Ausgrabungen und Ersteinspielungen - Vol 2 - Sinfonie und Konzert

  • Da sich herausgestellt hat, daß nicht nur an Ersteinspielungen und Ausgrabungen von Opern Interesse besteht, habe ich diesen Schwesternthread generiert, wo es sich um Neu - bzw Wiederentdeckungen von Sinfonien und Konzerten aller Epochen handelt. Natürlich ist nicht alles Wiederentdeckte ein Volltreffer - aber einige Perlen sind natürlich schon dabei......
    Vor allem findet man oft "The missing Link" zwischen zwei Komponisten des Mainstreams.......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    PS: Man beachte auch unseren Schwesternthread:
    Ausgrabungen und Ersteinspielungen - Vol 1 - Oper

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die einzige Sinfonie von Hans Rott, einem Mitschüler von Mahler, der leider für weitere Meisterwerke viel zu früh dem Wahn verfallen und kurz hierauf verstorben ist, hat etwa 109 Jahre auf die Uraufführung gewartet.
    Das war dann 1989 und es gibt zwischenzeitig mehrere Einspielungen auf CD.



    Diese drei sollen hierfür beispielhaft sein.

  • Und weiter gehts mit Ausgrabungen.



    Hermann Bischoff (1868-1936) war ein Schüler von Richard Strauß und wird der Münchner Schule zugeordnet.
    Er hat uns lediglich 2 Sinfonien, ein paar kleinere Werke und Lieder hinterlassen.
    Das Booklet erklärt seine Verwunderung über diese Tatsache, da er doch von der Kritik stets gelobt wurde.
    Wenn jedoch das zeitgenössische Publikum seinen Werken ebensowenig Interesse entgegenbrachte wie die Nachwelt, dann ist er für mich gut nachvollziehbar, daß er dem Komponieren den Rücken gekehrt hat und dem von Richard Strauß vermittelten einträglichen Posten bei der Berliner Urheberschaftsbehörde den Vorzug gegeben hat....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • naja, ich könnte hier wohl schon ein paar hundert CDs posten, wenn ich wüsste, wozu. das thema ist einfach viel zu allgemein. ja, es gab viele begnadete Sinfoniker, die in der "vergessenheit" versunken sind und deren werke heute vom plattenmarkt bereitgestellt werden. wir haben auch spezialthreads die nach ländern gruppiert sind, vielleicht könnte man dort weitermachen?

  • Hallo Kurzstückmeister!


    DAS ist ja auch nicht die Intension! Es geht nicht um "aus der Mode gekommene" oder "weniger beachtete" Sinfoniker, sondern um Werke, die eigentlich als verschollen galten oder ihre Welturaufführung aus welchen Gründen (Französische Revolution u.a.) auch immer, noch überhaupt nicht stattgefunden hat!


    Somit finde ich das Thema gar nicht mehr zu allgemein, sondern doch recht konkret. Also bitte hier weitermachen!

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  • Gerde in den letzten Tagen aktuell neu entdeckt, die beiden Neueinspielungen bei CHANDOS und NAXOS vom Konzert für Orchester op.61 von Alfredo Casella.


    Genau wie die Sinfonien Nr.1 - 3 und die orchestralen Beigaben auf den jeweiligen CD´s sind diese Werke Neuausgrabungen der letzten Jahre, die bisher unbekannt waren.
    Auf den CD´s steht auch "World Premiere Recording", wenn das bei Naxos auch nicht immer richtig war. Aber egal - Neuausgrabungen der letzten Jahre dieser fabelhaft packenden Werke; und jetzt aktuell ganz neu das KFO op.61, sind das auf jeden Fall. (Ich berichtete gerade im Casella - Thread von diesen weiteren Neuaufnahmen 2012 bei Chandos und NAXOS (fast parallel).


    und
    Chandos, 2011, DDD und NAXOS, 2011, DDD


    Naxos war wohl etwas früher und bietet hier tatsächlich die World Premiere Recording !
    8-) Für mich nach dem Vergleich bei der Sinfonie Nr.2 in diesen Konstellationen keine Frage, dass ich mich für die CD mit Noseda entschieden habe !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zur Vervollständigung die Abb der Neuaufnahmen (und Ersteinspielungen) der Sinfonien Nr.1 - 3 mit einigen Konzerten:




    NAXOS, 2005-2011, DDD


    und bei Chandos mit Noseda:


    Chandos, 2010, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • ich glaube, es geht doch um "aus der mode gekommen"
    ich erinnere mich, dass jemand, der an der edition der casella-sinfonien beteiligt war, meinte, er verstünde nicht, wieso man sich für solchen kram solche mühe mache, das interessiere doch heute keinen mehr.
    nur, um auch einmal eine gegenstimme zu wort kommen zu lassen.

