Die Dummen werden nicht alle - Wucherpreise für gebrauchte CDs

  • Vorausschicken möchte ich, daß ich kein "Schnäppchenjäger" bin 22 Euro für eine CD ist aus meiner (österreichischen) Sich durchaus ein akzeptabler Preis -und natürlich freue ich mich über Midprice und Budgetserien - so sie gut sind.
    Indes kaufe ich eigentlich nie gebrauchte Cds - bin also vom Thema dieses Threads nicht eigentlich betroffen.
    Aber dennoch ärgere ich mich immer wieder, wenn über diverse Kanäle nicht mehr am Markt befindliche CDs gebraucht zu Wucherpreisen angeboten werden, zb. 77.-- (!!!) Euro für Beethovens 3. unter Celibidache, eine CD, welche in Wien zeitweis neu um (umgerechnet) 9.-- Euro angeboten wurde. Keine limited Edition (was immer man bei einem Massenprodukt darunter verstehen will) sondern reguläre Standardveröffentlichung.
    Gibt es eigentlich Leute, welche solche CDs erwerben ? - und welche Motive leiten sie dabei.
    Ist doch damit zu rechnen, daß eine derartige aufgelassene CD in Kürze im Billigsegment wieder aufgelegt wird - oder bereits wurde - was offenbar weder Anbieter noch Interessent wissen dürfte.......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    auf deine Frage gibt es wohl kaum eine gescheidte Antwort, denn ich glaube nicht, dass einer der Taminos so dumm sein könnte. Aber es gibt wohl noch genug Leute, die mit ihrem Geld gedankenlos um sich werfen können.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich bezweifle, dass die meisten dieser Wucherpreise jemals gezahlt werden. Dass so ein Angebot bei Amazon o.ä. drinsteht, heißt ja noch nicht, dass irgendjemand diese Preise jemals zahlt. Man müsste dann schon eher z.B. bei beendeten Ebay-Auktionen schauen.
    Es gibt natürlich Sammler, die für Raritäten hohe Preise zu zahlen bereit sind. Besonders natürlich Vinyl. Ich finde das zwar auch irrwitzig, aber bei Sammelobjekten gewinnt das eine Eigendynamik.
    Bei CDs vermute ich mal, dass für die meisten, selbst bei Raritäten bei 30-40 EUR für eine Einzel-CD Schluss sein dürfte. Soviel zahlen manche ja auch für Blurays, japanische SACDs oder XRCDs oder was auch immer.


    Ich würde das nie zahlen. Es gibt sehr wenige CDs, für die ich ggf. bereit wäre, aktuellen Vollpreis von 20-22 EUR zu zahlen, mehr auf keinen Fall.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Es gibt schon etliche "bekloppte" Sammler, die viel Geld für eine Platte oder CD bezahlen, wenn sie die Aufnahme unbedingt haben wollen. [Ich muß gestehen, früher auch zu dieser Sorte gehört zu haben. ]
    Das war meine teuerste Erwerbung:



    für die Salvador Dali - Oper habe ich vor ein paar Jahren über 300 Euro bezahlt (3 CDs in einer Box)!


    Heute ist sie allerdings billiger zu bekommen.


    LG


    :no:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Es gibt sehr wenige CDs, für die ich ggf. bereit wäre, aktuellen Vollpreis von 20-22 EUR zu zahlen, mehr auf keinen Fall.


    Bei Vollpreis-CDs überlege ich auch dreimal, ob das wirklich sein muss. Einmal bin ich jüngst schwach geworden, bei den späten Klavierwerken von Brahms in der Aufnahme von Markus Groh. Ich hatte Gelegenheit, vorher reinzuhören, und ziemlich schnell war mir klar, dass diese CD ihren (über €20,- liegenden) Preis eher wert ist als manche Midprice-CD, die man ein- oder zweimal hört.



