Wie hört Ihr, wenn Ihr "gerade jetzt hört"? Nur Musik oder nebenbei? Wieviel Zeit verbringt Ihr mit dem Hören?

  • Hallo zusammen,


    beim Durchstöbern der Themen "Was hört Ihr gerade jetzt..." (Klassik und Jazz) habe ich fast den Eindruck, dass einige Mitglieder Musik geradezu "24/7" hören, also ununterbrochen. Musik als Schall gewordener Sauerstoff, sozusagen... :)
    Da kommt einiges zusammen und mich interessiert,
    ob Ihr Musik immer aufmerksam hört und dann nichts tut außer hören.
    ob Ihr Musik oft/ gelegentlich einfach laufen lasst und trotzdem genießen könnt.
    ob Ihr dabei lest? Zeitung? Zeitschriften (Gramophone vielleicht)? Ein Buch?
    Sitzt Ihr am Rechner?
    "Klassik zum Putzen" wurde bei Tamino auch schon erwähnt, es gibt also viele Möglichkeiten.


    Ich selbst höre meist am Wochenende ausgiebig Musik (gerade beginnt im Player Mendelssohns Fünfte, WP, CvD), wochentags steht mir nicht so oft der Sinn danach, abends Musik zu hören. Wobei ich gerade darüber nachdenke, meinen Fernseher abzuschaffen (vorübergehend?), was das Musikhören sicherlich wieder attraktiver macht. Mal sehen, bzw. hören...
    Nun sitze ich offensichtlich am Rechner und schreibe diese Zeilen - Felix muss sich also mit einer Zweit-, wenn nicht Nebenrolle begnügen. Außerdem begleitet mich Musik samstags und sonntags durch die Zeitung, durch Zeitschriften und beim Surfen im Netz. Meistens Klassik, immer wieder gerne auch Jazz, oft auch aus dem Radio.


    Dabei passiert es, dass Musik reiner Hintergrund ist und - ich weiß nicht, ob man das nachvollziehen kann - der Wohnung eine weitere Dimension verleiht; mehr als nur Wände, Möbel und man selbst beim Lesen, sondern 'mehr', eben durch die Musik, vor allem dann, wenn die Musik die Stimmung trifft.
    Teils bin ich absorbiert vom Lesen und Musikhören und regelrecht in einem Flow, und das macht Spaß. Teils gibt es Stellen, die ich trotz meiner dem Lesen gewidmeten Aufmerksamkeit bewusst höre, "Gänsehautstellen", oder solche, die auch nebenbei meine Aufmerksamkeit erzwingen, ohne dass ich damit rechnen würde. So hatte ich gleichsam schwebende Momente in Sawallischs Beethovenzyklus aus Amsterdam entdeckt.


    Dann gibt es natürlich das dedizierte Musikhören, teils über Kopfhörer, ggf. sogar mit Partitur. Dabei kann ich dann nicht mal mehr das Booklet lesen (Ende erster Satz der Fünften. Die Wiener sind eine Pracht, und die Pauken auch super!).


    Und als besondere Form empfinde ich das Musikhören im Auto, mit einer brauchbaren Audioanlage ausgestattet und unter fleißiger Nutzung eines iPods (mit dem ich vorher nicht so viel gemacht hatte), der ans Autoradio angeschlossen ist, oder mit CDs, die ich mitnehme. Man ist alleine, hat seinen rollenden Musikraum und kann herrlich mitsingen, trommeln, dirigieren... Und so gerate ich auch im Auto aus dem Häuschen, wenn die Sopranistin "Die Nacht ist vergangen" in Mendelssohns "Lobgesang" anstimmt und mit dem großen Orchester-Fortissimo der Chor einsetzt. :thumbsup:


    Also, mit Lesestoff und Musik komme ich hervorragend durch den Samstag und Sonntag. Seltsamerweise neige ich abends eher zum Fernsehen. Oder zum Lesen im Bett, wobei dann gelegentlich noch das Radio läuft, wenn es nicht nervt.
    Was macht Ihr am Abend, wenn Ihr nicht unterwegs/ verabredet seid? Hört Ihr auch abends Musik? Schaut Ihr fern? Bis in die Nacht? Jazz ab 22:00 Uhr?


    Fragen über Fragen - ich hoffe, dass ich keinen anderen Thread mit diesem Thema übersehen habe und bin gespannt, was sich unter "deutsch(sprachig)en Dächern" so tut.


    (und jetzt die Flöte mit dem wunderbaren Choraleinsatz - Felix ist großartig!!! Und über den Lobgesang brauchen wir auch noch einen Thread...)


    Beste Grüße
    Accuphan

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Ich muß, lieber Accuphan, gestehen, daß ich früher keine Probleme hatte, Musik zu hören und gleichzeitig Zeitung zu lesen oder auch, während meine Frau einen Film im Fernsehen sah, mittels Kopfhörer meiner Musik zuzuhören. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, abgelenkt zu sein, trotz Augenbeschäftigung (beim Zeitung- oder Buchlesen oder auch dem Hin- und - wieder - Blick auf den Fernseher).


    Diese Art des Musikhörens gelingt mir heute nicht mehr. Die Konzentration hat sich bei mir offensichtlich sehr eingeschränkt, es geht nur noch entweder - oder. Das hat allerdings eindeutige Vorteile beim Musikgenuß: Es ist wirklich ein Genuß geworden, Dinge wahrzunehmen, die früher durch Zweitbeschäftigung überhaupt nicht wahrgenommen wurden.


    Trotzdem höre ich nach wie vor Musik als "Nebentätigkeit" sozusagen. Beispielsweise als Untermalung beim Schreiben im Forum oder auch während der Beschreibung von Inhaltsangaben für den Opernführer bei Tamino. Aber gerade der letztgenannte Punkt ist so eine Sache: hier lenkt Musikhören vom vorliegenden Schreibthema ab, verursacht Fehler sowohl beim Erfassen von Fakten als auch beim Korrekturlesen. Ich lasse den Player beim Korrekturlesen in der letzten Zeit immer mehr schweigen.


    Beschäftigung mit neu erworbenen CD's erlaube ich mir nur bei Abwesenheit meiner Frau, die mit klassischer Musik nichts, aber auch garnichts anfangen kann (und will!). Nächtliche Musikgenüsse verkneife ich mir, seitdem ich mehrmals einschlief und manchmal erst nach Stunden in verquerer Körperhaltung aufwachte - um dann stundenlang wachzuliegen, weil des Einschlafens nicht mehr möglich war.


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • hallo Accuphan :hello: ,


    keine dumme Frage. Und relativ leicht zu beantworten :


    wenn ich Klassische Musik höre, dann höre ich Musik, und es gibt nichts nebenbei. Ich sitze da, meistens mit geschlossenen Augen, und lasse die Musik auf mich wirken. natürlich bleibt es nicht aus, dass die Gedanken anfangen zu kreisen und mich ablenken, aber das geschieht eben unbewusst. Für eine bewusste Ablenkung ist mir die Klassische Musik zu kostbar. Unter der Woche höre ich 1-2 Stunden Klassik am Tag (eben in der Pause zwischen Niedrig&Kuhnt und K11), am Wochenende, wenn ich aus dem Bett komme, auch mehr, heute waren es 4 Stunden.


    Anders sieht es bei U-Musik aus. Sicher lege ich auch mal eine Schiller-Scheibe auf und höre nur Musik, weil Schiller eben tolle Musik macht, aber meistens höre ich sie nebenbei, damit die 'Hauptbeschäftigung' (wie z B jetzt das Schreiben eines Postings oder das Betrachten spärlich bekleideter Damen) nicht zu 'trocken' ist. Hierbei bevorzuge ich elektronische (meditative) Instrumental-Musik; so läuft eben ein gewisser Thom Brennan, den ich erst letzte Woche bei Amazon kennengelernt habe - nicht schlecht.


    Beim Autofahren ... ich habe mal versucht, beim Autofahren Klassik zu hören - ging nicht, hat mich zu sehr abgelenkt. Wenn mein neues (altes) Auto einen CD-Player hätte, würde ich Schiller, Rammstein, Oldfield und Vangelis hören, das stört nicht beim Fahren.


    rolo

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Ich muß, lieber Accuphan, gestehen, daß ich früher keine Probleme hatte, Musik zu hören und gleichzeitig Zeitung zu lesen oder auch, während meine Frau einen Film im Fernsehen sah, mittels Kopfhörer meiner Musik zuzuhören. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, abgelenkt zu sein, trotz Augenbeschäftigung (beim Zeitung- oder Buchlesen oder auch dem Hin- und - wieder - Blick auf den Fernseher).


    Diese Art des Musikhörens gelingt mir heute nicht mehr. Die Konzentration hat sich bei mir offensichtlich sehr eingeschränkt, es geht nur noch entweder - oder. Das hat allerdings eindeutige Vorteile beim Musikgenuß: Es ist wirklich ein Genuß geworden, Dinge wahrzunehmen, die früher durch Zweitbeschäftigung überhaupt nicht wahrgenommen wurden.



    Mir geht es auch so wie Dir. Früher konnte ich auch lesen und Musik hören. Das ist mir heute auch nicht mehr möglich.


    Heute höre ich in der Regel nur noch bewußt Musik, d.h. ich schaue dabei höchstens ins Libretto. Allerdings gibt es einige Ausnahmen: Am PC, wenn ich z.B. emails beantworte oder nur lässig einiges lese, dann höre ich schon mal Musik.


    Als Fußball-Fan gibt es bei mir die Spiele in der Regel ohne Ton und man kann dabei herrlich Musik hören. Wenn es besonders spannend wird, schalte ich die Musik ab.


    Wenn ich geistig arbeite, höre ich generell keine Musik, da ich dann von ihr absolut nichts mitbekomme und mich dann anschließend sehr genervt fühle und dann gar nichts mehr hören kann. Fürs Autofahren zur Arbeit suche ich mir immer vorher eine CD aus, die ich dann mitnehme. Da ich nur Bundesstraße fahre, kann ich mich da eigentlich ganz gut darauf konzentrieren. Das ist dann schon mal werktags eine Stunde.


    Tagsüber bleibt der Player in der Regel stumm. Da ich kein großer Fernsehkucker bin, genieße ich es dann doch an vielen Abenden Musik zu hören oder ich lege mir eine DVD ein. Konflikte mit meinem Mann gibt es da nicht, denn er zieht sich dann in unser gemeinsames Arbeitszimmer zurück. Oft ruft er dann runter, dass ich die Musik lauter machen soll. Wagner oder Kunstlieder darf ich ihm allerdings nicht zumuten.


    :hello:


    Jolanthe

  • Ich gestehe, daß - es mutet paradox an - ich seit ich dieses Forum exzessiv betreibe - viel weniger zum GENUSSVOLLEN Musikhören komme als früher.


    In der Regel höre ich mit Kopfhörer - am Computer während ich den zur Musik passenden Beitrag schreibe.
    Relativ selten gehe ich in meinen Hörraum und häre mir ein Werk über Lautsprecher an- was auch it meinem allmählich nachlassenden Gehör (die hohenFrequenzen) zu tun hat - was aber von Tag zu Tag verschieden ist.
    Via Kopfhörer kann ich kaum eine Beeinträchtigung erkennen......


    Musik beim Lesen - das hat nichts mit mangelnder oder vorhandener Konzentration zu tun - vielmehr von der Einstellung, wie wichtig man die Musik nimmt. Auch ich habe die Unart - Lesen und hören - inzwischen abgelegt...


    Neu ist bei mir, daß ich inzwischen 2-3 mal im Monat Opern- oder Operettden-DVDs ansehe...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich höre zweigleisig. Die eine Schiene ist die, die ich geplant habe, z. B. seit Jahren Mozarts Klavierkonzerte besser kennen zu lernen, und so habe ich in den letzten drei aktiven Jahren meiner Tätigkeit als Lehrer jeden Morgen und jeden Mittag auf dem Weg zur Schule oder nach Hause ein Klavierkonzert gehört, das kam mit der Fahrzeit immer ziemlich genau hin.
    Dabei habe ich immer alle Klavierkonzerte in chronologisch Reihenfolge immer von einem Pianisten gehört, von dem ich Gesamtaufnahmen oder Beinahe-Gesamtaufnahmen habe, z. B. Alfred Brendel, Daniel Barenboim, Christian Zacharias, Mitsuko Uchida, Annerose Schmidt, Matthias Kirschnereit, Andras Schiff u. Murray Perahia.
    Man glaubt gar nicht, dass man nach dem zwanzigsten hören des gleichen konzertes immer noch neue Einzelheiten wahrnehmen kann.


    Lange habe ich mich auch mit den Bruckner-Sinfonien beschäftigt, den Beethoven-Sinfonien, -sonaten, -klavierkonzerten, den Haydn-Messen, den 'Schubert-Sonaten, -sinfonien u. a. und in den letzten 12 Monaten vornehmlich Gustav Mahler.


    Seit gut einem Jahr, seit ich bei Tamino bin, wird meine Hörrichtung auch mitbestimmt von den Diskussionen in den Tamino-Threads, was sehr spannend sein kann. Man weiß morgens noch nicht, was man abends hören wird.
    Die Betonung liegt auf abends. Dann, wenn es im ganzen Haus still ist, den Kopfhörer aufgesetzt, und auf geht's. Wenn dann noch Zeit (und Lust ist), in Tamino über das neueste Hörerlebnis berichten.
    Durch verschiedene Postings dazu animiert, komme ich mehr und mehr dazu, meine Empfindungen bei dem Gehörten und meine Meinung zum Gehörten aufzuschreiben.


    Liebe Grüße


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Da kommt einiges zusammen und mich interessiert,
    ob Ihr Musik immer aufmerksam hört und dann nichts tut außer hören.


    Zum Feierabend gibt es erst einmal eine/zwei Tassen Kaffe.
    Dann wird der Rechner eingeschaltet; iTunes aktiviert – und dann beginnt das (konzertrierte/ungestörte) Hören.


    Nebenbei schaue ich mir meine Mails an und schaue – mal ab und zu :D bei TAMINO rein.


    ob Ihr Musik oft/ gelegentlich einfach laufen lasst und trotzdem genießen könnt.
    ob Ihr dabei lest? Zeitung? Zeitschriften (Gramophone vielleicht)? Ein Buch?
    Sitzt Ihr am Rechner?


    Also, außer Mails lese ich nicht dabei.
    Auch kein Buch.


    Natürlich sitze ich noch am Rechner, aber nach einer ca. halben bis dreiviertel Stunde mache ich es mir waagerecht gemütlich … das dauert so ca. eine halbe Stunde, dann ruft das Abendessen … :D Insgesamt so ca. 1,5 – 2,25 Std. am Tag, am Wochende (nur Samstag) würde ich sagen 3 - 3,5 Std.


    So hatte ich gleichsam schwebende Momente in Sawallischs Beethovenzyklus aus Amsterdam entdeckt.


    Dieser Zyklus hat bei mir einen Ehrenplatz … :angel:


    Und als besondere Form empfinde ich das Musikhören im Auto, mit einer brauchbaren Audioanlage ausgestattet und unter fleißiger Nutzung eines iPods (mit dem ich vorher nicht so viel gemacht hatte), der ans Autoradio angeschlossen ist, oder mit CDs, die ich mitnehme. …


    Vom iPod träume ich noch; aber CD höre ich ebenfalls im Auto: momentan rauf und runter den Beethoven-Zyklus mit Thielemann, aufgenommen von den LIVE-Auftritten in Paris … :stumm: Also es darf gelästert werden; das macht mir nichts aus.


    Jedenfalls ist dieser Zyklus längst nicht so schlecht wie hie und da vernommen … :D


    Fragen über Fragen - ich hoffe, dass ich keinen anderen Thread mit diesem Thema übersehen habe und bin gespannt, was sich unter "deutsch(sprachig)en Dächern" so tut.


    So, jetzt weisst Du wieder etwas mehr …


    Gruß,
    Maurice

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ich höre immer und überall, wann immer es geht: beim Autofahren, beim Mails-bearbeiten, bei der Arbeit (im Großraumbüro oft die einzige Möglichkeit, seine Ruhe bei der Arbeit zu bekommen), oder auch konzentriert mit oder ohne Partitur. Wie es sich ergibt. An einem Arbeitstag sind das schon mal 6-7 Stunden Nettospielzeit (laut iPod-Playlist, das kann man abends prima auswerten), an freien Tagen weniger.


    Die Auswahl ist unterschiedlich: zunächst Neuerwerbungen, dann Dinge, die ich lange nicht gehört habe mit intelligent gestalteten (automatischen) Playlists ("gib mir mal eine Symphonie des XIX.Jahrhunderts, die ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr gehört habe") oder gezielt auf Anregungen durch Literatur oder das Forum.


    Wie Ihr wisst, sammle ich in die Breite, nicht in die Tiefe. Also gibt es praktisch kein direkt vergleichendes Hören: bei mir ist immer eine Aufnahme eines Werks 'aktuell', ich vergleiche eher Werke durch einen Zeitschnitt (Werke um 1911 zum Beispiel), nach Themenkreisen (Requien, die Vier Jahreszeiten, durch das Forum angeregt etc.).


    Mich macht Klassik beim Autofahren nicht nervös, hängt halt von der Auswahl ab. Muss ja nicht Lutoslawskis II. sein, tut ja auch ein Mozart-Klavierkonzert (bei mir in der Immerseel-Aufnahme), eine Beethoven-Symphonie oder was auch immer (da greifen bei mir wieder die intelligenten, sich selbst aktualisierenden Playlists, gerne thematisch und nach Epoche: Orchesterwerke aus Russland des XIX. Jahrunderts o.ä.).

  • Ein Tag ohne Beethoven ist ein verlorener Tag.


