Was wurde eigentlich aus.....

  • Aus dem Sohn von Madama Butterfly und Mr. Pinkerton? Ist er mit nach USA?


    Und was wurde aus den KÜnstlern der La Boheme? Ist da einer von berühmt geworden? Oder doch alle Taxifahrer?


    Und was tat Eugen Onegin nach seiner endgültigen Zurückweisung? Später Heirat oder doch eher Hagestolz?


    Wie finanzierte Fallstaff den Rest seines Lebens? Oder ist er verhungert, wurde Bettler?


    Wurde Tamino glücklich mit seiner Tamina? Bekamen sie Kinder? Oder ließen sie sich scheiden?


    Ganz dramatisch: Wie gestaltete sich das Sterben der Aida mit ihrem Geliebten im vermauerten Verlies? Dämmerten sie dahin oder kratzten sie sich doch die Finger an den Wänden blutig?


    Was sich hier vielleicht satirisch liest, ist doch relativ ernst gemeint. Sehr viele Opern enden mit einem dramatischen Höhepunkt und wir verbleiben betroffen. Ich denke aber relativ oft darüber nach, wie ließe sich das jetzt in die Realität übertragen, welche Auswirkungen hätte solches Handeln für echte Personen? Oben das sollen auch nur Beispiele und Anregungen sein. Oder denkt da außer mir niemand drüber nach? Es werden doch gerade in den finalen Szenen oft Lebenswege erst geöffnet (und sei es durch den Tod).


    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Bei ein paar Opern wissen wir es - wenn es eine Fortsetzung gibt:
    Nehmen wir den beliebten "Barbier von Sevilla" - hier hat Beaumarchais in "Figaros Hochzeit" die Geschichte weitergeführt: Aus dem Mündel Rosina ist die gestandene Gräfin Almaviva geworden....


    und dann gibt es noch
    "Figaro läßt sich scheiden"
    Oper in 2 Akten von Giselher Klebe,
    Text vom Komponisten nach Ödön von Horváths gleichnamigem Schauspiel (1934),
    Uraufführung: 28.6.1963 in Hamburg unter Ludwig und Egon Monk.

    Zitat

    Horváths Komödie ist eine Fortsetzung der Figaro-Trilogie von Beaumarchais, spielt aber nach der Frz. Revolution. Das Grafenpaar befindet sich verarmt im Exil, nachdem der Graf (Bariton) eine Gefängnisstrafe verbüßt hat; Figaro (Bariton) ist ein Vorstadtbarbier, und Susanna (Sopran) tritt in Cherubinos (Tenor) Nachtlokal auf. Figaro wird schließlich Verwalter des ehemaligen gräflichen Schlosses, auf dem der Graf nach dem Tod seiner Gattin (Sopran) ein Wohnrecht genießt.

    [Figaro lässt sich scheiden. Reclams Opernlexikon, S. 892 (c) 2001 Philipp Reclam jun.]


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich hatte aber an persönliche Einschätzungen gedacht....

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Von Goethe gibt es eine Fragment gebliebene Fortsetzung der Zauberflöte:


    "http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberfl%C3%B6te_zweyter_Theil"


    Und Beaumarchais schrieb eine Fortsetzung (somit das dritte Figaro-Stück) von Figaros Hochzeit
    "La Mère coupable", die jedoch erst im 20. Jhd. von Milhaud vertont wurde. (Das habe ich aber auch gerade erst nachgelesen...)


    "http://en.wikipedia.org/wiki/The_Guilty_Mother"

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Selber denken?


    Die Menschheit zerfällt bekanntlich in zwei Teile, den männlichen, der nicht denken will und den weiblichen, der nicht denken kann.


    Das fernere Los Deiner Helden ist mir allerdings bekannt.


    Pinkertons Sohn ging nach Amerika und war im Begriff republikanischer Senator zu werden, weil seine Mutter so fein die amerikanische Flagge schwenken konnte.
    Leider wurde er kurz vor dem Beginn seiner Karriere wegen seines asiatischen Aussehens vom Ku Klux Klan ermordet.


    Die Boheme-Künstler sind, wie es dieser Spezies geziemt, allesamt verhungert.


    Eunegin erschoß sich selbst, weil keiner sich mehr mit ihm duellieren wollte und die es wollen hätten wollen, haben sich zu dürfen nicht mehr getraut.


    Falstaff ist bei einem kräftigen Nieser geplatzt.


    Tamino übernahm die Nachfolge Schikaneders als Theaterdirektor, wurde aber bald darauf geisteskrank und nannte sich abwechslungsweise ´Der Gekreuzigte´ und ´Bieito´.


    Herr und Frau Radames hatten eigenartiges Pech.
    Der Tenor, wohl wissend um sein künftiges Todesurteil, hatte heimlich 200kg Dynamit in die Höhle schaffen lassen,
    benahm sich aber beim Versuch, sich und der Dame einen Ausgang frei zu sprengen, so täppisch, dass beide in die Luft flogen.


    Wie du siehst, die Opernwelt ist nicht ungefährlich.



    Viele Grüße
    hami1799

  • Die Fragen von Klaus 2 finde ich spannend. Beantworten muss sie aber wohl jeder für sich selbst. Ich habe aber auch schon Inzenierungen gesehen, die das Stück über das jeweilige konkrete Ende hinaus deuteten. So geschehen in einer "Verkauften Braut" an der Komischen Oper Berlin, die seinerzeit Harry Kupfer inszenierte und die noch nicht als so genanntes Regietheater über die Bühne ging. Als sich Marie und Hans endlich hatten, wussten sie nichts miteinander anzufangen. Glückliche Menschen sahen anders aus als die beiden in Strickjake und Kittelschürze auf dem Sofa. Der Weg war das Ziel.


    Mich selbst interessiert am meisten, wie "Arabella" weitergeht. Ob das späte Stadtmädel für Mandryka hinter dem Haus wirklich zum Brunnen geht? Wohl kaum. Mandryka wird sich noch wundern, was er sich eingehandelt hat, wenn er nämlich alle Spielschulden des Alten begleichen muss. Und er wird noch manchen Wald fällen lassen müssen.


    Windsor wird sich wohl den alten Fallstaff weiterhin gönnen, denn was sind die Bürgersleute ohne ihn? Sie langweilen sich doch zu Tode. Also wird sich schon ein Sponsor finden. Am Bettelstab geht so einer nicht. Er ist unbezahlbar.


    Die Memme Tamino wird mit der tüchtigen Pamina nicht mithalten können. Er ist bestimmt oft erkältet und hat keine Lust auf Sex. Das gibt höchstens das Einzelkind.


    Das "Zukunft" von Aida und Radames will ich mir nicht vorstellen. Allerdings gab es mal eine Übertragen im Fernsehen mit der Price (Margaret) und Pavarotti. Zumindest die beiden hatten noch was zuzusetzen.


    Onegin? Tschaikowski Onegin. Der kriegt noch mehr Probleme mit seiner selbstzerstörerischen Eitelkeit. Er wird immer verbitterter werden und einsam sterben wenn er sich nicht sogar umbringt. Es ist ja eine gewisse Lust in ihm, das Glück, das er selbst nicht zu haben glaubt, auch anderen nicht zu gönnen. Er begehrt Tatjana erst, als diese - weil einst von ihm zurückgewiesen - den Fürsten geheiratet hat. Ich bin überzeugt, dass Tschaikowski in Onegin viel über sich selbst sagt. Eine Erklärung für seine schwierige Persönlichkeit wäre, dass er schwul ist wie sein Komponist. Und sich das nicht eingestehen kann. Er sollte sich - wie Forsters Maurice - einen Waldhüter oder Stallburschen nehmen, mit dem glücklich werden und auf alle gesellschaftlichen Konventionen pfeifen.


    Grüße zum Sonntag von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Klaus 2,


    schön, so die Phantasie und die Assoziationsfähigkeit anzuregen.
    Aber kennst Du wirklich die Fortsetzung der Geschichte von Ritter John Falstaff nicht?
    Nach den Plagen, die er als "Jäger Herne" im Park von Windsor erdulden musste ließ er sich zunächst im Spital sechs Wochen lang gesundpflegen. Dort wurde er zum gefeierten Paradepatienten weil er Ärzte und Pflegepersonal zu vom ersten Feinkosthändler ausgerichteten Festbanketten mit den feinsten Delikatessen und unendlich vielen Kannen des besten Sektes einlud. Die Rechnung ließ er zusammen mit den Krankenhauskosten übrigens an Herrn Fluth senden, ob sie bezahlt wurden ist nicht überliefert. Danach schrieb er seine Memoiren. Die hinreißend geschilderten Liebesabenteuer übertrafen an Zahl, Intensität, Gefühlstiefe und erotischer Leidenschaft die amourösen Abenteuer des "Don Giovannii" bei weitem." Falstaffs tolle Geschichten" wurden in der ehrwürdigen "Times" veröffentlicht und zählten zu den meistgelesenen Bestsellern der damaligen Zeit. Mit dem Geld eröffnete Sir John das Gasthaus "Zum grandiosen Helden". Dieses Lokal erlangte durch die wöchentlichen Leseabende des inzwischen zum Lord geadelten Falstaff, die orgastischen Festabende, die Attraktivität und Freizügigkeit des ausgesucht hübschen, jungen weiblichen Personals eine berühmt, berüchtigte Bekanntheit. Lord Falstaff begründete im Fresstempel "Zum grandiosen Helden" die weltweite Tradition der Rittermahle. Was Bürgermeister Van Bett nie erreichte gelang Lord John Falstaff, er wurde ein hochberühmter Mann.
    Das ist also die Fortsetzung der Geschichte des Lord John Falstaff. Wie es dann weiterging müßte von Euch Ihr Taminos berichtet werden.
    Herzlichst
    Operus
    (Buchempfehlung: "Falstaffs tolle Geschichten" erschienen im Cajus-Verlag London. Freigegeben ab 18 Jahren.) :jubel: :jubel: :jubel:

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Einer von den brotlosen Künstlern in La Boheme hat zumindest noch die Geschichte aufgeschrieben und veröffentlicht... vielleicht war er danach dann nicht mehr brotlos. Wenn der Dichter Rodolfo zu direkt betroffen war, dann einer von den anderen.


