Wer wird Nachfolger Levines in New York?

  • Ein Artikel der «New York Times», in dem über die Nachfolge James Levines an der Metropolitan Opera philosophiert wird, müsste dem Zürcher Opernhaus zu denken geben. In Position gebracht wird da dessen künftiger GMD Fabio Luisi.


    Es sei eine sehr delikate Situation, erklärt Luisi, der in New York für den kränkelnden Levine einspringt. An der Met schon nur Principal Guest Conductor zu sein, sei Ehre genug. Luisi sei, so die «New York Times», der logische Nachfolger Levines als künstlerischer Leiter der Met.


    Met-Chef Peter Gelb beeilt sich in dem Artikel zu versichern, dass Levines Abgang in New York kein Thema sei, er fügt aber sogleich hinzu, dass Luisi die «logische Wahl» für die Nachfolge wäre, käme es dennoch dazu. Dass man ihn zum Principal Guest Conductor gemacht habe, sei dafür schon Zeichen genug.


    Dass Luisi im Herbst 2012 Generalmusikdirektor (GMD) am Opernhaus Zürich wird, ist dem Artikel der «New York Times» nicht der Erwähnung wert.

  • Wie wärs mit Antonio Pappano ? Der ist genauso mit Leib und Seele dabei wie Levine und auch hiäufig mit DVD Produktionen präsent. Aber ich glaube er hat noch nie an der Met dirigiert.

  • Zitat

    Die MET auf dem Weg in die orchestrale Zweitklassigkeit, wenn Luisi übernimmt.

    Definitiv!



    Zitat

    Und wer könnte das Niveau halten?

    - Riccardo Chailly
    - Christoph von Dohnanyi
    - Donald Runnicles
    - Semyon Bychkov
    - Kent Nagano
    - Sylvain Cambreling
    - Riccardo Muti


    ...und bitte keine Leute wie Barenboim, Rattle, Nelsons, Thielemann.



    Agon

  • Wie wärs mit Antonio Pappano ? Der ist genauso mit Leib und Seele dabei wie Levine und auch hiäufig mit DVD Produktionen präsent. Aber ich glaube er hat noch nie an der Met dirigiert.


    Doch, er hat bereits 1997 an der MET dirigiert und ihn würde ich auch favorisieren.


    :hello:


    Jolanthe


  • Geh bitte, du machst dich ja lächerlich, wenn du einen über 80-jährigen als MET-Chef vorschlägst (Dohnanyi). Auch Sylvain Cambreling ist sicher zu alt für den Posten. Ich gehe davon aus, dass Levine versuchen wird, bis 1913 durchzuhalten und vielleicht zu seinem 40-jährigen Jubiläum das Zepter an einen Nachfolger zu übergeben. Riccardo Muti tut sich das dann sicher nicht mehr an. Von Donald Runnicles habe ich noch nichts gehört, was ihn wirklich über Luisi stellt, aber das kann an einem Informationsmangel meinerseits liegen. Bleiben Bychkov und Nagano, wobei letzterer wohl schon häufiger an der MET tätig war, sich aber vielleicht zu sehr für neue Musik einsetzt. Aber beide sind keine Jünglinge mehr, da hat meines Erachtens Luisi die besseren Karten...


    Man wird sehen...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Wieso ist das denn lächerlich?
    Dohnanyi ist gut beisammen, körperlich und geistig absolut auf der Höhe und ein versierter Dirigent sowohl in der Oper wie auch im Konzert. Außerdem verfügt er über eine natürliche Autorität, hat klare interpretatorische Vorstellungen und ein untrügliches Qualitätsbewußtsein. Natürlich wird er den Posten nicht bekommen, das ist mir klar, aber weniger aus Altersgründen, sondern weil er zur populistischen MET-Kultur nicht passt.


    Lorin Maazel ist jetzt 81 und tritt kommende Spielzeit bei den Münchner Philharmonikern den Chefposten an. Pierre Monteux wurde mit 86 Jahren Chefdirigent des London Symphony Orchestra. Demnach kann das Alter kein Argument sein.


    Gut, Muti ist gesundheitlich schwer angeschlagen und wird sich das nicht mehr antun.


    Auf Chailly bist Du gar nicht eingegangen...



    Agon

  • Was wäre mit Yannik Nezet Seguin? Er wird schon mit einigen wichtigen Produktionen an der Met betraut, aber vielleicht ist er auch noch zu jung dafür. Pappano würde ich mir auch wünschen, ich mag ihn und seinen Stil sehr. Luisi halte ich für durchaus denkbar, verstehe bloss nicht warum das musikalische Zweitklassikgeit bedeuten sollte?

  • Lorin Maazel ist jetzt 81 und tritt kommende Spielzeit bei den Münchner Philharmonikern den Chefposten an. Pierre Monteux wurde mit 86 Jahren Chefdirigent des London Symphony Orchestra. Demnach kann das Alter kein Argument sein.


    Du kannst eine Stelle als Orchesterleiter überhaupt nicht mit einem Opernchef vergleichen. Letzteres ist um wenigstens eine Größenordnung anstrengender. Der Orchesterleiter hat eine jährliche Verpflichtung von ein paar Monaten Anwesenheit und eine Mindestanzahl von Konzerten. Der Opernchef muss den Großteil des Jahres anwesend sein, hat in der Regel mehr Aufführungen, muss einige Premieren einstudieren, muss am Spielplan mitarbeiten, Sänger probehören und mit der Administration an der künstlerischen Zukunft des Hauses arbeiten. Deine Beispiele sind da völlig fehl am Platz!


    Ja, Riccardo Chailly habe ich bei meiner Antwort unterschlagen. Er wäre sicherlich ein sehr guter Mann für diesen Posten. Ich weiß nur nicht, ob sich die MET mit einem 60er zusammentun will und ich weiß auch nicht, ob er überhaupt schon nähere Kontakte zur MET hatte. Ich könnte mir vorstellen, die hätten gerne jemanden, der dort schon erfolgreich gearbeitet hat. Und es ist auch die Frage, ob er sich noch einmal so eine Tretmühle antun will, er kann sich sicherlich wesentlich entspanntere Positionen aussuchen.


    :hello:

    Ciao


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  • Hallo, Theophilus!


    Ich gehe mit Deiner Meinung konform. Levine wird noch zwei Jahre weitermachen. Als Alternativlösung sehe ich Chailly als adäquaten Nachfolger.
    Mit seinen 60+ Jahren wäre er noch nicht zu alt und verfügt über reichlich Erfahrung. Auch wenn er z. Zt. keine direkten Kontakte zur MET unterhält, dürfte dies kein Hindernis sein.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Zitat

    Du kannst eine Stelle als Orchesterleiter überhaupt nicht mit einem Opernchef vergleichen.


    Da Du ja sowohl bereits Chef eines Sinfonieorchesters wie auch eines Opernhauses gewesen bist, hat Deine Meinung hier natürlich ganz besonderes Gewicht...



    Agon

  • Der nach wie vor mit gesundheitlichen Problemen kämpfende Dirigent James Levine hat nun auch eine Japan-Tournee der Metropolitan Opera sowie die sommerlichen Auftritte in Tanglewood mit dem Boston Symphony Orchestra abgesagt.


    Levine zieht sich über den Sommer aus den Konzertaktivitäten zurück, um die hartnäckigen Rückenprobleme auszukurieren. Ersetzt wird er in Japan durch Fabio Luisi, den Met-Verantwortliche laut «New York Times» als wahrscheinlichen Nachfolger Levines als musikalischer Leiter der Oper bezeichnen.


    Luisi übernimmt auch das Konzert Levines vom 15. Mai in der Carnegie Hall. Wer letzteren in Tanglewood ersetzen wird, ist noch offen. Levine wird bloss noch eine Aufführung der «Walküre» vom 14. Mai an der Met dirigieren, die weltweit live in Kinos übertragen wird.


    (Quelle: cf)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Levine zieht sich über den Sommer aus den Konzertaktivitäten zurück, um die hartnäckigen Rückenprobleme auszukurieren. Ersetzt wird er in Japan durch Fabio Luisi, den Met-Verantwortliche laut «New York Times» als wahrscheinlichen Nachfolger Levines als musikalischer Leiter der Oper bezeichnen.

    (Quelle: cf)


    Ich fass' es nicht!!!


    Nichts gegen Luisi, er ist ein solider und bisweilen sogar ganz inspirierender Dirigent! Aber nichts, was ich bisher von ihm gehört habe, deutet darauf hin, dass er das Format für diese Position hat oder gewinnen könnte!


    Die Met ist mit der Verpflichtung des damals noch ganz jungen Levine bestens gefahren.
    Sie sollte wieder mutig sein, und sich in der Liga Andris Nelsons (hat als GMD in Riga viel Erfahrung in der Leitung eines Opernhauses sammeln können), Daniel Harding, Omer Meir Wellber , Edward Gardner, Philippe Jordan und so weiter umschauen!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Aber so wie ich am Samstag bei der hervorragenden Ariadne auf Naxos Übertragung die Kommentatoren verstanden habe, gilt es als höchstwahrscheinlich das Luisi Nachfolger von Levine wird. Mich haben die Dirigate von Luisi biislang auch nicht überzeugt. Wenn ich an der Met was zu sagen hätte, würde ich eine Dirigentin als Nachfolger für Levine verpflichten. Das würde zum einen für jede Menge Presse sorgen und die Met wäre mal wieder ein Vorreiter.

  • Wenn ich an der Met was zu sagen hätte, würde ich eine Dirigentin als Nachfolger für Levine verpflichten. Das würde zum einen für jede Menge Presse sorgen und die Met wäre mal wieder ein Vorreiter.


    Wenn schon gendersensibel dann doch bitte: Die Met wäre Vorreiterin!!!


    Spass beiseite: Hast Du einen Namen?

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Die einzige Frau die mir einfallen würde die an der Met dirigiert hat ist Simone Young. Mit Karen Kamensek übernimmt in Hannover ja auch eine Frau den GMD Posten ab nächster Spielzeit.

  • Die einzige Frau die mir einfallen würde die an der Met dirigiert hat ist Simone Young.


    Für die Leitung der Met käme Simone Young wohl kaum in Frage! Sie hat auch nicht gerade einen starken Eindruck bei ihren Met-Auftritten gemacht. Die Kritiken waren gespalten, das Publikum reserviert bis kühl.


    Es gibt ja inzwischen etliche Frauen in leitenden Positionen von Jo Ann Falletta über Marin Alsop bis zu Catherine Rückwardt. Aber das sind auch - aus unterschiedlichen Gründen - alles keine Namen, die für die Leitung der Met geeignet wären.

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • In der Tat ist Simone Young wohl kaum zu empfehlen. Ihre dirigentischen wie orchestererzieherischen Fähigkeiten sind einfach beschränkt.
    Da gibt es wesentlich bessere Dirigentinnen:


    - Catherine Rückwardt (hörte Sie mit einer exzellenten Salome in FFM sowie einem ebenso exzellenten Trittico (Puccini) in Mainz)


    - Julia Jones (hervorragende Mozart-Dirigentin (momentan Clemenza di Tito in FFM))


    - Sian Edwards (exzellente Dirigentin für moderne Musik)


    - Karen Kamensek (verdanke ich wunderbare Britten-Aufführungen)


    Desweiteren verstehe ich die wahrscheinliche Wahl von Fabio Luisi gar nicht. Dieser Mann scheint einfach nur von Posten zu Posten zu hüpfen (Dresden - Wien - Zürich - New York) ohne irgendwelche positiven bzw. fruchtbaren künstlerischen Impulse zu setzen und/oder zu hinterlassen. Ein Mann ohne Eigenschaften - aber wahrscheinlich ist er gerade deshalb heutzutage so gefragt.



    Agon

  • Wenn man mutig wäre: "Ein Selbstdarsteller ersten Ranges, aber auch ein hart arbeitender Visionär. Currentzis wird in Baden-Baden die Eröffnung der Pfingstfestspiele dirigieren und hat eine Einladung nach Salzburg in der Tasche. Seine ästhetischen Anschauungen, die er mit Verve verficht, sorgen für Diskussionsstoff in der Staatlichen Oper Novosibirsk, wo das Wort vom Regietheater lange Zeit ein Fremdwort war."

    Teodor Currentzis. Das was ich von ihm kenne, Dido und Mozart-Requiem - hervorragend.


    Er war gerade in München und wurde dort auch sehr gefeiert.

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  • Levine scheint überhaupt nicht gewillt zu sein, den Posten abzugeben. Und ich hoffe nur, dass er im Herbst 2013 mit dann 70 wirklich an die MET zurückkehrt. Denn im Gegensatz zu Luisi steht er noch für großartige Dirigate. (Wie kommt solch ein Mittelklasse-Dirigent überhaupt dazu, von der MET auch nur eingeladen zu werden? ?() Und eigentlich sehe ich derzeit keinen potentiellen Nachfolger, der an Levine heranreichen würde. Vielleicht allenfalls Sir Antonio Pappano — aber der ist in London offenbar glücklich.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bychkov?? 8| Never ever!!! Nur wenn es das "Heldenleben" als Oper gibt und er es jede Spielzeit aufführen darf. Mehrfach, am besten... :stumm:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Die MET gab bekannt, dass Yannick Nézet-Séguin der Nachfolger von Levine wird.


    :hello:


    Jolanthe


    Da kann man nur gratulieren!


    Ich habe viel von Nézet-Seguin im Konzert gehört, zuletzt in Dortmund (er war da ja fast so etwas wie ein heimlicher Generalmusikdirektor), und war eigentlich immer angetan bis begeistert! Aber das waren Konzerte.


    In der Oper gehört habe ich ihn bisher nur wenig: an der Met mit Don Carlos und Rusalka, in Montreal mit Elektra. Das war allerdings sehr vielversprechend!!!


    Ein informativer und qualifizierter Kommentar:


    http://www.newyorker.com/cultu…oses-yannick-nezet-seguin


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Sagitt meint:


    Hört man seinen Mozart Zyklus aus Baden Baden, vor allem den jüngst erschienenen Figaro, stellt er sich als würdiger Nachfolger von Levine heraus :hail:


  • Geh bitte, du machst dich ja lächerlich, wenn du einen über 80-jährigen als MET-Chef vorschlägst (Dohnanyi). Auch Sylvain Cambreling ist sicher zu alt für den Posten. Ich gehe davon aus, dass Levine versuchen wird, bis 1913 durchzuhalten und vielleicht zu seinem 40-jährigen Jubiläum das Zepter an einen Nachfolger zu übergeben.


    :hello:


    Ich sehe diesen thread erst heute und möchte nur darauf hinweisen, dass Levine, wenn er bis 1913 durchhalten muss, jetzt schon lange tot ist.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)