Fritz Ollendorff – ein markanter deutscher Baßbuffo

  • Ja – markant – das ist es was mir zu Fritz Ollendorff 29. März 1912 - 29. März 1977 sofort einfällt. Wer diese Stimme einmal gehört hat wird sie kaum je wieder vergessen, bzw sie stets wieder erkennen.


    In Darmstadt geboren, studierte Ollendorff am Salzburger Mozarteum und in Mailland.
    Er debütierte 1937 am Stadttheater Basel, wo er bis 1951 blieb. Die nächsten Stationen seines Wirkens waren die deutsche Oper am Rhein sowie 1956-58 die Württembergische Staatsoper, Stuttgart.
    Er war zudem auch Gast an zahlreichen internationalen Opernhäusern, z.B. der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, in Amsterdam. Florenz und beim Glyndebourne Festival.
    Bufforollen waren seine Spezialität, vorzugsweise sang er in Opern von Mozart, Rossini und Lortzing. 1957 sang er in der Uraufführung von Egks „Revisor“ den Stadthauptmann.


    Soweit der (spärliche) Lexikonteil.


    Wenn ich jedoch nach erhältlichen Aufnahmen suche, dann wird es eng.
    Geradezu höhnisch – ironisch wirkt hier die Aussage auf Wikipedia:


    Fritz Ollendorff war bis weit in die 1960er Jahre hinein ein international gefragter Sänger und ist mit seiner breiten, nuancenreichen Stimme und seinem komischen Talent gut auf Tonträger dokumentiert


    Soweit ich herausfinden konnte, ist derzeit lediglich EINE Aufnahme mit ihm im Katalog,

    nämlich jener „Il Barbiere die Siviglia“ mit Maria Callas, wo er den Bartolo in Italienischer Sprache singt. Eine Aufnahme mit der selben Rolle in Deutsch ist bereits gestrichen, ebenso wie jener Wildschütz, wo er den Bacculus singt, nein – nicht nur singt – sondern – verkörpert.


    Die Deutsche Grammophon hat ihre Künstler nicht so erbarmungslos fallengelassen, wie das Label für welches Ollendorff unglücklicherweise sang…….


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zur Ergänzung:
    Fritz Ollendorfs Paraderolle war die Titelfigur in Lortzings heiterer Spieloper "!Der Wildschütz" - mit der war er eigentlich immer im EMI-Katalog vertreten:



    Warum sein Name nicht auf dem Cover erwähnt wird, weiß wohl nur der Himmel.


    Albert Lortzing
    Der Wildschütz oder Die Stimme der Natur

    Aufnahme 1963
    Dirigent: Robert Heger
    Bayerisches Staatsorchester München
    Chor der Bayerischen Staatsoper München
    Dialog-Regie: Gerhard Weitzel


    Baculus: Fritz Ollendorff
    Baron Kronthal: Fritz Wunderlich
    Baronin Freimann: Anneliese Rothenberger
    Gast: Karl-Heinz Schmidtpeter
    Graf von Eberbach: Hermann Prey
    Gräfin von Ebersbach: Gisela Litz
    Gretchen: Lotte Schädle
    Nanette: Gertrud Vordemfelde
    Pankratius: Walter Ehrengut


    So sah zu LP-Zeiten das Original-Plattencover aus:



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Alfred bedauert in seinem Eröffnungsbeitrag, dass der deutschsprachige "Barbier von Sevilla" bei der EMI gestrichen ist. Da nach der Wende die Rechte an dieser deutsch/deutschen Gemeinschaftsproduktion anders verteilt wurden, ist diese Opernproduktion jetzt bei Berlin-Classics im Katalog:



    Gioacchino Rossini (1792–1868 )
    Der Barbier von Sevilla (in dt.Spr.)

    Aufnahme 1965
    Dirigent: Otmar Suitner
    Staatskapelle Berlin
    Solistenvereinigung des Berliner Rundfunks
    Cembalo: Walter Olbertz


    Berta: Annelies Burmeister
    Conte d'Almaviva: Peter Schreier
    Don Basilio: Franz Crass
    Dr. Bartolo: Fritz Ollendorff
    Figaro: Hermann Prey
    Fiorello: Harald Neukirch
    Rosina: Ruth-Margret Pütz
    Un ufficiale: Rolf Kühne


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • das singt der Oberst Ollendorf in Millöckers Operette "Der Bettelstundent".
    Sänger Fritz Ollendorf hat sich immer köstlich über diese Namensgleichheit amüsiert und das Lied immer wieder mit Begeisterung geschmettert: "Mir ist manches schon passiert, aber so etwas noch nicht....!"


    Auf Platte durfte er das natürlich auch singen:



    Der Bettelstudent
    von Carl Millöcker

    Aufnahme 1966
    Dirigent: Robert Stolz
    Berliner Symphoniker
    Chor der Deutschen Oper Berlin


    Jan Janicki: Peter Minich
    Komtesse Bronislawa: Lotte Schädle
    Komtesse Laura: Hilde Güden
    Oberst Ollendorf: Fritz Ollendorff
    Palmatica: Hilde Konetzni
    Simon: Rudolf Schock


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die ursprünglich ebenfalls bei EMI erschienene deutschsprachige Fassung von Mozarts "Nozze di Figaro" ist derzeit ebenfalls bei Berlin-Klassiks im Katalog, als Querschnitt und als Gesamtaufnahme:



    Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
    Die Hochzeit des Figaro (in dt.Spr.)

    Aufnahme 1964
    Dirigent: Otmar Suitner
    Staatskapelle Dresden
    Chor der Dresdener Staatsoper
    Chorleitung: Gerhard Wüstner
    Cembalo: Walter Olbertz


    Antonio: Siegfried Vogel
    Barbarina: Rosemarie Rönisch
    Cherubino: Edith Mathis
    Bartolo: Fritz Ollendorff
    Don Basilio: Peter Schreier
    Don Curzio: Jürgen Förster
    Figaro: Walter Berry
    Il Conte d'Almaviva: Hermann Prey
    La Contessa d'Almaviva: Hilde Güden
    Marcellina: Annelies Burmeister
    Susanna: Anneliese Rothenberger


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Heute morgen habe ich an die Uraufführung der Operette "Das Schwarzwaldmädel" im Jahre 1917 erinnert.
    In dieser Operette gibt es den Domkapellmeister und Organisten Blasius Römer, eine Rolle, die Fritz Ollendorf fast auf den Leib geschieben war. Nachzuhören ist das hier:



    Jessel, Leon
    Schwarzwaldmädel

    Operette in drei Teilen, Text von August Neidhart
    Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke
    Berliner Symphoniker, Chor


    Bärbele: Lotte Schädle
    Blasius Römer: Fritz Ollendorff
    Hannele: Annelies Herrfurth
    Hans: Rudolf Schock
    Jürgen: Willy Reichert
    Malwine von Hainau: Margit Schramm
    Richard: Karl-Ernst Mercker


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,.mir fallen noch fünf Einspielungen mit Fritz Ollendorff ein. In der Karajan-Ariadne von 1951 singt er den Truffaldino, bei Eurodisc ist er in einer Operetteneinspielung von "Polenblut" als Zaremba zu hören. In der - leider verschwundenen - Lehan-Aufnahme des "Waffenschmiedes" ist er der Ritter Adelhof. Bei Walhall Classics singt er in den "Königskindern" den Holzhacker. Ebenfalls bei Eurodisc ist er der Oberförster Kuno im "Freischütz".


    Schöne Grüße
    wega

  • Heute zu seinem Geburtstag am 24. März 1912 habe ich noch einmal den Barbier mitgebracht:



    Heute ist die 103. Wiederkehr seines Geburtstages.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo,
    gerade fällt mir zu Fritz Ollendorff noch eine Aufnahme der "Forza del Destino) in deutscher Sprache ein, erschienen bei cantus. Er singt da den Melitone.
    Schöne Grüße
    wega

  • Liebe Taminos!


    Nun möchte ich auch etwas zu Fritz Ollendorff beisteuern. Ich habe ihn sehr oft auf der Bühne der Deutschen Oper am Rhein meistens in heiteren und komischen Rollen erlebt, die wohl seinem Naturell entsprachen, aber leider nicht als Sparafucile oder Klingsor, von denen mir ältere Opernbesucher erzählten. Privat habe ich ihn auch manchmal gesehen, weil er in meiner Nähe wohnte, aber ich habe nie mit ihm geredet und nur gegrüßt, weil ich mir damals vorgenommen hatte, 'Prominente' nicht auf der Straße anzusprechen. Dabei machte der Sänger, der übrigens Schweizer Staatsbürger war, immer einen freundlichen und jovialen Eindruck...


    Tatsächlich gibt es nicht sehr viele akustische Zeugnisse seiner Stimme. Zusätzlich zu den in den früheren Beiträgen genannten Aufnahmen gibt bzw. gab es mit Fritz Ollendorff noch folgendeTonaufnahmen:


    Ludwig van Beethoven "Symphonie Nr.9": Agnes Giebel / Grace Hoffman / Helmut Krebs / Fritz Ollendorff / Der Chor des Cäcilien-Vereins, Frankfurt / Der Chor des Hessischen Rundfunks - Chorltg.: Edmund von Michnay / Das Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks - Dirigent: Walter Goehr / Eine Aufnahme der 'Musical Masterpiece Societey' (USA) - in Deutschland 1957 erschienen unter dem Label 'Concert Hall' M-2245 (30cm).


    Ferruccio Busoni "Arlecchino": Arlecchino - Kurt Gester / Colombina - Elaine Malbin / Sèr Mattèo del Sarto - Ian Wallace / Abbate Cospicuo - Geraint Evans / Dottore Bombasto - Fritz Ollendorff / Leandro - Murray Dickie / Das Glyndebourne Festival Orchestra - Dirigent: John Pritchard / Live-Mitschnitt (in deutscher Sprache) vom 12. 6. 1954 aus dem Opernhaus Glyndebourne - erschienen 2012 auf einer CD der Firma 'Archipel' mit dem Label 'Andromeda' / Studio-Aufnahme (in gleicher Besetzung) vom Juli und September 1954 (Studio No. 1, Abbey Road, London) - auf zwei CDs erschienen 1994 bei der EMI, gekoppelt mit "Der Barbier von Bagdad".


    Engelbert Humperdinck "Königskinder": Der Königssohn - Peter Anders / Die Gänsemagd - Käthe Möller-Siepermann / Der Spielmann - Dietrich Fischer-Dieskau / Die Hexe - Ilsa Ihme-Sabisch / Der Holzhacker - Fritz Ollendorff / Der Besenbinder - Walter Jenckel / Sein Töchterlein - Karl-Heinz Welbers / Der Ratsälteste - Heinrich Nillius / Der Wirt - Heiner Horn / Die Wirtstochter - Hanna Ludwig / Der Schneider - Walter Kassek / Die Stallmagd - Marianne Schröder / Zwei Torwächter - Matti Lehtinen und Fritz Hallen / Eine Frau - Maria Plümacher / Ein Kinderchor / Der Kölner Rundfunk-Chor - Ltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester - Dirigent: Richard Kraus / Diese legendäre Rundfunk-Produktion vom November 1952 ist von diversen Schallplatten- und CD-Firmen veröffentlicht worden. (Meine CD-Ausgabe stammt von 'Documents'.)


    Giselher Klebe "Das Märchen von der schönen Lilie": Die schöne Lilie - Rachel Yakar / Der Fährmann - Peter-Christoph Runge / Die Schlange - Judith Beckmann / Der Mann mit der Lampe - Leif Roar / Seine Frau - Rachel Mathis / Der Riese - Helmut Fehn / Der Jüngling - Werner Götz / Erstes Irrlicht - Brigitte Dürrler / Zweites Irrlicht - Rose Marie Freni / Vier Könige - Kurt Gester, Eike Wilm Schulte, Peter Wimberger und Fritz Ollendorff / Drei Mädchen - Renate Dreis, Rosemarie Hey und Christiane Zinkler / Der Südfunk-Chor - Chorltg.: Hermann Josef Dahmen und Rudolf Staude / Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart - Dirigent: Hans Zender / Ein Mitschnitt des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart von der Uraufführung am 15. 5. 1969 durch die Deutsche Oper am Rhein (Düsseldorf-Duisburg) im Schlosstheater Schwetzingen (Inszenierung: Oscar Fritz Schuh).


    Zoltán Kodály "Háry János": Háry János - Benno Kusche (Josef Meinrad) / Ilka - Anny Schlemm (Lotte Ledl) / Kaiserin Marie-Louise von Frankreich - Elisabeth Schwarzenberg (Gusti Wolf) / Kaiser Franz I. von Österreich - Hermann Thimig / Kaiserin Maria Ludovika von Österreich - Gertrude Schretter (Elisabeth Markus) / Kaiser Napoleon !. von Frankreich - Harry Fuß / Marczi-Bácsi - Fritz Ollendorff (Viktor Braun) / Ritter von Ebelasztin - Guido Wieland / Ein kleiner Prinz - Heinz Czeike / Ein russischer Wachtposten - Anton Gaugel / Ein altes Paar auf Reisen - Eva Sándor und Benno Smytt / Ein Kinderchor - Ltg.: Hugo Wolfram Schmidt / Der Kölner Rundfunk-Chor - Ltg.: Otto Maier / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester - Dirigent: László Somogyi / Eine Live-Aufnahme des WDR vom 9. 11. 1957 in einer Funkfassung von Karheinz Gutheim und in der Regie von Eduard Hermann. (In Klammern sind die Dialogsprecher genannt. Alle anderen Partien sind in dieser Version Sprechrollen.)


    Albert Lortzing "Der Waffenschmied": Hans Stadinger - Kurt Böhme / Marie - Lotte Schädle / Irmentraut - Gisela Litz / Georg - Gerhard Unger / Graf von Liebenau - Hermann Prey / Ritter Adelhof - Fritz Ollendorff / Brenner - Franz Klarwein / Ein Schmiedegeselle - Otto Dechantsreiter / Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper München / Chorltg.: Wolfgang Baumgart / Dirigent: Fritz Lehan / Diese Aufnahme (3. bis 7. 2. 1964) wurde von EMI 2013 und im vergangenen Jahr von 'Warner' auf CD veröffentlicht; ich habe die Schallplatten-Ausgabe von 'Columbia' und die EMI-CDs.


    Wolfgang Amadé Mozart "Don Giovanni": Don Giovanni - Scipio Colombo / Leporello - Fritz Ollendorff / Der Komtur - Hans Hofmann / Donna Anna - Elizabeth Kingdon / Don Ottavio - Jean Giraudeau / Donna Elvira - Uta Graf / Masetto - Paolo Gorin / Zerlina - Mattiwilda Dobbs / Der Chor der Badischen Staatsoper – Ltg.: Erich Sauerstein / Die Badische Staatskapelle Karlsruhe - Dirigent: Alexander Krannhals / Eine Aufnahme der 'Musical Masterpiece Society' (in italienischer Sprache), erschienen 1958 unter dem Label 'Concert Hall'. Ich habe die Gesamtaufnahme auf drei Platten (in mono) und einen Querschnitt daraus auf einer LP (in stereo).


    Oskar Nedbal "Polenblut" (Querschnitt): Pan Jan Zaremba - Fritz Ollendorff / Helena - Margit Schramm / Graf Boleslaw Baranski - Rudolf Schock / Bronio von Popiel - Ferry Gruber / Wanda Kwasinskaja - Ursula Schirrmacher / Freunde des Grafen: von Mirski - Paul-Otto Kuster, von Gorski - Dietrich Schwarz, von Wolenski - Istvan Gaal, von Szenowicz - Heinz Stoll / Der Günther-Arndt-Chor / Die Berliner Symphoniker - Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke / In meiner Sammlung befindet sich die 'Eurodisc'-Schallplatte (30 cm) - die Aufnahme wurde im Oktober/November 1966 gemacht.


    Giacomo Puccini "La Bohème": Rudolf - Sándor Kónya / Schaunard - Horst Günter / Marcel - Dietrich Fischer-Dieskau / Collin - Klaus Bertram / Benoit - Fritz Ollendorff / Mimi - Pilar Lorengar / Musette - Rita Streich / Alcindor - Fritz Hoppe / Parpignol - Franz Strauch / Sergeant .- Willi Budde / Zollwächter - Werner Roese / Der Kinderchor der Komischen Oper Berlin – Ltg.: Katharina Lange-Froberg / Der Chor der Staatsoper Berlin - Ltg.: Martin Görgen / Die Staatskapelle Berlin - Dirigent: Alberto Erede / Eine Co-Produktion der DGG mit dem VEB Deutsche Schallplatten vom Juni 1961 - eine Aufnahme, die wohl jeder hat und die auch auf CDs erhältlich ist.


    Richard Strauss "Feuersnot": Schweiker von Gundelfingen - Albert Weikenmeier / Orlof Sentlinger - Max Proebstl / Diemut - Ingrid Bjoner / Kunrad - Marcel Cordes / Jörg Pöschel - Samuel van Dusen / Kofel - Heiner Horn / Hämmerlein - Günter Reich / Kunz Gilgenstock - Fritz Ollendorff / Ortlieb Tulbeck - Jürgen Förster / Ursula - Helga Jenckel / Ruger Aspeck - Walter Jenckel / Walpurg - Lily Sauter / Elsbeth - Eva Kasper / Wigelis - Hildegunt Walther / Margret - Käthe Möller-Siepermann / Der Kölner Kinderchor - Ltg.: Hans-Günter Lenders / Der Kölner Rundfunk-Chor - Ltg.: Herbert Schernus / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester - Dirigent: Joseph Keilberth / Diese Aufnahme vom April 1964 ist bei der niederländischen Firma 'Gala' auf CD erschienen.


    Richard Strauss "Ariadne auf Naxos": (Personen des Vorspiels:) Haushofmeister - Eduard Marks / Musiklehrer - Alfred Poell / Komponist - Sena Jurinac / Zerbinetta - Rita Streich / Primadonna - Hilde Zadek / Tenor - Hans Hopf / Offizier - Ferdinand Schnelle / Tanzmeister - Peter Offermanns / Perückenmacher - Werner Engelhardt / Lakai - Heiner Horn / (Personen der Oper:) Ariadne - Hilde Zadek / Bacchus _ Hans Hopf / Najade - Gerda Sommerschuh / Dryade - Maria von Ilosvay / Echo - Käthe Möller-Siepermann / Zerbinetta - Rita Streich / Harlekin - Horst Günter / Scaramuccio - Alfred Pfeifle / Truffaldin - Fritz Ollendorff / Brighella - Walter Jenckel / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester - Dirigent: Joseph Keilberth / Eine Aufnahme des WDR vom Mai 1954, erschienen unter diversen CD-Labels. (Ich habe die 'Walhall'-Ausgabe.) Die berühmte Schallplattenaufnahme unter Herbert von Karajan, bei der Fritz Ollendorff ebenfalls den Truffaldin sang, entstand vom 30. 6. bis 7. 7. 1954 in London.


    Carl Maria von Weber "Der Freischütz": Ottokar - Claudio Nicolai / Kuno - Fritz Ollendorff / Agathe - Claire Watson / Ännchen - Lotte Schädle / Max - Rudolf Schock / Kaspar - Gottlob Frick / Eremit - Kurt Böhme / Kilian - Klaus Lang / Samiel - Kurt Meisel / Zwei Jägerburschen - Tobias Pagel und Rolf Marnitz / Der Chor und das Orchester der Deutschen Oper Berlin / Chorltg.: Walter Hagen-Groll / Dirigent: Lovro von Matacic / Eine Aufnahme vom Februar 1967 - ich habe die 'Eurodisc'-Schallplattenkassette.


    Da Fritz Ollendorff auch ein großartiger, persönlichkeitsstarker Darsteller war - auf dem Theater nennt man so etwas 'eine Type' - hat er in vielen TV-Opern mitgewirkt, beispielsweise in "Die Entführung aus dem Serail", "Zar und Zimmermann", "Undine", "Don Pasquale", "Die Macht des Schicksals", "Die Insel Tulipatan", "Die vier Grobiane", "Dreizehn bei Tisch" und "Der Revisor". Darüber später mehr...


    Viele Grüße!


    Carlo

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  • Hallo,
    die meisten Aufnahmen habe ich auch. Es fällt mir noch der Ramboidal in der Keilberth-Aufnahme von Offenbachs "Insel Tulipatan" ein.
    Kann man die Kodaly-Aufnahme noch irgendwo bekommen oder ist sie wie so viele alte Aufnahmen gelöscht worden?
    Schöne Grüße
    wega

  • Wenn von dem Vollblutkomödianten Fritz Ollendorff die Rede ist, darf natürlich diese Aufnahme nicht fehlen:



    Bei diesem Ensemble lacht mir jedes Mal das Herz im Leib, wenn ich die Aufnahme höre. :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Wenn von dem Vollblutkomödianten Fritz Ollendorff die Rede ist, darf natürlich diese Aufnahme nicht fehlen:



    Bei diesem Ensemble lacht mir jedes Mal das Herz im Leib, wenn ich die Aufnahme höre. :jubel:



    Ich höre diese Aufnahme gerade mal wieder im Auto: ein grandioses Ensemble, da lacht mein Herz gleich mit.
    Ich finde es auch schön, dass man die Klamotte mit dem sächsisch redenden Haushofmeister nicht gestrichen hat. Musikalisch ist die Billardszene wie immer ein Genuss.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Liebe Taminos!


    Hier sind nun die versprochenen TV-Auftritte von und mit Fritz Ollendorff! Vermutlich bin ich für manche von Euch wieder viel zu ausführlich, aber ich meine: Wenn schon, dann richtig! (Damit es wie in der "Arabella" heißt: " Keine Zweifel werden sein und keine Fragen.")


    Gaetano Donizetti "Don Pasquale": Don Pasquale - Fritz Ollendorff / Doktor Malatesta - Carl Dönch / Ernesto - John van Kesteren / Norina - Dorit Hanak / Ein Notar - Franz Böheim / Der Wiener Akademie-Kammerchor - Ltg.: Günther Theuring / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester - Dirigent: Alberto Erede / Szenenbild und Kostüme: Paul Haferung / Regie: Karl O. Koch / Eine Gemeinschaftsproduktion des ORF und des WDR - Die Oper wurde live im Studio des ORF in Wien aufgenommen und von der ARD am 13. 1. 1961 gesendet mit einer Wiederholung im 2. Programm der ARD am 9. 8. 1961.


    Werner Egk "Der Revisor": Chlestakow - Gerhard Stolze / Ossip, sein Diener - Heinz Cramer / Der Stadthauptmann - Fritz Ollendorff / Anna, seine Frau - Hetty Plümacher / Marja, seine Tochter - Friederike Sailer / Mischka, sein Diener - Hubert Buchta / Der Postmeister - Alfred Pfeifle / Der Kurator - Frithjof Sentpaul / Der Richter - Fritz Linke / Bobtschinskij - Fritz Wunderlich / Dobtschinskij - Gustav Grefe / Eine junge Witwe - Ellinor Junker-Giesen / Die Frau des Schlossers - Paula Kapper / Ein Kellner - Robert H. Pflanzl / Das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart - Dirigent: Werner Egk / Bühnenbild und Kostüme: Leni Bauer-Ecsy / Regie: Günther Rennert / TV-Regie: Werner Völger / Es handelte sich um eine Aufführung der Württembergischen Staatsoper Stuttgart im Schlosstheater Schwetzingen, wo die Oper am 9. 5. 1957 uraufgeführt wurde. (Ein separater Rundfunk-Mitschnitt ist im Archiv des Süddeutschen Rundfunks vorhanden.)


    Jacques Ibert "Gonzague": Xavier Gonzague - Harry Friedauer / M. Mouchel - Fritz Ollendorff / Mme. Mouchel - Ingeborg Lasser / Henriette, deren Tochter - Lily Sauter / M. Tuquet - Kurt Strehlen / Mme. Tuquet - Ulla Binder / Geneviève und Julie, ihre Töchter - Brigitte Dürrler und Marita Scheeben / Der Vicomte - Ernst Stankovski / M. Le Brizard - Kurt Wehofschitz / Mme. Le Brizard - Stina-Britta Melander / Der Präsident - Hans Pink / Mme. Le Bon - Friedl Münzer / Maître Pommé - André Tessonneau / M. Siméon - Walter Gottschow / Marie, Zofe - Hendrickje Brock / Ein Lohndiener -Walter Hoor / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester - Dirigent: Ernst Märzendorfer / Szenenbild: Ottowerner Meyer / Kostüme: Brigitte Scholz / Regie: Wolfgang Liebeneiner / Aufgenommen im April 1964 im WDR-Studio Düsseldorf und gesendet am 15. 6. 1965 im 1. Programm der ARD - nachdem der Sendetermin zweimal wegen aktueller Sendungen verschoben werden musste. / Diese einaktige 'Opéra-bouffe' (uraufgeführt 1931 in Monte-Carlo) wurde von Horst Goerges und Wilhelm Reinking für die deutsche Bühne bearbeitet. Der deutsche Titel "Dreizehn bei Tisch" verrät schon die Handlung dieser einstündigen Oper: Der neureiche und abergläubische Monsieur Mouchel hat in sein Haus geladen. Als er feststellt, dass man mit dreizehn Personen am Tisch sitzen wird, holt man schnell einen jungen Mann (Gonzague) von der Straße, der nicht nur den anwesenden Damen den Kopf verdreht, sondern auch seine gesellschaftliche Position verbessern kann.


    Albert Lortzing "Zar und Zimmermann": Zar Peter I. - Horst Günter / Peter Iwanoff - Willy Hofmann / van Bett - Fritz Ollendorff / Marie - Renate Holm / Marquis von Chateauneuf - William Blankenship / Admiral Lefort - Herbert A. E. Böhme / Lord Syndham - Bobby Todd / Witwe Browe - Lotte Stein / Jan - Wilfried Schumann / Hendrikje - Hanni Hümpel (Tänzerin der Hamburgischen Staatsoper und als Hanni Vanhaiden TV-Ansagerin des NDR) / Ein Offizier - Jochen Rathmann / Ein Händler - Karl Kramer / Ein Bote - Horst Harms / Ein Kurier - Wilhelm Fricke / Der Chor des Norddeutschen Rundfunks - Ltg.: Max Thurn / Das Hamburger Rundfunkorchester - Dirigent: Franz Allers / Szenenbild: Karl Hermann Joksch / Regie: Herbert Junkers / Eine Eurovisions-Sendung der ARD vom Dezember 1959.


    Albert Lortzing "Undine": Bertalda - Ruth-Margret Pütz / Huldbrand von Ringstetten - Horst Hoffmann / Kühleborn - Hermann Prey / Undine - Lucia Popp / Veit - Harald Axtner / Hans - Fritz Ollendorff / Tobias - Albrecht Peter / Marthe - Hetty Plümacher / Pater Heilmann - Joe Ames / Der Hofnarr - Helmut Werner / Der Chor und das Orchester der Württembergischen Staatsoper Stuttgart / Chorltg.: Heinz Mende / Dirigent: Hans Zanotelli / Szenenbild: Hein Heckroth / Kostüme: Helga Pinnow-Stadelmann / Regie: Herbert Junkers / Der Playback-Ton wurde 1968 in Stuttgart aufgenommen; die Dreharbeiten folgten 1969 im Fernsehstudio Mainz des ZDF. Das Werk wurde ohne Dialoge eingespielt - ein Erzähler (Hermann Prey) erklärt die Handlung. Das ZDF strahlte diese einzige Farbfernseh-Produktion mit Fritz Ollendorff am 23. 11. 1969 aus, wiederholte sie am 7. 6. 1981 und dann noch einmal vor einigen Jahren im 'Theaterkanal' des ZDF. (Von dieser - etwas eigenwilligen - Opern-Inszenierung habe ich einen Video-Mitschnitt.)


    Wolfgang Amadé Mozart "Die Entführung aus dem Serail": Bassa Selim - Carl Ebert / Konstanze - Sári Barabás / Blondchen - Emmy Loose / Belmonte- Helmut Krebs / Pedrillo - Murray Dickie / Osmin - Fritz Ollendorff / Klaas - James Atkins / The Glyndebourne Festival Chorus - Ltg.: Leo Quayle / The Royal Philharmonic Orchestra - Dirigent: Alfred Wallenstein / Ausstattung: Rolf Gérard / Inszenierung: Carl Ebert / Die BBC übertrug am 30. 7. 1953 diese Oper von den Festspielen in Glyndebourne (Sussex). (Der Herausgeber des britischen Magazins 'Opera', Harold Rosenthal, beurteilte die Aufführung insgesamt sehr negativ und gab vor allem dem amerikanischen Dirigenten, einem Nachfahren des legendären Albrecht von Wallenstein, die Schuld daran. Über den Sänger schrieb er: "The Osmin of Fritz Ollendorff was evidently a great success with the audience but there was not one atom of spite or vindictiveness in him.")


    Jacques Offenbach "Die Insel Tulipatan": Cacatois XXII - Sanders Schier / Alexis, sein Sohn - Eva Kasper / Romboidal - Fritz Ollendorff / Theodorine, seine Gattin - Anni Körner / Hermosa, deren Töchterchen - Alfons Holte / Der Chor der Deutschen Oper am Rhein - Ltg.: Rudolf Staude / Die Düsseldorfer Symphoniker - Dirigent: Carlos Kleiber / Ausstattung: Ottowerner Meyer / Inszenierung: Günter Roth / Das ZDF zeichnete am 1. 12. 1962 unter dem Titel "3 x Offenbach" die Einakter "Die kleine Zauberflöte", "Die Verlobung bei der Laterne" und "Die Insel Tulipatan" live im Düsseldorfer Haus der Deutschen Oper am Rhein auf; die TV-Sendung war am 14. 7. 1963. Der Bassist wirkte nur in der letztgenannten Operette mit. Ich habe noch Farbfotos aus der TV-Zeitung: Ollendorff war sehr schräg kostümiert (schwarze Lockenperücke, Kreolen-Ohrringe, ein weißer Boiler, eine weiße Halsschleife und weiße Manschetten, dazu eine ärmellose Weste im Tiger-Muster)! Von dieser Fernseh-Aufzeichnung hat sich nur der Ton erhalten und wurde 2013 von der Firma 'Profil/Hänssler' - wohl des Dirigenten wegen - auf 2 CDs veröffentlicht. (Renato Mordo hatte 1947 für die Wiener Staatsoper drei Offenbach-Einakter - "Le mariage aux lanternes" von 1857, "Le fifre enchanté ou Le soldat magicien" von 1864 - bisher bekannt als "Der Regimentszauberer" - und "L' île de Tulipatan" von 1868 - neu übersetzt, bearbeitet und auch inszeniert, u. a. mit Sena Jurinac, Rosl Schwaiger, Hilde Konetzni, Esther Rethy, Rosette Anday, Marta Rohs, Peter Klein, Alfred Poell, Erich Kunz und Fritz Krenn unter dem Dirigat von Anton Paulik. Mordo betitelte den "Regimentszauberer" nun "Die kleine Zauberflöte" wegen einiger Mozart-Töne in der Partitur - dieser Effekt kam aber in der Düsseldorfer Aufführung wegen starker Kürzungen nicht zum Tragen!)


    Hans Poser "Die Bassgeige": Fürst Fjodor Iljitsch Bibulow - Fritz Ollendorff / Aglaja Fjodorowna, seine Tochter - Ruth Gassmann (Sängerin: Catherine Gayer) / Fürst Alexej Iwanowitsch Terentjew, ihr Verlobter - Wolfgang Anheisser / Smytschkow, der Mann mit dem Kontrabass - Benno Kusche / Schutschkow, der Mann mit der Flöte - Fritz Lafontaine / Rasmachaikin, der Mann mit der Klarinette - Kurt Zips / Vier arme Vettern - Albert Gassner, Günter Häusler, Karl Kreile und Peter Schranner / Das Symphonie-Orchester Graunke (München) - Dirigent: Wolfgang Ebert / Szenenbild und Kostüme: Bele Bachem / Regie: Wolfgang Liebeneiner / Eine Produktion des ZDF, die am 19. 4. 1964 ausgestrahlt wurde und die Uraufführung dieser kleinen Oper (Spieldauer: 65 Minuten) bedeutete. (Allerdings wurde die Handlung, die auf der bekannten Novelle von Anton Cechov basiert, stark verändert. Hier ist es der Kontrabassist Smytschkow, der die Tochter des Fürsten Bibulow baden sieht - was die Gelegenheit gab, die durch Oswalt Kolles "Helga"-Filme bekannte Ruth Gassmann unbekleidet zu zeigen.)


    Heinrich Sutermeister "Seraphine oder Die stumme Apothekerin": Der Apotheker - Fritz Ollendorff / Seraphine, seine Frau - Marie-Jeanne Marchal / Die Heiratsvermittlerin - Waltraut Demmer / Dr. Holibrius, ein Wunderarzt - Gottfried Fehr / Der Hustende - Hans Jonelli / Der Mann mit dem Podagra - Manfred Röhrl / Eine Mutter - Annie Weber / Der Schreihals, ihr Kind - NN / Zwei Mohren - Richard Merz und Emanuel Schilling / Das Orchestre de la Suisse Romande - Dirigent: Niklaus Aeschbacher / Szenenbild: Guy Dessauges / Regie: Roger Burckhardt / Eine Auftragskomposition der SRG (Schweizerische Rundspruch-Gesellschaft) - die Sendung vom 10. 6. 1959 bedeutete die UA der kleinen Oper. (Die szenische Uraufführung war am 25. 2. 1960 im Münchner Cuvilliés-Theater mit Eva Maria Rogner in der Titelpartie; der Dirigent war Heinrich Bender und der Regisseur Heinz Arnold. Gekoppelt wurde diese Aufführung mit einer Neuinszenierung der Oper "Simplicius Simplicissimus" von Karl Amadeus Hartmann.) Die Oper nach einer Fabel von Francois Rabelais spielt im 17. Jahrhundert in einer kleinen französischen Stadt. Ein (namenloser) Apotheker ist mit einer stummen Frau verheiratet und lässt sie von einem Wunderheiler kurieren. Doch nun redet sie ununterbrochen, so dass der Apotheker den Doktor bittet, ihn taub zu machen.


    Giuseppe Verdi "Die Macht des Schicksals": Der Marchese von Calatrava - Gerhard Gröschel / Leonore - Gerda Scheyrer / Don Carlos de Vargas - Marcel Cordes / Alvaro - Jess Thomas / Pater Guardian - Josef Greindl / Fra Melitone - Fritz Ollendorff / Preziosilla - Sonja Draksler / Mastro Trabuco - Herold Kraus / Curra - Hildegunt Walther / Ein Alkalde - Karl Frings / Ein Chirurg - Herbert Bartel / Der Kölner Rundfunk-Chor - Ltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester - Dirigent: Mario Rossi / Szenenbild und Kostüme: Hein Heckroth / Regie: Karl O. Koch / Die Ton- und Bildaufzeichnung erfolgte in der Zeit vom 24.4. bis zum 17. 5. 1960 - der Sendetermin war der 5. 6. 1960 (1. Programm der ARD). Die Tonspur dieser Playback-Aufnahme wurde später auch im Rundfunk gesendet - davon gibt es eine CD-Ausgabe bei 'Cantus Classics', allerdings mit falschem Aufnahmedatum. (Dank vieler Fotos kann ich die TV-Sendung noch heute nachvollziehen.)


    Ermanno Wolf-Ferrari "Die vier Grobiane": Lunardo, Antiquitätenhändler - Herbert Simon / Margarita, seine zweite Frau - Elisabeth Schärtel / Lucieta, Lunardos Tochter - Edith Mathis / Maurizio, Kaufmann - Georg Rehkemper / Filipeto, sein Sohn - Friedrich Lenz / Marina, Filipetos Tante - Liselotte Fölser / Simon, deren Mann - Fritz Ollendorff / Cancian, reicher Bürger - Georg Stern / Felice, seine Frau - Ruth-Margret Pütz / Conte Riccardo, ein fremder Edelmann - Paul Kuen / Eine junge Magd Marinas - Friedel Blasius / Das Hamburger Rundfunkorchester - Dirigent: Walter Martin / Die TV-Ausstrahlung dieser köstlichen heiteren Oper war am 7. 12. 1961 in der ARD mit einer separaten, späteren Rundfunksendung. (Auch hier habe ich Farbfotos - die TV-Sendung selbst war natürlich in schwarz-weiß.) Nebenbei gesagt: Mir ist es schleierhaft, warum Wolf-Ferraris herrliche, melodienträchtige Opern-Komödien von den Bühnen verschwunden sind!


    "Bis demnächst in diesem Theater!"


    Carlo



    P. S.


    Hallo, Wega!


    Ob das Band des Singspiels "Háry János" von Kodály (Life-Aufnahme vom 9. 11. 1957 mit Anny Schlemm, Benno Kusche und Fritz Ollendorff) sich noch im Tonarchiv des WDR befindet, müsstest Du dort erfragen. Ggf. brennen sie Dir gegen Bares eine CD. Es hat übrigens 1963 auch noch einen Fernsehfilm ("Die Abenteuer des Háry János") - eine Coproduktion des WDR Köln mit dem ORF Wien - gegeben, basierend auf der Funkfassung (von Karheinz Gutheim) aus dem Jahre 1957. Es spielten 1963: Josef Meinrad (Háry János), Anna Tardi (Ilka, seine Frau), Christiane Hörbiger (Kaiserin Marie-Louise von Frankreich, Gemahlin Napoleons I.), Hermann Thimig (Kaiser Franz I.von Österreich, ihr Vater), Susi Nicoletti (Kaiserin Maria Ludovika, seine Gemahlin), Boy Gobert (Napoleon I., Kaiser von Frankreich) und Otto Schenk (Marcsi-Bacsi, ein Kutscher); der Regisseur war Imo Moskowicz. Der Kölner Rundfunk-Chor (Ltg.: Herbert Schernus) und das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester (Dirigent: Ernst Märzendorfer) interpretierten Chor- und Instrumental-Musik aus Zoltán Kodálys Oper.


    Viele Grüße!

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  • Als neues Mitglied im Forum surfe ich mal hier, mal dort - und finde viele Beiträge äusserst interessant. So auch hier all die Informationen zu Fritz Ollendorff. Habe übrigens noch eine Aufnahme gefunden, allerdings nicht im Handel erhältlich. Es handelt sich um einen Radio-Mitschnitt (hier nicht vollständig) vom 24. Juli 1945 aus dem Grand Théâtre de Genève. Es ist Verdis "Simon Boccanegra" unter dem fabelhaften Dirigenten Otto Ackermann mit der Besetzung: Marisa Morel (Amelia Grimaldi), Marko Rothmüller (Simon), Willy Frey (Gabriele Adorno), René Chambaz (Paolo Albiani) - und Fritz Ollendorff als Jacopo Fiesco. Eine eher untypische Partie für ihn. Er singt sie aber sehr eindrücklich - auch wenn ihm das Timbre für den Basso profondo etwas abgeht. Aber trotzdem: eine sehr berührende Interpretation. In der kleinen Rolle des Pietro hört man zu Beginn den am Anfang seiner Karriere stehenden Fernando Corena.

    Beste Grüsse von Buralicchio

  • Daß Fritz Ollendorff ein Vollblutkomödiant war, steht völlig außer Frage. Ich besitze die meisten hier weiter oben angeführten Aufnahmen, u.a. auch die beiden "Barbiere" (in italienisch und deutsch) von EMI bzw. EMI/VEB Deutsche Schallplatten. Darstellerisch gibt es nicht das geringste zu beanstanden, aber ich muß gestehen, daß er (für mich) rein sängerisch nicht an Gottlob Frick, Josef Greindl oder Georg Hann heranreicht, von den großen italienischen Bässen der Nachkriegszeit ganz zu schweigen. Und, um bei den deutschen Baßstimmen zu bleiben, so ist ihm als Komödiant Kurt Moll zumindest ebenbürtig.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Zitat von Nemorinio:


    aber ich muß gestehen, daß er (für mich) rein sängerisch nicht an Gottlob Frick, Josef Greindl oder Georg Hann heranreicht,


    Auch ich stehe Fritz Ollendorff äußerst kritisch gegenüber. Rein gesanglich kann er mich überhaupt nicht überzeugen, denn er sang überhaupt nicht im Körper und beschränkte sich in seiner buffonesken Gesangsart meistens auf reines Deklamieren auf den Tönen. Aber auch Josef Greindl betrachte ich zwiespältig. Greindl hat zugegebenermaßen einige tolle Aufnahmen hinterlassen, die stammen größtenteils aus den 1950er Jahren. Mit dem Sachs, den er 1960 in Bayreuth gesungen hat, hat er sich aber die Stimme kaputt gemacht. Danach klang er meistens nur hoch halsig und klanglos und verlor die Körperstütze seines Basses.


    Herzliche Grüße


    Lustein

  • Mich erstaunt es im Falle Fritz Ollendorff nicht, daß ihm die Phonoindustrie nur wenig Aufmerksamkeit zuteil werden ließ. Bei ihm scheint einer der Fälle vorzuliegen, wo ein Künstler auf der Bühne mächtigen Eindruck macht, aber auf Tonträger werden vor allem die gesanglichen Schwächen schonungslos aufgedeckt, so daß die komödiantischen Fähigkeiten dadurch in den Hintergrund gedrängt werden. Sie spielen auf der Platte auch nicht eine so große Rolle.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Mehrfach erwähnt wurde die Electrola-Aufnahme des "Wildschütz", in der Ollendorff den Baculus singt. Und wie er ihn singt! Er hat genau die richtige Stimme dafür - etwas jovial, direkt und verschlagen zugleich. Er liefert das perfekte Porträt eines biedermeierlichen Schulmeisters ab. Er ist - man sehe mir den drastischen Ausdruck nach - die klassische arme Sau! Wir hatte mal eine schöne Diskussion über die große Arie des Baculus, in der Ollendorff auch positiv erwähnt wurde. Rollen wie diese waren - wie ich finde - seine eigentliche Domäne. Mir genügt das. Damit hat er sich auch eine Denkmal gesetzt. Wer allerdings der so genannten deutschen Spieloper sehr kritisch gegenüber steht, wird seine Leistung weniger zu schätzen wissen. In meinem Bestand ist der Mitschnitt einer "Götterdämmerung", in der er als Kontrastprogramm den Alberich singt. Er wirkt auf mich etwas zahn in diesem unheimlichen nächtlichen Dialog mit seinem Sohn Hagen. Da würde ich andere Stimmen vorziehen. Interessant ist es allemal doch, ihm zuzuhören, zumal er es mit vielen Alberichen der Gegenwart durchaus aufnehmen kann.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Hallo,

    als Fan von alten Verdi-Aufnahmen interessiert mich der Boccanegra mit Fritz Ollendorff. Gibt es denn irgendeine Chance, da ranzukommen?

    Schöne Grüße

    wega

  • Von der Götterdämmerung der DOR gibt es einen Mitschnitt vom 27. Februar 1966.

    Fritz Ollendorf singt Alberich, Martha Mödl sprang an diesem Abend für Astrid Varnay als Brünnhilde ein. Dirigent Arnold Quenett, aus dessen Privatarchiv diese auf CD erhältliche Aufnahme (ripped to 320 kbps) stammt.

    Siegfried: Hans Hopf; Gunther: Fabio Giongo; Hagen: Randolph Symonette; Alberich: Fritz Ollendorff; Brünnhilde: Martha Mödl a. G.; Gutrune: Ditha Sommer; Waltraute: Grace Hoffman; Woglinde: Ingrid Paller; Wellgunde: Elisabeth Schwarzenberg; Floßhilde: Elisabeth Pack a. G.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo, genau das ist der Mitschnitt der "Götterdämmeurng"! Und bestern Dank für den Link zus Schweizerischen Nationalphonothek.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Weiß man, ob er die beiden anderen, anspruchsvolleren Alberiche, also die in "Rheingold" und "Siegfried", auch gesungen hat?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Sollte man Fritz Ollendorff wirklich mit Frick, Greindl und Hann vergleichen? Diese sangen Rollen wie Hagen, Hunding, Pogner, Wotan/Wanderer und Sachs. Keine davon hat Ollendorff auch nur in Erwägung gezogen. Das ist ja in etwa so, als würde man sagen: Peter Schreier reicht nicht an Max Lorenz, Ludwig Suthaus und Jon Vickers heran. Wäre genauso sinnfrei.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich fand schon den Vergleich Frtz Ollendorf - Kurt Moll erstaunlich. Moll ist mit seiner Ausnahmestimme irgendwie gleichzeitig Basso profundo und Basso cantante mit Buffo-Qualitäten, also komödiantischem Talent. Ollendorf ist ein Basso buffo, ich würde ihn am ehesten mit Reiner Süß vergleichen, der ja auch manchmal über das reine Buffo-Fach hinaus gesungen hat (z.B. Daland).

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Sollte man Fritz Ollendorff wirklich mit Frick, Greindl und Hann vergleichen?

    Natürlich nicht, lieber Joseph. Vergleiche sind mitunter reizvoll und haben im Forum eine lange Tradition. ;) Nicht immer aber gereichen sie jenen zum Vorteil, die auf diese Weise in einen Wettbewerb gezwungen werden. Es nützt weder Frick oder Hann etwas, wenn sie mit Ollendorff verglichen werden - und umgkehrt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sollte man Fritz Ollendorff wirklich mit Frick, Greindl und Hann vergleichen?

    Der "Vergleich", wenn es denn einer ist, hinkt natürlich. Natürlich hat Ollendorff in ganz anderen Rollen reüssiert als die von mir genannten Sänger. Es ging mir eigentlich nur darum aufzuzeigen, daß Fritz Ollendorffs stimmliche Qualitäten im Gegensatz zu den von mir genannten Sängern recht bescheiden waren, hingegen war er natürlich ein Erzkomödiant (was vor allem Gottlob Frick auch war, aber sein Repertoire war sehr breit gefächert). Und wenn man noch den glänzenden (gleichfalls nicht nur) Baß-Buffo Kurt Böhme heranzieht, so rangiert Ollendorff, was die rein stimmlichen Mittel angeht, doch ein gutes Stück dahinter. Zumindest nach meiner unmaßgeblichen Meinung.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo

    vielen Dank für den Link zu der Boccanegra-Platte. Da höre ich die Tage mal rein.

    Schöne Grüße

    wega

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