Walisischer Tenor Timothy Richards


  • "Der walisische Tenor studierte am Royal Welsh College of Music and Drama und am Royal Northern College of Music in Manchester. Sein Operndebüt gab er 1998 als Alfredo in »La Traviata« an der Welsh National Opera unter Carlo Rizzi. Opernengagements führten ihn durch ganz Europa: So sang er Nemorino in »L’Elisir d’amore«, Ismaele in »Nabucco« und Cassio in »Otello« am Theater Basel, Rodolfo in »La Bohème« an der Oper Oslo, an der Königlichen Oper Kopenhagen und am Staatstheater Nürnberg. Er gastierte an der Welsh National Opera und mit der Glyndebourne Touring Opera. Als Ensemblemitglied der Semperoper Dresden trat er u. a. als Rodolfo, Ismaele in »Nabucco«, Rinuccio in »Gianni Schicchi«, als Sänger in »Der Rosenkavalier« und als Fenton in »Falstaff« auf. Mit der Partie des Pinkerton gab er sein Debüt am Theater Dortmund, wo er auch Hoffmann, Alfredo, Don José und Hans in »Die verkaufte Braut« sang. Mit seinem umfangreichen Konzert- und Oratorienrepertoire gastierte er in verschiedenen Städten Europas, u. a. mit den Requien von Verdi und Mozart, Mendelssohns Elias, Händels Messias, Rossinis Stabat Mater in Sälen wie der Royal Albert Hall, der Bridgewater Hall, bei den Welsh Proms und mit dem BBC National Orchestra in der St. David’s Hall Cardiff. An der Komischen Oper Berlin debütierte Timothy Richards 2005 als Pinkerton und als Sänger in »Der Rosenkavalier«. Seit 2006 ist er hier Ensemblemitglied und sang die Titelpartie in »Hoffmanns Erzählungen«, Rodolphe, Herzog von Mantua und Florestan."


    In der gestrigen Ausgabe meiner Tageszeitung (Hannoversche Presse) wurde diese CD zum Kauf empfohlen. Nach dem Reinhören in die Schnipsel bei jpc alle Achtung. Kennt den jemand?


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo Bernward,


    in diesen Rollen habe ich ihn auch schon im Dortmunder Theater erlebt. Und schon damals hat er Eindruck auf mich gemacht. Er hat eine bombensichere Höhe und man nimmt ihm auch die Rollen ab, der er auf der Bühne verkörpert.

  • Hallo Bernward, hallo rodolfo39,


    ich hatte bereits im Januar nach diesem Tenor gefragt, leider aber keine Antwort bekommen (siehe unten). Schön, dass es jetzt geklappt hat.


    Sein Italian Album ist sehr gut gelungen, die Stimme ist attraktiv und gut geführt. Die Arien trägt er kultiviert und mit viel Fantasie vor, verzichtet auf tenorale Effekthascherei. Ich werde seinen Werdegang im Auge behalten.


    Gruß
    Manfred




    Montag, 10. Januar 2011, 09:19





    Timothy Richards


    Hallo zusammen,


    soeben stieß ich bei jpc auf die Neuerscheinung einer CD des walisischen
    Tenors Timothy Richards. Ich hatte den Namen vorher noch nicht gehört
    und daher gerade seine Webside aufgerufen. Wer hat ihn schon gehört?

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Eigentlich wollte ich den Tenor Timothy Richards gerade unter "Neue Stimmen" stellen, dann entdeckte ich diesen Thread.
    Woanders hat ihn caruso41 einmal als "Gebrauchstenor" bezeichnet. Das war - glaube ich - anlässlich der Oper "Loreley", die ich übrigens wahnsinnig gern einmal sehen würde.


    Nun, Timothy Richards hat mich als "Einspringer" im Salzburger Landestheater vor wenigen Jahren als "Werther" restlos begeistert. Es war einer der Momente, für die man in die Oper geht: Es kommt ein Sänger auf die Bühne, den man nicht kennt, er singt die ersten Töne und - man ist hin und weg. Passiert mir recht selten.


    Ich sehe natürlich auch sogenannte Weltstars auf der Bühne: Florez, Camarena, Antonenko, Kaufmann, Beczala (sogar ebenfalls als "Werther") - bei keinem ist das so passiert. Ist es die Erwartungshaltung? Das subjektive Empfinden, welche Stimme schön ist, variiert außerdem bekanntlich von Mensch zu Mensch. Man kann technische Mängel kritisieren, aber ob ein Timbre ankommt oder nicht - das ist eine persönliche Sache.


    Timothy Richrads war großartig auf der Bühne. Daraufhin habe ich mir gleich die angesprochene CD zugelegt. Die Stimme darauf ist schön, aber der Gesang aus der Konserve berührt mich nicht besonders. Möglich, dass ich mir zu diesem Zeitpunkt schon mehr (zu viel) erwartet hatte? Oder man vergleicht die berühmten Arien mit den Allergrößten!?


    Hier recht interessante Ausschnitte mit ihm (inklusive Pavarotti-Parodie):