Die Idee zu diesem Thread kam mir beim Verfassen eines Beitrags in diesem Thread:
Opern unter der Lupe -002- Ludwig van Beethoven: Fidelio
Hier ging es darum, daß eigentlich ein unlogischer Schluß angeboten wird - nämlich das Erscheinen des Ministers wie aus heiterem Himmel - der angeblich alles zum Guten wendet, wobei nicht erklärt wird, warum er sich all die Jahre zuvor offensichtlich nicht um die Ungerechtigkeiten in seinem Verantwortungsbereich gekümmert hat. "Des besten Königs Wink und Wille" wäre es gewesen, der ihn veranlasst habe - nach dem Rechten zu sehen.
Dies wurde zu Recht beanstandet und kritisch hinterfragt. Ich erinnerte mich daraufhin, daß zahlreiche Opern - zumindest glaube ich mich daran zu erinnern, daß es so ist - auf diese Weise zu einem "guten Ende" gebracht wurden.
Der Kunstkniff "Deus Ex Machina" ist steinalt und wurde schon in antiken Stücken zur Anwendung gebracht. Wenn der Inhalt derart verknotet war, daß eine logische Lösung sich nicht mehr anbot, dann er schien in einer Theatmaschine (eine Art Kran) ein "göttliches " Wesen und bereinigte die Situation. Diese überirdischen Wesen wurden in späterer Zeit allmählich durch "Autoritäten", also Herrscher, Vertreter des Hochadels oder der Geistlichkeit, weise Männer (Siehe der Eremit im "Freischütz") Engel oder Philosophen ersetzt.....
Oftmals wurden behauptet, Werke, die sich dieses Kunstkniffes bedienten, seien von minderer Qualität, aber so einfach kann man es sich denn doch nicht machen - findet sich doch vieles darunter, was heute hochberühmt, bekannt und beliebt ist....
mfg aus Wien
Alfred