    Bei manchen Labels hat man auch kaum die Chance, über Zweitanbieter einen günstigeren Preis zu bekommen. Tacet, MdG und Avie fallen mir ein, es gibt mehr.


    Bezüglich überteuerter Gebraucht-CDs - ich suche seit Jahren die Traviata mit Rosa Ponselle zu einem akzeptablen Preis - habe ich gehört, dass es manchmal verrückte reiche Japaner gäbe, die alles zu jedem Preis kaufen, wenn jemand sagt, das wäre gut. Weiß aber nicht, ob es stimmt.


    Kann sein, dass manche Mondpreise darauf zurückzuführen sind, dass es tatsächlich dafür einen Markt gibt.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich finde die Preisgestaltung aus der Sicht der privaten Anbieter durchaus nachvollziehbar. Sie müssen nicht verkaufen und wollen wohl auch nicht professionell mit CDs handeln, (also z.B. Konvolute kaufen und dann alle nasenlang für eine verkaufte CD zur Post rennen), sondern haben sich die CDs mal für sich selbst angeschafft und warten auf den richtigen Sammler.


    Wenn man sieht, was für manche Briefmarken bezahlt wird, sind diese Teuer-CDs ja geradezu Schnäppchen. Solange die Dauer des Herumstehens der CDs bei Amazon kein Geld kostet, ist es doch egal, wie lange eine CD auf einen Sammler wartet.


    Ich selbst tue mich allerdings schon schwer, 20 € für eine CD auszugeben, die meisten, die ich zur Zeit kaufe, kosten auf Gebraucht-CD-Seiten im Netz zwischen 5 und 10 €, für 50 € würde ich vielleicht was anbieten, aber sicherlich nichts kaufen.

  • Bei manchen Labels hat man auch kaum die Chance, über Zweitanbieter einen günstigeren Preis zu bekommen. Tacet, MdG und Avie fallen mir ein, es gibt mehr.

    Ja, hier vielleicht nicht, aber auf dem großbritischen Marktplatz oder auch bei z. B. mdt.co.uk scheint es doch bei vielleicht 90 % aller Neuerscheinungen einen deutlich günstigeren Preis (teils noch unter 50 %) als auf dem hiesigen Erstmarkt zu geben - in aller Regel jedenfalls. Aber davon abgesehen ist doch der Gebrauchtmarkt diesseits und jenseits des Ärmelkanals unfassbar ergiebig - warum sollte man den nicht nutzen?


    Einmal (soweit ich mich erinnere) bin allerdings auch ich schwach geworden, im August 2010, und habe für - mir damals im Vergleich günstig erscheinende - 54 Euronen (im Augenblick wird sie für um die 40 angeboten) diese CD


    <- Bruckner 5 unter Michael Gielen aus Intercords Gielen Edition


    auf dem Marktplatz erworben. Die Aufnahme lohnt den Preis, aber die Beschreibung als "Sammlerstück: Sehr gut" war eine unwahre Tatsachenbehauptung: üble Kratzer und Flecken auf der CD, die Hülle wie aus dem letzten Jahrtausend (was ja sogar zutrifft) - und auf den höflichen und freundlichen Hinweis, die Beschreibung entspreche wohl nicht ganz dem tatsächlichen Zustand, musste ich mir für diesen Preis auch noch Frechheiten von diesem Verkäufer gefallen lassen. Aber wieder hergegeben hätte ich diese CD eben trotzdem auf keinen Fall.


    Naja, Vorsicht scheint geboten, manche Verkäufer rechnen - offenbar bei Dummen wie mir nicht zu Unrecht - darauf, dass sie bei einer solchen Rarität ungestraft jede Art von Beschreibung einstellen können.

  • Gibt es eigentlich Leute, welche solche CDs erwerben ? - und welche Motive leiten sie dabei.


    Ganz einfach: Sammler.


    Wenn jemand vor 6 Monaten die Erleuchtung getroffen hat und er sich in den Kopf setzt, alle Celibidache-Veröffentlichungen besitzen zu müssen, wird er in den einen oder anderen sauren Apfel beißen müssen. Wiederveröffentlichungen sind dabei wertlos (oder nur Gegenstand des Vollständigkeitswahns), es müssen natürlich zuerst die Erstveröffentlichungen her. Ob dabei die gelegentlichen Amazon-Phantasiepreise auch wirklich bezahlt werden, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • ich suche seit Jahren die Traviata mit Rosa Ponselle zu einem akzeptablen Preis

    Hallo, lieber Wolfram
    Du wirst es zwar sicher selber wissen, aber ich habe mal für Dich bei Amazon. de recherchiert. Du findest dort einen Radio- Mitschnit vom 5.1. 1935 als Doppel- CD für 71 €. Nun, das ist mit Sicherheit kein akzeptabler Preis und auch kein Schnäppchen. Du kannst aber auch das MP 3 Album für 16 € haben. Schau mal nach.
    Herzliche Grüße und evtl. viel Erfolg
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ja es gibt so verrückte Sammler. Da wir z. B. den Ehrgeiz haben im Archiv der Gottlob-Frick-Gedächtnistätte alle Aufnahmen des Sängers zu dokumentieren, erwerben wir alles was am Markt ist auch wenn es teuer ist. Auch ich selbst der schwerpunktmäßig Sänger, Instrumentalsolisten und Dirgenten sammelt greife schweren Herzens tiefer in die Tasche, wenn ich eine bestimmte Aufnahme haben will oder diese mir fehlt. Um so preisgünstig wie möglich zu kaufen sind die Hinweise und Tipps bei Tamino oft Geld wert.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Ja, ich glaube auch, sooo bekloppt muß man gar nicht sein. Ich habe damals auch, um eine letzte Lücke in einer CD-Reihe zu schließen (Ihr ahnt es: East German Revolution), 25 US$+Überseeversand bezahlt. Hätte ich geduldig gewartet, wäre ich mit einem Euro-Cent + 3 € Versand dabei gewesen.
    Bereut habe ich's trotzdem nicht...



    :hello:

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)


  • Bei Vollpreis-CDs überlege ich auch dreimal, ob das wirklich sein muss. Einmal bin ich jüngst schwach geworden, bei den späten Klavierwerken von Brahms in der Aufnahme von Markus Groh. Ich hatte Gelegenheit, vorher reinzuhören, und ziemlich schnell war mir klar, dass diese CD ihren (über €20,- liegenden) Preis eher wert ist als manche Midprice-CD, die man ein- oder zweimal hört.



    Bei manchen Labels hat man auch kaum die Chance, über Zweitanbieter einen günstigeren Preis zu bekommen. Tacet, MdG und Avie fallen mir ein, es gibt mehr.


    Das mag sein, oft findet man sie aber doch gebraucht. Ich weiß ja vorher nicht, wie oft ich eine CD hören werde, das ist erst einmal unabhängig vom Preis. Wenn ich eine CD, die Vollpreis kostet, unbedingt haben will, versuche ich es entweder über Ausland/gebraucht oder ich kaufe sie gleich beim Erscheinen, dann sind sie ja oft vorübergehend etwas billiger. Normalerweise muss ich aber nichts sofort haben und Abwarten führt fast immer zu günstigeren Angeboten.


    Da ich keinen SACD-Player habe, sehe ich schonmal gar nicht ein, für einen Hybrid mehr als für eine normale CD zu zahlen. Ich bin noch nie ein Sammler in dem Sinne gewesen, dass ich von einem Werk oder Künstler möglichst alles haben muss, schon gar keine Erstausgaben. Ich bin ausreichend beschäftigt mit der Musik und den Interpretationen, die ich hören will. Ich bin auch viel zögerlicher geworden bei Erscheinungen, die in Foren oder Presse hochgelobt werden, zumal vom Standardrepertoire (aber auch gegenüber Geheimtipps). Da ich noch so viel kaum gehörtes in der Sammlung habe, versuche ich mich da eher zurückzuhalten.


    Mir fallen zwei vergriffene CDs ein, für die ich 20-22 EUR zahlen würde, wenn ich sicher wäre, eine neuwertige Ausgabe zu erhalten: Savalls Eroica und D 887 und op.95 mit dem Hagen Quartett. Letztere CD kursiert aber auch in einer "offiziellen" gebrannten on-demand-Version, wofür ich überhaupt kein Geld (bzw. viell. EUR 5) auszugeben bereit bin und, obwohl das manche Anbieter dazuschreiben, kann man wohl bei denen, die das nicht tun, nicht sicher sein, ein echtes Original zu kriegen. Daher riskiere ich hier keine EUR 20 für eine Bestellung aus den USA oder so. Evtl. müsste man vorher nachfragen. Aber so gut die CD auch sein mag, ich habe vermutlich ca. 10 Aufnahmen von op.95 und 4-5 von D 887, eine einmalige Erleuchtung wird eine weitere Interpretation nicht sein.


    Da hoffe ich lieber, dass die Hagen-CD in der nächsten Lieferung der Newton-Wiederveröffentlichungen dabei ist. Etliches, was ich beinahe teuer gebraucht gekauft hätte, habe ich dann doch günstig gefunden oder es wurde wiederveröffentlicht. Und mindestens eine CD (MAKs Heinichen-Konzerte) wurde nicht allzulange, nachdem ich auf Ebay ca, EUR 25 (füe eine Doppel-CD) gezahlt hatte, sehr preiswert wieder herausgebracht. Das war allerdings Musik, von der es nur diese Einspielung gab, soviel ich weiß.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Früher hab ich öfter mal nicht auf den Preis geschaut, wenn ich eine Aufnahme unbedingt haben wollte. Ich könnte aber aus dem Stegreif nicht sagen, was meine teuerste Anschaffung bei einer gebrauchten CD war. Vielleicht 50 EUR? Meistens waren es ja keine Einzel-CDs, was das zumindest relativiert.


    Für nachstehende Furtwängler-Box habe ich damals tatsächlich 84,50 EUR bezahlt, wie ich grad feststellte:



    Da es sich um 6 CDs handelt, ist das umgerechnet ca. 14 EUR pro CD. Das geht ja fast noch. Bereut habe ich den Kauf nicht, da sich da etwa die ansonsten nirgends erhältliche 1951er Aufnahme der "Pathétique" drauf befindet.


    Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, mir fast nur mehr Angebote vom Amazon-Marketplace zu kaufen, ob neu oder gebraucht (Mindestzustand: "sehr gut" oder gar "neuwertig"). Selbst neue Artikel in Originalverpackung bekommt man so oft 20–30% günstiger, in Ausnahmefällen gar um die Hälfte oder weniger. Bei JPC kaufe ich fast gar nichts mehr, allenfalls bei den "Kein Versand"-Aktionen, und auch da rentiert sich das nur unter 10 EUR, weil sonst praktisch immer Amazon billiger ist. Selbst bei Neuware sind die Unterschiede zwischen JPC und Amazon oft frapierend.


    Ich versuche, Aufnahmen gebraucht für unter 3 EUR zu ergattern (plus 3 EUR Versand). Das klappt erstaunlich oft. Wozu sollte man sich bitte die Vollpreis-CD kaufen, wenn es dieselbe in neuwertigem Zustand (de facto neu) für ein paar Euro gibt?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Also ich kaufe de facto keine gebrauchten CDs. Es gibt Pressfehler, die man mit freiem Auge nicht sieht - zudem kommt man mit Leuten in Kontakt, mit denen man vielleicht gar nicht in Kontakt kommen will.
    CDs mit Kratzern und verglibten Umschlägen - da hätte ich keine Freude dran. Ich sage nun nicht,m daß keine meier Cds eine Makel hätte- aber ich ärgere mich jedesmal wenn ich solch eine Cd in die Hand nehme.
    Zum Vergleich mit Briefmarken.
    Während ich eine Cd kaufe um die Musik, welche sich darauf befindet, zu konsumieren, so ist eine gebrauchte Briefmarke ein reines Spekulationsobjekt. Man kauf sie günstig ein - in der Hoffnung sie eines Tages recht teuer verkaufen zu können.
    Die "Aktie des kleinen Mannes" wurden Briefmarken einst genannt - und in der Tat: Es stimmt. Man kann einem Menge Geld damit verlieren.....
    Bei Schallplatten ist das anders: Vor allem Schellackplatten, aber auch Vinyl hatten nur eine begrenztes Potential , was die Stückzahl anging, die man in (dem jeweiligen Medium entsprechend) erstklassiger Qualität fertigen konnte. Spätere Auflagen waren akustisch stets schlechter.
    Spätestens mit einführung der Digitalen Reproduktionstechnik, ist diese Enschränkung jedoch gefallen.
    Es gibt daher keinen Grund eine momentan gestrichene Aufnahme zu überhöhtem Preis zu kaufen.
    Überhöht ist nach meiner Einschätzung alles, was über den Neupreis von 22 Euro pro CD hinausgeht.....


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    PS:
    Ich glaube übrigens, daß HEUTZUTAGE Briefmarken
    keine Wertanlage mehr sind...

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich kaufe lieber neue CDs als gebrauchte.Neuerscheinungen kaufe ich zum zeitlich limitierten Sonderpreis bei Erscheinen,wenn ich die CD unbedingt sofort haben muß.Danach wird sie oft teurer.Nach ein paar Jahren oft billiger.
    Meistens suche ich nach einer CD,die schon älter ist,weil mich das Werk,der Komponist oder der Interpret interessiert.
    Die bereits erwähnte Eroica mit Savall von Astree such ich auch.Sie war vor 2 Jahren bei AliaVox als Neuauflage angkündigt,jedoch nicht erschienen.Zur Zeit tröste ich mich mit einem Download.
    Bei kaum erhältlichen CDs kaufe ich auch Gebrauchte.Besonders,wenn der Preisunterschied zu Neuen beachtlich ist.
    Gebrauchte CDs kaufe ich fast ausschließlich über amazon marketplace,womit ich bisher auch recht gute Erfahrungen gemacht habe.
    Ich nehme nur gebrauchte CDs im Erhaltungszustand "wie neu".Die müssen dann auch wie neu sein,wenn nicht gehen sie zurück an den Versender.Zuverlässig erwiesen sich Versender aus Deutschland und Versender aus USA.Frankreich geht so und England erscheint mir zu unsicher,was die Beschreibung wie neu angeht.Obwohl ich gerade eine gebrauchte CD aus England erworben habe,nämlich Panufnik mit Horenstein(Unicorn),die als "like new" und "excellent condition" angepriesen wurde und sich auch als solche erwies.Die stand schon länger auf meiner Wunschliste.
    Bei der Bezeichnung "Sammlerstück" sollte man im marketplace auf alles gefaßt sein und lieber die Finger davon lassen.Diese Kategorie umfaßt nämlich alles,was in den normalen Kategorien nicht untergebracht werden kann.Da erhielt ich schon mal SACDs in CD Hülle mit zugeschnittenen Covern.Oder eine Opern-CD ohne Papphülle und fehlenden Libretto.Eben "Sammlerstück".


    Bei Großversendern sollte man damit rechnen,daß gelegentlich eine Beschreibung des Erhaltungsgrades einer CD unzutreffend sein kann.Wenn mal ein Kratzer übersehen wird,ist das für mich nicht tragisch.Dann wird reklamiert und zurückgesandt gegen Kaufpreiserstattung.
    Erhaltungsgrad "sehr gut" ist nichts für mich,es sollte eigentlich "sehr schlecht" heißen.Und "gut" ist Schrott.
    Gebrauchte CDs bei Ebay kaufe ich nicht.


    Was die Preise angeht,so muß man nicht gleich bei jedem Mond-Preis zugreifen.
    Wer warten kann,findet auch akzeptable Preise.
    Als ich vor einigen Monaten die Archipel-CDs mit Bach-Kantaten von Scherchen gekauft hatte,war ausgerechnet die CD mit den Altkantaten ziemlich teuer.Vor ein paar Tagen habe ich sie (neu) für 14 Euro bei amazon marketplace bestellen können.
    Die Schmerzgrenze für eine gebrauchte CD liegt bei mir bei 30 Euro,beim Doppelpack bei 40 Euro.
    Als ich alle Westminster-CDs mit Scherchen erwarb,waren auch etliche Gebrauchte dabei,aber alle "wie neu" und zu mäßigen Preisen,was sich natürlich einige Monate hinzog.
    Wucherpreise haben bei mir keine Chance.



    P.S.
    Statt (Zitat)"Ich glaube übrigens, daß HEUTZUTAGE Briefmarken keine Wertanlage mehr sind..." würde ich sagen "Ich glaube übrigens,daß Briefmarken ,die heutzutage verausgabt werden,keine Wertanlage mehr sind..."
    Briefmarken und Münzen sind als Geldanlage nach wie vor empfehlenswert.Es sollten nur keine zeitgenössischen Exemplare sein,da Massenware.Klassische Briefmarken(alte deutsche Staaten) und Münzen(vor 1870) sind immer gesucht.

    mfG
    Michael

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich kaufe auch schon mal gebrauchte CD's, würde sie aber weder bei ebay noch bei Amazon erwerben. In Köln gibt es einen Musikladen, der gebrauchte CD's annimmt und mit einem Aufschlag wieder verkauft. Hier kann ich mir die CD's ansehen (Ich prüfe dabei auf jeden Fall die Rückseite, und würde eine CD, selbst wenn sie nicht verkratzt wäre, sondern nur einen Fingerabdruck enthielte, nicht annehmen). Ob hier allerdings Raritäten zu finden wären, kann ich nicht sagen. Meist habe ich solche gekauft, die es auch im Handel gibt, aber dort wesentlich günstiger waren, was mir dann erlaubte, zum gleichen Budjet einige zusätzliche Cd's zu erwerben.


    LIebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich habe viele hundert gebrauchter CDs (mitunter auch neue) in den letzten 10 Jahren auf Ebay (hauptsächlich bis ca. 2006 oder so), Amazon und anderswo gekauft und es waren vielleicht eine Handvoll dabei, deren Zustand Anlass zur Klage gegeben hätte. Niedriger Prozent-, eher Promillebereich. Klassik-CDs (auch LPs) werden fast immer sehr pfleglich behandelt. Das Risiko scheint mir akzeptabel. Mit Einschränkungen wie den oben genannten. 20 oder mehr EUR für eine Rarität würde ich auch nicht ausgeben, wenn ich nicht sicher wäre oder Rückgaberecht hätte. Aber im einstelligen Euro-Bereich sehe ich das nicht so eng. Hunderte von Schnäppchen wiegen die sehr wenigen Enttäuschungen auf. Dass eine CD nicht abspielbar gewesen wäre, habe ich, wenn ich recht erinnere, noch nie erlebt, vielleicht mal ein nikotinvergilbtes oder verknicktes Booklet, aber wie gesagt, das allermeiste ist in ausgezeichnetem Zustand.
    Ich bin zwar insofern Fetischist, dass ich downloads als absolute Notlösung sehe, aber mit gebrauchten Scheiben in gutem Zustand habe ich überhaupt kein Problem.
    Der Vollpreis von 20+ Euro ist mir schlicht zu teuer. ca. 15 EUR ist meine persönliche Grenze. Es muss schon sehr gute Gründe geben, dass ich darüber gehe, Oder ich warte eben ab.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)