Hallo!
Im Juni 1824 komponierte Schubert sein bedeutendstes Werk für Klavier zu vier Händen:
Die Sonate C-dur D 812 op.posth. 140, genannt "Grand Duo"
Wahrscheinlich komponierte Schubert diese Sonate im Rahmen des Klavierunterrichts für Marie und Karoline von Esterhazy. Wie so viele seiner Werke, wurde auch dieses vor seinem Tod nicht veröffentlicht. Dies geschah erst 1837, und zu diesem Zeitpunkt erhielt die Sonate erst durch den Verleger Anton Diabelli den Beinamen "Grand Duo".
Der Name "Grand" verheißt nicht nur im Skatspiel etwas besonderes, in der Tat dürfte es sich um die bedeutenste Komposition für Klavier zu vier Händen (ohne Orchester) handeln, die bis dahin entstanden ist. Das Werk ist viersätzig ( allegro moderato - andante - scherzo. allegro vivace - allegro vivace ) und vom Umfang her mit den späten Klaviersonaten vergleichbar. Die Frage, ob es vom musikalischen Stellenwert mit den späten Schubert-Klaviersonaten mithalten kann, muß ich eher verneinen, aber es handelt sich ja auch um wahre Gipfelwerke der Gattung.
Robert Schumann äußerte sich zu dem Werk wie folgt:
Wer so viel schreibt wie Schubert, macht mit Titeln am Ende nicht viel Federlesens, und so überschreibt er sein Werk am Ende vielleicht Sonate, während es als Sinfonie in seinem Kopfe fertig stand... ich kann es mir nur als Orchesterstück auslegen. Man hört Saiten- und Blasinstrumente, Tutti, einzelne Soli, Paukenwirbel...
Einige Zeit lang kursierte gar die Vermutung, es handele sich um die verschollene Gasteiner Sinfonie Schuberts.
Zumindest sah Joseph Joachim das Werk ähnlich wie Schumann und instrumentierte es zur Symphonie um.
Ich habe beide Fassungen etwa gleichzeitig kennengelernt, und zwar mit diesen CDs:
Und tatsächlich gefällt mir die Orchesterfassung besser! (dennoch hielt ich es für angebracht, das Werk im Klavierforum vorzustellen)
Wer von Euch kennt das Werk noch und möchte etwas dazu sagen?
Viele Grüße,
Pius.