• Es gibt zwar schon einen alten Thread zu diesem Label - jetzt soll aber vieles neu werden, also hier auch ein neuer Thread:


    Der Dirigent Sir Mark Elder wird künstlerischer Leiter der Plattenfirma Opera Rara, der Philanthrop Ian Rosenblatt Vorsitzender. Im Rahmen des Projektes werden vergessene Werke des 19. Jahrhunderts auf Bühne und Tonträger gebracht.


    Die jüngste Produktion von Opera Rara umfasst Donizettis Oper «Linda di Chamounix», die unter der Leitung Sir Mark Elders im Royal Opera House eingespielt worden ist.



    Ein gewichtiger bisheriger Geldgeber des Projektes, die Peter Moores Foundation, reduziert laut dem britischen Fachblatt «Gramophone» das Engagement. Die Verantwortlichen sind deshalb auf der Suche nach neuen Geldquellen.


    Als nächstes realisiert Opera Rara mit dem BBC Symphony Orchestra und den BBC Singers Aufnahmen von Donizettis «Caterina Cornaro». Sir Mark Elder plant überdies eine Einspielung der neuen Ricordi-Edition von Donizettis "Les martyrs" (Poliuto).



    (Quelle: cf)


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    das ist ein sehr schöner Hinweis. Diese Aufnahme wäre etwas für mich. Ich besitze noch gar keine keine Aufnahme dieser Oper.
    Als ich mir aber eben bei amazon mal den Preis angeschaut habe, war ich doch etwas sprachlos. :stumm:

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Der Preis bei Amazon scheint mir auch übertrieben hoch.
    Ich weiß, dass die Opera Rara Aufnahmen teuer sind.
    Auf der englischen O.R. Website steht ein Preis von GBP 37,99 - Lieferzeit: sofort


    Marnie: Ich werde sie trotzdem nicht kaufen. Mir genügt die DVD aus Zürich mit der Gruberova (TDK).


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Der Preis bei Amazon scheint mir auch übertrieben hoch.
    Ich weiß, dass die Opera Rara Aufnahmen teuer sind.


    Meistens lohnen sich die Aufnahmen aber. Allerdings liegen die Preise in der Regel zwischen 55 und 70€.


    Die Zürcher Linda kenne ich auch und ich habe noch zwei weitere. Aber diese Aufnahme möchte ich nun unbedingt wegen der Besetzung haben. :) .


    :hello:


    Jolanthe

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  • Ich habe davon folgende Aufnahmen:


    LINDA DI CHAMONIX
    Milano 1953 - Carosio, Raimondi, Taddei, Modesti – Simonetto
    Napoli 1956 - Capecchi, Stella, Valletti, Modesti – Serafin
    Enschede 1992 - Antoniozzi, Devia, Canonici, Stefano – Bellini
    Stockholm 1993 - Melander, Gruberova, Bernardini, Groop – Haider
    Zürich 1996 - van der Walt, Gruberova, Will, Polgar – Fischer (2 DVD)


    Sollte mir die neue Opera Rara-Einspielung irgendwo mal preiswert begegnen, würde ich natürlich auch zugreifen!


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mit der Aufnahme aus Zürich mit der Gruberova habe ich auch schon geliebäugelt.
    37,99 GBP ist zwar schon besser, aber immer noch nicht günstig. Ich werde erst mal abwarten.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Hi


    Wenn ich mich recht erinnere, wurde die Linda mit der Gruberova auch aus der Wiener Staatsoper im Fernsehen übertragen. Also vielleicht ein Fall für sekundäre Kanäle...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Inzwischen habe ich mir diese Linda di Chamonix mehrfach angehört.



    Der Preis ist übrigens inzwischen nicht mehr ganz so hoch, er ist von ca. 104€ auf 55€ gesunken.


    Allerdings habe ich mit der Linda dieser GA große Probleme. Eglise Guiterrez singt zwar ihre Koloraturen makellos, aber ihr Timbre ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Vielleicht kennt sie jemand. Die anderen Sänger bieten durchweg gute bis sehr gute Leistungen, insbesondere Stephen Costello mit unverbrauchter Stimme und einem wirklich schönen Timbre.


    :hello:


    Jolanthe

  • Ich zögerte noch.... 55 € ist auch nicht gerade preisgünstig.


    Wobei ich für den Dom Sebastian von Donizetti auch so viel bezahlt habe und sehr begeistert von der Aufnahme bin.

    Viele Grüße,


    Marnie

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  • Als nächstes realisiert Opera Rara mit dem BBC Symphony Orchestra und den BBC Singers Aufnahmen von Donizettis «Caterina Cornaro». Sir Mark Elder plant überdies eine Einspielung der neuen Ricordi-Edition von Donizettis "Les martyrs" (Poliuto).


    Fast 5 (fünf!!!) Jahre ist es her, dass uns Harald Kral auf die Produktion von Donizettis Les Martyrs hingewiesen hat.
    Bedauerlicherweise hat er nicht mehr erleben können, dass sie aufgeführt, im Studio eingespielt wurde und erschienen ist.


    Ich hatte das Glück, in London eine der Aufführungen unter Mark Elder zu hören. In der Lieblingssängerkette hatte ich darüber kurz berichtet.
    Jetzt liegt die Einspielung auch schon einige Zeit vor. Leider ist sie noch immer ziemlich teuer. Aber es lohnt sich, dafür in die Tasche zu greifen!



    Wer den fabelhaften Mitschnitt des Poliuto mit Corelli und Callas kennt, wird überrascht sein: er lernt hier eigentlich ein ganz anderes Werk kennen. Das liegt natürlich an der Neu-Edition von Ricordi, die entschieden mehr Musik bietet, im Aufbau stimmiger wirkt und in manchen Ensembles komplexer und wirkungsvoller zugleich!
    Aber es liegt auch an der Interpretation.
    Die Grundlage dafür legt Mark Elder mit dem phänomenalen Orchestra of the Age of Enlightenment. Der Orchesterklang ist schlank und transparent, bisweilen herb und aufgeraut, dann wieder elegisch und mit einer eigenen Wärme. Hinreißend die französisch klingenden Holzbläser! Elder hat das richtige Gespür für den Puls der Musik und vermag in den dramatischen Steigerungen einen enormen Furor zu entfesseln.
    Wie großartig Michael Spyres in der Partie des Polyeucte singt, hatte ich schon beschrieben als ich ihn in die Lieblings-Sängerkette stellte.
    Ihn mit Corelli zu vergleichen macht gar keinen Sinn, denn der singt die Partie eher so wie sie wohl Duprez gesungen haben mag, während Corelli doch einen Helden gibt, der eher von Giordano als von Donizetti stammt. Ausserdem hat Spyres viel mehr zu singen. Schlicht sensationell insbesondere die für Duprez nachkomponierte Arie mit atemberaubenden Läufen und Koloratouren sowie mit einem mühelos und echt heldisch klingenden hohen E!! Diesen Tenor zu hören ist einfach ein Vergnügen. Die übrigen Solisten sind sehr gut aber nicht ganz auf dem Niveau von Spyres. Die ja in Wildbad und anderswo reüssierende Kanadierin Joyce El-Khouri singt sogar ausgezeichnet, hat durchaus Sinnlichkeit und Intensität, aber ich hätte mir doch eine differenzierendere Gestaltung der Figur gewünscht. Da bin ich denn doch von Callas nicht los gekommen. Allerdings dürfte auch Frau El-Khouri schlicht doppelt so viel zu singen haben als die Callas!


    Alles in allem: ein Must-hear für Donizetti-Verehrer und Melomanen!!



    Ich bin schon sehr neugierig auf den neuen "Le Duc d'Albe" von Opera Rara mit Michael Spyres!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso


    vielen Dank für die interessante Besprechung. Ich wundere mich seit geraumer Zeit wieso in einem Forum, in dem gefühlt die Hälfte der Aktiven Melomanen sind, so wenig Besprechungen von neuen Opernneuaufnahmen zu finden sind. Da gab es im gleichen Zeitraum in der Stuttgarter Zeitung mehr. :D

  • Leider ist sie noch immer ziemlich teuer.


    Opera Rara verbilligt seine Aufnahmen grundsätzlich nicht. Man kann also bestenfalls auf Abverkaufsangebote eines Anbieters hoffen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Opera Rara verbilligt seine Aufnahmen grundsätzlich nicht. Man kann also bestenfalls auf Abverkaufsangebote eines Anbieters hoffen...


    Das ist ja bekannt. Macht die Sache aber nicht besser!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Opera Rara verbilligt seine Aufnahmen grundsätzlich nicht.


    Das finde ich grundsätzlich sehr gut. Qualität sollte auch ihren Preis haben.


    Und die Opera-Rara-Produkte sind ihr Geld immer wert. Allein die Booklets gleichen Büchern und sind überreich mit Informationen, die man in keinem Opernführer findet, ausgestattet. Es gibt Quellenverweise, Untersuchungen der Fassungen, wissenhaftliche Hintergründe usw. usf. Was will man mehr. Ein hoher Preis verführt mich auch nicht zu Fehlkäufen. Schließlich vertrete ich die Auffassung, das bestimmte Produktionen nicht auf den Ramschtisch gehören. Neulich erst fiel mir der Furtwängler-Tristan aus London für 99 Cent auf. Das ist pervers, schlimmste Sorte. Ein angemessener Preis schützt auch vor Fehlkäufen, die anschließend in der Tonne landen. Wer genau überlegt, ob er sich dies oder das leisten kann und will, wird mehr Freude daran haben, den Kauf stärker zu würdigen wissen. Das ist meine Erfahrung. Erst kürzlich habe ich mindestens vierzig Doppelalben eines Billiglabels, das wir alle kennen, entsorgt, weil es sich herausstellt, dass die CDs auf billigstes Material gebrannt sind, also nicht einmal ordentlich industriell hergestellt und verschlossen. Auf die grell glänzenden Scheiben werden die Informationen einfach aufgedruckt. Sie blättern mit der Zeit ab. Die Reste lagern sich im Player ab und ruinierten den Laser. Ja, Geiz ist geil, hat eben auch seinen Preis. Ich bin jedenfalls gewarnt.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • "Welturaufführung einer verschollenen Donizettioper"


    Viele die sich für Donizetti interessieren, wussten, dass er ‚L´Ange de Nisida‘ geschrieben hat. Aber niemand wusste mehr. Außer dass diese Oper nie zur Aufführung kam, und dass Donizetti Teile dieser Oper in sein nächstes Werk, ‚La Favorite‘, wiederverwendete.“

    Zwar waren Teile von Donizettis Oper „L'Ange de Nisida“ bekannt, doch das komplette Manuskript war verschollen.

    Über acht Jahre hat eine Doktorandin der Musikwissenschaft Fragmente zusammengefügt und nun endlich fand die Uraufführung der Oper in London statt.


    In der sehr variantenreichen Musik, sie ist eine Mischung aus komischer und ernster Oper. Die Personen gehen hier nicht gerade pfleglich miteinander um, und es endet dann schließlich in einer Tragödie.

    Die Mätresse des Königs von Neapel ist am Ende tot, der Mann, der sie wirklich liebte, im Kloster, der König entehrt und seine graue Eminenz ein Versager.

    So geschehen in dieser Welturaufführung des so lange verschollenen Donizetti-Meisterwerks!


    Ein interessanter Artikel über diese Oper!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)