Faszination Richard Wagner – Das Künstlertreffen der Gottlob-Frick Gesellschaft am 13. und 14. 10. 2010

  • Wann hat ein Musikliebhaber schon einmal die Gelegenheit mit so vielen bekannten und faszinierenden Größen aus dem Musikleben zusammenzutreffen und in Kontakt zu kommen?
    Zu dem diesjährigen Treffen waren etwa 270 Leute angereist, meist bekannte Kammer- und Opernsängerinnen und –sänger, aber auch Dirigenten, Intendanten und Musikjournalisten. Auch einige Taminos waren vertreten. Die Gemeindehalle in Ölbronn war mit diesem Zuspruch so gut wie ausgebucht.
    Wer schon, wie wir, am Freitag angereist war, war zu einem Sektempfang beim Oberbürgermeister der wunderschönen Stadt Bretten im Vortragsraum des Melanchtonhauses eingeladen, wo sich bereits viele aufschlussreiche Gespräche mit Sängern, Dirigenten und Journalisten ergaben. Anschließend ging es zum gemütlichen Abendessen mit weiteren interessanten Gesprächen.
    Der Samstag begann mit dem Empfang der weiteren Gäste durch das Präsidium und gemeinsamem Imbiss im Hotel Achat in Bretten. Gegen 14.30 Uhr holten uns Busse dort ab und brachten uns ins Konzertheus Mühlehof in Mühlacker.
    Der Festakt mit musikalischer Begleitung begann mit dem Vorspiel zum dritten Akt der Oper Lohengrin und der Begrüßungsansprache des Präsidenten der Gesellschaft, Herrn Hans Hey, in der er die Bedeutung Mühlackers für das Kulturleben hervorhob. Anschließend wurden die die Gottlob-Frick-Medaillen an neun Sängerinnen und Sänger und eine Festspielleiterin verliehen.
    Die Gottlob-Frick Medaille in Gold ging in diesem Jahr an die Redaktion des Neuen Merker, Wien, einer engagierten Zeitschrift über Oper und Ballett, wie man sie in Deutschland wohl vergeblich sucht. In seiner eindrucksvollen Laudatio schilderte Hans Hey den Werdegang dieser Zeitschrift, die zuerst von einigen begeisterten Stehplatzbesuchern der Wiener Oper mit einer Büroschreibmaschine verfasst und auf hektografierten Blättern mit eingeklebten Bildern herausgegeben wurde. Nachdem diese für einige Zeit aufgegeben werden mussten, taten sich Enthusiasten unter der Leitung von Dr. Sieglinde Pfabigan als Chefredakteurin zusammen und griffen den Gedanken wieder auf, der von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragene neue Merker erschien.
    Anschließend fand unter dem Motto „Faszination Wagner“ ein Konzert des Heilbronner Sinfonie-Orchesters und der Vereinigten Klöttschen-Chöre mit Melodien aus „Der fliegende Holländer“ und „Lohengrin“ statt. Solisten waren die koreanische Sopranistin Huyana Ko von der Volksoper Wien und der Tenor Clemens Bieber von der Deutschen Oper Berlin, der Dirigent war Professor Peter Braschkat. Wir erlebten packendes ein Konzert mit zwei wunderbaren Solisten, einem Chor, dem man den Enthusiasmus anmerkte und einem Orchester, das mitreißend musizierte und auch die Stimmen gut trug. Das Publikum im ausverkauften Saal klatschte begeisterten Beifall.
    Danach ging es mit den Bussen in die Gemeindehalle Ölbronn, wo wir durch die Gottlob-Frick-Gesellschaft mit schmackhaften Speisen, abgestimmt auf die beiden Opern Wagners – allerdings von Herrn Wagner nicht selbst gekocht – bewirtet wurden. So gab es als Vorspeise Leckereien aus Dalands Fischladen, als Hauptspeise verschiedene Fleischgerichte und Kartoffelzubereitungen sowie Salate „Unter Gewitter und Sturm“, als Nachspeise Verschiedenes unter dem Namen „Elsas Traum“ sowie schließlich Käseplatten zu „Lohengrins Abschied“. Ab 22.00 Uhr brachten uns dann in Abständen (je nach Sitzfleisch der Teilnehmer) Busse wieder nach Bretten zu den Hotels, wo wir in kleinerem Kreis mit Künstlern noch nette Gespräche führten.
    Den nächste Morgen bot bei Anreise nach Ölbronn – für Leute wie wir, die mit der Bahn angereist waren, in Fahrgemeinschaften, die sich ganz natürlich gebildet hatten – die Möglichkeit, die sehr empfehlenswerte Gottlob-Frick-Gedenkstätte im Rathaus Ölbronn und die Grabstätte Gottlob Fricks zu besuchen.
    Um 11 Uhr fand dann in der Gemeindehalle eine Matinee statt, zu deren Beginn sich der Neue Merker mit zwei Arien aus Verdi-Opern, gesungen von Opernsängerin Anna Ryan bedankte. Dann gab Kammersängerin Prof. Edda Moser im Interview mit Fachjournalist Thomas Voigt Einiges aus Ihrem Künstlerleben preis, das sie mit Anekdoten aus ihrem 2011 erschienenen lesenswerten Buch „Ersungenes Glück“ würzte, untermalt von einigen ihrer Tonaufnahmen. So nahm das diesjährige Künstlertreffen ein heiteres Ende.
    Nach einem von der Gottlob-Frick-Gesellschaft bereitgestellten Imbiss traten alle nach einer herzlichen Verabschiedung den Heimweg an.
    Für meine Ehefrau und mich, aber auch, wie ich aus den Gesprächen vernahm, für viele der Anwesenden war es ein beglückendes Wochenende. Das Erlebnis zeigt, wie Musik Menschen harmonisch verbindet und wird für uns unvergesslich bleiben.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    mit großer Freude las ich soeben Deinen so positiven Bericht über das Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft. Danke für diese Anerkennung.
    Dein Urteil deckt sich mit den bis jetzt erschienenen Presseberichten, die nahezu euphorisch sind. Sehr motivierend für das Orchester, alle Mitwirkenden und besonders die vielen Helfer hinter den Kulissen, die notwendig sind, um so ein Großereignis zu stemmen. Schön, das Du mit Deiner Gattin und noch einer Reihe von Tamino-Freunden bei uns sein konntet.
    Das Problem ist jetzt nur, das Event mit der Hauptzielsetzung das Andenken an Sängerlegenden zu erhalten hat jetzt eine Größe erreicht, dass wir aus allen Nähten platzen.
    Nochmals Dir und allen Tamino-Freunden herzlichen Dank, dass wir dieses Ereignis miteinander feiern konnten.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hallo Operus, hallo mein lieber Hans!


    Auch ich möchte mich recht herzlich für dieses schöne Wochenende, das für mich wieder ein wunderbares musikalisches Erlebnis war, bedanken. Im Kreis von Künstlern und musikalisch interessierten Menschen in gelockerter Athmosphäre zu sitzen, Gedanken und Erlebnisse auszutauschen oder einfach über Musik zu plaudern, war wieder einmal ein unvergeßliches Erlebnis. Dazu noch die Darbietungen von Sängern und Orchestern auf hohem Niveau bei einem guten Glas Wein zu Schmankerln vom Buffett, was kann es Schöneres geben? Ich habe viele gute und interessante Gespräche mit Künstlern geführt und neue Freunde gewonnen. Herz, was willst du mehr? Noch einmal: Vielen Dank für Alles, mein lieber Hans und bleibe wie Du bist.


    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Hans,


    vielen Dank für die schönen Stunden, die wir mit Dir und der Gottlob- Frick Gesellschaft erleben durften. Es war alles vollkommen organisiert.
    Vor allem hat uns das Wagner Konzert begeistert. Besonders die beiden Solisten Hyuna Ko und Clemens Bieber waren hervorragend, was man auch am Beifall der alten "Bayreuth-Recken" und in den Gesprächen am Abend hören konnte. Wir hoffen, daß im nächsten Jahr wieder alles so harmonisch abläuft, vielleicht aus gegebenem Anlaß mit einem Verdi-Konzert. Nochmals herzlichen Dank.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • einem Chor, dem man den Enthusiasmus anmerkte

    Wirklich, lieber Gerhard, das war Begeisterung pur und man kann nur hoffen, dass die gelungene Neuerung, die erste Strophe des Matrosenchors schon im Orchestervorspiel zu reprisieren -also gleichsam mit der Reprise zu beginnen- und sich damit die volle Unterstützung des Orchesters zu sichern, auch in Zukunft ihre Nachahmer finden wird.


    Sonst habe ich den Meinungen meiner Vorredner nichts hinzuzufügen, außer der angenehmen Entdeckung, dass William Frederick Cody auch nur ein Mensch war und in Bretten bezüglich Organisationsfragen seinen Meister gefunden hätte.
    Dafür und für alles Andere einen herzlichen Dank an unseren Meister Operus.


    Die schönen Tage von Aranjuez sind nun vorüber..., leider! Seit heute wieder in Stockholm betrachte ich die Blumen am Fenster und denke dem Traume nach.


    Dann bis zum nächsten Mal
    hami1799

  • Über Eure euphorischen Reaktionen freuen sich natürlich alle Mitglieder des Helferteams, bei dem ich zum zweiten Mal mitwirken durfte. Das Künstlertreffen ist für uns einer DER Höhepunkte des Jahres.


    Ganz persönlich freue ich mich auch immer wieder über schöne persönliche Begegnungen.


    Einige wenige Fotos möchte ich hier beisteuern:



    Die Dekoration des Hallenfoyers. Ein Besucher sagte uns später, er habe sich dabei gefühlt als könne er gleich mit Lobl in den Wald gehen.




    Ein Blick in die festliche Halle beim abendlichen Künstlertreffen am Samstag: auf den ersten Blick zähle ich drei Taminos - wer bietet mehr?




    So entstehen die Handabdrücke für die Galerie in der Gedächtnisstätte: hier mit der Sopranistin Anna Ryan.



    Matinee mit Edda Moser und Thomas Voigt.


    LG, Elisabeth

  • Liebe Elisabeth -


    vielen Dank für die Einstellung des Videos über das Treffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft. Konnte ich auf diesem Wege doch einmal unseren "operus" zumindest durch bewegte Bilder sehen...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Liebe Elisabeth,


    ganz herzlichen Dank für die Einstellung der hervorragend fotografierten und liebevoll ausgewählten Bilder und des Filmberichts. Neben Deinen Aktivitäten hier im Forum bist Du auch für die Gottlob-Frick-Gesellschaft zu einem aktiven Mitglied und einer Stütze geworden. Herzlichen Dank für alles.
    Die im Forum gewünschte Anonymität ist für mich allerdings jetzt endgültig vorbei, was ich auf der Beziehungsebene eher als Gewinn betrachte. Und der große Meister in Wien wird mir sicherlich gnädige Absolution erteilen. Lieber Alfred, bitte verstehe und toleriere den liebevollen Spaß, in der Dich betreffenden Formulierung. :hello:


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Fernsehbericht zum diesjährigen KünstlertreffenEinen Beitrag des Landessenders L-TV will ich Euch nicht vorenthalten:


    Liebe Elisabeth!


    Auch von mir herzlichen Dank für diese schönen Bilder!



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Auch von mir herzlichen Dank an Elisabeth! Mein lieber Freund Rüdiger Wohlers wird sich sicher auch über das Filmchen freuen!

  • Zit: " Konnte ich auf diesem Wege doch einmal unseren "operus" zumindest durch bewegte Bilder sehen..."


    Ja, und ich auch.
    Und das war eine aufregende Begegnung. Nicht allein deshalb, weil ich zum ersten Mal ein Mitglied dieses Forums von Angesicht zu Angesicht - wenn auch medial vermittelt - kennen lernen konnte.
    Das war schon interessant genug. Aber wirklich beinahe den Atem raubend war diese Erfahrung:


    Dieser Mensch, der mir da begegnete, sah genau so aus, sprach so und gab sich so, wie ich ihn mir aufgrund seiner schriftlichen Äußerungen hier im Forum immer vorgestellt habe.


    Ist das nicht bemerkenswert und nachdenklich stimmend?

  • Lieber Helmut,


    danke für Deinen liebevollen Beitrag. Du hast mir damit eine große Freude gemacht, weil Du mir etwas bestätigst, worum ich mich eigentlich lebenslang benühe - und das ist Echtheit. Eine Persönlichkeit sollte egal in welchem Bereich immer so sein wie sie tatsächlich ist. Wenn dieser Einddruck sogar in einer Bildaufzeichnung rüberkommt, dann konnte ich etwas erreichen, was mich glücklich macht.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Die Tonqualität der sonst gut gelungenen Fernsehaufzeichnung ist dazu angetan, ein nicht den Tatsachen entsprechendes , ja verfälschstes Bild von den Leistungen des Chores und des Orchesters zu geben. Ich nehme an, dass die Aufnahme mit einem Kameramikrofon und aus großer Distanz erfolgt ist. Der Chor hat sich bei den Herausforderungen, die Wagner-Chöre stellen, zumindest sehr achtbar geschlagen. Das Orchester war bedingt durch die Platzverhältnisse nur mit 62 Musikern besetzt. Was es bedeutet ein Lohengrin-Vorspiel mit den 4 fach geteilten Violinen mit nur 8 ersten Violinen zu spielen, weiß jeder erfahrene Musikfreund. Da ist jeder Geiger solistisch gefordert. Unter diesen Umständen hat das Heilbronner Sinfonie Orchester eine ganz ausgezeichnete Leistung gebracht, die auch vom Fachpublikum, der örtlichen und überörtlichen Presse vorbehaltlos anerkannt wurde.
    Die beiden Solisten Hyuna Ko, Sopran und Clemens Bieber, Tenor boten geradezu - wie auch unser Freund Herbert Henn hausstellte - exemplarischen Wagner-Gesang. Diese Richtigstellung war mir ein Bedürfnis, weil gerade bei Laienchören immer mit ungeheuer viel Engagement und Enthusiasmus gearbeitet wird und diese Leistungen nicht durch eine qualitativ ungenügende Tonqualität geschmälert werden sollen. Im Gegenteil es ist aller Anerkennung wert, wenn berufstätige Menschen sich so so für ihr Hobby einsetzen, Freizeit opfern und nach solchen Konzerten erst ganz spät wieder daheim sein können. Also ein Bravo für solche Idealisten. :jubel:


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Liebe Elisabeth,


    auch von mir herzlichen Dank für die Einstellung der Bilder uns des Videos. Eine wunderbare Erinnerung an eine Veranstaltung, die auch meine Frau und ich erleben dürften und die uns ein ein beglückendes Erlebnis war. Vor allem freut uns auch, unseren lieben Freund Operus, jetzt allen als Hans Hey bekannt, wieder in Aktion betrachten zu können. Ein Dankeschön noch einmal allen Beteiligten und Mitwirkenden, die uns solche schönen Stunden bescherten. Wir hoffen noch auf weitere Bilder.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)