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  • ich glaube, es geht doch um "aus der mode gekommen"


    Hallo KSM,


    dann brauchen wir uns ja auch keinen Mozart, keinen Haydn; über haupt keinen Klassiker mehr anzuhören, die sind aus heutiger Sicht alle "aus der mode gekommen".
    ;) Wenn man ein Gegenstimme zu Wort kommen lässt, dann sollte auch ein Funke Qualität, Sinn und Hintergrund dahinterstecken. Und, lieber KSM, man sollte Casella erst einmal kennen lernen ! :no: Was dieser Jemand da von sich gibt ist schlichtweg nicht mehr zu überbietende Dummheit und es ist keinesfalls Wert hier noch weiteres dazu zu schreiben.


    Ich finde auf der anderen Seite gut, das Alfredo Casella zu den geniessbaren Komponisten des 20.Jhd gehört und nicht den ungeniessbaren Klangmüll produziert, wie zum Glück nur wenige dieser Geräuschemacher aus seiner Zeit. Nach dieser dämlichen Sichtweise müsste man zum Beispiel Atterberg, Langgaard, Sinding, Vaughan-Williams, Hindemith und einige andere tonale Komponisten des 20.Jhd alle mit "aus aus der Mode gekommen" (altmodisch) bezeichnen, da auch diese Komponisten des 20.Jhd weit klassisch-konservativere Werke hinterliessen, als das bei Casella der Fall ist.

    :thumbup: Bei Casella geht voll die Post ab und er liefert nicht diese Langweilerkompositionen des 20.Jhd, bei denn sich manche gross tun was für tolle Musik sie da hören ... in Wirklichkeit verstehen gerade diese Leute Null davon - hauptsache es klingt modern; dass das im Endeffekt kalte Musik ohne Seele ist, interessiert diese Knalltüten, wie der in deinem Gegenbeispiel, nicht.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • ... dass jemand, der an der edition der casella-sinfonien beteiligt war, meinte, er verstünde nicht, wieso man sich für solchen kram solche mühe mache, das interessiere doch heute keinen mehr.


    Also, wenn ich das richtig einordne, sieht das so aus: jemand war an der Edition der Casella-Symphonien beteiligt; das heißt, wenn er nicht nur zur Putzkolonne gehörte (jajaja, putzen ist wichtig und man soll sich nicht über Leute erheben, die dieser Tätigkeit nachgehen, neinneinnein, mach' ich auch gar nicht, ehrlich!!!), die das Büro (oder wo auch immer an dieser Edition gearbeitet wurde) gereinigt hat, dann muss dieser "Jemand" doch irgendwie musikalisch vom Fach gewesen sein. So eine blamable Aussage ist dann kaum zu rechtfertigen, selbst wenn der persönliche Geschmack des ominösen "Jemand" mit Casellas Musik nichts anfangen kann, müsste der musikwissenschaftlich gebildete "Jemand" eigentlich objektiv die grundsätzlich vorhandene Qualität dieser Musik erfassen können. Seltsam, seltsam, was heutzutage so alles die Universitäten verlässt.


    Grüße,


    Garaguly

  • zu teletons beitrag:
    :hahahaha:
    no servas ...


    das mit "aus der mode gekommen" bezieht sich auf die frage, wie dieser thread verstanden werden soll. casella kam vor geraumer zeit aus der mode, sonst müsste man ihn ja nicht "wiederentdecken".


    dass diese "wiederentdeckungen" nur einen kleinen teil des klassikpublikums interessieren, musst du aber einfach mal akzeptieren. dass sich die leute, die in irgendeiner weise bei den "ausgrabungen" mitarbeiten, sich dann die frage stellen, ob das in diesem fall nun wirklich sinnvoll ist, wirst du ihnen nicht verbieten können.


    aber jedenfalls von dir kein "kalter" beitrag "ohne seele"
    :D

  • Also, wenn ich das richtig einordne, sieht das so aus: jemand war an der Edition der Casella-Symphonien beteiligt; das heißt, wenn er nicht nur zur Putzkolonne gehörte (jajaja, putzen ist wichtig und man soll sich nicht über Leute erheben, die dieser Tätigkeit nachgehen, neinneinnein, mach' ich auch gar nicht, ehrlich!!!), die das Büro (oder wo auch immer an dieser Edition gearbeitet wurde) gereinigt hat, dann muss dieser "Jemand" doch irgendwie musikalisch vom Fach gewesen sein. So eine blamable Aussage ist dann kaum zu rechtfertigen, selbst wenn der persönliche Geschmack des ominösen "Jemand" mit Casellas Musik nichts anfangen kann, müsste der musikwissenschaftlich gebildete "Jemand" eigentlich objektiv die grundsätzlich vorhandene Qualität dieser Musik erfassen können. Seltsam, seltsam, was heutzutage so alles die Universitäten verlässt.


    ist schon ein paar jahre her und ich habe das jetzt sehr frei formuliert - jedenfalls äußerte er mir gegenüber unmut, dass gerade diese werke wieder verlegt würden


    übrigens ist es gar nicht der fall - was du suggerierst - dass die leute vom fach alle so scharf auf "kleinmeister" wären


    merkwürdig, ich hätte nicht gedacht, dass diese meine erinnerung zu dem thema solche entrüstung hervorrufen würde ... willkommen in der wirklichkeit!

  • ... übrigens ist es gar nicht der fall - was du suggerierst - dass die leute vom fach alle so scharf auf "kleinmeister" wären ...


    Das ist nun aber in der Tat eine nicht uninteressante Bemerkung. Dass viele studierte Musiker und/oder ausübende Musiker an der Musik der sogenannten "Kleinmeister", auf die sich viele Musikliebhaber und -sammler stürzen wie der Verdurstende an die brackige Pfütze (nein, das ist zu gemein), wenig Interesse bekunden, ist mir auch schon das eine oder andere Mal begegnet. Es scheint da zwei Fraktionen zu geben: Der Liebhaber und Sammler auf der einen Seite, der studierte Musiker auf der anderen Seite.


    Andererseits werden die zahlreichen Ausgrabungen von Werken der sogenannten "zweiten Reihe" (gelegentlich auch aus der dritten Reihe) ja auch von Musikwissenschaftlern besorgt. Und die, die diese frisch editierten Werke dann aufführen und einspielen, sind ja auch keine Feierabendmusiker, sondern Berufsmusiker mit entsprechendem Werdegang. Und deren Movens wird ja wohl nicht ausschließlich materieller Natur sein: nach dem Motto "die Sammler-Deppen" werden's schon kaufen ...


    Grüße,


    Garaguly

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  • ich denke, das ist ganz einfach: ob man nun zum lager kleinmeisterfan oder kleinmeisterverächter gehört ist unabhängig davon, ob man zum lager berufsmusiker/studierter im fach gehört oder nicht.


    viele musiker, die die kleinmeister wieder zum leben erwecken, tuen das mit begeisterung und andere, weil es der blöde plattenmarkt eben verlangt. ich kenne einen korrepetitor, der oft marx-lieder begleiten muss, obwohl er sie überhaupt nicht mag, und mir sagte, dass er damals, als cpo den klavierbegleiter für die marx-lieder suchte, im gespräch war. offenbar wurde dann jemand anderer gewählt:

    es gelang ja offenbar, einen star für diese "wiederbelebung" zu engagieren - wobei marx offenbar als liederkomponist nie vergessen war, sonst hätte ihn der mir bekannte korrepetitor nicht so oft spielen müssen ...


    zurück zum thema:

    marx - romantisches klavierkonzert


    (k)eine ausgrabung(?)
    :hello:

  • Bei Casella geht voll die Post ab und er liefert nicht diese Langweilerkompositionen des 20.Jhd, bei denn sich manche gross tun was für tolle Musik sie da hören ... in Wirklichkeit verstehen gerade diese Leute Null davon - hauptsache es klingt modern; dass das im Endeffekt kalte Musik ohne Seele ist, interessiert diese Knalltüten, wie der in deinem Gegenbeispiel, nicht.


    Casella über Schönberg:
    "http://www.schoenberg.at/index.php?option=com_content&view=article&id=1047&Itemid=759&lang=de"


    Offenbar hielt Casella im Gegensatz zu etwa Vaughan-Wiliiams viel von Schönbergs atonalen "Experimenten".
    :hello:

  • ok, marx gehört wohl nicht hier hin ... bei casella hätte ich gedacht, dass der eigentlich nicht minder berühmt als z.b. marx ist - aber keine ahnung, wer die sinfonien zuerst und wann eingespielt hat.


    lt. cpo tatsächlich für die schublade hat julius röntgen (1855-1932) 23(!) sinfonien geschrieben, die in letzter zeit herauskommen als tondokument - das ist also tatsächlich eine ausgrabung und eine ersteinspielung, sogar eine stark verspätete uraufführung.


    die orchesterwerke von kaikhosru sorabji (1892 - 1988) warten noch auf ihre uraufführung. das sind also ausgrabungen, die noch nicht stattgefunden haben.


    sonst ist mir normalerweise wurscht, ob ich eine erst- oder zehnteinspielung höre ...

  • quasi als fortsetzung den übergang von der spätromantik zum expressionismus:

    da bohnke früh verstarb und dann gleich entartet war, nehme ich an, dass es eine ersteinspielung ist - über die tiessen-cd habe ich die anmerkung "ersteinspielung" im web gefunden

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  • Bevor ich die Hyperion-CD mit den KK von Korngold und Marx, die KSM in Beitrag 19 ganz oben abgebildet hat, habe ich den Komponisten Josepf Marx noch nie wahrgenommen. ;) Die CD hatte ich auch in erster Linie wegen dem Korngold-KK erworben.


    Auch seine Herbstsinfonie h-Dur für grosses Orchester (1920/21) ist so eine Ausgrabung.
    Das Werk kam nach 80 Jahren erstmals wieder am 25.10.2005 in Graz zur Wiederaufführung.
    Diese LIVE-Aufnahme mit dem Grossen Orchester Graz/Michel Swierczewski habe ich auf einer CD-R. Die Spieldauer der 4sätzigen Sinfonie beträgt dort 1:12:43


    [timg]http://ecx.images-amazon.com/i…03XNFW9A/taminoklassik-21[/timg]

    Als Download findet sich nur noch eine Aufnahme von 2010 mit Leon Botstein:


    Spieldauer hier nur 58:52!


    :| Ein vergessener Komponist ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • ist bekannt für "Ausgrabungen". Wenn ich bei Amazon auf die Cover schaue, finde ich die Ersteinspielungs-Hinweise zwar jetzt auf die Schnelle nur hier:

    aber ich bin sicher, dass auch bei den anderen CDs einige Ersteinspielungen dabei sind. Bei Bedarf blättere ich mal die Booklets durch.

  • Es wurde hier nach vergessenen Werken gefragt.
    Das schien mir ein sehr ergiebiges Thema zu sein. Die "Erschwernis", die später nachgereicht wurde, erinnert mich ein wenig an die sadistisch anmutenden Bedingungen unseres Administrators Alfred, der auch gerne Threads zu einer "Impossible Mission" umfunktioniert.
    Dennoch ist es mir gelungen, ein Klavierkonzert aufzufinden, welches die gestellten Anforderungen nicht nur erfüllt sondern sie sogar übertrifft.

    Es ist nämlich - so man den Angaben im Booklet Glauben schenken darf - im Konzertsaal überhaupt noch nicht uraufgeführt worden. Lediglich EINE einzige Tonaufnahme auf CD wurde davon eingespielt, produziert vom Entdecker-Label "Sterling". Eine "World Premiere Recording" - wie man voller Stolz am Cover vermerkt hat.
    Ein völlig unbekannter Komponist vermutlich ?
    Wie man's nimmt: Es handelt sich um Friedrich von Flotow (1812-1883), der im Alter von 19 Jahren sein Klavierkonzert Nr 2 in a-moll schrieb, welches - zu jener Zeit noch ungewöhnlich - 4 Sätze aufweist - und gelegentlich ein Wenig an Carl Maria von Webers Klangwelten erinnert.

    Ich freue mich, wenn ich einige Informationen bieten konnte
    und verbleibe mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alberto Ginastera (1916 - 1983) komponierte als letztes Werk für das Philadelphia Orchestra ein Jahr vor seinem Tode die Schöpfungsgeschichte der Maya nach dem Buch Popol Vuh. Dieses Werk wurde nicht ganz fertig - eine Art Unvollendete - und blieb daher unaufgeführt liegen.


    1989 wurde der amerikanische Dirigent Leonard Slatkin von einer Pianistin auf das Werk aufmerksam gemacht. Er befand es als aufführenswert, ohne dass der fehlende Teil vermisst würde. Er studierte es mit dem Saint Louis Symphony Orchestra ein, führte es erstmalig auf und veröffentlichte diese Weltersteinspielung:



    Das Werk gliedert sich in folgende Teile:

    Die ewige Nacht


    Die Geburt der Erde


    Die Natur erwacht


    Der Ruf der Schöpfung
    Der große Regen


    Die magische Maiszeremonie


    Sonne, Mond, Sterne
    Anbruch der Menschheit


    Als Vorwort zur Partitur fügte Ginastera den entsprechenden Teil des Textes der Mayas in englischer Sprache ein.


    LG,
    Portator

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  • Zu meinem Beitrag Nr. 25 möchte ich noch nachtragen, dass die von mir erwähnte Weltersteinspielung keine Eintagsfliege geblieben ist. Das Werk hat sich durchgesetzt. Seitdem sind mehrere Aufnahmen erschienen.


    Auf dem deutschen Markt werden beispielsweise auch die beiden folgenden Veröffentlichungen angeboten:



    bzw.



    LG,
    Portator

  • Hallo Portator,


    wenn Werke ausgegraben werden und dann auch noch richtig toll sind, dann ist das besonders bemerkenswert und bei weitem nicht immer bei den hier bereits geposteten CD-Ausgrabungen der Fall.
    Die aussergewöhnlich gute NAXOS-CD (obere Abb) mit der Popol Vuh-Aufnahme von 2001 mit Gisele BenDor/BBC National Orchestra habe ich auch. Die 8 Sätze haben eine Spieldsauer von 24Minuten. Hier sind allerdings von den ebenso interessanten Balletten Estancia und Panambi nur die Orchestersuiten als Auszug aus den GA beider Ballette drauf. Das ist mit der Aufschrift "extended siute" gemeint. Die kompletten Ballette in den gleichen Aufnahmen liegen auf einer weitern NAXOS - CD vor.


    Dein Augnemerk war ja auf Ginasteras Popl Vuh op.44 gerichtet. Auf der abgebildeten Naxos-CD ist aber auch ein weiteres Werk als World Premiere Recording enthalten:
    Suite de Danza Criollas op.15 (1946).
    Das 9minütige Stück in 4Sätzen wurde nicht von Ginastera selbst instrumentiert, sondern aktuell vom Orchestrator Shimon Cohen erfolgt, dessen Auftrag er dafür von der Dirigentin BenDor erhielt.


    :jubel: Ginasteras lateinamerikanische Rhythmik und wie bei ihm die Post abgeht, das ist für mich der Hammer. Von daher habe ich alles was ich von Ginastera an Land ziehen konnte.
    Im Ginastra - Thread berichtete ich zuletzt von seinen beiden Cellokonzerten. Auch auf NAXOS ! Andere Aufnahmen liegen soweit mir bekannt von den CC auch nicht vor.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ersteinspielungen und Ausgrabungen sind gar nicht so selten. Es fragt sich allerdings oft , ob diese Ausgrabung die Mühe oft wert war.
    Dann wiederum gibt es in der Tat Perlen, die von den Hören jedoch nicht als solche erkannt werden - und 5 Jahre später kräht kein Hahn mehr nach Komponist und Werk

    - beide sind wieder der Vergessenheit anheim gefallen. Ein Barockkomponist, der eigenartiger Weise erst vor einigen Jahren einem breiteren Publikum bekannt gemacht wurde, ist Christoph Graupner (1683-1760), der unter anderem an die 44 Instrumentalkonzerte hinterlassen hat. Zu Lebzeiten war er so berühmt, daß ihm 1723 - nach Telemanns Absage, die Stelle als Thomaskantor in Leipzig angeboten wurde. Er konnte sie aber nicht antreten, da ihm sein Dienstherr die Entlassung verweigerte - und so wurde letztlich Johann Sebastian Bach als 3. Wahl genommen......

    Die hier vorgestellte CD enthält Fagott- und Violinkonzerte, die mit Sicherheit nicht so schnell in Vergessenheit geraten werden. Von den 6 eingespielten Konzerten sind laut CD-Cover immerhin 3 Ersteinspielungen. Aber das ist nicht das wirklich Bedeutende, sondern dass es sich hier um Konzerte von äußerster Klangschönheit und hohem Wiedererkennungswert handelt. Und man kann verstehen, daß der Dienstherr Graupner behalten wollte. Er war ungehalten über Graupners Wunsch wegzugehen, dennoch erhöht er dessen Gehalt in diesem Zusammenhang merklich....

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich vermute stark, daß es sich bei dieser Aufnahme um eine Ersteinspielung handelt - eine "Ausgrabung" ist sie allemal



    Ich habe schon versucht im unten angeführten Thread (siehe Link)


    Erkki Melartin- der Gustav Mahler Finnlands ?


    auf die Aufnahme , bzw den Komponisten aufmerksam zu machen - ohne Erfolg.
    Einerseits wird oft gejammert, was alles am Tonträgermarkt nicht erhältlich ist, wird aber dann eine "Ausgrabung" eingespielt, verstaubt sie zumeist in den Regalen...


    mit freundlichen Grüßen as Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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