Gottschalk, Louis Moreau

  • Hi =)


    Auf Anfrage von ThomasBernhard schreibe ich jetzt mal was zu Louis Moreau Gottschalk.


    Zunächst: Meiner Meinung nach wird er unterschätzt - und zwar gewaltig.


    Das Problem an der Sache ist allerdings: Wie soll man jemanden richtig ein-"schätzen" lernen, von dem man keine oder nur nur unter SCHWIERIGKEITEN Blattmusik bekommen kann - bzw. von dem man lediglich weiß, dass er ein Amerikanischer Komponist und Pianist war ?


    Mein Weg zu Gottschalk begann mit Bugs Bunny und Daffy Duck, vor JAHREN.
    Im TV gab es einen Zeichentrickfilm mit diesen beiden Protagonisten, die im Klavierwettbewerb gegeneinander antraten.


    Bugs Bunny dürfte ihn wohl gewonnen haben, denn er spielte ein Stück, das sich sofort in mein Gedächtnis einbrannte: "Das Banjo". Der Sprecher erwähnte auch den Komponisten: Go..... .


    Und damit verließ mich meine Erinnerung über ca. 4 Jahre. Im Buch von Schonberg "Berühmte Pianisten" wurde Gottschalk kurz erwähnt, aber das muss ich wohl ÜBERGANGEN haben. Irgendwann war aber der Punkt gekommen, wo ich UNBEDINGT wissen wollte, WER das "Banjo" komponiert hatte - denn ich hatte den Namen VOLLKOMMEN vergessen.


    In der Buchhandlung dann, im Harenberg Klaviermusikführer, blätterte ich dann aber - eines unvergessenen Tages - weiter, und kurz nach Godowsky Leo traf mich der Blitz: Gottschalk.


    Mit kurzer Werke-Auflistung.


    Aha. soweit so schlecht: Wo die Werke hernehmen ? z.B. das BANJO ?


    Also gleich mal das Edition Peters-Buch mitgenommen ( am selben Tag ), ist ganz schön teuer, dafür sind aber auch nur 8 Stücke drin: Bamboula, Le Bananier, La Savane, Souvenir de la Havane, Souvenir de Puerto Rico, Banjo ( 2nd. Ja, es gibt noch eine Banjo-Fassung, die sich auch in meinem Besitz befindet :-) ). und noch 2 weitere, die erstmal nicht so wichtig sind.


    Zuhause angekommen, BANJO angespielt und: Begeisterung :-) ( obwohl: Vorsicht. Gottschalk's Klaviermusik ist SEHR SEHR TRICKY...)


    Der Suchtfaktor war da: Woher NOCH MEHR holen ? => ab in die Buchhandlung: "Jaa, wir haben da noch eins..."


    Aha. Das DOVER-Buch. 26 Complete pieces from original editions, ISBN 0 468 21683 7.


    Der Hammer. Was mich zu Gottschalks Musikstil führt:


    Das WICHTIGSTE und ENTSCHEIDENDE sind die Werke, die man als "Louisiana-Trilogie" bezeichnet, obwohl es eigentlich VIER Werke sind.
    Bamboula!, Le Bananier (Chanson negre), Tha Banjo und La Savane ( Ballade Creole).
    Das FASZINIERENDE ist - nicht nur bei diesen Werken, sondern VIELFACH auftretend auch in anderen Werken-, der KREOLISCHE Einfluss, die Westindischen Klänge, das "Karibik-Gefühl". Manche Wewrke ( z.B. den Anfang von La Savane ) könnte man als altes Piratenlied einordnen, melancholisch und traurig, manche andere...auch, z.B. Le Mancenillier ( Serenade ).

    Die Beziehung zwischen Gottschalk und Lord Piergeiron wurde SUCHT-ÄHNLICH gefestigt:


    WOHER NOCH MEHR WERKE BEKOMMEN ?
    ..Die Antwort: ..hmm..man findet vielleicht was im Web :-)
    Und so fand ich eine Newsgroup, in der mein nunmehr langjähriger Freund
    aus den USA, Dr. Alan Rea, einiges zum Thema Gottschalk schrieb. Ich schrieb auch was - und war erstaunt ( positiv natürlich ), einen MASTER-Absolventen ( piano ) der Juilliard - Schule "vor" mir zu haben, der u.a. mit Rosina Lhevinne studierte, Doktor für Klavier an der University of Southern California war, der als langjährigen Lehrer Alexander Libermann hatte ( dessen 11 Lektionen zum Klavierspiel mir Alan in Schreibmaschinen-Original schenkte, als wir uns länger kannten - aus denen auch meine Signatur ist =) ), und Fulbright-Stipendiat sowie Mitglied der American Ragtime Society ist. ... . Was für ein Hammer :-).


    Wie im folgenden intensiven Kontakt von mir festzustellen war, kommt jetzt was WICHTIGES:


    ************


    Die WEITAUS GRÖßTE ANZAHL von Klavierwerken Gottschalks sind HÖCHST SCHWIERIG zu bekommen:


    Vera Brodsky-Lawrence hatte eine Gesamtausgabe in 5 Bänden herausgebracht, die leider NICHT im Zugriffsbereich GERMANY war.
    Ausserdem wird sie nicht mehr gedruckt, sondern wurde 1969 das letzte Mal aufgelegt. Ich flehte... =)


    ..und Alan schickte..... .


    Allerdings habe auch ich einige komische Sachen hier liegen ( z.B. Editor: Paderewski: Chopin-Bände, mit Dingen drin, die auch ALAN noch nicht hatte. Also begann der POSTVERKEHR über den Ozean - für jedes Paket 9000 Kilometer hin - und her :D


    Später schickten wir uns dann CDs mit Aufnahmen von uns selbst *gg* ( ratet mal, wer da wohl besser war :D , und ohne Ende e-mails.),


    was mich...zu meinen LIEBLINGSAUFNAHMEN von Gottschalk-Musik führt.


    Es sind WENIGE Cds, die ich habe. Habe WESENTLICH mehr Blattmusik.


    hier sind sie:


    Genauer gesagt, sind es nur ZWEI:


    1.) A Gottschalk Festival: Eugene List and friends ( 2 Cds)
    2.) Gottschalk: Piano Music 2, Philip Martin ( Hyperion )


    ( es sollte leicht sein, diese Cds bei Amazon o.ä. zu finden ).


    3.) hab ich noch auf ner Cd von Alan 2 Stücke:
    Nämlich Ojos Criollos und Orfa ( Grande Polka ) ( u.a .), piano 4 hd.

    Meine Persönlichen Lieblingsstücke für Klavier Solo ( alle nat. als Blattmusik bei mir vorh.) sind:


    The Banjo
    La Savane
    La Scintilla
    Last Hope: Religious Meditation
    Home Sweet Home
    Columbia: Grand Caprice de Concert
    Grande Tarantelle ( für 2 Hände *g* Alan meinte, ich soll mir eine von 3 Versionen aussuchen ).
    Forget me not


    Allerdings hat Gottschalk auch KURZE und BÜNDIGE Werke für Orchester bzw. für Klavier UND Orchester geschrieben !


    Daher habe ich mir auch die EMINENT wichtige 2-Cd-Box von Eugene List gekauft, denn da sind die beiden Überhammer-Teile drauf:


    1.) Escenas Campestres ( Cuban Country Scenes ) für Klav. und Orch.
    2.) Grande Tarantelle, ( Klav. + Orch. ).


    Nicht vergessen: Diese Werke bekommt man normalerweise GAR nicht -
    und ich BRAUCHTE die Orchesterfassung der Tarantelle nat. nicht - hab ja nur 2 Hände :D


    *********************


    PROBLEMATIKEN:


    Abgesehen vom potentiell HOHEN Schwierigkeitsgrad und einer IRREN Musikalität, die Gottschalk aufweist, gibt es weitere PROBLEME bei der Erschließung von seinen Werken:


    Einige BEARBEITER, z.b. ein Mann namens Ruiz Espadero, haben Werke Gottschalks herausgebracht. Und z.T. verändert, sodass heutige Ausgaben ( z.B. die Version von Last Hope im Dover-Buch ) deutlich erkennen lassen, dass sie URSPRÜNGLICH für VIERHÄNDIGES Klavier von LMG konzipiert waren. Was das Spielen nicht einfacher macht, da alles auf 2 Systeme zusammengezogen wurde - ohne Vereinfachungen. Versucht mal "Last Hope". ;-)


    Zum STIL Gottschalks: Brillante, perlende Läufe, ( nach Gottschalks Debut , an dem Chopin als Zuschauer teilnahm, sagte dieser: "Der Junge, der wird nochmal ein KÖNIG unter den Pianisten !") - er muss ein SUPERTECHNIKER gewesen sein, mit einem IMMENSEN MUSIKALISCHEN Empfinden zusätzlich.


    Da störte ihn auch sicher nicht, dass er insgesamt ca. 80000 km. auf Tournee durch Amerika fuhr, von Konzert zu Konzert.


    *********************


    Wichtig ist auch folgendes:


    Gottschalks Hang zu monumentalen Aufführungen seinerzeit. ( So Klamotten für 10 Klaviere und so waren Gang und Gäbe für ihn =) )


    Patriotische Klänge findet man im grollenden "Union ( auch die Amerikanische Nationalhymne kommt darin vor, UND WIE ! )", und nat. in "COLUMBIA".


    Insgesamt: "AN AMERICAN COMPOSER : HUT ab, meine Herren ! Ein Genie !"


    Wenn jemand von Euch an einer Aufstellung meiner Gottschalk-Blattmusik, die sich NICHT in einem der herkömmlichen Bände befindet, infohalber ("was gibt es denn von dem Mann noch so ?" ) interessiert ist, so lasse er mich das gerne wissen - ich schreibe dann. Allerdings wäre das
    dann über e-mail am praktischsten. Meine e-mail: TSL96@aol.com


    Allerdings kann man sich auch irgendwo im Web informieren, gibt da auch Listen von Gottschalk-Stücken.


    =)


    Oahh das war jetzt aber LANG !


    cuuuu -


    OLLI !

  • Good evening, dear Lord!


    Ich habe kurz überlegt, ob ich nicht auch etwas von Gottschalk im Plattenschrank habe et voilá:



    Hier ist Gottschalks Grand Tarantelle drauf, das Hauptwerk ist aber das Klavierkonzert von Leroy Anderson.
    Habe ich lange nicht gehört, ich denke, dass morgen mal wieder eine gute Gelegenheit dazu wäre. ;)



    Gruß, Peter.

  • Good evening, Peter !


    Ja, Goodyear/Tritt sind mir namentlich von Web-Suchen her auch bekannt =).


    Ich nehme an, bei der Goodyear/Tritt Aufnahme handelt es sich um die Orchesterversion (mit Cincinnati Pops Orchestra) ? Wie gesagt, es gibt 3 Versionen der Tarantelle: 2hd., 4 hd., und mit Orchester.


    Auf jeden Fall finde ich die Tarantelle supi, vor allem die Steigerung gegen Ende ist Wahnsinn.- Aber: Andererseits: Vielleicht sehe ich alles zu sehr durch die rosarote Brille, und sicher kommt es auch auf die Aufnahme / Pianisten- und Orchester-Fähigkeiten an sich an.. .


    Habe mir eigentlich die Philip Martin Nr. 2 - Cd nur aus dem Grunde geholt, weil dort "Souvenir de Lima" mit drauf ist, das ich ÜBERHAUPT nicht kannte, und..wurde nicht enttäuscht, wenngleich von den "Souvenirs de.."-Stücken Gottschalks das BESTE ( aber auch schwierigste ) m.E. "Souvenirs d'Andalusie" ist. Genau wie die JOTA - Version Gottschalks ( vergleiche: Liszt, Rhapsodie Espanol, selbes Thema ) befindet sich dieses Souvenir auch auf der Philip Martin Nr. 2... .


    Werde demnächst mal ins AUge fassen, doch einige weitere CDs zu kaufen,
    vor allem Robert de Gaetano würde mich interessieren.


    So loooong -


    OLLI !

  • Hallo


    Meine erste Begegnung mit Gottschalk, oder besser gesagt mit einigen seiner Werke auf CD war eine höchst eigenartige:


    Eines Tages sah ich in meinem Plattengeschäft einen Stapel mit Naxos "American Classics" liegen - Na ja - Amerikanische Komponisten interessierten mich nicht sehr - andereseits sollte man da schon was davon kennen. So erwarb ich um wenig Geld eine CD von Louis Moreau Gottschalk "A Night in the Tropics" - mit der Gewissheit, daß sie mir ohnedies nicht gefallen würden....



    Che surpise !!!
    Das Gegenteil war der Fall. Im ersten Moment war ich verwirrt, denn ich hatte das sichere Gefühl die Werke schon mal gehört zu haben - ich wusste nur nicht wo. Das alles war eigenartig vertraut.


    Es handelte sich bei diese CD übrigens um Werke die nachträglich arrangiert und instrumentiert worden waren- übrigens ausgezeichnet-
    Darüber mag man die Nase rümpfen - aber mein Einstieg zu Gottschalk war geschafft.
    Ja wie klang das nun ? Salonmusik ? Ja... aber ----
    Es vereinigt sich hier - aus meiner sehr subjektiven Sicht - der Schmiß von Offenbach mit der Elegance von Chopin, aber auch ein wenig Scott Joplin und sogar Gershwin meine ich hier vorweggenommen. Mancher wird da vielleicht widersprechen.
    Chopin und Berlioz achteten übrigens Gottschalk sehr.
    Er verarbeitete in seiner Musik afroamerikanische Stilelemente, kopierte sie aber nicht, hierin vergleichbar mit Dvoraks "Aus der Neuen Welt."


    Eigentlich gehört die vorgestellte CD nach dereitigen Regeln nicht in Klavierforum, aber erstens passt sie zuum Gottschalk Thread und zweitens gleube ich, daß ereinst auch die Gruppe "Klavierkonzerte" hier im Forum sein wird, also eine Vorwegnahme gewissermaßen


    Ich habe inzwischen begonnen die hyperion-Serio mit Philip Martin zu kaufen, also um genau zu sein- ich hab erst Folge 1 :D



    Aber bei der Bilderbeschaffung für diesen Thread ist mir eine weiter Naxos CD aufgefllen, die ich noch nicht kannte:



    Hier Klavier pur - ohne Instrumentierung.
    Sicher eine preiswerte Alternative zum Kennenlernen


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hi, ich will den Tread mal wiederbeleben. :D :D :D


    Habe heute Banjo und Souvenirs d'Andaliousie gehört.
    Super Stücke, höchst anpruchsvoll und mal eben "was anderes".


    Im Gegensatz zu meinem Vorredner bin ich übrigens der Meinung, dass das Banjo wesentlich schwerer ist.


    Hoffe es gibt hier noch ein paar andere Gottschalkhörer (nicht -seher :D), die das ein oder andere Wort über ihn verlieren können.


    Lord hat ja schon viele erzählt und einiges an Vorarbeit geleistet.


    Viele Grüße und Nächtle

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

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  • Hallo,


    Ich mag Gottschalk auch sehr!
    Vor allem seine Konzertetüde Manchega Op.38...
    Die ist aber auf dieser netten CD mit den wichtigsten Solowerken leider nicht mit drauf...trotzdem eine nette, günstige Afnahme!



    Viele Grüße,


    Raphael

  • Zitat

    Original von Lord Piergeiron
    Das Problem an der Sache ist allerdings: Wie soll man jemanden richtig ein-"schätzen" lernen, von dem man keine oder nur nur unter SCHWIERIGKEITEN Blattmusik bekommen kann - bzw. von dem man lediglich weiß, dass er ein Amerikanischer Komponist und Pianist war ?


    Die Internet-Welt schafft da wohl so lamgsam eine Abhilfe. Hier kann man so manche Gottschalk-Noten finden:
    http://imslp.org/wiki/Category:Gottschalk%2C_Louis_Moreau


    Gruß
    Karsten

  • Das große Problem mit Gottschalks Klavierstücken ist der Flügel, den er selbst beutzte: Einen Chickering - ich kenne kein anderes historisches Klavier, das dem nahe käme. Er besaß gleich zwei davon, mit denen er im eigenen Eisenbahnwaggon durch die Staaten tourte, und nannte sie seine "Mastodonten". Sie waren damals die größten Flügel, und erstaunlich voluminös, rollende Donnerbässe mit trotzdem noch perkussiver Kontur, brillianter Diskant.
    Die Firma wurde um 1900 nach finanziellen Schwierigkeiten von Steinway geschluckt, ihrem größten Konkurrenten in den USA. Es sind seltsamerweise nur wenige erhalten, und ich kenne nur eine einzige Aufnahme mit einem Chickering.


    Lambert Orkis sollte fürs amerikanische Nationalmuseum eine Gottschalk-CD aufnehmen, notgedrungen auf einem modernen Klavier, und fand, das einiges ziemlich komisch klang. Dann kaufte das Museum nach langem Suchen endlich einen Chickering von 1865, und das Projekt wurde bis nach der Restaurierung verschoben. 1982 machte Orkis diese leider sehr seltene und inzwischen lange vergriffene CD, und stellte fest, das verschiedene von Gottschalk notierte Feinheiten auf dem Chickering plötzlich Sinn machten, d.h. gut klangen.
    Die Bass-Arpeggien in "Union" klingen wie heranrollender Kanonendonner, die Diskantakkorde in "Deuxième Banjo" wie scharf angerissene Banjoakkorde usw. - Orkis hat alles im Begleittext der CD genau beschrieben.


    ich habe noch andere Gottschalk-Aufnahmen - Richard Burnett z.B. nahm einen Conrad Graf-Flügel, andere eben moderne Klaviere, aber an Orkis' CD kommt nichts heran, tut mir leid ...


    Es gibt eine Autobiografie, die aber selbst als Nachdruck nur für horrende Preise angeboten wird, viele Bibliotheken haben sie aber.
    Empfehlen kann ich das Buch von S. Frederick Starr: Bamboula! The Life and Times of Louis Moreau Gottschalk, 1995 bei der Oxford University Press erschienen und zu erschwinglichen Preisen zu bekommen.

  • Zitat


    Che surpise !!!


    Ah, mein Herz!!!!


    che surprise: Google 287 Treffer
    quelle surprise: Google 447000 Treffer
    che sorpresa: Google 137000 Treffer


    Google hat mal wieder voll den Durchblick, weil: che (italienisch) + surprise (französisch) passt irgendwie nicht. Ok, sicher war das eine rhetorische Figur... :hello:



    Thomas Deck


  • Solche Anmerkungen erwarte ich nicht bei Tamino.

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  • Zitat

    Original von miguel54
    Das große Problem mit Gottschalks Klavierstücken ist der Flügel, den er selbst beutzte: Einen Chickering - ich kenne kein anderes historisches Klavier, das dem nahe käme. ...


    Hallo


    Hast du schon einmal eine Aufnahme mit einem großen Baldwin gehört? Da könnte eine gewisse klangliche Verwandtschaft bestehen. Jedenfalls ist ein Baldwin das ungewöhnlichste, was ich an Flügeln gehört habe und geht in die Richtung deiner Beschreibung des Chickering.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • In meiner Sammlung habe ich nur Jazzaufnahmen, wo ein Baldwin ausdrücklich genannt ist - würde gerne mal eine Klassikaufnahme hören und wäre für eine Empfehlung dankbar! :yes:


    Habe Orkis an dem Chickering noch mal angehört - klingt schon sehr wie ein "modernes" Klavier - sprich: Steinway, aber der Bass ist abgründig und vom Anschlag her viel präziser, und der Diskant hat eine ganz unverwechselbare Farbe. Ist schon ein extremes Klavier, und für 1865 sicher das modernste in den USA.
    Müsste mal über Baldwin recherchieren .....

  • Ervin Nyiregyhazi plays Liszt


    Wobei ich fürchte, dass dir das nicht viel helfen wird. Die Scheibe (aka Doppelalbum) wird schwer aufzutreiben sein.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Gerade eben habe ich zufällig gesehen, dass Lambert Orkis's Aufnahme von Stücken Gottschalks auf einem Chickering Flügel, wie ihn der Komponist selbst benutzt hat, wieder erhältlich ist. Ich kann sie nur empfehlen, es ist eine ganz eigene Klangwelt, Orkis' Kommentare erhellen die spezifischen von Gottschalk benutzten Klangeffekte, die auf keinem anderen Klaviertypus darstellbat sind.



    Bridge Records

  • Zitat

    Original von miguel54
    Gerade eben habe ich zufällig gesehen, dass Lambert Orkis's Aufnahme von Stücken Gottschalks auf einem Chickering Flügel, wie ihn der Komponist selbst benutzt hat, wieder erhältlich ist. Ich kann sie nur empfehlen, es ist eine ganz eigene Klangwelt, Orkis' Kommentare erhellen die spezifischen von Gottschalk benutzten Klangeffekte, die auf keinem anderen Klaviertypus darstellbat sind.


    Lieber Miguel,


    Du machst mich arm !!!!!!!:stumm:



    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Ich habe Gottschalk vor Jahrzehnten morgens im Radio (NDR 3) das erste Mal gehört - Souvenir de Porto Rico - eines seiner besten Stücke, gerade, weil es sich aus einer melodischen Keimzelle, die kaum acht verschiedene Töne umfasst und zudem wie ein Trauermarsch beginnt, dann aber zu einem Höhepunkt karibischen Frohsinns steigert (mit Wechsel von Moll zu Dur und rhythmischen Eskapaden), ehe das ganze wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt und verebbt. - Wie eine karibische Marching Band, ähnlich derer in dem James-Bond-Film (Leben und sterben lassen), in dem ein Geheimagent von solch einer Band um die Ecke gebracht und im mitgeführten Sarg entsorgt wird. Aber ich schweife ab...


    Selbst im Halbschlaf hat mich diese Musik schwer beeindruckt, ich habe mir den Titel notiert, aber erstmal keinen Tonträger gefunden. Einige Jahre später fand ich dann die LP-Aufnahme von Ivan Davis (Teldec), wohl eine verbilligte Neuausgabe des Originalalbums "Der Bananenbaum" die für mich bis heute zu den besten Gottschalk-Aufnahmen gehört. Auch so herrlicher Schmachtfetzen wie "The Dying Poet" wegen - eine triviale, aber schöne Zusammenfassung des Grundgedankens von Richard Strauss' "Tod und Verklärung" in 8 Minuten - naürlich nur im übertragenen Sinne. Seit 1993 soll es sie als CD geben. Immer noch sehr zu empfehlen.

    Jeanquirit


    Unterhaltungsmusik ist, wenn man sich dabei unterhalten kann.
    Hanns Eisler

  • Zitat

    Souvenir de Porto Rico - Piano Music of Gottschalk - Ivan Davis London Weekend Classics 436-108-2


    Zur Zeit nur gebraucht erhältlich ... Foto konnte ich keines finden.



    Richard Burnetts Aufnahme auf historischen Klavieren von Graf und Érard gibt es noch - kaum Überschneidungen mit Lambert Orkis' CD. Die zauberhaften Klangwolken der alten Flügel stehen dem Bananier z.B. sehr gut zu Gesicht.