Sucht man im Harenberg Konzertführer nach Heinichen – Fehlanzeige !
Eigentlich hatte ich das fast schon erwartet. In diversen Musiklexika und bei Wikipedia findet man einiges – aber eigenartigerweise sind viele Werke nur handschriftlich erhalten. Dennoch ist er einer der wichtigsten deutschen Komponisten zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Er komponierte anfangs in Dresdenvor allem Opern und Geistliche Werke. Anschliessend begab es sich nach Italien, wo er ebenfalls einige Opern veröffentlichte. Schliesslich wurde er von August dem Starken nach Dresden verpflichtet, und zwar als Königlich polnisch- und kursächsischer Kapellmeister, eine Position die er bis zu seinem Tode (1729) innehatte, und in der er so prägend war, daß diese Stellen danach nicht mehr nachbesetzt wurde.
Zudem komponierte er auch Sinfonien und diverse Solokonzerte, bzw „Concerti con multi Strumenti“ und "Concerti Grandi"
Auf CD ist nicht allzu viel erschienen, ich besitze jedoch schon seit den frühen 90 er Jahren die oben abgebildete Aufnahme. Besonders gefallen mir die Werke mir „Jagdcharakter“, mehr als jene des „venezianischen“ Stils. Bei aller Nähe zu Bachs „Brandenburgischen Konzerten“ finde ich jene von Heinichen etwas frischer und eingängiger – weniger streng . Kein Wunder, war doch hier höfische Pracht und Anspruch eines selbstbewussten Herrschers in Musik gesetzt.
Die Opern - zu Heinichens Lebzeiten angeblich recht erfolgreich - harren jedoch noch bis heute der Wiederentdeckung ...
Mit freundlichen Grüssen aus Wien
Alfred