    Eine Stunde am Tag muss sein. Ob Klavierkonzert, Sonate, Kammermusik oder Symphonie wird je nach Stimmungslage ausgesucht. Dann geht es in meinen Hörraum und da wird nur Musik gehört.


    Jetzt am Computer höre ich über winamp swiss classic. Beethoven verlangt zuviel Aufmerksamkeit als das man ihn nur im Hintergrund laufen lassen kann. Und das ist gut so !


    Besonders intensiv wird der Musikgenuss nach einer langen Fahrradtour, gestern 95 km im Frühling geradelt, gegen Abend dann ein schönes Glas Rotwein und Beethoven`s Eroica, Mensch, was willste mehr!


    Viele Grüße Thomas

  • In meinen vier Wänden: Wenn sich eine Scheibe im Player dreht, sitze ich aufrecht, aufmerksam zuhörend, wenn die Partitur vorliegt, lese ich darin mit. Im Tag sind dies etwa zwei Stunden, an Wochenenden können es auch vier sein. Hintergrundmusik als Geräuschkulisse kommt selten vor. Täglich übe ich mein Instrument eine Stunde. Mit Bach beginne ich und wende mich dann dem Übungspensum zu. Beim Arbeiten herrscht Stille. Im Auto höre ich Radiosendungen oder eine CD läuft. Dann gehe ich ins Konzert, drei bis vier Mal im Monat.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • So, jetzt weisst Du wieder etwas mehr …

    So mache ich es auch, zum Frühstück, zum Mittag, nachmittags und abends. Aber trotz Bose-Sound-Anlage im Auto nur Radio, Nachrichten und Navi trotz Sechser-CD-Wechsler. Wenn ich allein bin, über Anlage, besonders Neuerwerbungen. Sonst am Apple mit Teufel, sowohl CD, auch DVD, weniger über iPod. Als Pensionär hat man viel Zeit. Beethoven und Mozart täglich, Rest zwischendurch. Am Rechner, wenn nichts besonderes vorliegt, läuft immer iTunes.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hätte ich eben nicht die Kaffeetasse auf Teppich und Sofa verschüttet :cursing: , wäre ich noch in der ergriffenen Stimmung vom Ende der Pathétique - Lenny dirigiert die NY Phil., Columbia Legends, von 1964. :thumbsup: Gleich versuche ich, ob Hamlet die Stimmung heben kann... Oh Mann, wie ich sowas hasse...!!! :wacko:


    Eigentlich ist mein entspannter Sonntags-Klassiker dran: Musik und Sonntagszeitung. Statt Zeitung war ich mit Tamino beschäftigt und konnte die Sechste gut nebenbei hören. Einige Stellen fordern zwischendurch immer wieder automatisch und ohne dass ich dagegen etwas tun kann oder will meine Aufmerksamkeit. So z.B. das Ende des ersten Satzes, mit dem wundervollen Bläserchoral (quasi-Choral) über dem absteigenden Streicherpizzicato. Dabei kann ich nicht lesen... ;)


    Nun trocknen die Flecken unter Küchenpapier, meine Aggression schwindet und ich schließe die 4-CD-Box mit Hamlet ab. Ja, auch um sie weglegen zu können - es wird gerade zu unübersichtlich auf den Stapeln nicht oder nicht ganz gehörter Aufnahmen.


    Dann folgt die FAS zu... Mal sehen - vielleicht noch mal Brahms mit Perahia, Brahms' Requiem mit Janowski oder... Mahler 2 mit Jansons... Oder Radio? Das Wetter ist mäßig, die Zeitung sehr dick, ich werde mich treiben lassen.


    Die Sechste übrigens hat mich zu Kopfhörern verlockt, was eher selten geschieht. Ein sehr intensives Erlebnis, bei dem ich es im letzten Satz nicht mal mehr schaffe, das Booklet zu lesen.


    Weiter geht's! Frohes Hören und schönen Sonntag,
    Accuphan

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Ich höre nicht immerzu Musik. Was ich überhaupt gar nicht kann ist Musik hören und gleichzeitig lesen.


    Bei mir teilt sich das ein wenig auf:
    Musik / Opern, die ich gut kenne, höre ich auch tagsüber neben der Arbeit.
    Stücke die ich nicht gut kenne höre ich meist abends oder an Wochenenden in Ruhe und konzentriert zu Hause.
    Beim Autofahren (ich muss sehr viel fahren) höre ich immer Musik und diese Zeit genieße ich sehr, weil ich da ganze Opern in Ruhe durchhören kann und normalerweise nicht gestört werde.


    Ich höre Musik normalerweise nicht über Kopfhörer, weil ich das überhaupt nicht gerne mag.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Schon immer habe ich mich gewundert und gefragt, wo Taminas und Taminos wohl die Zeit hernehmen, um all die vielen CD-Anschaffungen hören zu können ...
    Für mich kommt nur hochkonzentriertes Hören infrage, meist über Kopfhörer.


    Im Laufe der Jahre hat sich mein Musikhören immer mehr in Richtung Kunstlied entwickelt, und das eignet sich als "Hintergrundmusik" natürlich in keiner Weise.
    Vor einigen Jahren (als es noch keine Computer gab) hatte ich viele Stunden Zeichenarbeit zu verrichten, dabei konnte ich auch Musik hören und habe das keineswegs als "Hintergrundmusik" empfunden.


    Neben dem Musikhören in der Zeitung oder in einem Buch zu lesen, kann ich mir nicht vorstellen und habe es deshalb auch noch nicht versucht. Sollte ich eine durchschnittliche Musikhörzeit pro Tag angeben, so komme ich auf etwa 1,5 Stunden.
    Vor meiner Tamino-Mitgliedschaft war es etwa doppelt so viel, aber es drängt einen ja dann auch, seine Hörerlebnisse einer breiteren Öffentlichkeit mitzuteilen ...

  • Lieber Hart,
    das ist ein Problem aller "Musiksammler": Wann, bittschön, bleibt die Zeit, um all die gesammelte Musik zu hören. Ich sammle Sänger. Vor zwei Jahren fing ich beim Buchstaben A an, um noch einmal alle CD zu hören. Ich bin jetzt bei "D". Ich entdecke viel Neues, was mir beim ersten mehr oder minder konzentrierten Abhören nach dem Kauf entgangen war. Die CD höre ich jetzt konzentriert an. Ich wandle sie auf MP3 und höre sie abends (im Dunkeln) über einen iPod. Ansonsten höre ich nicht viel Musik, ich muss dazu schon in Stimmung sein. So als Berieselung sind Sänger-CD nicht geeignet, dann schon eher Orchesterwerke. Aber auch denen tut man nichts Gutes an, wenn sie als Hintergrund dienen sollen. Ich weiß nicht, von dem der treffende Satz stammt: Früher rasierte man sich, wenn man zu einem Beethovenkonzert ging, heute hört man Beethoven, wenn man sich rasiert.
    Im übrigen kommt mir dieser Thread bekannt vor, ich bilde mir ein, mich zu diesem Thema schon mal geäußert zu haben.
    Gruß
    Lohengrin

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  • Hallo!


    Ich gehöre zu den Menschen, die fast bei jeder Gelegenheit Musik hören. Ob im Büro, beim arbeiten im Vorgarten, in meiner kleinen Werkstatt oder nur zum Entspannen, treu nach dem Motto "Mit Musik geht alles besser". Dabei kommt es vor, daß nicht nur Oper, Operette oder Sinfonische Musik mich beglücken, sondern auch ELVIS, ROLLING STONES oder BEATLES aufgelegt werden, je nach Stimmungslage. Auch zum Autofahren gehört Musik. Entweder lasse ich mich von diversen Musiksendern verwöhnen, oder ich lege wie heute, (daher komme ich auf diesen Thread), "Arien zum Autofahren" auf.


    W.S.

  • Da ich ja einsam gelegen wohne (nahezu von Wald umgeben, auch etwas Landwirtschaft dabei) und deshalb für nahezu Alles gezwungen bin, längere Autofahrten zu unternehmen, füllt mein Auto die wichtige Rolle eines rollenden Konzertssaals aus. Wissend, dass das so kommen wird und ich mir nach einer Auswanderung so schnell nicht wieder eine derartige Anlage für`s Auto kaufen kann, habe ich mir in mein Fahrzeug eine sehr gute Anlage noch vor dem Umzug 2005 installieren lassen. Deren Lautsprecher sind von aussen nicht sichtbar. Sie waren damals das Beste, was man für die originalen Einbauplätze meines Wagens bekommen konnte. Bei heruntergedrückter Mittelarmlehne hinten kommen die Bässe dann aus dem Kofferraum, in dem ein Subwoofer arbeitet.
    So kann ich mit einem auch bei grösseren Lautstärken angenehmen und für Autoverhältnisse auch ziemlich aufgelösten Klangbild während der Fahrt hören.
    Autofahren in unserer ländlichen Region Norwegens ist bei weitem nicht so stressig wie eine Autofahrt etwa durch die Innenstadt Frankfurt am Mains.
    Wenn ich also kurz nach der Abfahrt merke, dass ich keine Musik dabei habe, dann kehre ich meistens wieder um, weil ich mich schon derart an diese sinnvolle Nutzung der Fahrzeiten gewöhnt habe. Gegenüber einer Buss- oder Bahnfahrt mit einem Kopfhörer auf dem Kopf hat diese Art des "Reisehörens" ja den Vorteil, dass ich, wenn mir an passender Stelle danach ist, mich als zwanglos fahrender Brahmsdirigent betätigen kann, ohne auf andere Menschen allzu merkwürdig zu wirken.. :D
    Mit zunehmenden Alter haben diese Dinge auch deutlich abgenommen, aber manchmal....


    Früher fand es meine Mutter ja immer peinlich, wenn sie ihren Sohn zufällig über eine stark belebte Kreuzung in Deutschland fahren sah, dazu den 2. Satz der 9. von Beethoven energisch - und ja eigentlich nicht direkt notwendig- dirigierend..... :D
    Wenn dann irgendeine Verkehrssituation meine volle Konzentration erforderte, konnte ich ob der Störung meines Musikerlebnisses auf andere Verkehrsteilnehmer etwas böse werden.. :D
    Aber da bin ich ja auch schon ruhiger geworden.


    Fahre ich mit fremden Menschen im Auto, schweigt die Musik jedoch immer.
    Sie würden nicht verstehen, dass ich in Situationen, bei denen gute Musik läuft und gleichzeitig hemmungslos drauflosgequasselt wird, extrem mit meiner Beherrschung zu kämpfen habe.Wenn dann noch einer in Spannungspausen redet oder hineinniest, dann....ja dann.... :cursing:
    Meine Schwägerinnen etwa, die können, wenn sie mit meiner Frau zusammen sind, keine 2 Sekunden Stille ertragen,...weswegen ich es mir nicht antue, auch noch Klassik aufzulegen, wenn die im Auto sind :wacko:


    Zum Glück ist es mir in den letzten Jahren gelungen, solche gemeinsamen Fahrten nahezu völlig zu vermeiden.


    Meine Frau und die Kinder kennen es ja nicht anders und halten sich dran:
    Wenn der Alte seine Klassik hört, ist Funkstille angesagt, auch im Auto, sonst kann es ungemütlich werden....


    Vor dem Aussteigen (z.B. vor Supermärkten etc.) wird meistens die Arie, das Allegro ma non troppo, oder was auch immer noch schnell fertiggehört - so viel Zeit muss sein.


    Eigentlich dürfte ich nicht bei "was hört Ihre gerade jetzt" posten, weil ich nie etwas höre und gleichzeitig dazu schreibe. Das gleichzeitige Schreiben zwänge mich zum Weghören, was ich ja nicht will. Die korrekte Antwort auf "Was hört Ihr gerade jetzt" hiesse bei mir also: Nichts.


