das allerallerallerschlimmste: husten im konzert

  • wir alle kennen und hassen es: das ewige gehuste im konzert, immer und immer wieder an den unpassendsten stellen, am beginn oder am ende meist des langsamen satzes, besonders nervend natürlich bei den piano-stellen, dem schlußakkord ...man könnte amok laufen ... :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: muß ich weiter schreiben ???? 8o


    was mich aber interessiert:
    was sind die gründe:


    1.gehen nur kranke ins konzert oder macht einen die musik krank? (nicht ganz ernst gemeint)


    2.will sich jeder mal vor hunderten von menschen gehör verschaffen, sich mal als kleiner ‚künstler’ fühlen und das kann man am besten indem man mal ‚unverdächtig’ hustet? (meine lieblingsthese)


    3.da es jeder macht, darf man auch mal und man freut sich schon drauf; eine kleine art der privatrevolution den etiketten gegenüber?


    4.ein zeichen der langeweile?


    oder habt ihr noch andere erklärungen?


    und, wie geht ihr mit wirklichen husten.anfällen um? ich z.b.'platze eher, bevor ich einem anfall freien lauf lasse ... :D

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Also ich sehe das so:


    Es ist ein "nervöser Husten"


    Konzerte können durchaus stressig sein, zum einen wenn die Leute in Anzügen dort sitzen müssen, die das nicht gewohnt sind.
    Der Anzug ist seit der Konfirmation viel enger geworden, die Krawatte würgt, die Stimmung ist förmlich und steif.
    Manch einer hat hiebei das Gefühl ersticken zu müssen.
    Zumeist husten diese Leute ja auch nicht, sie räuspern sich, aber die Akustik der Konzersäle tut das ihre dazu .....


    Ich erinnere mich vor vielen Jahren mit einem schrecklichen Reizhusten ins Theater an der Wien gegangen zu sein, vollgepumpt mit Codein, Paracodin und allem was auf irgendwelchen Suchtgiftlisten stand.
    Ich sagte damals zu mir: Eines sag ich dir gleich lieber Alfred: HUSTEN wirst DU NICHT ! Ersticke lieber an deinem Hustenreiz, das ist chic, aber huste nicht, das ist unfein im Theater.


    Ergo: Ich habe NICHT gehustet. :baeh01:


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo


    Dazu ein (sinngemässes) Zitat von Professor Bernd Glemser, der hinlänglich bekannt sein dürfte, am Ende eines Klavierabends von ihm und seiner Meisterklasse im November:


    Wir sind ja hier eine Hochschule. Als solche haben wir auch pädagogische Pflichten. Deshalb halte ich es für meine Aufgabe, die Zuhörer daran zu erinnern, dass man bei chronischem Husten auch mit einem Taschentuch dämpfen oder mal kurz hinausgehen kann.


    Vielen Dank


    Tja, kurz und trocken, aber recht hat er der Mann


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Hallo Flo,


    ich dachte auch sofort an eine Methode, um den Hustenreiz, das Räuspern, abzudämpfen. Mir kam natürlich das Taschentuch in den Sinn.
    Wenn ich ehrlich bin, dann wäre ich ein Gegner davon, mitten im Konzert die Türen zu öffnen und kurz raus zu gehen, um sich richtig auszuhusten. Sicherlich wäre dies für den Betreffenden ganz gut, aber die Türen zu öffnen wäre schon eine starke Ablenkung und Belastung. Dazu kommt ja noch, dass die Leute, die nen Hustenreiz haben, nicht gerade am Rand sitzen...also wird nicht nur die Reihe des Betreffenden stark gestört, sondern auch die 2, 3 oder noch mehr Reihen dahinter. Wahrscheinlich noch die Reihe davor...
    Ich denke, damit wäre nichts gewonnen!


    Man kann sich auch mal zusammenreißen. Ein Taschentuch sollten solche Leute schon dabei haben...


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo


    Naja, mitten während einem Stück, wo sich der Interpret konzentriert, die Türen aufzureißen und mit lauten Stöckelschuhen (z.B.) rauszulaufen halte ich auch nicht für der Weisheit letzten Schluss.


    Aber bei so einem richtigen Dauerhuster, der es über mehrere Werke hinweg nicht schafft, sich zu beruhigen, den sollte man schon irgendwie entfernen können (am besten er sich selbst).


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

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  • Hallo,


    neben den auch mir unerträglichen Hustern gibt es noch ein Störgeräusch, das zwar relativ selten auftritt, dann aber jedem auch noch so Gutwilligen endgültig den Nerv raubt: das hohe Fiepen eines falsch eingestellten Hörgerätes. Ein Zuhörer, der augenscheinlich weit jenseits der 80 war, bemerkte dies anfangs gar nicht, bemühte sich dann vergeblich und erst nach geschlagenen 5 Minuten war der Fehler durch seinen Nachbarn behoben. Dies war einer der äußerst seltenen Momente, in denen ich nur von der abstrakten Strafandrohung des einschlägigen Tatbestandes davon abgehalten wurde, einem Mitmenschen ein sozialverträgliches Frühableben zu verpassen!


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo,


    im Falle einer Erkältung erlege ich mir was Konzert- oder Opernbesuche betrifft, so schwer es auch fällt, strengste Zurüchhaltung auf.


    So wollte ich einmal (ich glaube es war 2001) unbedingt in die Premiere der "Ägyptischen Helena" an der Deutschen Oper Berlin mit der von mir geschätzten Deborah Voigt unter Christian Thielmanns Dirigat. Trotz Karte für die erste Reihe (!!!) bin ich schweren Herzens wegen meines Hustens zuhause geblieben, um die anderen in ihrem Kunstgenuß nicht zu beeinträchtigen. :angry:


    Ich finde soviel Verantwortung und Respekt gegenüber den Künstlern und dem Rest des Publikums muß man erwarten können. Aus einem Opernhaus darf kein Krankenhaus werden... :yes:


    Liebe Grüße


    Gino

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Salut,


    ich glaube, es geht hier vornehmlich um ein psychologisches Problem, welches sich bereits im Kleinkindalter etabliert: Das, was man "nicht darf", macht man erst recht. Daraus wird im Laufe eines Lebens eine Art chronische Haltung... denn auch Menschen, die ohne Konzert den ganzen Tag hustenfrei überstehen, kommt just in dem Moment der Husten auf, in dem er "verboten" wird... beobachtet es mal...


    Unabhängig davon kann es natürlich auch sein, dass viele Konzerzbesucher durch die teils jahrhunderte alten Staubpartikel im Polster des Konzertsaales spontan gereizt werden...


    Alles nur Theorien...


    bien cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo,


    heutzutage gibt es doch schon die verrücktesten Kompositionen.
    Ich denke nur an 4'33 von J. Cage oder an das Hubschrauber-Quartett von Stockhausen.
    Warum kam noch niemand auf die Idee, ein Hustkonzert, also ein Konzert für hustendes Publikum und Orchester zu schreiben?


    Jede Aufführung wäre anders, da immer andere Interpreten zu Gange sind. Der Dirigent gibt dem Publikum Anweisungen, wann und wie es zu husten hat.
    Dann dürfen und müssen sie mal.


    Also: Wer von unseren TAMINO-Komponisten traut sich? :D :D


  • Was ist "4'33" denn anderes als ein solches Konzert?? Das einzige worum es ihm IMO ging war einmal die Geräusche des Publikums in den Vordergrund zu stellen.

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  • Zitat

    Original von Michael_Flaschberger
    Was ist "4'33" denn anderes als ein solches Konzert?? Das einzige worum es ihm IMO ging war einmal die Geräusche des Publikums in den Vordergrund zu stellen.


    Da hast du wohl Recht.
    Es ist jedoch nicht mit Musik verbunden, nur die Publikumsgeräusche sind zu vernehmen.


    Aber stimmt: Da dürfte es bestimmt nicht verpönt sein, einen ordentlichen Huster rauszulassen.



    Gruß, Peter.

  • Das schlimmste Störgeräusch beim Konzert ist für mich nicht das Husten sondern das Klingeln von Handys. Kommt leider immer öfter vor, vor allem auf den teuren Plätzen.... Gehustet wird nach meiner Erfahrung auch vor allem immer dann, wenn die Leute unkonzentriert sind. Bei Konzerten die "packen" ist es muxmäuschenstill im Auditorium. In der Philharmonie Köln wird mit Vorliebe nach der Pause gehustet, weil die Leute da alle aus der kalten Luft wieder hereinkommen. Der einzige Nachteil unserer Phil ist, daß man da wegen der guten Akustik sogar eine Stecknadel fallen hört.


    Sophia

  • ich denke, dass dieses husten darauf zurückzuführen ist, dass die leute nicht mehr zuhören können - es ist heute anscheinend nicht mehr möglich, bewegungslos zu sitzen und konzentriert zuhören zu können. eigentlich sehr schade.
    am extremsten fand ich es (abgesehen von der vorpremiere des turandot in bregenz, wo allerdings nur schüler waren) bei dem einweihungskonzert, das ludger lohmann in neuhausen/fildern auf der frisch restaurierten walcker-orgel gab. das programm war eigentlich sehr bunt (er spielte auch auf dem ebenfalls restaurierten positiv von spiegel im chor), aber irgendwie hielten es die leute nicht aus, eine stunde lang ruhig da zu sitzen. resultat: zwischen JEDER variation des "vater unser"s von mendelssohn wurde applaudiert - die ganze stimmung war dahin. und dann flüstert man, bei welchem satz man ist, ob man schon gesehen habe, dass xy heute ein rosanes kostüm anhabe, das pqr mit einer fremden dame da sei etc-.-
    ein weiterer beweis für den untergang der abendländischen kultur (etwas pauschalisiert, aber ich denke, dass man das schon so sehen kann)

    Bach ist Anfang und Ende aller Musik

  • Zitat

    ein weiterer beweis für den untergang der abendländischen kultur (etwas pauschalisiert, aber ich denke, dass man das schon so sehen kann)


    Gott oh Gott, wenn sich Leute im Konzert nicht konzentrieren können oder wollen und die Menschen interessanter finden als die Musik, dann ist das doch noch nicht der Untergang der abendländischen Kultur. So wichtig ist Klassik auch wieder nicht - und vor allem nicht ihre Zuhörer!
    Und schließlich ist ein Konzert keine Bildungsveranstaltung, es muss keine bestimmte Botschaft rüberkommen. Man geht dahin um Freude zu haben - du, weil du Musik hörst, die dir gefällt; andere, weil sie über Leute tratschen können und die Musik ihnen nicht total auf den Wecker geht. Was ist daran auszusetzen? Es ist einfach eine andere Sichtweise. Wer den reinen Klang will, soll sich eine CD kaufen und einen schalldichten Raum installieren.


    In diesem Sinne: Für das Leben im Konzertsaal - und da gehört Atmen, Husten, ja sogar Reden mit dazu!


    Gruß,

  • Ein solches Konzert für gemischte Publikumsgeräusche gibt es, gab es.
    Zum hundertjährigen der Berliner Philharmoniker komponiert und geleitet von Maestro Loriot, nachdem er bedauert hatte, keinen der Gründungsmitglieder der Berliner begrüßen zu können, gab er, auf dem Hintergrund des ppp-Stücks Ases Tod dias concerto für Bonbionrascheln, Niesen, Husten, Schlüssel verlieren, teilweise mehrstimmig und immer großartig.
    Die Einsätze saßen perfekt- immer dann, wenn es ausreichend leise war, wurde einem solchen Geräusch ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet, wie im echten Leben.....

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  • Zitat

    Original von sebastian
    ein weiterer beweis für den untergang der abendländischen kultur (etwas pauschalisiert, aber ich denke, dass man das schon so sehen kann)


    Hallo Sebastian,


    nun, wenn es um Kulturpessimismus geht, bin ich auch immer schnell dabei... ;)


    Aber Flüstern und Klatschen während eines Konzertes, so furchtbar es sein mag, als Indikator für unseren abendländischen Untergang herzunehmen, scheint mir doch unhaltbar.


    Wenn ich ehrlich bin, habe ich in den letzten Jahren unzählige schlechte und daher gähnend langweilige Konzerte und Opernaufführungen erlebt, wo es mir alles andere als leicht fiel mich zu konzentrieren (hier haben wir ihn wieder, den Kulturpessimismus). Aber ich gehe dann halt vorzeitig. :yes:


    Liebe Grüße


    Gino

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Auf CD-Aufnahmen finde ich das Gehuste meist noch schlimmer als im Konzertsaal.
    Warum das so ist, weiß ich auch nicht so recht.
    Ich konzentriere mich im Konzert auch viel auf das Visuelle.
    Darum finde ich es noch schlimmer, wenn ich nichts sehen kann, weil ausgerechnet vor mir ein 2-Meter-Mann sitzt oder eine Frau mit wallender Haarpracht. Schlimmer ist noch, wenn einer nicht stillsitzen kann und mit dem Kopf hin- und herwackelt.
    Und da ich den Blickpunkt auf die Musikzierenden gewendet habe, habe ich auch vielmehr die Klänge im Ohr, die von denen kommen und nicht vom Publikum, auf das ich normalerweise nicht achte.
    Wenn ich eine CD höre, höre ich nur und kann nichts sehen.
    Da fallen mir Huster bei Liveaufnahmen negativer auf.



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Original von petemonova
    Wenn ich eine CD höre, höre ich nur und kann nichts sehen.
    Da fallen mir Huster bei Liveaufnahmen negativer auf.


    Das liegt aber auch daran, daß Du spätestens nach dem zweiten Hören genau weißt, wann der Huster kommt, und dann regelrecht darauf wartest...


    Ansonsten stelle ich fest, daß hier doch alle recht genervt von Hustern sind, teilweise auch recht intolerant. Ich persönlich glaube kaum, daß jemand aus Nervosität oder weil er sich langweilt oder weil er nicht stillsitzen kann hustet. Ich denke da schon eher, ein auf den Hals drückender Schlips, oder aber auch ein ungewohntes Raumklima mit geringer Luftfeuchte durch die Klimaanlage oder Staub, Parfüms spielen da eine Rolle. Ich denke auch, daß duch das Gefesseltsein an die Musik oder Bühenhandlung der natürliche Schluckreflex beeinflußt wird - man spricht ja auch von einer vor Aufregung trockenen Kehle. Sicher ist es nicht ok, wenn sich jemand mit einer akuten Bronchitis in den Konzertsaal schleppt, es gibt aber auch Leute, bei denen diese Leiden chronisch sind, die durch (frühere) Erkrankungen der Atemwege sporadisch unter Hustenanfällen zu leiden haben, die sich - sorry Alfred - auch unter Androhung fiesester Gewalt nicht unterdrücken lassen. Denen bleibt also der Konzertsaal verschlossen, denn da helfen keine Medikamente wirklich sicher, zumindest keine die sich nicht auch auf den Allgemeinzustand auswirken würden.
    Soviel von mir zum Thema Husten.


    Schönen Abend noch und viele Grüße
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Kann mich eigentlich nur Reinhard anschliessen. Wenn ich z.B. an die Stehplätze der Wr. Staatsoper ( insbesondere im Parterre ) denke dann wundert es mich wahrlich nicht wenn da jemand einen Hustenanfall bekommt und das hat 100%ig nichts mit irgendwelchen psychologischen Problemen zu tun.

  • Hallo


    möchte die Husterei einmal aus der Sicht des Interpreten beleuchten, weil der ja gewissermassen der leidtragende ist.


    Auf meinem ersten eigenen Klavierabend (bisschen Angeberei muss sein) erlitt im Publikum jemand während Brahms sieben Stücken op. 116 einen üblen Hustenanfall, glücklicherweise bei einem der Capriccios, so dass es nicht das ganz große Problem war.
    Problematisch war dann die Schubert- Sonate c-moll (ganz abgesehen davon, dass sie mich an meine natürlichen Grenzen treibt :() Am Ende des zweiten Satzes, Adagio, eine Stelle im dreifachen Pianissimo, die extreme Konzentration erfordert, die dadurch gemindert wurde, dass ich ständig im Hinterkopf hatte: Hoffentlich fängt der jetzt nicht wieder an. Gott sei Dank blieb er ruhig, wie das ganze Publikum, und das war dann ein unglaublich schöner Moment für mich (und hoffentlich auch das Publikum)


    Andere Szene: Jugend musiziert, ich spiele gerade Schostakowitsch Präludium und Fuge, auf einmal plagt mich ein unglaublicher Niesreiz (war der Flügel verstaubt oder was, keine Ahnung), dem ich nicht während des Stückes nachgeben wollte. Kämpfen, Schweißausbrüche, weiterkämpfen, Konzentrationsverlust, und dann mitten in der Fuge explodiert die Haubitze, natürlich ohne die Hand vorzuhalten, die waren nämlich beide beschäftigt. Der Flügel versaut, das Stück vorübergehend auch ziemlich, die Jury grinsend ob der Abwechslung. Blöde Situation
    irgendwie


    Hab dann auch nicht gewonnen, warum wohl ?(


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

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  • hallo flo,
    wann hast du denn bei jugend musiziert mitgemacht und wo war das?
    zu den örtlichen gegebenheiten: in dieser kirche in neuhausen auf den fildern war es mit sicherheit nicht zu trocken; die kirche verfügt über einen hervorragenden luftbefeuchter UND es war schon ziemlich subtropisch.
    ich habe diese huster- und flüstereien nur als beispiel angeführt, man könnte hier auch die unter jugendlichen immer mehr grassierende bildungsverdrossenheit (hiphop...) nennen. aber das sei der sicht jedes einzelnen überlassen...

    Bach ist Anfang und Ende aller Musik

  • Hallo,


    Ich habe bei Jugend musiziert mitgemacht des öfteren in meiner Jugend, eigentlich alljährlich von ca. 1993 bis 1999, abwechselnd in Kammermusik, als Begleiter und als Solist. Jeweils in meiner eigentlichen Heimat, der Oberpfalz, also abwechselnd in Regensburg, Sulzbach-Rosenberg und Amberg, einmal auch in Tirschenreuth.


    Einmal musste ich wegen dreier gebrochener Finger passen, ärgerlich damals (war eigentlich nur links, also was solls :D)


    Gruß, Flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • naja.... was mich eigentlich interessiert hat, war, auf welchen ebenen dann immer - ist eigentlich schon ne coole sache.
    hab mir 2003 an ostern den arm gebrochen und dann ne woche später mit gips wieder das üben angefangen, weil an pfingsten bundeswettbewerb orgel war - war dem ergebnis aber alles andere als abträglich*ggg*

    Bach ist Anfang und Ende aller Musik

  • Hallo Sebastian,


    Respekt, Teilnahme am Bundeswettbewerb, kann man nur den Hut vor ziehen. Da ich schon immer chronisch zu faul bin und nur unter höchstem Druck übe, ist es mir leider nie gelungen, über die Oberpfalz hinaus zu kommen, wo ich immer zwischen 20 und 22 Punkte hatte, es aber nie zur Weiterleitung reichte.


    Die besten Chancen hätte ich wahrscheinlich echt in dem Jahr gehabt, wo ich mir die Finger gebrochen habe, weil ich schon im November in einer bestechenden Form war, und dann ist die Sache passiert.


    Naja, Bad Luck, aber was solls


    Hatte sowieso nie wirklich solistische Ambitionen, bin nun mal im wesentlichen als Begleiter, Kammermusiker und Korrepetitor unterwegs, da liegen meine Stärken.


    Trotzdem musste ich in meinem jugendlichen Leichtsinn im Rahmen meines Studiums die h-Moll-Sonate von Liszt einfach mal gemacht haben, hab sie aber nicht bis zur Perfektion drauf gekriegt, weil mir das Leben ausserhalb der Überäume halt einfach zu viel Spaß macht.


    Gruß, Flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Natürlich gibt es Leute im Saal die (meist unbewusst) ihr Missfallen oder ihre Langeweile durch Hüsteln o.ä. zum Ausdruck. Rachmaninoff hat dies z.B. für seine Auftritte genutzt, seine Corelli-Variationen hat er ja nie vollständig gespielt sondern immer je nach Hustern oder ähnlichen "Begleitgeräuschen" einzelne Variationen ausgelassen.


    Ich glaube nur das dies eine Verschwindene Minderheit im Publikum ist und das nicht, so wie man bei manchen Beiträgen hier das Gefühl kriegt, 90% des Publikums ungebildet und desinteressiert sind.

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  • Es ist vor allem beim Singen schlimm!
    Aberw enn mans lässt, hört sich die Stimme...(flüster: scheiße) *** an , also hustet man besser..
    die anderen singen ja weiter..

  • Zitat

    Der Winter ist da und der Husten hat uns wieder. Die Devise heißt: wer hustet, geht in den Kozertsaal. Der Akustik wegen. Und fürs Selbstbewußtsein. Da kann man hunderten von Menschen endlich mal was husten. Hauptsache das Orchester spielt nicht zu laut, sonst muß man sich die Pausen aussuchen. Abwarten, minutenlang den Bronchialreflex unterdrücken und dann im richtigen Moment. Das kann jeder.


    Ich huste, also bin ich. Nicht jeder kann husten. Dilettanten, die sich schon im ersten Satz verausgaben, und für das zarte Adagio nur noch ein leises Röcheln übrig haben. Blender, die vor Konzertbeginn große Töne spucken und dann keinen Ton herausbekommen.


    Dabei kann man doch üben. Für den Anfänger empfehle ich eine CD mit einer Live-Aufnahme. Das senkt merklich die Hemmschwelle. Vielleicht schließt sich ja eine glanzvolle Solistenkarriere an. Profihuster in der Met oder in der Scala. Altergrenzen gibt es nicht. Aber wohlgemerkt, heutzutage kann es passieren, daß der Nachbar im Konzertsaal einen Hustenbonbon anbietet. Kein Respekt mehr vor ehrlicher Arbeit. Und keine Rücksicht. Dieses KNISTERN der Bonbonfolie.


    Dieser Text ist ein Zitat aus einem Artikel der FAZ vom 20.12.1999, verfasst vom Achim Bahnen.
    Der komplette Artikel ist unter
    http://www.acba.de/texte/faz19991229.html
    abrufbar.

  • mehr als die Huster gehen mir die Raschler, die Plauderer, die Taschen- und Opernglasplumpserer, etc. auf den Wecker. Und da ich meistens in der Oper in der Loge sitze und mich bemühe, so zu sitzen, daß auch der neben mir noch etwas sehen kann, gehen mir die breitschultrigen Armaufstützer auf den Wecker. Oder die Mitdirigierer, die vor meinen Augen herumfuchteln. Oder, im Parkett, die Kopf-mit-Schwinger. Oder die Mitsummer......


    ;-) Austria

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

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