Vivaldis Jahreszeiten in diversen Bearbeitungen und Instrumentierungen

  • Auch wenn es bereits mehrere - unterschiedlich frequentierte - Threads zu Vivaldis 4 Jahreszeiten gibt - starte ich heute nochmals einen neuen. der aber in gewisser Linie eine Spezialdisziplin ist. Es geht hier weder um eine Analyse des Werkes, noch um die bekannte Frag, wer denn der beste Interpret sei, oder mit welchem Instrumentarium Vivaldis Musik besser klingt, aber es hat doch etwas mit Instrumenten zu tun, nämlich mit der Bearbeitung des Werkes für spezielle Instrumente. Das reicht von der Uminstrumentierung, wo einige Instrumente, die der Bearbeiter vermisst hat, einfach an Stelle anderer treten oder zusätzlich eingefügt wurden - bis hin zum umfunktionieren in ein Soloklavierstück. Mancher Komponist hat sich daran versucht das Werk generell umzuformen, sprich durch neue Verzierungen etd, dem Werk einen anderen Touch zu verleihen.

    Da Vivaldis "4 Jahreszeiten"heutzutage scheinbar zu den meistgehörten Klassikwerken gehören ist auch die Anzahl an vorhandenen Einspielunen entsprechen repäsentativ


    Damit sogleichj jeder weiß worum es geht hier ein Beispiel: Ein gewisser jeff Biegel spiel ein eigenes Arrangement des Werkes am Flügel. Wie empfindet ihr die neue "Verrsion"? Hsndelt es sich hier um ein Sakrileg oder einfach eine zulässige Bearbeitung ? Da der Zyklus der Jahreseiten sich allgemein großer Beliebtheit erfreut ist er natürlich auch ein beliebtes Werk für Verbalhornungen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Bei dieser CD handelt es sich um eine Bearbeitung für 5 Marimbas.
    In technischer Hinsicht ist zu vermerken daß es sich um eine Kunstkopf-Aufnahme handelt
    und sich deshalb besonders für Kopfhörer eignet,weil damit ein räumliches Hören möglich ist.
    (Im Klassikbereich sind Kunstkopf-Aufnahmensehr rar,eine weitere mir bekannte Kunstkopf-Aufnahme
    ist auf der Sony-SACD von Bachs Goldberg-Variationen mit Gould vorhanden)

    mfG
    Michael

  • hallo,


    ich kann sie nicht oft hören - aber es ist schon erstaunlich wie das mit der flöte klingt !


    ich mag es ja lieber orginal aber die klavierversion werde ich mir auch noch anhören.


    gruß


    kalli

  • Ich habe mich natürlich ein wenig vorbereitet, bevor ich diesen skurrilen Thred gestartet habe und präsentiere der staunenden Hörerschaft die Vier Jahreszeiten von Vivaldi in einem Arrangement von Nicolas Chedeville (1706-1782)
    mit dem Namen "Le Printemps ou Les Saisons Amusantes"

    Ein sehr eigenwilliges Arrangement, welches eine Drehleier mit einbezieht und ansonsten die spielerische Leichtigkeit des galanten Stils aufweist...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ein grosser Fan von Barockmusik bin ich nie gewesen. Von daher kann ich mit Bearbeitungen in diesem Bereich gut Leben und akzepiere diese.
    ;) Ab Beethoven bin ich eher verärgert wenn da etwas, abweichend vom Original, bearbeitet wird.


    Aber Vivaldis 4 Jahreszeiten gefallen mir in der wunderbaren Original-Aufnahme mit I Musici (Philips) genau so gut, wie die imposante Bearbeitung für grosses Orchester von Leopold Stokowsky, in der Decca-Phase-4-Breitwanddarstellung (ich habe diese Aufnahme als Decca-LP) mit dem New Philharmonia Orchestra; auf CD beim unbekannten Label Cala:


    ...
    Philips, ADD ................................................................. Cala, Decca-Aufnahme , ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • In einem anderen Zusammenhang habe ich schon einmal auf diese CD-Einspielung hingewiesen:



    Hier hören wir die berühmten Jahreszeiten in einer "Dresdener Version" mit Bläsern. Die Dresdener Hofkapelle verfügte über eine größere Zahl hevorragender Bläser, für die viele Kompositionen umgeschrieben wurden. Dadurch kam es zu einer Erweiterung des Klangspektrums.


    Bei Vivaldis reiner Streicherkomposition übernehmen Flöten, Oboen, Fagott und Hörner Teile der musikalischen Aussagen mit einem durchaus reizvollen Ergebnis.


    Im Frühling hören wir Blockflöten, Oboen, Hörner und Fagott, im Sommer Blockflöten und Fagott. Der Herbst bringt Soli der Oboen und Hörner sowie des Fagotts.


    Der Winter ist in f-Moll komponiert, einer Bläser-untypischen Tonart. Deshalb verbleibt man hier bei der reinen Streicherbesetzung. Nachforschungen haben ergeben, dass Vivaldi selbst niemals Bläser in f-Moll eingesetzt hat - aus gutem Grund.


    Die CD wird komplettiert durch eine Jahreszeiten-Einspielung von Giovannio Antonio Guido, einem Zeitgenossen Vivaldis.


    Es spielt das Ensemble L`Arte dell`Arco in einer kultivierten und klangtechnisch einwandfreien Aufnahme.


    LG
    Portator


  • Es gab mal eine weitere Bläser-Aufnahme der Vier Jahreszeiten bei (cpo 1058688) mit einem Arrangement für Saxophon-Quintett, welche das Ensemble Quintessence erstellt hatte. Die ist nicht mehr bei cpo erhältlich, beim Urwaldfluss allerdings schon.


    Eine DVD mit den Vier Jahreszeiten haben die fünf Saxophonisten im Jahr 2008 aufgenommen. Ein Tag der Musiker vor dem Konzert und das Konzert wurde durch ein Filmteam begleitet. Mehr sei hier nicht verraten. Als Bonus ist der zweite Teil der Aufführung enthalten.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Recomposed By Max Richter
    Vivaldi - The Four Seasons


    Der britische Komponist Max Richter komponierte (oder arrangierte) Vivaldis "Vier Jahreszeiten" neu.


    Diese Aufnahme mit dem Kammerorchester des Konzerthauses Berlin und dem Geiger Daniel Hope erscheint in diesen Tagen in der Reihe "Recomposed" der Deutschen Grammophon. Die bisher in dieser Serie erschienenen CDs enthielten digitale Bearbeitungen aus dem Archiv der Deutschen Grammophone, die CD mit der Rekomposition von Max Richter ist die erste Neuaufnahme eines Werkes.

    mfG
    Michael

  • Es wird wohl niemanden verwundern, daß ich persönlich diese im letzten Beitrag vorgestellte Bearbeitung bereits für entstellend halte.
    Mein Favorit in dieser Sammlung hier ist eindeutig die elegante, dekadent-verspielte leicht süßliche Version von Nicolas Chedeville (1706-1782)
    die sicher dem Kitsch nicht allzu ferne steht - aber dennoch dem Werk noch ein Sahnehäubchen aufsetzt. Zum Nutzen des schönen Klanges, zum schaden des Ausdrucks.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !