde ich im Thread über Badura-Skodas Beethovenbild mehr schreiben....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred