Ausgrabungen und Ersteinspielungen - Vol 1 - Oper

  • So ein wenig mache ich mir Gedanken, ob in diesem Teil des Forums überhaupt noch wer aktiv unterwegs ist !!! ? Alle paar Tage mal EIN Beitrag? Sommerloch?


    Ich würde an dieser Stelle gerne mal Hinweise sammeln auf CDs mit Ausgrabungen und/oder Ersteinspielungen längst vergessener Opern. Sowas wie Koukourgi von Cherubini. Alle sonstigen Neuerscheinungen sind ja doch immer nur die 34. Einspielung der Oper Soundso oder ein Strauß bunte Arien gesungen vom aktuell gefeierten Startenor.


    Hat wer was hier vorzustellen? Dann bitte JETZT!

  • So ein wenig mache ich mir Gedanken, ob in diesem Teil des Forums überhaupt noch wer aktiv unterwegs ist !!!


    Vielleicht sind ja die Themen ausgegangen...wenn es dir konkret um Beiträge zu Opern geht, solltest du auch mal in die jeweiligen Unterforen der Epochen sehen, da wird eigentlich genug darüber geredet.


    Um auf das Thema dieses Thread zu kommen...
    Ausgrabung und Ersteinspielung zugleich :



    Reinhard Keiser "Crösus"
    geleitet von René Jacobs, mit Roman Trekel, Kwangchul Youn, Dorothea Röschmann etc.


    Deutsche Barockoper, und eine Art Drama giacoso

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Bleiben wir fürs erste bei der Barockoper.
    Eine "Ersteinspielung" ist Vivaldis "Farnace" ja heute nicht mehr, aber eine veritable Ausgrabung, die zudem noch rekonstruiert wurde. Die Musik ist spritzig und eingängig.
    Vivaldi hat - entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten das Werk mehrmals umgearbeitet - was teilweise so gedeutet wurde, diese Oper sei ihm besonders am Herzen gelegen.
    Jordi Savalls Aufnahme spielt die Oper in einer Version, wo Fragmente einer anderen Oper des gleichen Inhalts und gleichen Namens von Francesco Corselli ergänzend eingefügt wurden - und das obwohl im Booklet steht, Vivaldis Oper wäre komplett erhalten. Ich habe allerding einerseits beim Lesen von Teilen des Booklets eher den Eindruck gewonnen, daß Savall die einzigartige Chance nutzen wollte, wenigstens Teile von Corsellis Musik dem Publikum zu Gehör zu bringen.



    Diese Aufnahme ist jene, die ich besitze.


    Inzwischen ist eine weitere hochkarätige Aufnahme dieses Werkes erfolgt, nämlich unter Fasolis 2010 und 2011. Hier ist zu lesen, daß Vivaldi die Oper unvollendet hinterliess, angeblich wegen intrigen des Kardinal Ruffo, dem die Doppelfunktion Vivaldis - "Geistlicher" und "Opernkomponist" ein Dorn im Auge war. (?)
    Hier wurde der Dritte Akt von Dirigenten der Aufnahme in Zusammenarbeit mit dem Vivaldi- Expertem Fréderic Delaméa gemeinsam rekonstruiert.



    Einen Sampler von den Proben mit Statements der Mitwirkenden hat Emi bei Youtube hochgeladen - auf welchen ich an dieser Stelle als Appetizer verlinke.




    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Von mir heute eine echte Ersteinspielung:



    Dimitri Schostakowitsch (1906–1975)
    "Orango"

    (Prolog zu einer Oper)
    (Rekonstruktion des Prologs zur geplanten Oper "Orango",
    die Schostakowitsch aber nie vollendete. Der Prolog wurde
    von Gerald McBurney nach einem 13-seitigen Klavierpart
    rekonstruiert.)


    + Symphonie Nr. 4


    Künstler:
    Los Angeles PO, Esa-Pekka Salonen


    Schostakowitsch hat neben seiner "Lady Mecbeth von Mzensk" noch an einer weiteren Oper gearbeitet. Außer dem Titel "Orango" war aber nichts bekannt - bis 2004 die Schostakowitsch-Kennerin Olga Digonskaja in Glinka-Museum in Moskau einen 13-seitigen Klavierauszug entdeckte.
    Im Auftrag der Witwe des Komponisten wird Gerald McBurney beauftragt die Orchestrierung zu besorgen. Im Dezember 2011 dann die sensationelle Welt-Erstaufführung durch das Los Angeles Philharmonic Orchestra unter dem ausgewiesenen Schostakowitsch-Spezialisten Esa-Pekka Salonen.


    Zitat

    Typischer Schostakowitsch, glänzend gespielt!
    Harte, stampfende Rhythmen, beißende Harmonien, knallige Effekte - und dann plötzlich ein schroffer Szenenwechsel - ins Lyrische.
    Das alles klingt rauschhaft, pompös, ausgelassen, aber nie vulgär.

    (RP, Chr. Vratz)


    Eine Sternstunde, die nie gehörte, packend-dramatisches Musiktheater von Schostakowitsch mit einer seiner zentralen, beliebtesten Symphonien zu einem Ereignis verbindet!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die Vorgabe dieses Threads ist sehr diffus -was ich nicht unbedingt als Nachteil sehe.

    La "Locandiera" von Salieri - (Libretto von Domenico Poggi nach einen Stoff von Goldoni) beispielsweise, bereits 1989 aufgenommen und 1990 erstmals veröffentlicht,
    weist auf meinem Exemplar von 1990 (andere Verpackung als hier abgebildet)
    Stolz den Hinweis auf: "First World Recording"
    Nun - das ist schon eine Weile her - aber es ist eine Ersteinspielung - und zugleich bis heute die einzige am Markt.
    Sie ist sozusagen unser Zeuge für die Qualität von Salieris Opern und man versteht, warum Mozart ihn als Rivalen sah.
    Künstler: Ruffini, Sarti, Credico, Guarnera, Petroni, Emilia Romagna SO, Luisi


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sowas meine ich! Auch wenn die Ersteinspielung 20 Jahre her ist, lagen zwischen dieser und der Komposition mehr als ein Menschenleben. Daher ist das ganz klar eine Ausgrabung (für mich).


    Ich finde das megainteressant. Bitte, liebe Taminos, mehr davon!

  • Bei der oben genannten Schostakowitsch-Einspielung sollte man sich aber klar machen, dass da keine komplette Oper erst-eingespielt wurde, sondern lediglich der entstandene und erhaltene Prolog einer Oper.


    Ähnlich sieht es bei dieser CD aus...Mussorgsky hat diese Oper nie fertiggestellt, die vorhandenen Szenen des Klavierasuzugs wurden von Zoltan Pesko orchestriert, trotzdem eine Art Ersteinspielung.


    Modest Mussorgsky "Salammbo"


    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Dafür kommt jetz von mir wieder eine komplette Gesamtaufnahme. Ich habe lange drüber nachgedacht, ob es denn wirklich eine Ersteinspielung sei. Kein Hinweis, kein Aufkleber. Dann aber fand ich im Booklet der Kassette folgenden Satz:
    "Die erste Gesamtaufnahme seiner bekanntesten Oper "Doktor und Apotheker", dem einzigen Werk, das nach seiner Uraufführung im Jahre 1786 den Namen Dittersdorf ohne Unterbrechung im Bewusstsein der Musikwelt lebendig erhalten hat, gibt uns Gelegenheit das Leben und Schaffen dieses Meisters der Wiener Klassik in kurzen Umrissen vor Augen zu stellen"


    Also doch eine Ersteinspielung - zumindest aber wieder eine Ausgrabung, die momentan sober bedroht scheint, denn jpc hat die Aufnahme nicht mehr im Programm, bei Amazon ist ein einziges Stück auf Lager. Als zweifelhafter Lichtblick kann hier nur die Tatsache erwähnt werden, daß die Kassette bei Bayer Records noch im Gesamtkatalog als aktuell geführt wird...


    Dittersdorfs Spieloper "Doktor und Apotheker" ist ein witziges Werk in deutscher Sprache, welches ein wenig Lortzing vorausahnen lässt. Und gewisse Praktiken der damaligen Schulmedizin, die hier verulkt werden haben manchmal frappierende Ähnlichkeit mit heutigen Zuständen. Die Musik ist leicht uns bezaubernd, oft auch freiwillig komisch, mit teilweisem Coupletcharakter.


    Hörbeispiele gibts weiter unten auf der Amazon-Seite. (einfach Coverbild anklicken)
    Ich empfehle, zumindest in die Nummern 9, 13, 15, 21, 39


    Die Mischung von eingängigen Melodien mit pathetischen komischen Arien sind ein Rezept, dessen sich Jahre später Lortzing bei "Zar und Zimmermann" bedient hat....


    Viel Vergnügen
    wünscht Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Wieder möchte ich eine einschränkende Vorbemerkung anbringen. Wenn ich hier eine Aufnahme als Ausgrabung anpreise oder als "Erstaufnahme", dann berücksichtige ich nicht alle eventuellen Aufnahmen der Schellackzeit - aber ich min mir sicher - zumeist gab es keine. Von Florian Leopold Gassmann 1729-1774) gibt es derzeit ZWEI Aufnahmen bei jpc im Angebot.


    Zum einen die hier erwähnte Gesamtaufnahme der Oper "Die junge Gräfin" ("La Contessina"), zum anderen eine CD mit Opernouvertüren dieses Komponisten. Glücklicherweise ist dort auch die Ouvertüre zu unserer hier vorgestellten Oper enthalten, wodurch ein Interpretationsvergleich möglich wird. Er zeigt auf, wie hervorragend die Gesamtaufnahme ist, wie durchsichtig das Orchester hier im Gegensatz zu Overtüren-Sampler CD spielt.
    Die Oper wurde - so scheint es - schon von jeher zweisprachich konzipiert. Wortwitz und Spielfreude sind in der deutschen Fassung (ich kenne die italienische nicht) hervorragend realisiert - von meiner Seite also keine Einwände dagegen.
    Die Musik: man ist einmal mehr geneigt Vergleiche mit Mozart und Haydn anzustellen. Das ist auch durchaus gerechtfertigt, denn Mozart lernte als elfjärigerr Knabe Sassman kennen - und schätzen. Und auch Haydn war von Sassman begeistert. Salierie war Sassmanns Schüler. So schliesst sich der kries, aber dennoch hat Sassmans musik bei allen Gemeinsamkeiten mit den Genannten ein eigenes Profil - und das ist gut so.
    Natürlich empfehle ich Interessenten die Sampletracks (Cover anklicken um zu jpc zu gelangen) ALLe zu hören, aber für alle jene, deren Zeit knapp bemessen ist, empfehle ich die folgende Tracks zum hineinhören:
    CD 1 : Nr 1 und 3
    CD 2: Nr 10 (Marsch)
    Ein Opera Buffo von Charme und Leichtigkeit . Die Inhaltsangabe dieses Werkes findet man im Tamino-Opernführer.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    PS
    Man beachte auch unseren Schwesternthread
    Ausgrabungen und Ersteinspielungen - Vol 2 - Sinfonie und Konzert

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Rossini "Il viaggio a Reims"


    Im Jahre 1825 komponierte Rossini zur Krönung des französchen Königs Karl X. diese Oper. Da sie für diesen speziellen Anlass geschrieben worden war, wurde sie nicht weiter aufgeführt und Rossini verwendete große Teile der Musik für "Le comte Ory". Erst Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts gelang es, die Partitur zu rekonstruieren, und die Weltersteinspielung ist m.W. diese:



    Weiterhin erschien kürzlich die Weltersteinspielung von Rossinis "Sigismondo"



    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Den größten Fundus für mögliche Opern-Ersteinspielungen vermute ich mal pauschal im Bereich der Barock-Opern. So auch diese:



    Näheres über die zugrunde liegende Produktion aus Zürich bzw. Hamburg findet sich hier.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zitat

    Den größten Fundus für mögliche Opern-Ersteinspielungen vermute ich mal pauschal im Bereich der Barock-Opern.


    Das mag momentan der Fall sein - und es ist auch kein "Streitpunkt"
    Dennoch gibt es eine ganze Reihe weiterer Bereiche wo viel Unentdecktes zutage gefördert werden kann - zumeist Perlen in mittelmässiger Tontechnik, da es sich oft um Mitschnitte von Festivals sammelt.
    Die Problematik ist weniger, daß es zuwenige Ausgrabungen gibt, sie liegt vielmehr darin, daß zuwenige von ihnen Notiz nehmen, und die Produzenten dann Vorzeitig das Handtuch werfen.
    Doch es gibt auch Lichtblicke:
    Die hier abgebildete "Neuveröffentlichung" des Labels ARION:


    Daniel Francois Esprit AUBER:
    GUSTAVE III ou LE BAL MASQUE


    war bei ihrem Erscheinen - 1993 (So steht es auf meinem Cover) eine "PREMIERE MONDIALE".
    Als die Aufnahme - wie auch andere Auber Opern - vor einger Zeit gestrichen war - gab es keine Alternativeinspielung. - Die Oper schien für den Sammler verloren. Zu meiner Überraschung sa ich, daß sie diesen Sommer erneut - in anspechenderer Verpackung - ins Programm genommen wurde.


    Eine "Grand Opera" im typischen effektvollen "Auber-Sound" - entstanden ca ein Vierteljahrhundert vor Verdis gleichnamiger Oper...


    viel Vergnügen
    wünscht Alfred


    PS
    Man beachte auch unseren Schwesternthread
    Ausgrabungen und Ersteinspielungen - Vol 2 - Sinfonie und Konzert

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich verrate sicherlich nichts Neues mit dem Hinweis auf das Label "Opera rara", das sich das "Ausgraben" vergessener Opern des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts zum Ziel gesetzt hat. Alles aufzulisten würde zu weit führen, ich empfehle Interessierten einen Blick in den Katalog. Die Aufnahmen sind zugegebenermaßen recht teuer, allerdings denke ich, dass die Produktionskosten relativ hoch sind und die Zielgruppe relativ klein ist. Die Booklets sind aufwendig und liebevoll gestaltet, allerdings sind die Informationen nur auf Englisch und die Libretti in Originalspache/Englisch gehalten, zumindest in den Einspielungen,, die ich besitze, und die sind schon einige Jahre alt. Damals hatte 2**1 noch ein recht weit gefächertes Angebot im Opernbereich und zu den Schnäppchen von damals gehören unbekannte Werke von Mayr, Donizetti, Mercadante und Pacini.



    Auch das Label Marco Polo bietet häufig solche Ersteinspielungen an, z.B. diese:

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Lieber Harald


    Sei doch bitte nicht immer so schlampig mit deinen Informationen.
    Laut Herrn Steiger wurde die erste CD dieses Werkes ( gemeint ist die Hasse Oper Croesus )1990 unter Rene Clemencic veröffentlicht.
    Und von 1990 bis 2012, ich glaube man muß kein Rechengenie sein um zu erkennen das das noch keine 50 Jahre her ist.
    Von welcher Aufnahme oder welcher Mitschnitt sprachst du denn?

  • Sei doch bitte nicht immer so schlampig mit deinen Informationen.
    ...
    Von welcher Aufnahme oder welcher Mitschnitt sprachst du denn?


    Und statt hier unfreundliche Anschuldigungen zu verbreiten hättest du einfach den von Harald angegebenen Link zu lesen brauchen! Von wegen schlampig...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus
    Und wenn du den link benutzt hättest wärst du beim Cover der aktuellsten CD gelandet und bei der von mir erwähnten aus dem Jahre 1990.
    Harald sprach aber von einer 50 Jahre alten Einspielung, die dort gezeigten können es demnach aber nicht sein, da diese eindeutig aktuelleren Datums sind.
    Und die LP die von Harald auf das Jahr 1978 datiert wurde kommt rechnerisch mit 50 Jahren immer noch nicht hin.
    Also wie gesagt schlampige Imformationen, welche 50 Jahre Einsielung ist jetzt hier gemeint.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Sven,
    bei Dir weiß ich nie, was ich mehr bewundern soll: Deine Ignoranz oder Deine Unkenntnis.
    Als Hamburger solltest Du die Aufnahmen mit Werken der frühen Oper am Gänsemarkt kennen.
    Die Rede in meinem Beitrag war von einer Aufnahme (keine Gesamt-Aufnahme, deshalb nicht bei Steiger erfaßt) der Electrola aus dem Jahr 1961 mit Hermann Prey - also genau vor 51 Jahren! (Ich hoffe, Deine Mathematik-Kenntnisse reichen dafür aus).
    Das abgebildete LP-Cover freilich stammt aus einer Neuauflage.



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich kenne diese 15 Minuten schnipsel, da ich die Aufnahme selber besitzte, wenn auch ohne Veröffentlichungsdatum ( Columbia ).
    Ich ging lediglich in meiner unsäglich Ignoranz und Unkenntnis der Sachlage davon aus, das wir hier von Gesamtaufnahmen oder besentfalls noch Querschnitten nicht aber von Recitelaufnahmen reden.
    Wenn ich also eine Gesamtaufnahme vorstellen und mir jemand schreibt du, da habe ich aber noch eine 40 Jahre ältere im Schrank stehen, gehe ich dann natürlich von einer Gesamtaufnahme aus.
    Es wäre das gleiche, wie wenn ich von einem Wollmantel rede und jemand sagt ,so etwas habe ich auch, wir können ja tauschen und ich dann im Gegenzuge einen Schal ( aus Wolle versteht sich ) angeboten bekäme.

  • Eigenartigerweise hat diese "WORLD PREMIERE RECORDING" noch niemand erwähnt. Dabei wurde die Vivaldi-Oper "MOTEZUMA" erst 2002 entdeckt, es handelt sich also um eine veritable Ausgrabung. Danach folgte ein Streit, wer denn nun die Rechte an diesem Werk habe. Dem Entdecker stehen gewisse Rechte - allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen zu. (die aber schwer zu beweisen sind) Wie dem auch sei: Die Oper ist nun für alle Vivaldi-Fans käuflich zu erwerben.



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Noch eine "Weltersteinspielung":



    Josef Myslivecek (1737–1781)
    Medonte


    Juanita Lascarro, Thomas Michael Allen,
    L'Arte del Mondo,
    Werner Erhardt
    DHM, DDD, 2010, 2 CDs

    Erscheinungstermin: 9.11.2012


    Myslivecek war zu seiner Zeit einer der höchstbezahltesten Opernkomponisten Italiens. Sein Ruhm verbreitete sich in ganz Europa. Seine Werke wurden für den Hof von Portugal kopiert, in Paris, Amsterdam und London wurden seine Werke gedruckt, was im 18. Jahrhundert nicht selbstverständlich war.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Über einen Mangel an Ersteinspielungen kann man sich ja derzeit wirklich nicht beschweren. Und einige Opern - so auch "ZANAIDA" von Johann Christian Bach - galten über Jahrhunderte hindurch für verschollen. Wieso das Autograph dieser Oper ausgerechnet in eine Privatsammlung in New York gelandet ist - das zählt vermutlich zu den großen Mirakeln dieser Welt..... :stumm:



    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !