Legenden auf dem Prüfstand: Zauberflöte - Böhm (DG, 1964)


  • Sicher eine der meistgelobten und meistempfohlenen Aufnahmen des Werkes. Aus gutem Grund. Für viele ist wohl vor allem der Jahrhundert-Tamino von Fritz Wunderlich das größte Plus der Aufnahme. Ganz vorne ist auch der Sarastro von Franz Crass zu nennen. Die beiden Geharnischten sind luxuriös besetzt: James King und Martti Talvela scheinen einer Wagneroper entsprungen.


    Karl Böhm liefert eine perfekte Darstellung ab. Das muss ich präzisieren: Ich finde seine ästhetisches Konzept sehr wohl anfechtbar. Aus den Mozart-Briefen erhalten wir das Bild eines recht kantigen, eigenwilligen Menschen. Liest man die Partituren genauer, so findet man dies dort wieder, die Überraschungen, die unerwarteten Wendungen, die Raffinesse. Viele Musiker haben in den vergangenen Jahrzehnten die Partituren neu gelesen und uns auch musikalisch neue Mozart-Bilder beschert. Man kann Böhm nicht zum Vorwurf machen, in einer anderen Generation geboren und aufgewachsen zu sein. Ich meine, er hat sehr wohl ein ästhetisches Konzept und setzt dieses perfekt um. Über das Konzept selbst kann man natürlich trefflich streiten, aber wie gut Böhm dieses Konzept musikhandwerklich umsetzt, das macht schon staunen. Er wird bestens unterstützt von den Berliner Philharmonikern, wenngleich ich deren Klang in Böhms Aufnahmen der Sinfonien Mozarts leuchtender, freier, innerlich vibrierender in Erinnerung habe.


    Auch die eventuellen Schwächen der Aufnahme sind bekannt: Fischer-Dieskau bemüht sich redlich um Naivität bei der Darstellung des Papageno. Roberta Peters (Königin der Nacht) hat etwas Scharfes in ihrer Stimme, muss in der Rachearie rhythmisch vom Notentext abweichen, die Intonation ist nicht makellos. Da muss man gar nicht erst mit Edita Gruberova vergleichen, um die offensichtlichen Defizite zu hören. Weder Evelyn Lear (Pamina) noch Lisa Otto (Papagena) genügen höchsten Ansprüchen. Fischer-Dieskau finde ich allerdings nach wiederholtem Anhören übrigens sehr wohl genießbar – eine so detaillierte Darstellung wird man suchen müssen.


    Ferner ist eine geglückte Dialogregie zu bewundern. Wer das Werk kennenlernen will, bekommt hier also tatsächlich eine komplette Aufnahme.


    Ist die (zweite) Böhm-Aufnahme der Zauberflöte also zu recht eine Legende?


    Ja und nein. Wunderlich und Crass sollte man gehört haben. Um deretwillen ist diese Zauberflöte legendär. Wer allerdings eine konventionelle Zauberflöte sucht, bei der zumal die Frauenstimmen besser besetzt sind, ist mit der fast zeitgleich entstandenen Aufnahme unter Klemperer vermutlich besser bedient – muss dabei allerdings auf die Dialoge verzichten.


    Die größte Stärke der Böhm-Aufnahme ist die größte Schwäche der Klemperer-Einspielung: Nicolai Gedda kann Fritz Wunderlich das Tamino-Wasser leider, leider nicht ganz reichen. Ich beeile mich, hinzuzufügen, dass ich den schwedisch-russischen Tenor sehr wohl verehre (Faust, Wilhelm Tell, Hoffmann u. v. a. m.). Ob man nun Franz Crass oder Gottlob Frick als Sarastro bevorzugt, ist vielleicht vor allem Geschmackssache (ich bevorzuge Crass um ein Weniges). Bei Walter Berry hört man, mit wieviel Natürlichkeit der Papageno gestaltet werden kann.


    Bei den Frauenrollen ist die Sache aus meiner Sicht klar: Lucia Popp ist eine grandiose Königin der Nacht. Auch Gundula Janowitz ziehe ich Evelyn Lear als Pamina ist bei weitem vor. Klemperer hat auch ein grandioses Damentrio: Elisabeth Schwarzkopf, Christa Ludwig und Marga Höffgen. Hier ist die Klemperer-Aufnahme sans pareil.


    Klemperer dirigiert die Zauberflöte längst nicht so behäbig, wie ihm manchmal nachgesagt wird. Das Philharmonia Orchestra spielt evenfalls hervorragend.


    Legenden müssen sich messen lassen. Das Puls der Böhm-Aufnahme sind Fritz Wunderlich und die Dialoge. Wer alle Rollen auf höchstem Niveau besetzt hören will, greife zu Klemperer, wenn es eine konventionelle Aufnahme sein soll.

  • Ich muss zugeben, dass ich Klemperers Aufnahme noch nie gehört habe und die Böhms nur vor langer Zeit. Damals war ich angesichts der überwältigenden Empfehlungen etwas enttäuscht. Ich finde den Gesamteindruck untheatralisch, was freilich für sehr viele Studioaufnahmen von Opern, ganz unabhängig von der Besetzung gilt.
    Selbst wenn die Umsetzung der Dialoge auf den meisten Platten ebenfalls eher ein Trauerspiel ist (sprechen hier die Sänger selbst, oder Schauspieler?) halte ich ein Weglassen der Dialoge für völlig inakzeptabel. Das ist dann ein erweiteter Querschnitt und bestenfalls bei Einzelstücken als Vergleich heranzuziehen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Da muss ich dir beipflichten, lieber Johannes, auch ich war enttäuscht, als ich die Klemperer-Gesamtaufnahme vor einiger Zeit in Händen hielt, dass die Dialoge fehlten.
    So großartig die Sängerriege auch ist, vor allem die hochkarätige Besetzung der drei Damen, so ist die Abfolge der musikalischen Nummern ohne verbindende Dialoge mir nicht organisch genug. Im wahrsten Sinne des Wortes "fehlt etwas".
    Was jedoch die Böhm-Aufnahme betrifft, so ist sie bis heute meine Lieblings-Aufnahme geblieben, trotz des "Mankos" der Besetzung vor allem der Königin der Nacht durch Roberta Peters, das aber durch die Besetzung der Männerrollen mehr als ausgeglichen wird und in der Leistung von Dirigent und Orchester gipfelt.
    Fischer Dieskaus Leistung sehe ich, wie ich es in einem anderen Thread schon mal geschrieben habe, "abseits von ausgetretenen Pfaden" als außergewöhnlich an. Über Wunderlich zu sprechen, hieße "Eulen nach Athen tragen".


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Liebe Mozartfreunde,


    neben der gezeigten Einspielung gibt es ja noch eine zweite von Böhm, die mein Vater früher besaß und die, wenn ich mich recht erinnere, ebenfalls keine Dialoge hatte:



    Diese Aufnahme ist mir nur wegen Leopold Simoneau in bester Erinnerung geblieben, und die Güden als Pamina hatte es meinem Vater angetan.


    Sollte ich mir überlegen eine zweite Aufnahme anzuschaffen, würde ich diese ältere Böhm-Aufnahme zulegen.


    Herzliche Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Hallo, musikwanderer!


    Diese Aufnahme kann ich Dir nur wärmstens empfehlen. Auch WILMA LIPP als Königin, WALTER BERRY als Papageno und KURT BÖHME als Sarastro singen auf dem gleichen hohen Niveau der oben angeführten Interpreten.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Der legendäre Referenzstatus der von Wolfram vorgestellten Aufnahme besteht meiner Ansicht nach zurecht.
    Böhms Dirigat finde ich hier aus vielen Gründen überzeugend, ja eigentlich unerreicht.


    Auch der begeisterten Bewertung zu Fritz Wunderlich kann ich mich anschliessen.
    Allerdings setze ich in Bezug auf die Sänger einen etwas anderen Akzent, als man es von den meisten so hört:


    Der Hauptgrund ausser Böhms Stabführung, dass ich mir diese Aufnahme immer wieder gerne anhöre liegt vor allem in Dietrich Fischer-Dieskaus einzigartiger Darstellung des Papageno. Das ist so unglaublich musikalisch und für mich in jeder Hinsicht so überzeugend gemacht, dass ich immer, wenn ich mir andere Sänger in der Rolle anhöre sage: ..."ja schön, aber Fischer-Dieskau....."
    Als Musiker kann man fachübergreifend eine Menge von Fischer-Dieskau lernen, wenn es um Ausdruck geht.


    :hello:


    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Liebe Mozartfreunde!


    In vielen Beiträgen hier im Forum habe ich immer wieder gelesen, daß FiDi's Papageno kritikwürdig sei. Ich habe das nie so recht nachvollziehen können. Ich habe ja (es sei hier eingefügt) als Breitensammler keine Vergleichsmöglichkeiten, und die wenigen, die ich habe, entnehme ich meiner Erinnerung, weil ich die Papageno-Konkurrenz bei einem Klassikfreund hörte.


    Als Beispiel für die nach meiner Meinung durchaus gelungene Darstellung des Papageno in beiden hier genannten Böhm- Einspielungen sei das letzte Duett Papagena-Papageno genannt. Ich konnte bei keinem anderen Sänger die Überraschung, dann die Freude über Papagenas Erscheinen so deutlich hören, wie in FiDi's Gesang. Ich finde, man sieht vor seinem geistigen Auge, wie sich das Gesicht des Sängers vom unglaublichen Erstaunen (mit heruntergezogenen Mundwinkeln), auch Überraschtsein bei dem "Pa-pa-pa-pa-ge-na"-Gestammel immer mehr aufhellt. Das ist schon toll - meint der

    .


    MUSIKWANDERER

  • Lieber Musikwanderer, lieber Glockenton,


    genau das ist auch meine Meinung, wie ich auch schon im Posting Nr. 3 ausführte. Das meinte ich auch mit seiner Rollengestaltung "abseits von ausgetretenen Pfaden". Fischer-Dieskau war immer ein Sänger, bei dem, vor allem auf der Bühne, aber auch auf dem Konzert-Podium eine "Einheit von Gehalt und Gestalt" gegeben sein musste, und die hat er auch hier so trefflich erreicht, dass man sich seine Mimik sehr wohl auch beim bloßen Hören vorstellen kann.


    Liebe Grüße


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • In vielen Beiträgen hier im Forum habe ich immer wieder gelesen, daß FiDi's Papageno kritikwürdig sei. Ich habe das nie so recht nachvollziehen können. ...


    Der Witz liegt darin, dass der Papageno eine Ur-Wienerische Type ist. Und genau in diesem Punkt kann DiFiDi naturgemäß nicht punkten. Nach allen anderen Kriterien ist er in der Tat vorbildlich, aber das fundamentale Manko lässt ihn für Musikliebhaber südlich des Weißwurstäquators naturgemäß nie ganz ungeschoren davon kommen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Der Witz liegt darin, dass der Papageno eine Ur-Wienerische Type ist. Und genau in diesem Punkt kann DiFiDi naturgemäß nicht punkten. Nach allen anderen Kriterien ist er in der Tat vorbildlich, aber das fundamentale Manko lässt ihn für Musikliebhaber südlich des Weißwurstäquators naturgemäß nie ganz ungeschoren davon kommen.


    Da kann und will ich überhaupt nicht widersprechen. Ob man die Gestaltung dieer Rolle aber nur am sprachlichen Duktus des Wienerischen festmachen sollte, ist mir auch nicht unbedingt einsichtig. Dann müßte ja jeder Sänger, der nördlich des genannten Weißwurstäquators geboren wurde, bei eben diesen Weißwurstäquator-Musikfreunden von vornherein verloren haben.


    ?(


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

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  • Hallo, musikwanderer!


    Nur ganz kurz, weil es nicht hierhin gehört: Darum kann auch ein Theo Adam bei mir als OCHS nicht punkten, weil er das einfach nicht mit dem Dialekt hinkriegt, der einfach zu der Partie gehört.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Ob Prey, Berry oder Fischer-Dieskau, das ist mir letztlich egal. Wer je Erich Kunz als Papageno gesehen oder gehört hat, weiß, für wen Mozart die Rolle geschrieben hat (Spaß). Aber er konnte es vorzüglich. Der Alleskönner Fischer-Dieskau (Papageno, Sachs, bloss Beckmesser wollte er nicht) ist und bleibt mein bevorzugter Lied- und Richard-Strauß-Sänger. Die legendäre Böhm-Aufnahme der Zauberflöte bei der DG war auch ein Ergebnis der Verträge, die die Künstler seinerzeit mit bestimmten Labels abgeschlossen hatten. Carlos Kleiber konnte davon ein Lied singen. Wir nehmen immer an, die Besetzung entspreche dem ausdrücklichen Wunsch des Dirigenten, leider ist dem in der Vergangenheit nicht immer so gewesen. Heute scheint es einfacher zu sein, Sänger aus Verträgen rauszukaufen, es läuft ja sowieso nur noch wenig.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)



  • Da kann und will ich überhaupt nicht widersprechen. Ob man die Gestaltung dieser Rolle aber nur am sprachlichen Duktus des Wienerischen festmachen sollte, ist mir auch nicht unbedingt einsichtig. Dann müßte ja jeder Sänger, der nördlich des genannten Weißwurstäquators geboren wurde, bei eben diesen Weißwurstäquator-Musikfreunden von vornherein verloren haben.


    Nun, nicht gerade verloren haben, aber einen schweren Stand werden sie dann immer haben. Außerdem ist keine Rede davon, dass die "Gestaltung dieser Rolle nur am sprachlichen Duktus des Wienerischen festgemacht wird", aber es ist eben ein wichtiger Aspekt - ob du das verstehen willst oder nicht (aber denke daran, dass Emanuel Schikaneder ein singender Volksschauspieler war, kein Opernsänger im heutigen Sinne!). Du kannst für dich selbst dieses Kriterium ruhig ad acta legen, was DiFiDi dann ganz automatisch in der Reihe der Papagenos ganz weit vorne einreiht.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich glaube, man kann mit Fug und recht behaupten, daß es keine einzige Aufnahme der Zauberflöte gibt, die in allen Punkten überzeugen kann. Aber auch das stimmt nicht ganz, denn ob die Rolle des Papageno "wienerisch" dargeboten wird oder nicht, ist allenfalls für Wiener und deren Umkreis interessant. Vogelfänger gab es in Wien - soweit mir bekannt - eigentlich keine - es ist dies eine Spezialität des Salzkammerguts. Und natürlich eine italienische.
    "Papageno" klingt eher italienisch als wienerisch, aber andrerseits hat er in Ägypten nichts verloren. Die Handlung spielt sicher nicht in Ägypten, aber ebensoweing in Wien. Gehen wir also davon aus, daß "Papageno" ein Archetyp ist, der in vielen Kulturen vorkommen könnte, der ewige listige Diener der seinem Herrn oft nur halbherzig und oft unfreiwillig dient - und dennoch ein Naheverhältis zu ihm hat.


    Kommen wir nun zur Kernfrage - ob diese Aufnahme den Status einer Legende hat.


    Ich würde das mit JA beantworten, und zwar deshalb weil hier einige Parameter zusammenkommen, die die RELATIV hohe Qualität der Aufnahme bestimmen, Punkte, die in dieser Geschlossenheit keine andere Aufnahme aufweisen kann


    Oder anders formuliert; Diese Aufnahme wird gerne als Refererenz gesehen, weil es keine andere Aufnahme gibt, die mehrheitlich so gesehen wird.


    Kurz - einmal mehr - zu den Vorzügen


    Böhm hat ein klares Konzept, ein gutes Orchester und - er gilt zu Lebzeiten im deutschen Sprachraum als DER Mozart-Dirigent schlechthin - und stellt das mit dieser Aufnahme der Zauberflöte - die anders klingt als seine erste - diese Tatsache unter Beweis.


    Mit Wunderlich steht ebenfalls eine Legende vor dem Studiomikrophon - Franz Crass ist superb.


    Fischer Dieskaus Darstellung finde ich völlig in Ordnung , ja sogar hervorragend. Wenn man ihm eine gewisse "künstliche Natürlichkeit" vorwerfen möchte, dann gilt dies ohnedies für die gesamte Oper.


    Und schon sind wir bei den Texten - Sie klingen IMMER hölzern - und gelegentlich sogar dümmlich - es sei denn sie werden auf einer Bühne gesprochen. Für diese (von mir behauptete) Tatsache kann die Aufnahme nichts, das betrifft alle mir bekannte Aufnahmen - und keine hat das Problem eleganter gelöst - als die hier besprochene.


    Man hat teilweise versucht die Texte wegzulassen - und somit einen Torso abgeliefert. Oder man hat einen Erzähler eingeschaltet,der den Inhalt weitgehend erzählt - grässlich....


    Die Tontechnik ist analog, aber trotzden ausgezeichnet.


    So haben wir eine durchwegs gelungene Aufnahme vor uns, die von einigen Aufnahmen fast erreicht , aber von keiner wirklich übertroffen wird.


    Es wurde schon erwähnt, daß die (vorzügliche !!) Klemperer Aufnahme als schwachen Punkt Nicolai Gedda hat, der mir belanglos erschein.


    Die erste Böhmaufnahme für DECCA, 1955 in den Wiener Sofiensälen aufgenommen, klingt zwar ein wenig voluminöser und räumlicher - jedoch auch weniger durchsichtig und gelegentlich unsauber (Tontechnik) Zudem ist das Grundrauschen höher als bei ihrer Nachfolgerin. Kein Wunder - eine der ersten Stereoaufnahmen aus dem Hause Decca.
    Zudem fehle hier die Dialoge. Die Besetzung ist hingegen "wienerischer"
    Leopold Simoneau ist jedoch - meiner Meinung nach - Fritz Wunderlich ebenbürtig :stumm:


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    fast völlige Zustimmung, insbesondere zu Dietrich Fischer-Dieskau, den ich hochinteressant als Papageno finde, jedenfalls um WELTEN besser, als manche Kritik seine Darstellung des Vogelfängers beschrieb.


    Nur eine Bemerkung:

    So haben wir eine durchwegs gelungene Aufnahme vor uns, die von einigen Aufnahmen fast erreicht , aber von keiner wirklich übertroffen wird.


    Ich meine, dass es bei Pamina und ihre Mutter einige Aufnahmen gibt, in der beide übertroffen werden. Es mag sein, dass diese Aufnahmen die Böhmsche als Ganzes nicht übertreffen (ich kenne die CD-Aufnahme mit Sawallisch leider nicht, auch Colin Davis wäre vielleicht ein Kandidat).

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  • Hallo Alfred, hallo Theophilus!


    Es war schon immer schwierig, den Papageno und die Pamina in der Oper, in der es um Ägyptologie und Freimaurertum geht, unterzubringen. Ihr wißt es mit Sicherheit genauso gut wie ich, daß Schikaneder nachträglich auf der Figur des Papageno bestand, die von Mozart garnicht vorgesehen war. Es sollte die Oper für die Zuhörer etwas lustiger gestalten, mehr als eine Verballhornung kam dabei nicht raus. Mozart hat mit seiner Musik das Beste daraus gemacht. Und ich muß sagen, es stimmt musikalisch bestens, sonst hätte ein Erich Kunz sie nicht hunderte male gesungen. Und darum gehört der wienerische Dialekt einfach dazu.



    Gruß Wolfgang

    W.S.