Booklet-Texte - nötig oder überflüssig?

  • Ein Booklet ist das Beiheft, das einer CD beiliegt.


    Sind Booklets für euch wichtig?


    Welche Informationen sollen im Booklet enthalten sein?


    Schätzt ihr ein grafisch ansprechendes Layout?


    Soll die Musik für sich alleine sprechen und benötigt ihr keine Erläuterungen?


    Opern-Libretti nur in Originalsprache, mit deutscher Übersetzung oder reicht die Synopsis?


    Welche Aufnahmen enthalten ein vorbildliches Booklet?


    Welches Label verdient ein Lob für aufwändige Booklets?



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Sind Booklets für euch wichtig?

    Ja.



    Zitat

    Welche Informationen sollen im Booklet enthalten sein?

    Präzise Angaben zu Werk und Ausführenden. Möglichst ausführliche Aufnahmedaten.



    Zitat

    Schätzt ihr ein grafisch ansprechendes Layout?

    Es soll zumindest die Aufnahme mit keinen negativen Assoziationen belasten.



    Zitat

    Soll die Musik für sich alleine sprechen?

    Ähh, ... ja!



    Zitat

    Opern-Libretti nur in Originalsprache, mit deutscher Übersetzung oder reicht die Synopsis?

    In Originalsprache und Übersetzung (viele Opern besitzen mehrere Varianten beim Libretto; da ist es hilfreich, genau zu wissen, welche in Verwendung ist). Die Inhaltsangabe alleine ist unvermeidliches Beiwerk bei Billigausgaben, ansonsten aber zu vermeiden.



    Zitat

    Welche Aufnahmen enthalten ein vorbildliches Booklet?

    Viele Erstausgaben...



    Zitat

    Welches Label verdient ein Lob für aufwändige Booklets?

    Fast ohne Konkurrenz: Alia Vox.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Für mich ist das Booklet wichtig. Zunächst muss es informativ sein: Entstehungsgeschichte der aufgenommenen Werke, verknüpft mit Biographischem, eventuell Bezüge zum außermusikalischen historischen Zeithintergrund. Darüber hinaus sollte es Informationen zu den Interpreten geben, die über billige Lobhudelei hinausgehen, dafür aber über den Werdegang und künstlerische Vorstellungen (sofern bekannt) in Kenntnis setzen. Eine Bebilderung des Booklets ist dann natürlich ein erfreulicher Zusatz; auch wenn ich weiß, wie Beethoven in verschiedenen Stadien seines Lebens aussah, also nicht dringend auf ein Portrait von ihm angewiesen bin, gehört so etwas durchaus zur Gestaltung. Interpretenphotographien sind auch nicht schlecht. Abgesehen von diesen eigentlich grundlegenden Dingen kann dann noch eine ästhetisch-künstlerische Gestaltung hinzu kommen, was ich durchaus goutiere. Ich finde es persönlich immer schön, wenn in einem Booklet Malerei aus der Entstehungszeit des Werkes zu sehen ist. Unerlässlich auch: Infos zu Aufnahmedatum und -ort.


    Hinsichtlich des Informationsgehalts belegen für mich in der Regel die Booklets des Labels CPO einen Spitzenplatz: hier bleibt kein Wunsch offen, die CPO-Texte sind erfreulich faktenreich. Ebenso mit Lob zu bedenken sind die Macher der HARMONIA MUNDI-Booklets: auch dieses Label macht sich in diesem Bereich sehr verdient. Bei beiden Labels finde ich auch die Bebilderung der Booklet-Cover meistens sehr gelungen.


    Negative Kritik ist zu üben an den Beiheftchen der DGG in den letzten Jahren. Im Zuge des 'Weg-von-der-Bildung'-Gedankens, dem unter dem heutigen DGG/Universal-Personal fröhlich und unbedarft gefrönt wird, sind in den letzten Jahren furchtbare Begleittexte entstanden, aus denen man nichts mehr über Werk/Komponist/Interpret erfährt, die aber stattdessen vollgestopft sind mit 'trendigem' geistigen 'Dünnschiss'. Texte dieser Art kann man sich schenken - das will doch keiner ernsthaft lesen, denn man erfährt ja nichts. Aktuelles Beispiel: Der Begleittext zur neuen CD mit dem Geiger Mikhail Simonyan und Kristjan Järvi am Pult; Violinkonzerte von Barber und Khachaturian. Unter der Überschrift "Zwei Seelen" wird man mit endlosem Gelaber zugetextet, in dem es um des Solisten armenisch-amerikanische Verwurzelung geht, alles schön oberflächlich mit ein paar Bildchen im Stile der derzeit angesagten Lifestyle-Magazine garniert. Hier herrscht das Motto vor: Bloß niemanden mit echter Information vergraulen, die Leute wollen ja 'gechillt' Musik hören und nicht belehrt werden. Leider haben die DGG-Typen dabei die falsche Zielgruppe im Sinn: Nämlich so eine trendige, urbane - mit Kohle gepamperte - Bande, die in den Kaffee-Lounges und Clubs der Großstädte rumhängt und eigentlich von nichts 'ne Ahnung hat. Nur leider kaufen die die CD's der DGG wahrscheinlich eher nicht. Es wird fahrlässig die tatsächliche Käuferschicht und deren Bedürfnis nach gehaltvoller Information vernachlässigt, weil man einer Käuferschicht hinterher rennt, die man im großen Stil nie erreichen wird. Welch trauriges Missverständnis. ÜBRIGENS: Musikalisch-künstlerisch ist die Simonyan-Järvi-CD hervorragend gelungen, da gibt's nichts zu meckern - nur das Booklet kann man eigentlich auf die Mülldeponie verfrachten.


    Grüße,


    Garaguly

  • Wo wir beim Thema Booklets sind: Nicht, dass es mich direkt stört, aber merkwürdig finde ich eine Praxis, die man an dem abgebildeten CD-Cover beobachten kann.



    Das Gemälde heißt "Paris, Avenue du Bois de Boulogne" und stammt von dem Impressionisten Georges Stein (1818 - 1890). Es zeigt eine Pariser Straßenszene, die offensichtlich mindestens nach 1880 angesiedelt ist (Architektur, Mode der dargestellten Personen, Fahrräder). Dies ist nun weit entfernt von der Zeit in der Rodolphe Kreutzer (1766 - 1831) seine drei auf der CD enthaltenen Violinkonzerte komponierte (zwischen 1800 und 1810). Ich meine, dieses Bild sollte eher ein Saint-Saens-Klavierkonzert, oder aber die echt impressionistische Musik eines Debussy bebildern, anstatt Musik des ganz frühen 19. Jahrhunderts. Durch die Verwendung dieses Bildes werden bestimmte Stimmungen evoziert, denen die Musik nicht entspricht.



    Unproblematisch finde ich dagegen die Bebilderung der CD's von Bachs Orgelwerken mit Kunst der 1960er Jahre. Hier ist die Distanz so groß, dass es schon wieder künstlerisch-ästhetisch Sinn ergibt. Ich meine nämlich nicht, dass auf jeder Bach-Orgel-CD eine Silbermann-Orgel im Rahmen eines protestantisch-barocken Kircheninneren gezeigt werden muss.


    Auch bei des Labels "Naive" Vivaldi-Reihe werden keine barocken Gemälde gezeigt, sondern sehr moderne Portraitphotographien von vorzugsweise wüst frisierten Frauen - auch in Ordnung. Distanz und damit Brechung sind so groß, dass gar keine Missverständnisse entstehen können.



    Vielleicht für die meisten von Euch völlig uninteressant, war halt so ein Gedanke.


    Grüße,


    Garaguly

  • Selbstverständlich ist ein möglichst informatives Booklet wichtig. Für mich ist es geradezu ein Qualitätsmerkmal einer Musikveröffentlichung, dass daran nicht gespart wird. Welche Informationen in einem Booklet gegeben werden sollen ist in den vorigen Beiträgen beschrieben. Aus meiner Sicht soll der Booklet-Text nicht wertend sein, sondern möglichst objektiv neutral. Ausserdem sollte die Recherche gründlich erfolgen, um Fehlinformationen zu vermeiden.
    Früher leisteten sich die großen Labels die besten Fachvertreter für diese Texte. Haüfig wurde dadurch aus dem Booklet ene bibliophile Kostbarkeit. Der Musikwissenschaftler, Journalist und frührere Feuilleton-Chef der Süddeutschen Zeitung, Karl Schumann, war wegen des Inhalts und des sprachlichen Niveaus seiner herausragenden Booklet-Texte geradezu berühmt. Vorbildlich ist auf diesem Gebiet heute das Label Haenssler.
    Ein hervorragender Bookletschreiber ist auch unser Tamino-Freund Kurt Ulrich Spiegel (Kus). Seine Veröffenltichungen beim Hamburger Archiv für Gesangskunst sind vorbildlich.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Ich halte die ganzen Booklets für total entbehrlich.
    Wenn man sich heutzutage ohnehin den größten Teil seiner Aufnahmen aus dem Netz herunterlädt, entfällt diese Frage sowieso.


    Aber auch früher fand ich diese dicken Booklets der Hochpreis-CDs als überflüssig. Da wird mir in 4 Sprachen erklärt, was ich eh schon weiß, und das in so mikroskopisch kleiner Schrift auf dünnstem Papier ... nein danke, der Aufwand ist m.E. rausgeschmissenes Geld.
    Und dann noch das mehrsprachige Operlibretto! Als ob es keine Reclam-Heftchen usw. gäbe, in denen das alles drinsteht. Für mich zählt nur die Qualitat der Musik, die auf den CDs enthalten ist, dafür brauche ich kein aufwändiges Booklet.


    Und wenn die CD nix taugt, dann reißt es auch das toll gestaltete und getextete Beiheft nicht raus!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    ich persönlich, als Sammler (auch wenn ich da gegen dich nicht antreten könnte) muß dir widersprechen. Zum einen liebe ich die Textbeilagen, weil sie, seit eh und je, die Auffassung der Entstehungszeit der Aufnahme widerspiegeln. Was wären die alten Deccas ohne die Auslassungen von John Culshaw? Was wären Wagneropern ohne die englischen Libretti von Peggie Cochrane? - Ich finde nicht, daß man einen guten musikalischen Essay zum Werk so ohne weiteres auch im Internet findet. - Ich bin aber auch ein Büchermensch und, wie jeder echte Deutsche, der Meinung, daß eine Sache ohne Gebrauchsanweisung nicht vollständig ist. - Zumal in den alten viersprachigen Ausgaben oft verschiedene Essays verschiedener Autoren abgedruckt wurden. Oder ein hervorragender englischer Text miserabel verdeutscht. All das freut mich. Sogar Verdi und Mozart versteht man viel besser, wenn man eine Gesangszeile in vier unterschiedlichen Übertragungen gedeutet liest.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Ich mag im Grunde schon gute und informationsreiche Beihefte, obwohl ich andererseits auch gerne platzsparenden Ausgaben anstatt der traditionellen "Opernklötze" habe.
    Natürlich gibt es viele CD, bei denen ich darauf verzichten könnte, weil ich die wichtigsten Informationen eh schon habe oder leicht anderswoher bekomme. Das ist aber keineswegs immer der Fall. Vor einigen Wochen kaufte ich Rameaus Hippolyte et Aricie, günstiges Angebot, aber wie sich herausstellte in der Neuauflage, die kein Libretto, sondern nur eine Synopsis enthält. Zwar finde ich in der Notendatenbank sogar die Noten mit franz. Text., aber weder verstehe ich ausreichend französisch noch will ich immer den Rechner anschalten oder mir viele Seiten blass gescannter Partitur ausdrucken. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich vermutlich für einen ähnlichen Preis lieber versucht, eine gebrauchte Ausgabe der Erstauflage mit Libretto zu finden.
    Ähnliches gilt für Instrumentalwerke. So interessant die Hintergrundinformationen zu Künstlern oder Erinnerungen der Tonmeister sein könnten, vermisste ich schon manchmal bei "DG Originals" u.ä. weitergehende Informationen zu Stücken selbst, die mir bislang unbekannt waren. Wie ich gerade anderswo schrieb, habe ich neulich ganz bewusst eine gebrauchte ältere CD mit der Frühklassik-Anthologie von Füri/Holliger/Berner Camerata gekauft, statt der Neuauflage, da die Informationen im Web zu Monn, Zimmermann oder gar deren Werke dürftig sind bzw. man in solchen Fällen schlicht nicht damit rechnen kann, überhaupt Brauchbares online zu finden. Und ich habe keinen schnellen Gratis-Zugang zu Musikenzyklopädien usw.


    Bei der oft eher obskuren Musik auf cpo finde ich die (meist hervorragenden) Beihefte absolut notwendig, da man diese Informationen sonst meist nur mit ziemlichem Aufwand findet. Da kann man auch mal über die nicht selten übertriebene "völlig zu Unrecht vernachlässigt" einiger Booklet-Autoren hinwegsehen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich bin geneigt, Harald beizupflichten. Das einzige, was ich unbedingt im Booklet haben will, sind die exakten Spielzeiten sowie Aufnahmeort und -datum. Irgendwelche schwülstigen Ausführungen oder Lobhudelei über die Interpreten – nein, danke!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich kann Harald jetzt mal überhaupt nicht beipflichten, weil ich gute Booklets schätze.


    Die Informationen zu den enthaltenen Werken hat man in vielen Fällen bereits vorliegen, wie Johannes R auch schon erwähnt. Bei unbekannteren Werken ist die Info in den Textheften aber unabdinglich.


    Ich lese neben diesen Informationen aber auch gerne die Texte der Dirigenten oder Solisten, die darin berichten, wie sie zu der Aufnahme stehen; welche Erlebnisse dabei von Bedeutung waren; welchen Zugang sie zu dem Werk haben.


    Zwei positive Beispiele:


    :!: Als Beispiel möchte ich so manche Szell-CD in Erinnerung rufen. Dort steht so einiges Hochinteressantes über Aufnahmebedingungen, Umstände und sein Verhältnis zu Werk und Komponist.


    :!: Weiteres herausragendes Beispiel sind die Violinkonzert-Aufnahmen bei SONY mit Hillary Hahn. In den Textheften teilt sie dem Hörer mit wie sie zu den Komponisten gekommen ist, und so manches über ihre Art der Interpretation. Dies hilft dem Hörer mehr zu verstehen, als vorher bekannt war. Ich finde das ganz wichtig !



    Von Download halte ich sowie absolut nichts! Ich will die CD, das Textheft in den Händen haben !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Ja, das Thema verdient es schon, dass man sich darüber austauschen sollte. Jeder hat sicher verschiedene Ansprüche.
    Aber: Verzichten möchte ich nicht. Und: was ist wichtig?


    Eine Werkbeschreibung bei allseits bekannten klassischen Werken brauche ich nicht, da ich, a) das Stück kenne und b) mir jeder einschlägige Konzertführer das Wesentliche vermittelt. Allerdings gibt es womöglich auch Einsteiger, die diese Beschreibung brauchen. Bei Kammermusik halte ich eine Erklärung für wichtiger.


    Die Operntexte sind absolut nötig, um zum Verständnis beizutragen, auf jeden Fall auch mit deutscher Übersetzung. Den Operninhalt kann ich mir aber ebenfalls aus dem Opernführer erschließen, bei weniger bekannten Opern, die vielleicht der Opernführer nicht hat, braucht es aber auch eine Inhaltsangabe.


    Ganz schlecht finde ich Booklets , die nur in Englisch gehalten sind. Wir sind in Deutschland und da ist die Verkehrssprache immer noch deutsch, auch wenn wir das englische Wort Booklet hier gebrauchen.


    Gut, aber oft nicht dabei, sind Biographien der Künstler, bzw. des Ensembles. Die brauche ich nicht bei Karajan oder den Wiener Philharmonikern, aber bei neu auf dem Markt befindlichen Namen unbedingt.


    Wichtig sind auf jeden Fall die Spiel- und Satzdauer und Zeitpunkt und Ort der Aufnahme (letzteres fehlt leider bei einigen Nachpressungen).


    Zwei Beispiele für m.E. gute Booklets sind



    erstmal grafisch exzellent gestaltet, aber auch weil hier zum einen die Werke schon beschrieben werden, allerdings in einer unorthodoxen flüssigen Sprache und das mit dem Besonderen an der Chaillyschen Interpretation verbunden wird, ob man sie nun mag oder nicht


    und



    weil auf den Titel dieser Ausgabe Bezug genommen wird und das anhand der ausgewählten Musiknummern überzeugend erklärt wird sowie auch der Werdegang des Hauptprotagonisten Vogt anschaulich beschrieben ist, weiter auch die Texte der Gesangsnummern aufgelistet werden.


    Mit besten Grüßen


    :hello:


    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Zitat von operus

    Selbstverständlich ist ein möglichst informatives Booklet wichtig. Für mich ist es geradezu ein Qualitätsmerkmal einer Musikveröffentlichung, dass daran nicht gespart wird. Welche Informationen in einem Booklet gegeben werden sollen ist in den vorigen Beiträgen beschrieben. Aus meiner Sicht soll der Booklet-Text nicht wertend sein, sondern möglichst objektiv neutral. Ausserdem sollte die Recherche gründlich erfolgen, um Fehlinformationen zu vermeiden.


    Dem kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen. Insbesondere die Korrektheit der Informationen ist mir, der seine CDs in einer Datenbank erfasst, wichtig. Das gilt für Fassungen ebenso wie für Aufnahmedaten. Habe mich diesbezüglich schon öfter mal über Decca und DG ärgern dürfen.


    Zitat von Harald Kral

    Und dann noch das mehrsprachige Operlibretto! Als ob es keine Reclam-Heftchen usw. gäbe, in denen das alles drinsteht.


    Das mag ja für bekannte Opern zutreffen, aber weniger bekannte Werke werden von Reclam nicht bedient. Insofern lege ich wert auf ein beigefügtes gedrucktes mehrsprachiges Libretto.


    Gruß enkidu2

    Nach Schlaganfall zurück im Leben.

  • Als ob es keine Reclam-Heftchen usw. gäbe, in denen das alles drinsteht.


    Ja, wenn man sich nur auf die paar Opern beschränkt, für die es Reclam-Heftchen gibt, sich um verschiedene Libretto-Versionen nicht kümmert und kein Problem damit hat, zum Kaufpreis der Opern-CDs noch jeweils einen Fünfer draufzulegen...


    :pfeif:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • (....) paar Opern beschränkt, für die es Reclam-Heftchen gibt


    Ich habe ca 300 Stück von diesen Heftchen; nicht auf den Verlag "Reclam" beschränkt, die gibt es auch z.B. von Breitkopf & Haertel, von Ricordi usw. - auf Flohmärkten und in Antiquariaten schon ab 10 Cent/Stück.....
    Bei ausgefallenen Werken: Der Buchhändler meines Vertrauens hat mir bisher immer helfen können.
    NB: Der Stern-Verlag Düsseldorf hat immer alle Libretti der Opern vorrätig, die auf dem Spielplan der Rheinoper standen bzw stehen. Das gehört dort seit 50 Jahren zum Service.


    Vom "Don Giovanni" habe ich über 100 Aufnahmen. Bei ca. 80 CD-Boxen ist das Libretto dabei. Wenn ich mir heute eine weitere Don-Giovanni-Aufnahme kaufen will, wozu soll ich darauf Wert legen, dass ein Libretto dabei ist?


    :no::no:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Noch ein Tipp für Sparfüchse:


    Ein normales Reclam-Opernlibretto kostet 3,-- EURO.


    Bestellungen unter 20,-- EURO kosten bei unserem Werbepartner jpc 3,90 Euro Porto.


    Wenn ihr z.B. eine Opern-Gesamtaufnahme von Walhall bestellt, die 9,90 € kostet, müßte man das Porto draufrechnen.
    Bestellungen mit Buch sind immer portofrei.


    Also die CD bestellen + Textbuch in Form eines Reclam-Heftchens ist immer noch 0,90 billiger als ohne....


    Habe ich früher immer gemacht, als die Portofrei-Grenze noch bei DM 50,-- lag.


    :baeh01:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • LIebe Taminos,


    auch ich lege auf das Begleitheft Wert, das nach meinem Dafürhalten folgende Angaben enthalten sollte:
    1. Entstehungszeit und Ort der Aufnahme
    2. Besetzung
    3. Länge der einzelnen Musiktitel
    4. Informationen über Komponisten und Werk - vor allem bei unbekannteren Werke, die man kaum in einem Konzertführer findet (ich besitze eine ganze Reihe davon) und eventuell auch etwas über die historischen Hintergründe
    5. Keine subjektiven Wertungen oder dem - angeblichen - Zeitgeschmack entsprechende Umdeutungen. Hier sollte die Musik für sich allein sprechen!
    6. Bei Opern das Libretto - möglichst in Originalsprache, wobei ich einschränkend sagen muss, dass ich mit tschechischen, polnischen, russischen Texten kaum etwas anfangen könnte. Hier wäre eine Übersetzung hilfreich. Zu diesem Punkt muss ich allerdings sagen, dass ich - anders als Harald - jedes Werk nur einmal besitze. Opernführer, von denen ich auch einige besitze, geben das Werk häufig nur sehr pauschal wieder, so dass man den Inhalt einzelner Szenen oft nicht erkennen kann.
    7. Bilder geben der Sammlung ein gewisses Gesicht, sind aber für mich - auch als Auflockerung im Text, nicht unbedingt wichtig. Und die Titelbilder mancher CD bringe ich auch kaum mit dem Werk in irgendeine Verbindung. Bei der Oper wäre z.B. die Aufnahme einer ansprechenden Inszenierung adäquat, wobei, wie wir hier im Forum ja sehen, der Geschmack darin sehr unterschiedlich ist. Aber abgesehen davon stellt man die CD's ja meistens so in den Schrank oder das Regal, dass man nur die Rückseite sieht.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Natürlich liebe ich die Heftchen. Bin ich doch auch kein Downloader. Für mich gehört das alles zusammen, eine schön gemachte CD in einer hübschen Box und im Booklet jede Menge Sachen über die Musik. Ein Gesamtkunstwerk halt.

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Ich habe ca 300 Stück von diesen Heftchen; nicht auf den Verlag "Reclam" beschränkt, die gibt es auch z.B. von Breitkopf & Haertel, von Ricordi usw. - auf Flohmärkten und in Antiquariaten schon ab 10 Cent/Stück.....


    Nun, einem echten Opernsammler kann die Zahl 300 nur ein Schmunzeln entlocken (bist du nicht einer?). Ich stimme dir zu, dass man fast alles bekommen kann. Aber: schon die zweisprachigen Reclams sind teurer als von dir angegeben, B&H oder Bärenreiter sogar deutlich, bei den ausländischen Verlagen - auf die man bei selteneren Opern oft zurückgreifen muss - ist natürlich Zweisprachigkeit nie gegeben und es kann richtig teuer werden, bis zu 20€!



    Zitat

    Vom "Don Giovanni" habe ich über 100 Aufnahmen. Bei ca. 80 CD-Boxen ist das Libretto dabei. Wenn ich mir heute eine weitere Don-Giovanni-Aufnahme kaufen will, wozu soll ich darauf Wert legen, dass ein Libretto dabei ist?


    Geschenkt. Aber es soll, auch wenn du es nicht für möglich hältst, immer wieder Leute geben, die ihren ersten Don Giovanni kaufen. Gibst du denen eines deiner "überzähligen" Libretti ab? ;)
    Außerdem ist das kein Beispiel zum Argumentieren. Auch bei dir werden die Opern in der Überzahl sein, bei denen du nur ein bis drei Einspielungen besitzt. Und da wirst du froh sein, wenigstens ein Libretto dabei zu haben.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich bevorzuge CDs mit booklets und greife ggffs. auf ältere CD-Ausgaben zurück, wenn die Neuausgaben abgespeckt erscheinen.
    Hintergrundinformationen sind mir wichtig.
    Wenn das booklet zum book wird, also ein Buch im CD-Format mit innenliegender CD - alles ohne Plastikhülle -, dann finde ich es optimal. So wie Monteverdis Marienvesper mit Pluhar bei VirginClassics. Auch die AliaVox CDs im Pappcover mit booklet gefallen mir gut.
    Die booklets von CPO sind sehr informativ. Das ist auch notwendig, da das Repertoire kein Mainstream ist. Ich finde es begrüßenswert, daß CPO ein Label ist, das Musik vergessener oder wenig beachteter Komponisten wieder zugänglich macht.
    Daß auch gute Musik in Vergessenheit geraten konnte, hat Mendelsssohn bewiesen, als er J.S. Bachs Musik wiederbelebte.
    Und auch Vivaldis 4 Jahreszeiten waren vor ca. 50 Jahren nahezu unbekannt.

    mfG
    Michael


  • Zitat

    Ich halte die ganzen Booklets für total entbehrlich.


    Da sind mal wieder die Opernfreunde unter sich. Ich habe zu etwa 95 Prozent Lied-Platten und bin auf die Gedichttexte angewiesen. Nicht bei den gängigen Schubert-, Loewe- oder Schumann-Liedern, aber bei selteneren Dingen beginnt dann oft eine wochenlange *Sucherei, da hilft es dann auch nicht weiter, wenn man einige Gedicht- und Liederbände im Regal stehen hat. Ein für mich informatives Booklet ist ein echter Wert, eine solche CD darf dann auch etwas mehr kosten.
    *Zum Beispiel den Text zu dem Lied "Abschied hat der Tag genommen"

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  • Alles findet man nicht im Netz, aber folgende Seite mit Liedtexten und Übersetzungen verdient jedenfalls Erwähnung und Unterstützung:


    "http://www.recmusic.org/lieder/"

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Operlibretti (dt.) findet man hier:


    http://www.opera-guide.ch/opera.php?id=375&uilang=de


    z.B. Pique Dame:



    GRÄFIN
    Genug gelogen! Ihr langweilt mich. Ich bin müde.
    Hab' keine Kraft. Ich möchte nicht im Bett schlafen.
    (Sie setzen sie in einen Sessel und umgeben sie mit Kissen)
    Ach, widerlich ist mir diese Welt!
    Was für Zeiten!
    Sich richtig vergnügen können sie nicht mehr.
    Was für Manieren!
    Was für ein Ton!
    Und wohin man auch sieht:
    Nicht tanzen, nicht singen können sie.
    Wer ist noch Tänzerin?
    Wer singt noch?
    Die kleinen Mädchen!



    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Ich kann sowohl Johannes' Empfehlung zustimmen (wenngleich ich die Unübersichtlichkeit als wenig gebrauchsfreundlich monieren muß), denn ich habe diese Seite auch unter meinen Favoriten gespeichert, als auch Farinellis "Opera-Guide" aus der Schweiz. Man findet zwar nicht immer alles, vor allen Dingen fehlen aus Urheberrechtsschutzgründen viele neuere Werke, dennoch ist da einiges im Angebot.


    Ich hätte da auch noch für Interessierte zwei Empfehlungen abzugeben:


    http://opera.stanford.edu/index.html#libretti


    wenn es um Opernlibretti geht, eine durchaus lohnende Stöberecke. Und wer an Texten geistlicher Musik interessiert ist,
    der könnte vielleicht hier fündig werden:


    http://www.jvogelsaenger.de/textlist.htm


    nicht umfangreich, aber immerhin. Als Ergänzung sei angemerkt, daß letztere Seite einen Link auf die von Johannes genannte Website enthält. Der außerdem gesetzte Link auf die Heinrich-Schütz-Werke geht allerdings ins Leere und
    ich weiß nicht, aus welchem Grund.


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Sind Booklets für euch wichtig?


    PRINZIPIELL sind Booklets nicht wirklich notwendig.
    ABER - es macht Spaß sie zu lesen, wobei textliche und optische Gestaltung ein wenig darüber aussagt, wie sorgfältig ein Label seine Produkte produziert - Manche Booklets sind lieblos gemacht, unpersönlich - gewissermaßen "von der Stange"
    Dazu gehört auch die Wahl des Covers - weiter oben wurde ja schon darüber geschrieben.


    Opernlibretti- um diese Frage zu beantworten - sollten stets optional zur Originalsprache auch in Deutsch beigelegt werden, ich erachte es als Mißachtung des deutschen und österreichischen Kunden, wenn nur eine englische Übersetzung - oder gar keine - mitgeliefert wird-


    Booklets brauchen nicht luxuriös ausgestattet sein. Wenn - nur des dicken Booklets wegen - die Normgrße einer CD oder Multibox - überschritten wird, dann bin ich eigentlich verstimmt.


    Was erwarte ich textlich von einem Booklet ?
    Das hängt ganz von den Umständen ab. Ein unbekanntes Werk muß natürlich genauer vorgestellt werden , als Mainstream Klassik. Zu Mainstream Klassik sollte kein belangloses Wischi Waschi . sondern persönliche Betrachtungen des _Interpreten etc beigegeben werden, beispielsweise etwas über das verwendete Instrument - oder die gewählten (idealerweise selbst improvisierten) Kadenzen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zit.:" PRINZIPIELL sind Booklets nicht wirklich notwendig."


    Könnte es sein, dass eine solche Feststellung aus der Perspektive eines Taminoaners getroffen worden ist, - und deshalb vielleicht gar nicht in dieser Weise generalisierbar? (Zit. "PRINZIPIELL")


    Wie ist es denn mit einem Menschen, der von klassischer Musik nicht so sehr viel Ahnung hat, wie das hier im Forum sozusagen Standard ist. Könnte der vielleicht nicht dankbar sein für die Informationen, die er aus einem Booklet bezieht? Das, was man da vorfindet, ist zwar von sehr unterschiedlicher Qualität. Aber ich erinnere mich an die Beilagen zu den vielen Schallplattenkassetten und CDs, die ich in meinem Leben schon studiert habe.


    Ich bekenne gar und gar ungeniert: Ich habe da eine Menge gelernt, was ich nicht wusste. Der angeblichen "Nicht-Notwendigkeit" würde ich aus meiner subjektiven Perspektive entschieden widersprechen.

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  • Zu einer Serie der Haydn-Sinfonien, von denen man nur einen geringeren Teil in einem Konzertführer findet, gab es bei den ersten Ausgaben nur Begleithefte mit englischen Texten, später kamen dann deutsche und französische Texte hinzu. Die deutschen Texte waren recht dürftig und schludrig gemacht, Die englischen und französischen waren entschieden besser. Ich habe der Firma damals geschrieben, man möge doch nicht extra deutsche Textautoren bemühen, sondern einfach die englischen Texte in Deutsche übersetzen, was dann bei den letzten Ausgaben auch geschah. Ich habe mir für mich einen eigenen Haydn-Sinfonieführer zusammengestellt, indem ich die englischen und französischen Texte übersetzt habe und mir daraus eigene Beschreibungen der Sinfonien gespeichert habe. Die Texte machten auf manches aufmerksam, auf das man bein Zuhören dann intensiver geachtet hat. Er ist fast vollständig, einige wenige Sinfonien fehlen noch. irgendwann in nächster Zeit werde ich mir die restlichen Ausgaben besorgen.
    In ähnlicher Weise habe ich mir Zusammenstellungen mit Werke von Bax, Elgar, Glasunow, Nielsen und Vaughan Williams gemacht, bei Sibelius hatte ich es noch vor.
    Leider habe ich das in den letzten Jahren etwas vernachlässigt, weil ich zuviel andere Beschäftigungen hatte. Aber die Begleithefte haben mir immer dort etwas gegeben, wo die verschiedenen Konzertführer, die ich habe, nur spärliche Angaben machen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Eine Antwort auf die Frage, ob Booklets überflüssig sind oder nicht, ist für mich von konkreten Bedürfnissen abhängig. Das dritte Textbuch zu FIDELIO brauche ich nicht. Eine Biographie von Beethoven auch nicht. Da bin ich ganz auf Seiten von Harald. Interessant sind immer Ausführungen zur Aufnahmegeschichte, zu den Fassungen etc. Unverzichtbar ist zum Beispiel das sehr umfängliche, gut 300 Seiten starke, Booklet zum vollständigen französischen DON CARLOS vom Label Opera Rara. In vier Sprachen, einschließlich deutsch, kann man den Text in vorzüglichen Übersetzungen verfolgen. Auf diese Weise lässt sich ganz genau feststellen, welche Veränderungen und Kürzungen in die verschiedensten späteren Fassungen eingeflossen sind. Orfeo stattet seine Live-Opern-Produktionen auch mit spannenden historischen Details und Fotos aus den Aufführungen der betreffenden Werke aus. Profil Hänssler liefert zu seiner ganz hervorragenden Dresdener Semper-Oper-Serie Textbücher, die ihresgleichen suchen. Sie sind randvoll bestückt mit Fotos, zeitgenössischen Berichten und allen möglichen anderen Informationen, dazu noch optisch sehr ansprechend.


    Hingegen finden sich in der bei Deutsche Grammophon erschienen 21-CD-Box von Schubert-Liedern, gesungen von Fischer-Dieskau, nicht einmal Angaben über die Textdichter, geschweige denn die Texte selbst. Die lassen sich aber auf einer extra eingerichteten Seite als PDF herunterladen. Das ist zumindest auch eine Möglichkeit, die ich akzeptieren kann und die ich für zukunftsfähig halte. Was haltet ihr davon? Links zu Libretto-Datenbanken sind genannt.


    Sehr herzlich danken möchte ich Johannes für seinen Lieder-Texte-Link, den ich nicht kannte. Ich habe ihn gleich ausprobiert und finde ihn vorzüglich. Selbst meine härteste Feuerprobe hat er beim ersten Zugriff bestanden: "Adelwold und Emma", mit 28 Minuten Schuberts längstes Lied, vor dem sogar Fischer-Dieskau zurückschreckte.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zu Rheingold1876s Feststellung: "Hingegen finden sich in der bei Deutsche Grammophon erschienen 21-CD-Box von Schubert-Liedern, gesungen von Fischer-Dieskau, nicht einmal Angaben über die Textdichter, geschweige denn die Texte selbst."


    Hier ist eine Entwicklung zu beobachten, die jedem bekannt ist, der noch die Zeit der Schallplatte erlebt hat. Die ursprünglichen drei DG-Lp-Kassetten mit Schubertliedern hatten Beilage-Hefte von 50 bis 60 Seiten. Darin nicht nur die Texte der Lieder, sondern biographische Angaben zu den Autoren der Lieder, ein alphabetisches Verzeichnis am Ende und ausführliche kommentierende Texte von u.a. Fischer-Dieskau selbst und Walter Dürr. Man kann durchaus verallgemeinernd sagen: Die Umstellung auf CDs ging häufig mit einer Veringerung der Qualität der Beilagen einher.

  • Die lassen sich aber auf einer extra eingerichteten Seite als PDF herunterladen. Das ist zumindest auch eine Möglichkeit, die ich akzeptieren kann und die ich für zukunftsfähig halte. Was haltet ihr davon? Links zu Libretto-Datenbanken sind genannt.


    Das ist nicht nur zukunftsfähig, sondern schon ein recht alter Hut. Es ist auch deshalb ganz praktisch, weil die Texte am Display wesentlich lesbarer sind als in den kleinen Booklets. Das Problem liegt in der Persistenz. Ich habe z.B. eine EMI-Wiederausgabe einer ausgefalleneren Oper gekauft, und der großspurig angegebene Link auf das Libretto ging ins Nirwana. Das müsste auf Jahre gesichert sein, so aber verärgert man die Kundschaft...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Zit.:" PRINZIPIELL sind Booklets nicht wirklich notwendig."


    Ich gestehe, daß ich hier sprachlich etwas ungenau war, es war eine subjektive- auf mich gemünzte Aussage (was ja als Antwort auf die Frage des Threadtitels gedacht war. Gleichzeitig habe ich aber klargestellt, daß ich sie gerne lese.
    Sie stellen einen gewissen Mehrwert der CD dar- zumindest in vielen Fällen.
    Um allerdings zu lesen, daß Mozart ein Genie war - dazu brauche ich wirklich kein Booklet...


    Am wichtigsten - ja geradezu unverzicht bar - sind Booklet allerdings bei Werken die "soeben wiederentdeckt" wurden oder aus anderen Gründen in keinem Opern- oder Konzertführer, bzw in keinem Musiklexikon zu finden sind....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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