Vom Solorepetitor zum Generalmusikdirektor: Arthur Rother

  • Er war vor allen Dingen ein Freund der Sänger:
    Rother, Artur, deutscher Dirigent, * 12. Oktober 1885 Stettin, † 22.September 1972 Aschau (Chiemsee).
    War 1907–14 Assistent in Bayreuth, 1906–27 Kapellmeister in Wiesbaden und 1927–34 Generalmusikdirektor in Dessau, gehörte 1938–58 der Dt. Oper Berlin, später der Städtischen Oper an, wo er 1962 den Fidelio zum 50-jährigen Bestehen des Hauses dirigierte.



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Sehr schöne GA mit Peter Anders bei Myto oder Cantus. Ich habe beide.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Arthur Rother war was es heute eigentlich nicht mehr gibt! Er war an der
    Städtischen Oper Berlin später ab 1961 Deutsche Oper Berlin ein
    Dirigent der dem Hause zur Verfügung stand ein wunderbarer musikalischer
    Dirigent und Übervater des Ensembles was es früher noch gab.
    Jedes große Opernhaus kann sich "von" schreiben, wenn sie so einen
    Mann am Haus hatte! Auch als "Einspringer" denn dirigieren konnte er
    glaube ich alles!
    :jubel:

    mucaxel

  • Wikipedia bietet folgende Information:


    "Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er 1933 dem völkisch gesinnten, antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur und dem Opferring der NSDAP bei. Ab 1934 war Rother Dirigent am Deutschen Opernhaus Berlin, wo er am 30. Januar 1937 durch Adolf Hitler zum Generalmusikdirektor ernannt wurde. "
    :hello:

  • Ich schätze sein Dirigat sehr bei "Tiefland" und "Rigoletto". Danke Harald, das Du meine Anregung aufgegriffen und diesen Thread eröffnet hast. Kannst Du eine komplette Auflistung seiner Operneinspielungen liefern?

  • Früher war es der ganz normale Karriereweg, sich im Laufe der Jahre vom Korrepetitor über den Dirigenten zum Generalmusikdirektor hochzuarbeiten. Arthur Rother war einer dieser unentbehrlichen Hausgötter, von denen es in der Zeit des funktionierenden Ensembletheaters eine ganze Reihe gab. Mir fallen auf Anhieb Josef Dünnwald, Meinhard von Zallinger, Heinrich Bender, Hans Gierster, Robert Schaub, Heinz Wallat, Günter Wich und Kurt Striegler ein. Die Liste ließe sich fortsetzen. Berislav Klobucar und Siegfried Köhler gehören auch in diese Kategorie, wuchsen dann im Verlauf ihrer Karrieren aber doch in internationale Bedeutung hinein.
    Heute fehlt gerade diese langfristige Bindung des Dirigenten an ein Opernhaus oder ein Orchester. Wie bei den Sängern gibt es einen globalen Dirigentenzirkus. Kaum ein Dirigent mit halbwegs einem Namen, der nicht versucht mehrere Orchester gleichzeitig zu dirigieren. Da kann es dann sein, dass der Chefdirgent beim eigenen Klangkörper selten auf dem Programm steht. Es gibt auch hier die konträren Auffassungen: Ein Orchester braucht durch häufigen Dirigentenwechsel vielfältige Impulse oder nur in der kontinuierlichen langfristigen Zusammenarbeit kann besonders bei kleineren und mittleren Orchestern ein hohes Leistungsniveau nach und nach erarbeitet und erreicht werden. Wir haben in Heilbronn ausgezeichnete Erfahrungen mit langen Engagements von Dirigenten: Jörg Faerber beim Württembergischen Kammerorchester 40 Jahre und Peter Braschkat beim Heilbronner Sinfonie Orchester bis jetzt 34 Jahre. Beide Orchester haben durch diese Kontinuität der Orchesterleitung ein hervorragende und erfreuliche, überdurchschnittliche Entwicklung in Qualität, Besucherzahlen und Wirtschaftsergebnissen genommen.
    Es ist sehr fraglich, ob die Rückbesinnung auf alte Tugenden wie den langfristig gebundenen Chefdirgenten noch möglich ist oder wieder zurückkehrt. Ich befürchte wir werden mit den reisenden Dirigenten und ihrem Feuerwerk der kurzfristigen Erfolge leben müssen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hier ist eine chronologische Zusammenstellung der mir bekannten Aufnahmen (alle in deutscher Sprache):


    Opern-Gesamtaufnahmen mit Arthur Rother


    Madama Butterfly - Puccini, Giacomo / um 1940-50
    Aida - Verdi, Giuseppe /1942
    Die Meistersinger von Nürnberg - Wagner, Richard /1942
    Il Trovatore - Verdi, Giuseppe /1942
    Rigoletto - Verdi, Giuseppe /1942
    Cavalleria rusticana - Mascagni, Pietro /1943
    Die lustigen Weiber von Windsor - Nicolai, Otto /1943
    Faust - Gounod, Charles /1943
    I Pagliacci - Leoncavallo, Ruggiero /1943
    Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg - Wagner, Richard /1943
    Un ballo in maschera - Verdi, Giuseppe /1943
    Don Carlo - Verdi, Giuseppe /1944
    Hänsel und Gretel - Humperdinck, Engelbert /1944
    Les contes d'Hoffmann - Offenbach, Jacques /1946
    Pikovaja Dama - Tschaikowskij, Peter Iljitsch /1947
    Le nozze di Figaro - Mozart, Wolfgang Amadeus /1949
    Les Pêcheurs de Perles - Bizet, Georges / 1950
    Iphigénie en Aulide - Gluck, Christoph Willibald /1951
    Orfeo ed Euridice - Gluck, Christoph Willibald /1952
    Die Zauberflöte - Mozart, Wolfgang Amadeus /1958
    Fidelio - Beethoven, Ludwig van /1963


    Hinzu kommt noch eine Vielzahl von Querschnitten sowie Einzel-Aufnahmen von Liedern und Arien mit allen bedeutenden Sängern dieser Zeit. Eine große Anzahl ist auf Recital-CDs im Handel erhältlich, z. B. mit Anton Dermota, Peter Anders, Helge Rosvaenge, Fritz Wunderlich, Erna Berger, Martha Mödl, Heinrich Schlusnus usw. usw.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • So viel? Wow! Danke Dir!!! Leider ist der Faust ja nicht vollständig. Wallhall hat mal wieder gekürzt. Oder kennst Du ein Label, das den Faust komplett herausgegeben hat?

  • Leider ist der Faust ja nicht vollständig. Wallhall hat mal wieder gekürzt. Oder kennst Du ein Label, das den Faust komplett herausgegeben hat?


    Lieber Christoph,


    ich glaube nicht, dass Walhall die "Margarethe" willkürlich gekürzt hat. Wahrscheinlich wurde damals nicht mehr aufgenommen. Bei Line Music /Cantus Classics gibt es die Oper als MP3 Datei. Du kannst ja mal vergleichen, ob da mehr drauf ist als auf den CDs. Vielleicht weiß Rüdiger mehr.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Netter Versuch, lieber Amfortas, mal wieder in "bester" Tamino-Tradition einen Dirigenten schlecht machen zu wollen (man denke an Heger usw.). Allein: es dürfte kaum wen interessieren. :no:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Ist das wirklich "beste Tamino-Tradition", lieber Joseph, oder ist das einfach "Schrott"?


    Liebe Grüße


    Willi ?(?(

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Amfortas liefert eine reine Sachinformation ohne tendenziösen Kommentar. Damit ist das legitim, wahrscheinlich sogar hilfreich, um ein Gesamtbild von Arthur Rother zu bekommen. Jeder kann diese Information selbst bewerten und einordnen.
    Ich jedoch bin immer kritisch, wenn bei Künstlern die damalige politische Einstellung aufgerechnet wird. Es gab Druck und Zwänge, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Damit soll nichts beschönigt oder entschuldigt werden. Da wir die Umstände die bei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu bestimmten Entscheidungen führten kaum kennen, sollten wir uns zumindest schwerpunktmäßig auf die künstlerischen Leistungen und deren Beurteilung konzentrieren.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Leider ist der Faust ja nicht vollständig. Wallhall hat mal wieder gekürzt.


    Walhall hat nicht gekürzt, es gibt von dieser Aufnahme nicht mehr. Sie entstand Mitte 1943 in der Alten Berliner Philharmonie in der Bernburger Straße, die im Januar des folgenden Jahres bei einem Bombenangriff zerstört wurde. Es lässt sich nicht mehr feststellen, ob eine Komplettierung vorgesehen war. Wenn ja, könnte sie durch die Kriegswirren vereitelt worden sein. Für eine beabsichtigte Gesamtaufnahme der "Margarethe" - wie damals die Oper "Faust" aus falschem Respekt vor Goethe genannt wurde - spricht, dass die Auswahl der aufgenommenen Szenen für einen umfänglichen Querschnitt nicht ausgewogen genug ist. Im Übrigen wurde die Philharmonie nur deshalb als Aufnahmeort gewählt, weil es dort die große Orgel für die Kirchenszene gab, die Orgel im Haus des Rundfunks an der Masurenallee, in dem gewöhnlich produziert wurde, war zu klein.


    Schönste Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Amfortas liefert eine reine Sachinformation ohne tendenziösen Kommentar.


    Jeder von uns hat die Zeilen in Wikipedia vorher gelesen. Die Nazi-Vergangenheit war uns auch schon vor Thread-Eröffnung bekannt. Knusperhexe hat im "Holländer"-Thread bereits darauf hingewiesen, bevor wir uns zur Eröffnung eines eigenen Threads über den Dirigenten Art(h)ur (Mariua) Rother entschlossen haben.
    Das kann hier nachgelesen werden: Opern unter der Lupe -004- Richard Wagner: Der fliegende Holländer


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mich würde mal das weitere musikalische Vermächtnis interessieren - außerhalb der Opern und Sänger-Recitals, die ich oben aufgelistet habe.


    Von Sammlern, die nicht wie ich ausschließlich opernfixiert sind, habe ich gehört, daß Artur Rother auch ein gesuchter Konzert-Dirigent war - mit Solisten wie Gieseking am Flügel, Kulenkampff oder Taschner, Violine.
    Auch der Name "Erdmann" wurde erwähnt.
    Vielleicht könnte jemand hierzu etwas beitragen?


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mein lieber Harald!


    Es gibt auf dem Label MONOPOLY Piano-Konzerte und Sonaten von Beethoven und Mozart. Mit den Dirigenten Rother, Rosbaud und Gieseking.


    Auf einer Doppel-CD von GRAMOLA Große Klavierkonzerte (1939-1944) mit Gieseking, Rother und Furtwaengler.


    Noch eine alte LP von Telefunken mit der "Carmen Prelude" unter Rother, mit dem Städtischen Orchester Berlin.


    Näheres: AMAZON



    Herzlichst


    Wolfgang

    W.S.

  • Diese CD habe ich noch gefunden:



    Rother war zu der Zeit auch Chef des Berliner Rundfunkorchesters.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • In meiner Filmesammlung habe ich noch die folgende VHS-Kaufkassette (gibt es inzwischen sicher auch als DVD):



    FIGAROS HOCHZEIT
    Aufnahme: 1949, DEFA-Film s/w
    Regie: Georg Wildhagen
    Dirigent: Arthur Rother
    Staatskapelle Berlin, Chor


    Antonio: Willi Sahler
    Barbarina: Elfriede Hingst
    Cherubino: Anneliese Müller
    Don Bartolo: Eugen Fuchs
    Don Basilio: Paul Schmidtmann
    Don Curzio: Kurt Reimann
    Figaro: Willi Domgraf-Fassbaender
    Il Conte d'Almaviva: Mathieu Ahlersmeyer
    La Contessa d'Almaviva: Tiana Lemnitz
    Marcellina: Margarete Klose
    Susanna: Erna Berger


    Einige Rollen werden von Schauspielern dargestellt, aufgelistet habe ich nur die Sänger.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Danke für diesen Hinweis. Die Besetzung besteht weitgehend aus Mitgliedern des legendären Dresdner Ensembles. Also Qualität der Aufnahme gesichert.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Netter Versuch, lieber Amfortas, mal wieder in "bester" Tamino-Tradition einen Dirigenten schlecht machen zu wollen (man denke an Heger usw.).

    steht in meinne Postings etwa dass Rothers künstlerische Qualitäten mangelhaft waren ? Wenn ja dann bitte zeige es mir...

    Zitat

    Für manche ist halt die Nazi-Vergangenheit wichtiger als der Künstler selbst.

    Poste doch einen Beleg dafür, dass solch ein Unsinn im Zusammenhang mit Rother von mir behauptet wurde. Aber das kannste natürlich nicht... und solange du das nicht kannst, ist deine Behauptung einfach nur Schrott.



    Zitat

    Allein: es dürfte kaum wen interessieren.

    Ach du hast dich geklont + sprichst für das gesamte Tamino Forum ?

    Zitat

    Ist das wirklich "beste Tamino-Tradition", lieber Joseph, oder ist das einfach "Schrott"?

    Beste Tamino-Tradition ist es z.B. zu unterscheiden, ob Künstler sich z.B. verstrickten und - was noch wichtiger ist - welche Künstler Opfer der menschenverachtenden Nazi-Diktatatur wurden; eine Diktatur, die vermutlich von einem großen Bevölkerungsteil gebilliigt wurde.


    Schrott wäre es solche Fakten zu ignorieren, zu verdrängen oder zu verschweigen ..


    :hello:

  • Zitat

    So etwas gehört einfach nicht in diesen Thread!

    Diese Behauptung bleibt natürlich Unfug.
    Da im Eingangsposting biographische Details berücksichtigt wurden z.B. Geburtsort von Rother, existiert keinerlei Grund, Hinweise auf Naziverstrickungen zu verschweigen bzw. zu ignorieren.


    Dazu ein kurzer Exkurs, um’s zu verdeutlichen:
    Hinweis auf die Nazizeit erhellt einige Gründe, dafür , dass nach dem 2. Weltkrieg in manchen Bereichen des Musikbetriebes eine gewisse Verarmung im Musikleben einsetzte. Grund: Musiker, weil sie entweder eine aufrecht antifaschistischer Haltung (z.B. Scherchen, Busch) zeitigten oder Juden (z.B. Steinberg, Stiedry) waren, mussten Deutschland verlassen, um nicht, wie Millionen andere, in den Konzentrationslagern vernichtet zu werden.


    Oft setzen Dirigenten, die mit den Nazis mehr oder weniger eng paktierten, entweder unmittelbar oder nach einer kurzen Auszeit ihre Kariere in der BRD unbeschadet fort. Davon wurden einige in ihrer Bedeutung auch überschätzt z.B. Böhm, Karajan wurden zu Halbgöttern hochstilisiert, auch wenn z.B. die Tschaikowski-Sinfoníen (TV-Wiedergaben) mit den Berlinern unter HvK nur zur durchschnittlicher Hochglanzpolitur gerieten.


    Viele jedoch, die vor Nazideutschland fliehen mussten, hatten vergleichsweise schwerer – ihrem künstlerischen Rang gemäss – Fuß zu fassen.


    Folge davon, dass z.B. Beethoven- und Mozartwiedergaben leider allzu oft im romantisierendem, gepflegtem bzw. piekfeinem und seichtem Fahrwasser stagnierten. ....
    ...die Musik des kompositorischen Schwergewichts Gustav Mahler begann sich erst mit Beginn der 70ziger in der BRD durchzusetzen (weil sie z.B. von Keilberth, Knappertsbusch, Böhm, Jochum und Karajan nicht, kaum oder unzureichend bzw. erst sehr spät aufgeführt wurde); die geniale Musik von Zemlinsky ward lange vergessen; ganz im Gegensatz zum ungleich schwächeren Werk des „Erfolgskomponisten“ Richard Strauss.


    :hello:

  • ...; die geniale Musik von Zemlinsky ward lange vergessen; ganz im Gegensatz zum ungleich schwächeren Werk des „Erfolgskomponisten“ Richard Strauss.


    Ja klar, und heute hat man die höhere Qualität der Werke Zemlinskys allgemein erkannt, was auch der Grund dafür ist, dass er jetzt viel häufiger aufgeführt wird als Strauss...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ja klar, es wäre großartig, wenn dein Posting in Schwarze träfe.


    Seit den letzten 25 Jahren hat sich einiges verbessert, was die Zemlinsky-Pflege angeht. Aber enttäuschender Weise konnte sein Werk sich bisher noch nicht gegen Richard Strauss durchsetzen.
    Und Pfitzners großes Schaffen fristet weiterhin ungerechterweise ein schmähliches Nischendasein, abgesehen von einigen Aufführungen des "Palestrina“ und der „Deutschen Seele“. Seine fabelhaften Streichquartette, denen ich sogar den Vorzug vor denen Zemlinskys gebe, sind als CD (Wihan-Quartett und Schubert-Quartett) erhältlich, werden aber sonst so gut wie nie gespielt.
    :hello:

  • Amfortas liefert eine reine Sachinformation ohne tendenziösen Kommentar. Damit ist das legitim, wahrscheinlich sogar hilfreich, um ein Gesamtbild von Arthur Rother zu bekommen. Jeder kann diese Information selbst bewerten und einordnen.
    Ich jedoch bin immer kritisch, wenn bei Künstlern die damalige politische Einstellung aufgerechnet wird. Es gab Druck und Zwänge, die wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Damit soll nichts beschönigt oder entschuldigt werden. Da wir die Umstände die bei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu bestimmten Entscheidungen führten kaum kennen, sollten wir uns zumindest schwerpunktmäßig auf die künstlerischen Leistungen und deren Beurteilung konzentrieren.


    Diesen Worten von Operus kann ich mich im großen und ganzen anschließen und möchte auch zu dem Thema garnicht mehr sagen. Aber weil mir ein ähnliches Hickhack zwischen einigen Mitgliedern und Amfortas08 schon vor kurzem beim Mitlesen in einem der 1 Millionen bei Tamino laufenden "Regietheater"-Threads aufgestoßen ist, frage ich mich, ob das nicht alles auch sachlicher geht? Oder vielleicht solltet ihr in der Tritsch-Tratsch-Ecke einen Thread "Alle gegen Amfortas08" eröffnen, wo sich alle mal ein bißchen austoben können ?(


    Das nur mal am Rande, Gruß Byron

    non confundar in aeternum

  • Walhall hat nicht gekürzt, es gibt von dieser Aufnahme nicht mehr.


    Hallo Rheingold,


    doch, es gibt mehr. Ein bekannter hat weitere Szenen auf Schallplatte.



    Hallo Harald,


    wie ist denn der Film "Hochzeit des Figaro"? Lohnt sich das? Komplette Oper? Und in deutsch?



    Danke und viele Grüße,


    Knuspi

  • wie ist denn der Film "Hochzeit des Figaro"? Lohnt sich das? Komplette Oper? Und in deutsch?


    Lieber Knuspi,
    der DEFA-Film von 1949 ist sehr hübsch - schwarzweiß und auf deutsch, versteht sich, allerdings auf knapp 2 Stunden gekürzt. Teilweise sind Schauspieler am Werk, die zum Gesang mit dem Mund wackeln. Ich habe die Kassette seinerzeit für Frau Hingst besorgt, die im Altenheim lebt (im Film lieh sie ihre Stimme der Barbarina).
    Als DVD ist sie bei ICESTORM erschienen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Also Rother hier in einem Atemzug mit Karajan, Böhm, Bernstein, Solti, Haitink zu nennen finde ich nicht angemessen.


    Ja, es hat ihn gegeben - Schluss, Aus, Ende! Gleiches gilt übrigens auch für den ganz schrecklichen Wilhelm Schüchter.



    :hello: LT

  • Ja, es hat ihn gegeben - Schluss, Aus, Ende! Gleiches gilt übrigens auch für den ganz schrecklichen Wilhelm Schüchter.


    Aus? Ende der Diskussion? Das bestimmst Du so einfach? Ich glaube, da überschätzt Du Dich etwas!


    Neben der Operntätigkeit hat Arthur Rother auch Aufnahmen mit bedeutenden Instrumentalsolisten gemacht.
    Hier z.B. mit dem Violin-Virtuosen Georg Kulenkampff:



    Kulenkampff soll sich sehr lobend über Rother als Orchesterchef geäußert haben. Seine große Erfahrung in der Arbeit mit Sängern soll sich sehr positiv für die Begleitung des Geigers ausgewirkt haben....


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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