    Falstaff, Leporello u.ä. schlagen sich immer irgendwie durch, gemäß dem Motto der Bremer Stadtmusikanten: Etwas besseres als den Tod werden wir überall finden.

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    (Bob Dylan)

  • Leider gibt es von Falstaff m.W. das Ende doch; im Stück "Henry V." beschreibt Shakespeare, wie Falstaff elendiglich umkam und am Feldzug gegen die Franzosen nicht teilnehmen konnte. Das ist dieser berühmte Feldzug, in dem die englischen Bogenschützen ein weit überlegenes französisches Heer bei Azincourt in Grund und Boden schossen (da gibt es ein schönes Buch zu: B. Cornwell, Azincourt).
    Figaro geht bei mir so weiter: Die Dienerschaft unter Führung von Figaro und Susanne enteignen den Grafen, der mit seiner Frau nach Deutschland flieht. Als das Gut nichts mehr abwirft, ziehen Figaro und Susanne nach Wetzlar, wo sie einen Salon eröffnen. Ihre Kinder Hänsel und Gretel wachsen heran...
    "Jenufa" von Janacek geht so weiter: gerade weil es keine unbedingte Liebesheirat war, leben die beiden lange ganz glücklich zusammen und haben einen ganzen Stall voller Kinder, die alle gut geraten, bis auf einen, der seine Frau umbringt und nach Sibirien ins Straflager kommt. Dort tritt er dann im Chor in Janaceks Oper "Aus einem Totenhaus" auf.
    "Das schlaue Füchslein": der Sohn des Försters hat die Stelle seines Vaters übernommen. Eines Tages fängt er im Wald eine kleine Füchsin und nimmt sie mit nach Hause. Terynka, seine Frau, hat sich mit ihm verheiratet, weil er den Wilderer Haraschta, mit dem sie vorher zusammen war, auf frischer Tat erschossen hat. Die Füchsin fühlt sich wohl im Haushalt, aber eines Tages, als der Förster nach Hause kommt, sind terynka und die Füchsin verschwunden...
    "Schicksal": Der Komponist Lenski ist durch das Gewitter am Ende der Oper nicht gestorben, sondern dieses Gewitter hat seinen Geist befreit. Er komponiert seine Oper zu Ende, die er jetzt in "Die Sache Makropulos" umtituliert. Er wird sehr alt und berühmt. Als er erleben muss, wie ein gewisser Marthaler diese Oper verhunzt, erschießt er sich.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

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  • :jubel::jubel::jubel:
    Genial: deren Kinder Hänsel und Gretel!! Wobei Hänsel ja auch sehr unglücklich verheiratet war.....

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Ich hatte abe an persönliche Einschätzungen gedacht....


    So hatte ich das auch empfunden. Natürlich kenne auch ich "offiziellen" Forsetzungen einiger Figuren in anderen Opern und Dramen. Aber wenn ich Klaus richtig verstehe, wollte er dazu anregen, eigene weiterführende Geschichten auszudenken.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Also gut - ihr habt es nicht anders gewollt


    FIDELIO


    Florestan wird vorerst vom König an den Hof geholt, aber dort erkennt dieser das revolutionäre potential seines Günstlings, und überlegt, ob es nicht klüger gewesen wäre ihn letztendlich doch im Kerker verschmachten zu lassen. Aber dafür ist es natürlich zu spät, denn ein König irrt nicht, darf nicht irren (Er wird sich das aber merken und in Zukunft vorsichtiger agieren)
    Deshalb ernennt er Florestan zum Botschafter in Russland und ist persönlich anwesend, als dieser mit Leonore im Gefolge die Kutsche mit Ziel Sankt Petersburg besteigt. -Eine Laus im Pelz weniger ......


    Der Minister, der in der Geschichte an vorderster Linie mit dabei war - hat - zur Freude des Königs - demissioniert und sich auf sein Landhaus in Kastillien zurückgezogen


    Rocco wurde "für seine Verdienste" in den "wohlverdienten Ruhestand geschickt mit einer erklecklichen Abfindung für "treue Dienste zum Wohle des Staates" . Er hat sich einen Bart wachsen lkassen, um nicht erkannt zu werden, denn hin und wieder kam es schon vor, daß ihm jemand auf der Straße leise das Wort "Henkersknecht" oder "Scherge" zuflüsterte.
    Generell konnte ihn das aber nicht deprinieren, wenn er seine Dublonen zähle und eine Flasche besten spanischen Rotweins vor sich hatte....


    Marzelline die ungetreue Seele möchte nun doch ihren Jaquino heiraten. Der aber hat es sich inzwischen anders überlegt und vermarktet seine männlichen Reize bei adeligen Damen. Daraufhin verzweifelt Marzelline und geht in ein Kloster - ihr Lebenslauf kann nicht weiter verfolgt werden.......


    Leonore verbringt viele Jahre mit ihrem Mann in St. Petersburg, wo sie sich tödlich langweilt und das Klima schlecht verträgt. Sie beginnt ein Verhältnis mit einem hübschen russischen Höfling - und wie der Hofklatsch berichtet, soll es nicht nur bei dem einen geblieben sein.. :stumm:


    Don Pizarro bekommt eine Audienz beim König, und anschliessend einen gut dotierten Posten als Generalgouverneur auf Gran Cotubua, einer entfernten Südsseinsel denen 4 weitere, nämlich Porgu-Tumi, Corru-Pti, Cani-Bali und Terra-negra verwaltungstechnich zugeordnet sind. Der Gouverneur weiß einfach zuviele innen- und aussenpolitische Details, als dass man ihn wegen seiner Vergehen zur Rechenschaft ziehen könnte. Hochrangige Vertreter des Adels, der Geistlichkeit , je selbst der König ist anwesend, als der frischgebackene Generalgouverneur und ein hoher geistlicher Würdenträger, ein gewisser Kardinal Don Basilio das Schiff besteigt, das ihn, nach Gran Cotuboa bringen soll.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred


    * Diese wahre Geschichte wurde aufgezeichnet von Alfred Schmidt
    und unterliegt dem Copyright des Tamin Klassikforum Wien (c 2012)

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tja, das ist ja viel besser als der originale Fidelio, das hätte der gute Ludwig mal vertonen sollen. Den Schluss stelle ich mir so vor: Don Pizarro besteigt das Schiff, das dann im Sturm untergeht. Das ist doch eine ganz andere Schlussmusik als "Wer ein holdes Weib errungen"! Und die gute alte barocke Bühnentechnik könnte man neu beleben und die Bühne unter Wasser setzen (na, Herr Marthaler, das wär doch was für Sie).

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  • Zitat

    Marzelline die ungetreue Seele möchte nun doch ihren Jaquino heiraten. Der aber hat es sich inzwischen anders überlegt und vermarktet seine männlichen Reize bei adeligen Damen. Daraufhin verzweifelt Marzelline und geht in ein Kloster - ihr Lebenslauf kann nicht weiter verfolgt werden.......


    Leonore verbringt viele Jahre mit ihrem Mann in St. Petersburg, wo sie sich tödlich langweilt und das Klima schlecht verträgt. Sie beginnt ein Verhältnis mit einem hübschen russischen Höfling - und wie der Hofklatsch berichtet, soll es nicht nur bei dem einen geblieben sein.. :stumm:


    :D:D:D:D Ich fasse es nicht! Jetzt kann ich keinen Fidelio mehr hören, ohne an diese kleinen Gemeinheiten zu denken. :hahahaha:


    Aber gut, ich will mich ja nicht lumpen lassen.


    PARSIFAL


    Parsifall wird es nach der Gesundung Amfortas' bei den Gralsrittern zu langweilig. Also zieht er in die Welt hinaus und erinnert sich, dass er als Kind ein vielversprechender Fußballer bzw. Torwart gewesen ist, ihn seine gluckige Mutter Herzeleide immer davon abgehalten hat, weil sie Angst hatte, dass er sich verletzt.
    Auf seinem Weg durch die Welt strandet er schließlich in Gelsenkirchen, wo er es zum umjubelten Torwart bei Schalke 04 bringt und sich fortan Manuel Neuer nennt. (Neuer als Anspielung auf "Erneuerer", Manuel als Kurzform von "Immanuel - Gott ist mit uns). So weit, so gut.
    Klingsor hat aber allen Vermutungen zum Trotz sehr wohl überlebt und ist seit einiger Zeit in der Manager-Position von Bayern München unter dem Namen Uli Hoeneß bekannt. (Hoeneß als Anspielung auf "Hohn") und sinnt nach wie vor auf Rache. Über Kundry hat er ja keine Gewalt mehr, aber er hat andere Lockmittel, um sich an Parsifal zu rächen, denn er weiß ja, dass auch Parsifal alias Manuel nicht mehr der Alte ist. Zuviel Geld und Bewunderung haben dem reinen Toren viel von seiner Welthellsichtigkeit geraubt, und so ist er ein leichtes Opfer für den Zauberer, der ihm noch mehr Geld bietet - und am Ende triumphierend einen unterschriebenen Vertrag in den Händen hält. Der Rest ist unter Fußballfreunden hinreichend bekannt....

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Danke, Ihr seid herrlich phantasievoll. Das Wortspiel Neuer und Erneuerer hat mir besonders gefallen - und das für "Parsifal". Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Sind die Fußballbeispiele nicht von einer unserer Damen? (Schon wieder diese "Macho-Denke". Reiß Dich am Riemen alter Operus.)
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Danke, Ihr seid herrlich phantasievoll. Das Wortspiel Neuer und Erneuerer hat mir besonders gefallen - und das für "Parsifal". Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Sind die Fußballbeispiele nicht von einer unserer Damen? (Schon wieder diese "Macho-Denke". Reiß Dich am Riemen alter Operus.)
    Herzlichst
    Operus


    Naja, Operus, mit "Macho" hat das aber nun wirklich nichts zu tun. Darunter verstehe ich was ganz anderes. :hello:


    Hier aber noch meine neueste Entdeckung im Fall Alvaro.


    Nach den schrecklichen Erlebnissen in Spanien und dem Tod seiner geliebten Leonora hält es Alvaro nicht mehr im Kloster, zumal er ja auch dort ziemlich isoliert ist. Melitone beobachtet ihn nur scheel von der Seite, assoziiert ihn mit irgendwelchen Dämonen und petzt jeden kleinsten Fehltritt, Guardiano ist zu entrückt, um sich mit einfachen Klosterbrüdern zu unterhalten, und die anderen Mönche leben auch irgendwie dumpf vor sich hin. Also zieht er von dannen.
    Er reist zunächst in seine Heimat, um wieder etwas zu sich zu finden, aber dort hat er nur ein kleines, heruntergekommenens Gut, denn vom Vermögen seiner Eltern ist ja leider nichts geblieben. Also kehrt er nach Europa zurück, wo er aber die südlichen Gefilde meidet und mehr in den Norden strebt. Da er ein begabter Bursche ist, kampferprobt, körperlich topfit und kräftig, wird das Management des Hamburger SV auf ihn aufmerksam, und er wird unter dem Namen Paolo Guerrero zum neuen Stürmer, zunächst auch sehr erfolgreich. Nur leider ist ihm sein Unstern auf den Fersen, zuerst erlebt der HSV eine glücklose Phase in der Bundesliga, und dann holt ihn sein aufbrausendes Temperament, vor dem sich ja schon Melitone so ein bisschen gefürchtet hatte, wieder ein. Er stürzt sich auf den Spieler der gegnerischen Mannschaft VfB Stuttgart, foult diesen und wird für acht Spiele gesperrt. La forza del destino ist also durch nichts zu ändern. Traurig, aber wahr. :yes:

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Wenngleich ich bei "normalen" Treads allzuviel Zwischenrufe als störend empfinde, so erlaube ich mir hier auch ein paar "Ausrutscher" und Anmerkungen.



    Zitat

    Den Schluss stelle ich mir so vor: Don Pizarro besteigt das Schiff, das dann im Sturm untergeht.


    Das war angedacht - aber ich habe dann doch dem Publikum noch ein wenig Spielraum zum Nachdenken geben wollen.


    An dieser Stelle sei angemerkt - daß ich - als entschiedener Gegner des Regietheaters - bei dieser Verbesserung und Vervollkommnung des Librettos, bzw Erstellen eines weiteren Aktes - stets die Einheit von Form und Zeit gewahrt habe - Ausflüge in andere Jahrhundert konsequent vermieden habe.



    Zitat

    :D:D:D:D Ich fasse es nicht! Jetzt kann ich keinen Fidelio mehr hören, ohne an diese kleinen Gemeinheiten zu denken :hahahaha:


    Mir wird die Tragweite meines Vergehens erst jetzt bewusst - aber - zu spät: ES IST SCHON PASSIERT !!
    Man stelle sich vor, tausende Opernbesucher lesen meinen Text - und reagieren ebenso wie "Strano Sognator"
    Das könnte zur Folge haben, daß das Publikum an gewissen Schlüsselstellen - vor allem aber im "krönenden Finale"
    ein "eingeweihtes Publikum" in schallendes Gelächter ausbricht.
    OH GOTT - ICH HABE EIN KUNSTWERK ZERSTÖRT ....!!!!!


    (Pause - in der ich über mein Vergehen nachdenke .....)


    Jedoch möchte ich - in aller Bescheidenheit - anmerken, daß mit meinem bescheidenen Text, der Beweis erbracht sein dürfte, daß es keineswegs einer Transformation von Zeit und Raum bedarf um ein altes verstaubtes Werk aufzupeppen, ihm Charme, Farbe und Würze verleihen - das kann man auch unter Beibehaltung der vorgegebenen Parameter....


    mir freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    Anmerkung von MOD 01 Alfred als Moderator:
    SOO NICHT Herr Schmidt
    Andere zensieren und dann selbst Blödsinn schreiben !!!
    Das ist die erste Verwarnung !!

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Geschätzter Strano Sognator,


    Deinen Beitrag kann ich nur als persönlichen Racheakt auf meine sachliche und anerkannt korrekte Beschreibung eines Kastratenchores werten, dessen einzig herausragendes Merkmal es ist, immer in kurzen Höschen aufzutreten.


    Freunde sexistischen Regietheaters und der voyeuristische Teil des weiblichen Publikums haben da sicher ihre Freude daran.


    Ich zitiere meine Worte hier noch einmal, auf dass sich ein jeder von der Aufrichtigkeit und wohlwollenden Nachsicht meiner milden Kritik überzeugen mag.


    ´Die Greuther verdreschen ist nicht die feine Art, aber glaubst du im Ernst, dass diese 11 gelbsüchtigen Kastraten den virilen Bayern die Meisterschaft entreißen können?´


    Nun zur Sache: Die Begriffe Hoeneß und Hohn sind etymologisch zu weit von einander entfernt, als dass sich eine Diskussion darüber lohnte.
    Und wo, beim heiligen Merkurius, siehst Du das Verwerfliche im Beginnen Klingsors, den begabten, aber etwas dümmlichen und seiner selbst nicht sicheren Parsifal aus den Fängen des rheinisch-rohen ruchlosen Rittergezüchts zu entreißen? Spricht das nicht eher für dessen selbstlose Menschenliebe?


    Du sagst es doch selbst, GESTRANDET sei er bei Schalke.


    Wie trefflich hast du da, trauriger Träumer, das tragische Los des treulich trutzigen Trauten getroffen!


    Wie wohltuend und rasch diese Metamorphose schon das Gemüt des Reinen Torwarts belebt hat, wurde gestern vor aller Welt schon kundgetan.


    Welche Freude, wie behende und beherzt der NEU(N)ER-standene den heimtückischen, müden Pfeil aus dem Köcher des feigen Meuchelmörders zurück ins Herz des Feindes lenken konnte.Sei dies als Warnung und wohlverdiente Strafe für das Verbrechen an seinen fränkischen Brüdern.


    Edel sei der Mensch, hilfreich und gut,fordert der edle Goethe.


    Da kann man doch nicht so rüde über seine wehr- und schutzlosen Mitmenschen herfallen!
    Sag an Holda du Freie, wer denn hat Dir, Freia der Holden, die Milch der frommen Denkart in gärend Drachengift verwandelt?


    Übrigens muss ich dich auf einen katastrophalen Irrtum hinweisen. Nicht Parsifal war es, der jegliche Art der Verletzung fürchten musste, sondern der Sohn des letzten Herrschers aller Reusen.



    Der reine Tor(in Bayern: das leere Tor)
    hami1799

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  • Zahlreiche Leserbriefe aus der Opernszene haben mich gebeten das unvollkommene und durch und durch unlogische Werk Emanuel Schikaneders auf eine gesunde Basis zu stellen, was ich hiermit tue - widerwillig aber doch.
    Widerwillig - weil es eine undankbare Aufgabe ist. Puristen, Engstirnige und Kleinkrämer werden vermutlich den Logikgewinn nicht als solchen wahrnehmen - und mir eine Verunstaltung des Werkes vorwerfen. Seis -drum - ich hab jedenfalls mein Bestes gegeben:


    Zauberflöte: durch hinzufügen eines 3. Aktes perfektioniert durch
    den certifizierten "Hofdichter der Europäischen Union" Alfred O. Schmidt
    nach einer torsoähnlichen Vorlage von Emanuel Schikaneder
    unter Wahrung der Einheit von Raum und Zeit
    und unter Vermeidung von zeitgeistigen Modernisierungen.



    3. Akt.


    Eine anscheinend neue Figur erscheint auf der Bühne, es ist der hübsch junge Prinz Bellanotte, Ambassador der Königin der Nacht, den wir im ersten Akt als Mohren Monostatos kennengelernt hatten. Er hat sich die schwarze Farbe abgewaschen und singt stets in der Nähe von Pamina, sehnsuchtsvolle Lieder, wobei er sich auf der Laute begleitet.
    Pamina fühlt sich zu dem schmucken Burschen hingezogen, nicht zuletzt auch, da Tamino ihr zwei Jahre nach der bestandenen Feuerwasserprobe noch immer keinen Heiratsantrag gemacht hat.
    Tamino fühlt sich mehr zu Sarastros Priesterbund hingezogen, die „warme Menschlichkeit“ dort behagt ihm sehr –mehr als die etwas einfallslose Pamina - und die hohlen Floskeln ihres selbstgefälligen Oberhaupts sind angenehm zu wiederholen: „Ein Weib tut wenig – plaudert viel“ summt Tamino immer wieder vor sich hin- und ist glücklich wie nie zuvor. Jeden Abend treffen sich die Priester zur Andacht, wo sie: „Bewahret Euch vor Weibertücken“ singen und sich dem Genuss edler Weine und anderer Laster hingeben. Taminos helle Stimme ist hiebei die lauteste….


    Plappergeno, äh Papageno… widmet sich ganz der Aufzucht seiner Kinder, die er gemeinsam mit Papagena hat. Eigentlich hat er sich das alles ganz anders vorgestellt – aber er macht gute Miene zum bösen Spiel – und tut so als ob er das Kindergeplärr gar nicht hörte…..
    Wenigstens ist der lästige Tamino ausser Sichtweite, der stets auf seinem Prinzsein beharrte und immer unangenehme Aufgaben für Papageno bereit hatte….


    Die Königin der Nacht hat in einem alten Buch das Gegenstück zum Sonnenkreis gefunden, nämlich den Mondkreis . Dieser ist an Macht dem Sonnenkreis ebenbürtig, man muss ihn nur richtig zu benutzen wissen. Die Königin schaut in der Bedienunganleitung nach und singt dann eine Arie, die sie sich aus einer anderen Mozart-Oper geliehen hat (durchaus üblich in jener Zeit):
    „OH wie will ich triumphieren !!! „
    Sarastro wird vermutlich nicht viel zu lachen haben in nächster Zeit…….


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    -----------
    Zum Werk:
    Wie der geneigte Leser unschwer feststellen kann hat sich vieles zum Guten gewendet, bzw geklärt. Das Hauptproblem jedoch – der Konflikt zwischen Tag und Nacht bleibt bestehen.. Somit kann das Publikum nach Ende der Oper …noch weiter phantasieren….

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hier mal ein paar Gedanken über die Zukunft der Figuren aus dem Rosenkavalier:


    Octavian hat von der drögen Sophie nach sechs Wochen die Nase voll. Er versucht, wieder bei der Marschalin anzubändeln. Die hat aber inzwischen einen jüngeren Liebhaber als ihn, der dazu auch noch Bariton ist und ihr schon deshalb nicht mit mädchenhaftem Gekrähe auf die Nerven geht.. Sie läßt Octavian abblitzen. Er versucht es daraufhin bei vielen anderen Damen, die ihn aber wegen seiner femininen Stimme nur auslachen. Schließlich verfällt er dem Alkohol und fällt jede Nacht sturzbetrunken in einen Rosenbusch. Mit 19 Jahren macht er eine Geschlechtsumwandlung und als Mariandl hat er dann erndlich große Erfolge mit seiner Sopranstimme. Diverse dramatische Soprane sollen von ihm abstammen.
    Die Marschallin wird eines Tages von ihrem Mann in flagranti erwischt. Er läßt sich scheiden, und sie flüchtet aufs Land zu ihrem Vetter Baron Ochs. Der hat inzwischen von seinem Onkel Kalman Zsupan eine Schweinezucht geerbt, und beide lassen es sich gutgehen. Zu ihren Nachfahren zählen so lebenslustige Damen wie die Csardasfürstin und Gräfin Mariza.
    Die unglückliche Sophie will ins Kloster zurück, aber ihr Vater zwingt sie zu einer reichen Heirat mit einem Grafen Waldner. Ihre zahlreichen Frusteinkäufe sind der Anfang vom Ende des großen Vermögens dieser Familie. Einer ihrer Söhne ist ein ziemlich heruntergekommener Spieler.


    Und ein paar Gedanken zu Turandot:
    Ihre Ehe mit Kalaf ist anfangs glücklich, aber er fühlt sich durch ihre Dominanz schnell überfordert. Als er eines Abends aus Versehen "Liu" zu ihr sagt, wird sie so wütend, dass sie ihn mit einer Mingvase erschlägt. Da China kein Land für emanzipierte Frauen ist, was sie endlich begriffen hat, wandert sie in die Mongolei aus aus und wird die Kriegsministerin von Dschinghis Khan, den sie dann China erobern läßt. Es ist leider in Vergessenheit geraten, dass sie als alte Frau die erste reine Mädchen-Kung-Fu-Schule eröffnet hat.


    Übrigens: wer es etwas seriöser mag: Es gibt ein nettes Buch von Dieter Zöchling: Freispruch für Tosca, Jago soll hängen. Darin wird einigen Opernbösewichtern der Prozeß gemacht. Die Ergebnisse sind leider nicht immer lustig, aber durchaus realistisch
    Schöne Grüße
    wega

  • Zitat von hami1799

    Übrigens muss ich dich auf einen katastrophalen Irrtum hinweisen. Nicht Parsifal war es, der jegliche Art der Verletzung fürchten musste, sondern der Sohn des letzten Herrschers aller Reusen.


    Deine Affinität zu Meer und Fischerei ist als Bewohner Stockholms ja naheliegend, aber gibt es wirklich jemand, dem alle Reusen gehören? Er wäre ja noch reicher als Onkel Dagobert!

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Zu Wegas Rosenkavalier-Beitrag: es gibt von Jens-Malte Fischer in einem seiner Bücher (leider habe ich vergessen, in welchem) ein fiktives Tagebuch des Marschalls, also des Ehemanns der Marschallin, in dem herauskommt, dass er alles gewusst und beobachtet hat und die Entwicklung in Ruhe abwartet, die so ähnlich verläuft wie hier von wega geschildert. Sehr lesenswert, sehr witzig!

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Plappergeno, äh Papageno… widmet sich ganz der Aufzucht seiner Kinder, die er gemeinsam mit Papagena hat. Eigentlich hat er sich das alles ganz anders vorgestellt – aber er macht gute Miene zum bösen Spiel – und tut so als ob er das Kindergeplärr gar nicht hörte…..


    Bester Alfred,


    das verstehe ich nur gar nicht. Bei mir zu Hause wird die Methode der Drei Damen strikt implementiert. Gibt es in Wien denn keine Schlosser mehr?


    Auch ist das Hauptproblem ist seit Äonen schon gelöst:


    Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
    den alten Rang, den Raum ihr streitig macht
    Und doch gelingt´s ihm nicht, da es, soviel es strebt,
    verhaftet an den Körpern klebt.
    Von Körpern strömt´s, die Körper macht es schön,
    Ein Körper hemmt´s auf seinem Gange,
    so, hoff ich, dauert es nicht lange
    und mit den Körpern wird´s zugrunde gehn.


    Wer könnte dazu noch die Güte haben, in meinem letzten Beitrag (nr 20) das ´rheinischen-rohen, ruchlosen´ in ´rheinisch-rohen, ruchlosen´ verbessern? Die Schrift ist auch zu klein.


    Bitte um Nachsicht.


    mfg aus Stockholm
    hami1799


    P.S.
    dieses ´tut wenig, plaudert viel ´ ist putzig und gefällt mir sehr, nur mich es sagen zu trauen hätte ich nicht gewollt.

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  • Deine Affinität zu Meer und Fischerei ist als Bewohner Stockholms ja naheliegend, aber gibt es wirklich jemand, dem alle Reusen gehören? Er wäre ja noch reicher als Onkel Dagobert!


    Köstlich, köstlich hast du nun gesungen,


    endlich, endlich ist es dir gelungen ...

  • Die hat aber inzwischen einen jüngeren Liebhaber als ihn, der dazu auch noch Bariton ist und ihr schon deshalb nicht mit mädchenhaftem Gekrähe auf die Nerven geht..


    Jünger als 17 Jahre - was sollte sie mit ihm anfangen?


    Und dann noch Bariton...


    :hahahaha:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Tatjana wurde erwartungsgemäß sehr früh Witwe. Sie hatte ein gutes Auskommen, dafür hatte ihr Mann gesorgt. Onegin ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Was hatte sie wohl alles verpasst, wie wäre ein Leben an seiner Seite gewesen? Und hätte sie ihn nicht doch verführen können? Und genau dieser Gedanke war es, der dann für lange Zeit ihr Leben bestimmte, denn sie wollte alles nachholen und wurde ein männerverschlingender Vamp. Sie war sexuell unersättlich.
    Davon nun hörte Onegin, der als Hagestolz sich ganz der Rosenzucht gewidmet hatte und die Öffentlichkeit scheute. Er fühlte große Schuld, dass er es war, der sie dahin gebracht hatte. So verließ er seine Eremitage und sprach bei ihr vor. Er beschwor sie, von diesem Lebenswandel zu lassen, die Tröstungen der Kirche anzunehmen. Und im Furor seiner Rettungsrede bot er ihr an, sie zu heiraten.
    Ihre erste Reaktion war ein Tränenausbruch, gemischt mit Lachanfällen. Sie lief weg und ließ ihn stehen.


    Und dann?
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Deinen Beitrag kann ich nur als persönlichen Racheakt auf meine sachliche und anerkannt korrekte Beschreibung eines Kastratenchores werten, dessen einzig herausragendes Merkmal es ist, immer in kurzen Höschen aufzutreten.


    Freunde sexistischen Regietheaters und der voyeuristische Teil des weiblichen Publikums haben da sicher ihre Freude daran.

    Zitat

    Nur möchte ich Dich bitten, mir die Vereinsadresse der Dortmunder Kickers mitzuteilen, da ich ein Kondolenzschreiben verfasst habe und dieses zusammen mit einer ergreifenden Abbildung des deutschen Fussballpokals den Ärmsten zukommen lassen möchte.


    Ich habe mich hier ja schon oft und deutlich gegen jegliche Verfremdungen, Umdeutungen und auch Umdichtungen der Libretti gewandt. Aber ich denke, dass Wagner, wenn er den Blick auf mein blühendes Leid angesichts dieser Schmähungen senkte, durchaus Verständnis für diese temporäre Umdichtung hätte.



    O kindische(r) Held(en)!
    O herrliche(r)Knabe(n)!
    Oh Dortmund,
    Du hehrster Taten töriger Hort!
    Lachend muss ich dich (euch) lieben,
    lachend will ich erblinden,
    lachend zugrunde gehn!
    Fahr' hin, Hoeness' leuchtende Welt!
    Zerfall in Staub deine stolze Burg!
    Leb' wohl, prangende Bayernpracht!
    End' in Wonne, du ewig Geschlecht!
    Zerreisst, ihr Nornen, das Runenseil!
    Bayerndämm'rung, dunkle herauf!
    Nacht der Vernichtung, neble herein!
    Mir strahlt zur Stunde Kloppos Stern;
    er ist mir ewig, ist mir immer,
    Erb' und Eigen, ein' und all':
    leuchtende Liebe, lachender Sieg!

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

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