Vincent Schirrmacher - und es blitzen die Sterne

  • ...und die Sterne werden noch viel strahlender blitzen, denn Vincent Schirrmacher ist ein junger Tenor mit enormem Potential, hohen Entwicklungsmöglichkeiten und einer glänzenden Zukunft, die ihm von allen Seiten prognostiziert wird. Zur Zeit singt er sich an der Wiener Volksoper in die Herzen der sachverständigen Wiener Opernfreunde.
    Vincent Schirrmacher nahm seit früher Kindheit Klarvierunterricht. 1996 begann er Musikpädagogik an der Royal Akademie für Musik London sowie an der Juliard School in New York zu studieren, Nach dem Abschluss, die er mit Auszeichnung ablegte, ging er nach Deutschland, um an der Hochschule für Musik in Köln weiter Gesang zu studieren. Private Aufbaustudien absolvierte er bei den Tenören Raimund Gilvan und Josef Protschka.
    Vincent Schirrmacher erhielt u. a. den "Johann Strauß Preis" beim internationalen Gesangswettbewerb Alexander Girardi. 2007 war er Sieger und Publikumspreisträger des internationalen Gesangswettbewerbs "Robert Stolz"in Hamburg. Im Jahr 2008 erhielt er Sonderpreise der Norske Oper Oslo und des Gran Teatro del Liceo Barcelona in der Kategorie Oper. Für hervorragende Leistung als "Newcomer Opernsänger" wurde er mit der Gottlob-Frick-Medaille ausgezeichnet.
    Nach Gastspielen und Engagements an verschiedenen Bühnen debütierte Vincent Schirrmacher 2010 als Prinz Sou Chong in "Das Land des Lächelns" an der Volksoper Wien. In der Spielzeit 2011/12 ist er dort als Narraboth in der Neuproduktion "Salome", als Alfred in "Die Fledermaus", als Prinz in "Rusalka" , wiederum als Sou-Chong, sowie als Rossilion in "Die lustige Witwe" zu erleben.
    Der Verfasser dieses Sängerporträts durfte Vincent Schirrmacher am 26. März 2012 als Prinz in "Rusalka" erleben. Die Begeisterung über diese Aufführung schwingt nach. In der Inszenierung wurde ohne jeglichen Regieunsinn und Eingriffe in die Handlung herrlich romantisch das Märchener zählt. Die wunderschönen Einfälle des Regieteams konzentrierten sich auf ein märchenhaftes Bühnenbild, technische Gags und lebendige Personenführung. Dezente Bezüge zur Umweltproblematik waren verkraftbar. So und nicht anders muss Oper sein!
    Der Glanzpunkt dieser Aufführung war jedoch das ausgezeichnete Sängerensemble mit durchweg jungen Stimmen. Bei dem Sängerfest an diesem Abend schoss Vincent Schirrmacher den Vogel ab. Der junge Tenor verfügt über eine strahlende Höhe, kann Spitzentöne mühelos schmettern und unforciert halten. Ein sehr offener Tonansatz, die kräftige Atemstütze und die sicheren Spitzentöne ermöglichen Schirrmacher eine sehr ausdrucksstarke, natürliche und ungekünstelte Gesangsart. Dazu kommt noch ein samtiges Timbre und Schmelz in der Stimme. Opernfreund, was willst Du mehr? Der Jubel am Ende bestätigte diesen Eindruck.
    Was soll's, dass bei so viel tenoralem Wohlklang die stimmliche Attacke fast zu reisserisch war und diese Stimmverschwendung auch Sorgen für die weitere Entwicklung machen könnte. Es steht ein natürlicher junger Sänger auf der Bühne, der zeigen will, was er drauf hat. Genau dies ist bravourös gelungen.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Klingt vielversprechend!


    Danke für den Hinweis! Ich werde die Ohren offen halten!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Der Sänger hat auch ein außerordentliches Verdi-Requiem abgeliefert. Man darf gespannt sein...


    Hier das Ingemisco:


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Operus,


    das freut mich für dich. War das in Wien, wo Rusalka ohne Regieverunstaltung gespielt wurde. War es in der Staatsoper oder in der Volksoper. Dann lohnt es sich doppelt, dorthin zu fahren. Erzähl uns doch noch etwas mehr darüber.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    die von Operus angesprochene "Rusalka" ist eine Produktion der Wiener Volksoper. Ich habe sie noch nicht besucht, werde dies aber nächstens nachholen.


    Übrigens findest Du die Programme sowohl der Volks- als auch der Staatsoper ganz leicht im Internet:
    volksoper.at sowie wiener-staatsoper.at

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

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  • Ergänzung zur "Rusalka" in Wien:


    Die Volksoper spielt das Werk auf Deutsch, die Staatsoper auf Tschechisch.


    Und so soll es auch sein!

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  • Lieber Milletre,


    vielen Dank für den Hinweis. Interessant wäre natürlich, ob das die gleichen Inszenierungen oder die Staatsoper nicht etwas Abwegigeres bringt.
    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Vergleich mit der Münchener Inzest-Rusalka
    http://oe1.orf.at/artikel/260441
    in dem bekannt wird, dass die Sänger einiges der Inzest-Inszenierung verweigert haben und Herr Kusej sich beleidigt beklagt habe, dass dadurch seine "künstlerische Freiheit" beeinträchtigt würde und er sich überlege, ob er unter diesen Umständen überhaupt noch einmal in München inszenieren würde (es wäre mit Sicherheit kein Verlust!!!). Das passt aber auch zu dem Interview mit Herrn Bachler im WDR, der sinngemäß die Aussage traf, "der Zuschauer habe sich gefälligst damit abzufinden, was der "Künstler" auf die Bühne stelle". Bei beiden Herren scheint eine babylonische Begriffsverwirrung zu herrschen. Die Künstler, von denen das Werk stammt, sind allenthalben der Komponist und sein Librettist, nicht aber der Regisseur, der einzig der Diener des Werkes zu sein hat. Dann könnte ich auch hingehen, das Werk eines Da Vinci oder eines anderen Künstlers mit Farbe beschmieren oder mit Salzsäure bespritzen und bei Bestrafung heulen, meine künstlerische Freiheit sei nicht gewahrt. Wenn sich die Herren Regisseure als Künstler bezeichnen wollen, dann sollen sie gefälligst ein eigenes Werk schaffen und auch einen eigenen Komponisten suchen, der das vertont. Ein Werk, das aber gar nicht mehr das Werk ist, unter dem Deckmantel eines bekannten Komponisten zu verkaufen und auch dessen Musik zu missbrauchen, sollte genauso bestraft werden, wie das Bespritzen und damit Zerstören eines Kunstwerks mit Salzsäure. Und der Intendant sollte als Mitschuldiger ebenfalls eine entsprechende Strafe erhalten.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    zu Martin Kusej noch eine seiner Aussagen, die er anläßlich seiner Erfurter Maskenball-Inszenierung (mit ca. 30 nackten !! Damen über 60 Jahre) getroffen hat : "Das Publikum ist immer mein Feind."


    .....ohne Kommentar.



    Viele Grüße von La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Verscheucht doch endlich diese schändliche Bagage von unseren heiligen Opernbühnen (nasse Fetzen [norddt. Lappen] sollten doch genug vorhanden sein)!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Heute erhielt ich die verbindliche Zusage, dass Vicent Schirrmacher am 22. Juli 2012 im Open-Air-Konzert des Heilbronner Sinfonie Orchesters mitwirken wird. Seine Partner sind die dänische Sopranistin Lisa Tjalve und der Bassbariton Kammersänger Guy Ramon. Das Programm steht erst in den Grundzügen. Geplant ist ein Opern- und Operettenkonzert mit Ohrwürmern, die das Publikum an einem lauen Sommerabend hoffentlich von den Stühlen reissen wird. Der Titel den ich plane heißt:
    "Freunde - das Leben ist lebenwert". Über Rigoletto-Herzog, Alfredo, Don Jose und das Duett aus "Die Perlenfischer" Brahmas Tempel strahlt bin ich mit Vicent schon einig. Leider geht "Nessun Dorma", das der Tenor zu gerne gesungen hätte nicht. Auf der Open-Air-Bühne haben nur max. 60 Musiker Platz und "Turandot" braucht mehr Instrumentalisten.
    Im Operettenteil werden ebenfalls Reißer geplant, wie das bereits angedeutete "Freunde - das Leben ist lebenswert", das Duett "Meine Lippen, die küssen so heiß" usw.
    Nun muss nur noch unser Maestro, Peter Braschkat, der heute zur Stunde im Dom von Arco zum Ehrenbürger der Stadt Arco ernannt wird, sein O.K. geben und passende Ouvertüren und Zwischenspiele heraussuchen und ich meine, dass wir dann ein Programm präsentieren können, dass die Reihe der äußerst erfolgreichen Open-Air-Konzerte würdig fortsetzt, vielleicht sogar noch toppt.
    Mein ständiges Bemühen junge, aufstrebende Sänger vorzustellen, wird mit Lisa Tjalve und Vincent Schirrmacher in besonders schöner Weise erfüllt. Vincent ist eine ungeheuer sympathische Persönlichkeit, der auch bei der Bezahlung keinerlei Probleme machte. Hoffentlich bleibt das so, in den Händen eines Spitzenagenten, den er verdient, wird das nicht so bleiben. Aber heute ist große Freude angesagt.
    Ich stelle das gesamte Programm sowie es fertig ist im Forum ein.


    Herzlichst
    Euer
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Lieber Operus,


    Dein Engagement kann nicht hoch genug gepriesen werden, deshalb möchte ich dir an dieser Stelle herzlich dafür danken!


    Das angekündigte Konzert wird gewiß ein Ohrenschmaus! Lisa Tjalve hat ja bereits bei einem Festkonzert der Gottlob-Frick-Gesellschaft ihr Können unter Beweis gestellt und Vincent Schirrmacher berechtigt ebenfalls zu größten Hoffnungen.


    Ja, Freunde! Das Leben ist lebenswert!


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Leider geht "Nessun Dorma", das der Tenor zu gerne gesungen hätte nicht. Auf der Open-Air-Bühne haben nur max. 60 Musiker Platz und "Turandot" braucht mehr Instrumentalisten.



    Lieber Operus,


    wie wär´s denn mit der Bürgerkapelle von Bad Ischl?

  • "Freunde, das Leben ist lebenswert"
    - Höhepunkte aus Oper und Operette-
    am 22. Juli 2012, 19.45, im Deutschhof in Heilbronn
    A. Lortzing: Ouvertüre zu der "Wildschütz"
    Arie des Baculus aus der "Wildschütz" Fünftausend Taler
    G. Verdi: Kanzone des Herzogs aus "Rigoletto" La donna é mobile/ O wie so trügerisch
    Arie der Gilda aus "Rigoletto" Gualtier Maldé/ Teurer Name, dessen Klang
    Stretta des Manrico aus "Der Troubadour" Di quella pira/ Lodern zum Himmel
    G. Bizet: Duett Nadir/Zurga aus "Die Perlenfischer" Au fond du temple saint/ Der Tempel Brahmas strahlt
    A. Catalani: Arie der Wally aus "La Wally" Ebben, ne andró lontano/Nun denn, so lass mich ziehen
    G. Bizet: Vorspiel zu"Carmen"
    Arie der Miccaela aus "Carmen" Je dis que rien ne m puvante/Ich sprach, dass ich furchtlos mich
    fühle
    Arie des Don José aus "Carmen" La fleur que tu m'avais jeté/ Hier an dem Herzen treu geborgen
    F. Lehar Adriawalzer
    P. Lincke Aus "Im Reich des Indra" Es gibt im Volkesmunde...
    Aus "Giuditta" Du bist meine Sonne
    Aus "Giuditta" Meine Lippen, die küssen so heiß
    Aus "Giuditta" Freunde, das Leben ist lebenswert
    E. Kalman Duett aus die "Csardasfürstin" Tanzen möcht ich


    Solisten: Lisa Tjalve, Sopran
    Vincent Schirrmacher, Tenor
    KS Guy Ramon, Bassbariton
    Heilbronner Sinfonie Orchester
    Leitung: Peter Braschkat



    Wer von den Taminos bei diesem Ohrwurm-Konzert dabei sein möchte und Vincent Schirrmacher erleben will, möge sich möglichst bald bei Operus melden. Da es im Deutschhof nur 700 Plätze gibt ist das Konzert mit Beginn der Vorverkaufs praktisch ausverkauft. Einheitspreis € 17 bei freier Platzwahl. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung in der Festhalle Harmonie in Heilbronn statt.
    Nun wird es für diejenigen, die kommen wollen eine "Pfadfinderübung". Wie kommt man an die Adresse Operus heran. Das ist ab jetzt Eurem kriminalistischem Spürsinn überlassen. Hey, das Internet und die Gottlob-Frick-Gesellschaft könnten eine Hilfe sein, das Pseudonym zu knacken und die Identität herauszufinden.
    Wäre schön, mit einigen von Euch in diesem Konzert mit einem Glas Sekt anzustoßen.


    Herzlichst
    Operus

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  • CD Vincent Schirrmacher / "Ideale" / Famous Italian Songs Opera & Operetten Arias


    "Als flotter Geist verzaubert ein belcantischer Verführer“


    Aha-Erlebnisse mit dem prickelnden Gänsehaut-Feeling erfassen einen erfahrenen, abgeklärten Opernfreund nur noch selten. Nun ist es beim Hören der Aufnahmen, die in der ersten CD des Tenors Vincent Schirrmacher vorgestellt werden wieder einmal passiert. Was hier stimmlich und ausdrucksmäßig vorgestellt und geboten wird ist außergewöhnlich, ja geradezu sensationell. Wer diese Stimme hört, ist von ihr gefangen. Tenoraler Glanz, strahlende Höhen, einschmeichelndes Timbre werden in den italienischen Songs mit gefühlvollem Vortrag, weichem Piano und dieser berühmten heimlich mitschwingenden Träne berückend schön demonstriert. Höhepunkt ist bei diesen Stücken die in bester und typischer Italianita gesungene „Mattinata“ von Ruggero Leoncavallo. Dass der junge Tenor weit mehr ist als ein gefühlvoller Schönsänger und verführerischer Rattenfänger zeigt sich bereits in dem schmissig vorgetragenen Lied des Barinkay „Als flotter Geist“ aus dem „Zigeunerbaron“. Was wirklich in ihm steckt beweist Schirrmacher in den Bravour-Arien „La donna é mobile“ aus „Rigoletto“, und „Nessun dorma“ aus „Turandot“. Neben den mühelosen, noch lyrisch klingenden Höhen befinden sich in diesen Interpretationen bereits fein eingesetzte gesangliche Abstufungen von Mezza-voce und Falsett bis hin zur durchaus dramatischen Strahl- und Durchschlagskraft. Der offene Tonansatz, die kräftige Stütze und der lange Atem ermöglichen Schirrmacher eine sehr ausdrucksstarke, natürliche und ungekünstelte Gesangsart, die auch durch vorbildliche Artikulation und Textverständlichkeit gefangen nimmt und vor allem zu Herzen geht. Selbstverständlich ist das Programm in seiner Zusammenstellung ganz berechnend auf Effekt angelegt. Auch sängerisch ist dieses tenorale Juwel noch nicht lupenrein geschliffen. Da wird noch zu viel mit stürmischer Attacke und ungezügelter Kraft angegangen. Aber was soll diese beckmesserische Besserwisserei? Man sollte sich einfach einmal sängerisch überrumpeln lassen und sich nur dem Reiz einer Stimme hingeben. Ich habe es getan und werde es wieder tun. Ihr liebe Taminofreunde solltet diese Aufnahmen ebenfalls hören und ganz einfach Vincent Schirrmacher, als aufgehenden Stern am Opernhimmel genießen. Vor lauter Begeisterung hätte ich fast vergessen zu erwähnen, dass das Orchester Sinfonica Kattowitz unter Grzegorz Mierzwinski solide begleitend ein verlässlicher musikalischer Partner ist. :jubel:


    Zu beziehen ist die CD PRK CD0126 bei Polskie Radio Katowice, www.radio.katowice.pl und im deutschsprachigen Raum bei „ DA CARUSO“Bild und Tonträger, A – 1010 Wien, Operngasse 4, www.dacaruso.at


    Herzlichst Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Heute hatten wir ganz lieben Besuch. Hannelore und Ulrich Bräunlich (im Forum besser bekannt unter La Roche) habe uns aus Gera besucht. Schöne Diskussionen. Ein Höhepunkt war die gemeinsame Besichtigung der Gottlob-Frick-Gedächtnisstätte. Die intensivste Diskussion gab es dann über die Aufnahmen der CD-Ideale von Vincent Schirrmacher. Der fachlich kompetente Ulli Bräunlich teilt meine Ansicht, dass mit Vincent Schirrmacher ein Weltklasse-Tenor heranreifen könnte. Hoffen wir, dass die Prognosen in Erfüllung gehen und die Erwartungen sich erfüllen. Wie schön, dass das Tamino-Klassik-Forum so bereichernde Begegnungen ermöglicht.


    Herzlichst
    Operus

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  • Der letzte Eintrag zu dem Tenor stammt von vor vier Jahren. Er singt immer noch an der Wiener Volksoper, zuletzt z.B. "Hoffmanns Erzählungen". Und er legt immer noch gern Spitzentöne ein, so ungewöhnlicherweise beim Schluss der "Klein-Zack-Arie".


    Weiß jemand mehr über seine Entwicklung?


    Ich selbst bin ein Fan der ersten Stunde, habe ihn erstmals 2009 in Bad Ischl als Sou Chong erlebt. In der Operettenstadt hat er dann regelmäßig gesungen, in "Frasquita", "Paganini", "Kaiserin Josephine". Auch bei der angesprochenen "Rusalka" in der Volksoper war ich zugegen. Besonders sympathisch und gut war er in einem kleinen Konzert im Foyer der Volksoper. In dieser intimen Atmosphäre wirkte die Stimme exzellent. Außerdem teile ich die Ansicht, dass er sehr umgänglich ist. Man kann sich jederzeit mit ihm unterhalten.


    Schön, dass hier über solche Sänger diskutiert wird. Hoffen wir, dass es mit Vincent gut weitergeht.

  • Nun ist es also leider so weit. Vincent Schirrmacher ist nicht mehr Mitglied im Ensemble der Wiener Volksoper. Als bekannt wurde, dass er unter der neuen Intendanz bzw. Musikalischen Leitung nicht mehr behalten werden sollte, habe ich einen "Beschwerdebrief" an die Oper geschickt. Zu meiner Überraschung bin ich daraufhin von Lotte de Beer persönlich kontaktiert worden. Sie sprach von unüberbrückbaren musikalischen Differenzen mit ihrem neuen Musikdirektor Omer Meir Wellber.

    Wie auch immer. Bis Ende der letzten Saison wurde er unter Robert Meyer noch fleißig eingesetzt, zuletzt als Sou Chong und Calaf. Es wurde ihm auch der Titel "Österreichischer Kammersänger" verliehen.


    Im Sommer war er in Baden, wo er unter seinem "Entdecker in Österreich" (ich war 2009 beim "Land des Lächelns" in Bad Ischl dabei), Michael Lackner, wieder in der seltenen Kalman-Operette "Kaiserin Josephine" sang - das hatte ich mit Schirrmacher auch schon in Ischl erlebt.

    Angekündigt ist in Baden für 2023 noch "Carmen". Aber wie wird es sonst mit ihm weitergehen?

  • Da hst Du offenbar in ein Wespennest gestochen, lieber greghauser. Der Vorgang scheint mir kein gutes Licht auf die neue Leitung der Volksoper zu werfen. Vincent Schirrmacher wird seine Karriere auch außerhalb dieses Hauses fortsetzen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Vielleicht möchte er ja freischaffend tätig sein um seine Karriere voranzubringen. Das beobachte ich auch bei Sängern im Ensemble der Rheinoper. Manche entwickeln sich weiter und manche treten auf der Stelle.

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  • Vielleicht möchte er ja freischaffend tätig sein um seine Karriere voranzubringen. Das beobachte ich auch bei Sängern im Ensemble der Rheinoper. Manche entwickeln sich weiter und manche treten auf der Stelle.

    Danke für eure Antworten, liebe Opernkameraden.

    Ich möchte grundsätzlich ja Fakten liefern, kann es aber doch nur nacherzählen - immerhin von Mitgliedern von "Freunden der Wiener Volksoper".

    Alle Ensemblemitglieder mussten vorsingen, obwohl man sie ohnehin in der Realsituation bei Vorstellungen hätte hören können. Schirrmacher wollte angeblich bleiben, durfte aber nicht.

    Ich hoffe, dass Schirrmacher im Freischaffenden reüssiert oder ein schönes Angebot eines anderen Hauses bekommt. Vielleicht darf ich ihn auch bei den Festspielen in Bad Ischl wieder einmal hören, da verdanke ich ihm einige sehr schöne Stunden (Land des Lächelns, Frasquita, Paganini, Kaiserin Josephine).


    Hier ein "Operettenbeispiel" mit ihm:

    The Student Prince, Act I: Drinking Song - Come, Boys, Let's All Be Gay - YouTube

  • Alle Ensemblemitglieder mussten vorsingen, obwohl man sie ohnehin in der Realsituation bei Vorstellungen hätte hören können.

    Davon habe ich auch schon gehört. Nicht nur aus Opernhäusern und Theatern. Eine neue Führung will dadurch offenkundig ihre Macht befestigen. Man kann es auch als Akt der Unterwerfung bezeichnen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • ....... Alle Ensemblemitglieder mussten vorsingen, obwohl man sie ohnehin in der Realsituation bei Vorstellungen hätte hören können.......

    ..... Eine neue Führung will dadurch offenkundig ihre Macht befestigen. Man kann es auch als Akt der Unterwerfung bezeichnen.

    Die Volkoper hat 80 Solisten im Ensemble unter Vertrag. Die alle in der "Realsituation bei Vorstellungen" zu hören dürfte ein zeitlich sehr anspruchsvolles Unterfangen sein. Wieviele Vorstellungen hätte Omer Meir Wellber neben seinen anderen Verpflichtungen (seit Januar 2022 mehr als 60 Termine in Dresden, Luca, Parma, Palermo, Manchester, Jerusalem, Tel Aviv und beim Schleswig-Holstein Musik Festival) besuchen müssen, um alle Stimmen kennenzulernen?

    Wenn jemand Neues einen Vertrag mit einem Opernhaus abschließen möchte, ist ein Vorsingen das übliche Prozedere. Wenn eine neue Leitung neue Verträge mit Künstlern macht, hat sie ebenfalls das Recht, die Künstler vorher kennenzulernen. Die Chemie bzw. Sympathie kann neben der stimmlichen Leistung ebenfalls ausschlaggebend sein. Das hat aber nicht unbedingt mit Unterwerfung zu tun.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • .... zu Martin Kusej noch eine seiner Aussagen, die er anläßlich seiner Erfurter Maskenball-Inszenierung (mit ca. 30 nackten !! Damen über 60 Jahre) getroffen hat : "Das Publikum ist immer mein Feind"

    Manchmal ist Tamino so was wie billige Klatsch- und Tratsch Presse.

    Der Erfurter Maskenball hat absolut nichts mit Herrn Kusej zu tun.

    Die Inszenierung stammt von Johann Kresnik,koordiniert ebenso die zitierte Aussage "Das Publikum ist immer mein Feind" (aus einem Interview vom 3. Juni 1999 in "Die Welt").

    Hauptsache ist anscheinend für einige User, dass man sich aufregen kann, da spielt die Wahrheit nur eine unbedeutende Rolle. Ob La Roche sich darüber im klaren war, dass Martin Kusej das als Verleumdung zur Anzeige hätte bringen können?

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ja, Du hast recht. Es war Kresnik, nicht Kusej. Schön, daß es nach 10 Jahren doch wenigstens bemerkt wurde.

    Mir ging es allerdings um den Umgang von Regisseuren mit dem Publikum. Und da scheint es Dir ja egal zu sein, was er gesagt hat, die Hauptsache ist, daß Du einen Fehler in der Personenzuordnung finden konntest.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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