Haydns Klavierstücke - Supplement zu seinen Klaviersonaten

  • Mehr noch als Haydns Klaviersonaten,stehen die Klavierstücke im Ruf, lediglich "Unterhaltungsmusik" zu sein - ohne höhere Ambitionen. Gerne schliesse ich mich dieser Einschätzung an - und ich glaube , auch Haydn selbst hätte hier keine Einwände.

    Haydn erfüllte die Ansprüche seiner Auftraggeber und des zeitgenössischen Publikums, sowohl jene des Amateurcembalisten, als auch jene der adeligen Zuhörerschaft, die leichten, gefälligen Stücken nicht abgeneigt war. Haydns Publikum war ein anderes, als jenes des fast 40 Jahre später geborenen Ludwig van Beethoven. Zudem war Haydn -auch wenn nur wenige Quellen darüber berichten - ein ausgesprochen pragmatischer - und zugleich auch merkantil ausgeprägter Charakter.(darüber bei Bedarf später mehr in einem anderen Thread).
    Die Nachwelt kann Haydns "U-Musik" zu äusserst günstigen Bedingugen erwerben und konsumieren. So gibt es beispielsweise bei BRILLIANT CLASSICS sämtliche Klavierstücke in einer Kassette mit 5 CDs. Bart van Oort spielt hier Fantasien, Variationen, Tänze und dergleichen, von denen ich im Augenblick wo ich das niederschreibe die Menuette höre. Aber auch auf zahlreichen CDs , bzw Alben mit Einspielungen seiner Sonaten. finden wir etliche dieser Stücke, quasi als "Lückenfüller". Soeben habe ich entdeckt, daß Haydn auch Ausschnitte aus seinen Sinfonien, Opern und Klaviertrios, sowie einem Streichquartett für Soloklavier bearbeitet hat.
    Bin schon gespannt.

    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das erste Stück auf der Bart vam Oort-CD ist die Arietta mit 12 Variationen Hob: 17:3
    Es basiert auf dem 2 Satz (Menuett) des Streichquartetts Nr 20 Op 9 Nr 2.
    und war zu Lebzeiten des Komponisten ausserordentlich verbreitet.
    Dennoch - obwohl ich ein großer Freund von Klaviertranskriptionen bin - gefällt mir die Originalversion in diesem Fall um einiges besser.
    Das mag vielleicht daran liegen, daß Tastenistrumente nicht unbedingt geeignet sind, Streichinstrumente zu imitieren.
    Es klang alles ein wenig "holprig" , was aber nicht dem Pianisten anzulasten ist, denn die zum Vergleich herangezogene Schornsheim-Aufnahme brachte ein ähnliches Ergebnis.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !