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Der zweite Satz seiner Ersten oder der erste Satz seiner Zweiten sind solche Fälle wo ich oft einfach abdrehe oder sogar unfreiwillig einschlafe.
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Original von Michael Schlechtriem
Eigenartigerweise bin ich kein großer Fan der zweiten Sinfonie.
Die dritte bedeutet mir ungleich mehr, aber das kann ich nicht erklären und das soll auch keine Herabwürdigung der 2.Sinfonie sein. :]l
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Original von Khampan
Kleines Ratespiel zur 3. Sinfonie
Ist schon jemand aufgefallen, daß der Rhythmus des Kopfthemas im 1. Satz von Schumann geklaut ist? Wer findet's raus?
Gruß,
Khampan
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Ist schon jemand aufgefallen
Ja, ja, milde Ironie sei durchaus gestattet
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fachsprachlich ausdrücken wie in formvollendeter Weise der liebe Gombert
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Brahms regelrecht zelebriert
Man erlebt in ihrer analytischen Spannung unvergleichliche Brahms-Aufführungen, die die eigenwillige, intuitive Emotionskraft des großen Dirigenten Hans Knappertsbusch bezeugen.
Was der ‘Parsifal’ für den großen deutschen Dirigenten Hans Knappertsbusch (1888-1965) unter den Opern war, das war unter den Sinfonien die Dritte von Brahms. ‘Kna’, wie die Musiker den bedeutenden, besonders mit Bayreuth und München verbundenen Dirigenten nannten, dirigierte die F-Dur-Sinfonie gern auf Tourneekonzerten und bei seinen Gastdirigaten.
So auch 1963 zwei Jahre vor seinem Tod mit dem Radio-Sinfonieorchester des vormaligen Süddeutschen Rundfunks SDR in der Stuttgarter Liederhalle zusammen mit den Haydn-Variationen Brahms’. Hänssler-Classics, die viele Aufnahmen der Klangkörper des nunmehrigen Südwestrundfunks SWR heraus bringen, haben Knappertsbuschs Brahms-Aufführungen von 1963 nun festgehalten (Hänssler CD 93177).
Knappertsbusch war für seine breiten Zeitmaße bekannt. In der Tat dauerte die Dritte bei ihm in der Aufführung vom 15. November 1963 ganze 42 Minuten. Der heutige Chefdirigent der Stuttgarter Radio-Sinfoniker Sir Roger Norrington schafft es in diesen Tagen in 35 Minuten. Bei Knappertsbusch verweilt die Musik. Entwicklungen werden langsam angegangen, Charaktere ausgefeilt, Motive bedächtig hingestellt. Im Kopfsatz der Dritten kommen Haupt- und Seitenthema im gleichen Metrum – will heißen: gleich langsam. Dennoch: Spannungen werden zwingend aufgebaut. Ein Ergebnis, dessen der Rezensent beim gleichen Werk in einem Tourneekonzert Knappertsbuschs mit den Wiener Philhamonikern 1958 teilhaftig werden durfte. Die Spielkultur der Stuttgarter Radio-Sinfoniker kann sich dank der gemäßigten Tempi Knappertsbuschs in voller Tragfähigkeit entfalten. Es gibt – etwa vor Einsetzen der Reprise im Kopfsatz der Dritten – wundervoll pastos ausgebreitete Stimmungen. Dank der etwas basslastig-dumpfen Tontechnik gleichsam ein Gruß aus dem 19. ins 21. Jahrhundert.
Das Andante wird mit slawischer Wehmut musiziert, aber immer wieder hymnisch aufgefahren. Das an dritter Stelle stehende Poco Allegretto erlebt man als dunklen Klagegesang, fast als eine Art Trauermarsch mit lamentierenden Gegenbewegungen; sein Trio kommt bedächtig, mitnichten etwa keck daher. Wuchtig und mit erlebnisreich und leuchtend gesetzten Akzenten gestaltet Knappertsbusch das Finale, vor dessen mildem Ausklang er majestätische Kraft mobilisiert.
Auch das Thema des Sankt-Antoni-Chorals für Brahms’ Haydn-Variationen nimmt Knappertsbusch breit. Verhalten leuchtend klingen die Stuttgarter Radio-Bläser. Über den Variationen liegt durchweg Melancholie. Knappertsbusch zelebriert das Variationenwerk regelrecht. Selbst die beiden Vivace-Variationen klingen wie bedächtig hin getupfte Pantomimen. Nur im Finale holt Knappertsbusch im Tempo auf und andere Dirigenten ein: Wahrhaft festlich und üppig lässt ‘Kna’ da aufspielen. Das deutsch-englische Textheft mit seiner trefflichen Interpretationsanalyse erhebt ihn mit Furtwängler, Toscanini und Bruno Walter wohl doch etwas vorschnell ins Quartett der vier größten Dirigenten der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts; da wären gewiss noch Klemperer und Erich Kleiber zur Seite zu stellen.
Interpretation: 4/5
Klangqualität: 3/5
Repertoirewert: 4/5
Booklet: 4/5
Prof. Kurt Witterstätter, 03.05.2007
Mich würde eine Einspielung aus der Vorkriegszeit interessieren - falls ich eine solche übersehen haben sollte erhoffe ich Aufklärung - die nur ein "enlighteter Kl'empereur" liefern könnte!
Ja, ja, milde Ironie sei durchaus gestattet. Ich habe halt noch wenig Erfahrung mit schriftlichen Darlegungen in deutscher Sprache, die ich höchst unsystematisch und ursprünglich zum Zwecke passiver Rezeption erlernt habe - dös fällt mir immer wieder auf die Füße. Spätestens ab Beitrag 7987 wird's besser!
Leider verstehe ich kein Französisch.
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An overt case of "fishing for compliments", isn't it?
Mir schon.
Leider verstehe ich kein Französisch.
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An overt case of "fishing for compliments", isn't it?
Ich hab's geahnt
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Die Aufnahmen, die Du bis jetzt besprochen hast, wecken mein Interesse allerdings nicht in höchstem Maße.
Na klar. Abgesehen von den in Beitrag 20 genannten Herren werden z.B. einige in Ohio tätig gewesene Personen nicht ganz schlecht davonkommen...
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Ich hoffe Du hast in Kürze auch noch die sinfonischen Sichtweisen auf dem Programm.