    Natürlich höre ich auch in ruhigen Stunden über meine Anlage im Haus, entweder über Lautsprecher oder über den neuen Sennheiser-Kopfhörer.
    Gerne nehme ich mir dann auch die Partitur hinzu, wenn ich sie denn jeweils besitze. Im Durchschnitt komme ich dazu in ruhigen Zeiten ca. einmal am Tag, vielleicht eine Stunde lang, manchmal auch länger. In Phasen mit eigenen musikalischen Projekten mit viel Üben und Proben, kann diese Zeit aber auch schon einmal eine Woche lang ausfallen.
    Meistens sind das zu Hause einsame Hörsitzungen, hin und wieder findet meine Frau auch Zeit, mit mir zusammen Musik zu hören.


    Ab und zu besucht mich auch ein kirchenmusikalischer Freund, der auch Kantor, Dirigent, Improvisator und Komponist ist. Dann werden die Hörsessions oft zu Musikfesten, bei denen wir beide nicht nur sehr viel Spass haben, sondern dabei auch noch eine Menge lernen.
    Wir hören aber manchmal auch beruflich zusammen, nämlich dann, wenn bestimmte Grossprojekte, wie z.B. ein Mendelssohn-Oratorium oder eine Bachkante anstehen. In der Vorarbeitsphase hören wir uns dazu auch durchaus verschiedene Aufnahmen an, später dann nicht mehr.
    Bei solchen Gelegenheiten ist die aufgeschlagene Partitur immer Pflicht, und die Interpretationsvergleiche sind dann schon mehr Arbeit als Freizeitvergnügen.
    Ich habe übrigens schon so manchen durchaus begabten und tüchtigen Musiker kennengelernt( jetzt nicht der o.g. Freund), der privat kaum Musik hört und über dessen kleine und wenig ausgesuchte CD-Sammlung die meisten hier wohl nur mitleidig lächeln würden. Einerseits kann ich das verstehen ( wenn man den ganzen Tag Musik um die Ohren hatte, geniesst man auch einmal die Stille oder TV, etc.), andererseits auch wieder nicht, weil der berufliche Input durch die Spitzenaufnahmen, seien sie nun alt oder neu, aus meiner Sicht überaus wertvoll ist.
    Aber das ist ein anderes Thema.


    Die bei alle diesen Gelegenheiten sich ergebenden Höreindrücke behalte ich nicht immer nur für mich, sondern teile sie auch, wenn es die begrenzte Zeit erlaubt, mit anderen an dieser Musik interessierten Menschen - hier im Tamino-Klassikforum, wo denn auch sonst.


    :hello:


    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Wochentags starte ich nach Abschalten des Weckers den CD-Player mit einem mir noch kaum oder gar nicht bekannten Inhalt und lege mich wieder ins Bett. Dabei soll mich die Musik am schlafen hindern und ich mich an die unbekannte Musik gewöhnen. Ob das Frühstück auch noch akustisch untermalt wird, hängt davon ab, wie sehr ich der gerade aufgelegten Musik meine Aufmerksamkeit schenken will oder wie sehr sie nervt, wenn man gerade nicht so gut aufpasst, oder vom Grade meiner Ausgeschlafenheit.


    Im Büro gibt's nur die jpc-Beispiele beim CD-Kaufen.
    :whistling:


    Abends wird dann nochmals gelauscht, im Schnitt vielleicht eine halbe bis 3/4 Stunde (also so lange wie morgens). Dabei tue ich zwar nichts anderes, aber leider tut mein Kopf mitunter was anderes ...
    :S


    Die Wochenenden sind weniger reglementiert, Tage ganz ohne Musik sind selten und mehr als 2 Stunden an einem Tag (leider) auch.


    Meistens höre ich liegend. Die Füße zeigen zum Fenster.

  • Wenn der Alte seine Klassik hört, ist Funkstille angesagt, auch im Auto, sonst kann es ungemütlich werden....


    Wie hast Du das denn geschafft????? Ich erlebe leider öfter Szenen wie diese vor einigen Wochen: Tschaikowskys "1812" biegt auf die Zielgerade ein - meine Freundin betritt das Wohnzimmer, ignoriert völlig meinen extatischen Ausdruck in Mimik und Gestik, fragt: "Was ist das denn?" (Betonung auf dem 'das'). Ich antworte (schon erbittert über die Störung) mürrisch: "Tschaikowsky". Sie (sehr trocken): "Der fällt öfter unangenehm auf." Sagt's und entschwindet. Mein zaristischer Siegesrausch ist natürlich dahin... ;(


    Mein heimlicher Wunsch manchmal: Ein Haus - ein Anlage - und: EINSAMKEIT :D


    Grüße,


    Garaguly

  • Hallo, Garaguly!


    Da habe ich es etwas besser. Meine Frau liebt auch (teilweise) meine Musik und meine kleine Tochter (wird bald fünf) hört auch zu und sagt mir schon, was ihr gefällt oder nicht. Sollte meine jeweilige Musik im Wohnzimmer nicht erwünscht sein, ziehe ich mich in einen anderen Raum zurück, wo ich auch Anlagen stehen habe und höre dort weiter.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Hallo, Garaguly!


    Da habe ich es etwas besser. Meine Frau liebt auch (teilweise) meine Musik und meine kleine Tochter (wird bald fünf) hört auch zu und sagt mir schon, was ihr gefällt oder nicht. Sollte meine jeweilige Musik im Wohnzimmer nicht erwünscht sein, ziehe ich mich in einen anderen Raum zurück, wo ich auch Anlagen stehen habe und höre dort weiter.


    Eine zweite Anlage habe ich schon längst --- doch es nützt nichts. Und wo Du Dein Kind ansprichst - in ein paar Monaten sind wir hier auch zu dritt, ich überlege schon seit längerem krampfhaft, wie ich mein Kind einmal dahin bringen könnte, bereits mit 5 Interesse an Schostakowitschs Sinfonik zu zeigen
    (diesen ganzen Klassik-für-Kinder-Schrott würd ich gern umgehen :D) --- ich glaube, das wird ein laaaanger und haarter Weg 8|


    Grüße,


    Garaguly

  • Früher fand es meine Mutter ja immer peinlich, wenn sie ihren Sohn zufällig über eine stark belebte Kreuzung in Deutschland fahren sah, dazu den 2. Satz der 9. von Beethoven energisch - und ja eigentlich nicht direkt notwendig- dirigierend..... :D


    Ich weiß nicht.... so manchmal kam es mir schon so vor, dass diese oder jene Stelle durch mein zusätzliches Dirigat doch noch etwas präzisier oder ausdrucksstarker gelang...... :D :D


    Bei mir läuft viel Pop Musik nebenbei, bei klassischer Musik kommt es darauf an: es gibt meiner Meinung nach schon Musik die auch für ein Nebenbeihören komponiert worden ist. Tafelmusiken oder ähnliche Stücke.


    Dann höre ich viel beim langen joggen, da auch große und schwere Werke. Auch mal im Auto.
    Dieses vergleichende Hören mancher Forumsteilnehmer gelingt mir aber wirklich selten. Man ist halt zu selten allein.... aber allein sein ist irgendwo auch traurig. ?(


    Vielleicht wenn ich nicht mehr arbeite, dann kommt das große vergleichende und tief durchdringende analytische hören :no: :yes:


    Bis dahin greife ich auf die Analysen der Foumsteilnehmer zurück. danke :thumbup:


    :hello: Wenzeslaus

  • Hallo, Garaguly!


    Natürlich gefällt nicht alles, was ich höre. Da gibt es schon mal die Frage: Was ist denn das für Musik, wird dort ein Pferd begraben? Ich habe noch zwei große "Kinder", von denen meine ältere Tochter bei der Klassik geblieben ist und z. Bsp. Opern von Monteverdi hört und alte Musik auf Original-Instrumenten. Bei meinem Sohn ist allerdings die Klassik links und rechts am Ohr vorbeigegangen. Was ich damit sagen möchte: Die Weichen werden schon früh gestellt. Meiner kleinen Tochter habe ich bereits mit drei Jahren "Peter und der Wolf" und "Hänsel und Gretel" vorgespielt und nun Operetten, das hört sie alles immer wieder gerne. Ihr Wunsch ist es jetzt, bald ein Instrument zu spielen.


    Die beste Zeit für mich ist aber die, wenn ich mich abends in mein Studio zurückziehen kann um in der richtigen Theater-Lautstärke meine Lieblinge zu hören.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Bei mir liegt der Schwerpunkt ebenfalls am Wochenende, vor allem Samstags. Zum Frühstück gibt es in der Regel Vokal-Recitals, Gigli, Björling, Frick, Merrill, Domingo usw. usw., aber auch Gemischtes (z. B. die Serie "The Record of Singing"). Das höre ich nicht voll bewusst, das läuft eher im Hintergrund ... wobei, wenn mich eine Arie interessiert, dann höre ich aufmerksam zu. - Oder Mozart-Serenaden, Haydn-Sinfonien, ... so was halt. Auch Geistliches.


    Da ich Samstags mittags joggen gehe und der Abstand zwischen Frühstück und Joggen zwei bis drei Stunden betragen sollte, ist diese Zeit ganz wunderbar für zwei Aufzüge Wagner oder Rheingold oder Holländer (zumindest derzeit - irgendwann kommt wieder Verdi, da passt dann die ganze Oper). Nach dem Joggen kommt "Neues vom Klassikmarkt" auf SWR2, danach kommt dann der dritte Aufzug (über Videotext im Hintergrund die Bundesliga :thumbup: ). Das hat Implikationen für den ganzen Tagesablauf: Es funktioniert nur, wenn ich den Wochenendeinkauf im Supermarkt mit dem Brötchenholen verbinde. Das heißt: Früh aufstehen. - Musik hören will geplant sein.


    Opern höre eigentlich nur "mit voller Konzentration". Sonst hat das wenig Sinn. Dito Kammermusik (vor allem Streichquartette). Allerdings: Im Auto mache ich gerne Formanalysen: Was ist das erste Thema, was das zweite, wo fängt die Reprise an ... Das geht da ganz gut. Und um ein Werk, das ich konzentriert gehört hat, ins "Hörrepertoire" aufzunehmen (ich bin überzeugt, dass es so etwas gibt!), taugt das Hören im Auto auch ganz gut. Beim nächsten "konzentrierten Hören" profitiere ich davon, das Werk ein paar Mal halb nebenbei beim Autofahren gehört zu haben.


    Meine Celi- und Furtwängler-CDs (und seit einiger Zeit auch Kna) nehme ich eigentlich nur heraus, wenn ich mich voll darauf konzentrieren will und weiß, dass ich während der nun kommenden Bruckner-, Schubert-, Brahms-Sinfonie nicht gestört werde.


    Sonntags spiele ich morgens Orgel (entweder früh 9:30 Uhr oder spät 11:00 Uhr), da muss ich meinen "langen langsamen Lauf" zum Anheizen der Fettverbrennung und fürs Training der Ausdauer (2-3 Stunden je nach Situation im Jahresplan) recht genau darauf abstimmen. In durchgeschwitzten Laufsachen möchte ich ja auch nicht auf der Empore erscheinen. Also, der Sonntag vormittag ist fürs Hören schwierig, dann Mittagessen, Mittagsschläfchen, ...


    Beim Laufen habe ich früher oft Musik via MP3 gehört, Klassik querbeet und auch Jazz. Momentan laufe ich eher im Stillen, aber das kann ja wieder kommen.


    Auf der Arbeit geht eigentlich nix. Habe mal MP3 bei Routinetätigkeiten versucht, das ist nicht das Wahre. Im nächsten Leben werde ich Schrankenwärter oder so, da könnte das gerade noch klappen.

  • Zitat von »Glockenton«
    Wenn der Alte seine Klassik hört, ist Funkstille angesagt, auch im Auto, sonst kann es ungemütlich werden....


    Wie hast Du das denn geschafft?????

    Meine Kinder sind von klein auf so aufgewachsen....sie kennen es einfach nicht anders. Wenn im Haus intensiv gehört oder geprobt wird, dann respektieren sie das auch, wofür ich ihnen dankbar bin.

    Momentan laufe ich eher im Stillen, aber das kann ja wieder kommen.

    :no: ...im Sinne einer gewissen, hier zu erwartenden Ernsthaftigkeit und der eigenen Gesundheit dann besser nicht während "die kalten Winde blasen".
    Nun gut, Du könntest dann hinterher anführen: " die Füsse frugen nicht nach Rast" :pfeif: ....aber trotzdem....das geht doch so nicht ..... ;)



    :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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  • Als Pensionär (seit 2 Jahren) habe ich genug Zeit, Musik zu hören, Aquarelle zu malen, guten Wein zu trinken, viel zu lesen und mich hier im forum zu beteiligen. Seit 3 Monaten einen neuen iMac 27 Zoll und leider erst heute Abend festgestellt, dass mein Sennheiser HD 600 2 Klinkenstecker hat, wenn man den großen abzieht, kann man den kleinen in den mac stecken. Der Sennheiser HD 600 ist zwar nicht mehr ganz neu, klingt aber hervorragend. Ich höre gerade Dvoraks Neunte und Schumanns Vierte mit den Wiener Philharmonikern unter Böhm. Was soll ich sagen, ich habe künftig viel zu hören und den Nachbarn wird's gefallen ! Einen neuen externen Brenner von LaCie gibt es auch und per FireWire funktioniert Lightscribe (Bedrucken der Rückseite mit Laser in grau oder schwatz-weiß) problemlos.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich höre nie "nur" Musik. Ich höre viel Musik über meinen MP3-Player, wenn ich unterwegs zur Arbeit bin oder sonst unterwegs (ich fahre eine Stunde hin und eine Stunde zurück zur Arbeit). Da ich nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre, kann ich in Ruhe Musik hören.Wenn ich am Rechner bin, höre ich nebenher Musik, genauso bei der Hausarbeit. Ich höre immer das, worauf ich gerade Lust habe - Klassik oder auch andere Lieder, die ich mag, gerne auch mal Hörbücher. Aber mich "nur" zurücklehnen und Musik hören, das klappt noch nicht. Vlt. funktioniert das, wenn ich älter bin, aber momentan fehlt mir dafür einfach das Sitzfleisch. Ich kann auch nur sehr schwer "nur" fernsehen, meist muss ich dabei umherschwirren und andere Dinge erledigen.

  • Im Durchschnitt höre ich Musik etwa 1,5 Stunden am Tag, allerdings mit großen Schwankungen - in den letzten Tagen habe ich ein ganz tolles Buch zwischen die Finger gekriegt (Shantaram, 900 Seiten, tatsächlich eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe), da war gar keine Zeit für Musik, heute höre ich dafür schon seit mehr als 2 Stunden. An manchen Tagen, wenn ich platt von der Arbeit nach Hause komme, können es auch schon mal mehr als 3 Stunden werden.


    Im Auto gibt es nur Nachrichten und Verkehrsfunk, ggf. übe ich dort mal selbst zu singende Stücke vor Chorauftritten, ansonsten sehe ich mir beim Fahren lieber die Landschaft an. Dito beim Wandern etc., Knopflautsprecher in den Ohren würden mich nur nerven. Ich bin also kein I-pod - Kunde und werde es wohl auch nicht werden, obwohl man das am Tag von Steve Jobs Tod wohl nur sehr leise sagen sollte.


    Wenn ich denn höre, ist meist die Musik zumindest die zweite Hauptbeschäftigung, d.h., auch beim Surfen, arbeiten am PC, lesen von Fachliteratur etc. ist die Musik wichtig und nicht nur Hintergrundsgeräusch. Deshalb steht in meinem Arbeitszimmer-Refugium auch eine gar nicht sooo schlechte Anlage.

  • Zu mir:
    Ich bemühe mich zu Hause Klassik konzentriert zu hören ohne anderweitige Beschäftigung. Ich bin ein Mensch, der nur eine Sache auf einmal richtig machen kann. Meistens höre ich meine Musik am frühen Vormittag und Abends an. Ich sitze dabei gemütlich in meinem Sessel. Ich habe dabei zu dieser Jahreszeit meistens eine Kerze an oder zumindest das Licht abgedimmt. Manchmal verfolge ich das gehörte Musikstück auch im Konzertführer oder anhand der Beschreibung des CD-Booklets.In der Regel höre ich ein Musikstück komplett vom Anfang bis zu Ende durch. Gerne höre ich noch die Radiosender aus den Bereichen Kultur, News und Indie/Weltmusik.

    Nichts wäre für mich langweiliger als immer nur ein einziges Radioprogramm zu hören.


    Das sind noch meine Radiosender, die ich gerne anhöre:

    -BR Klassik
    -Deutschlandfunk
    -Deutschlandfunk Kultur
    -Bayern2
    -NPR News (US)
    -1010 Wins (US NY)
    -CBS Radio (US NY)
    -PBS 106.7FM Melbourne (AUS)
    -BBC World Service
    -VRT Studio Brüssel
    -Smooth (UK)
    -BBC 2
    -BBC 3

    -BBC 4
    -WWOZ Jazz (US New Orleans)
    -KQED-FM News (US LA)
    -WNYC-FM News (US NY)
    -WQXR-FM (Klassik Sender NY
    -WEHH
    -CBC Radio One Toronto
    -CBC Radio One Vancouver

    -WQXR-FM (Klassik Sender NY

    -CBC Music
    -Classical FM (Toronto)
    -Jazz.FM91 (Toronto)
    -ABC Classic FM (Sydney
    -ABC Radio Sydney (Local und Internationale News
    -France Internationale( Kultur und Talk
    -FIP Paris ( Französische und Elektronische Musik
    -Frane Musique Classique Plus
    -Jazz Radio (Lyon)

    2bacr 100.9fm /Weltmusik (Bankstown Australien

    101.7 WSFM /Hit Klassiker (Sydney
    Jazz Radio 24 / Frankreich
    90.0 WBUR-FM Eine NPR Station aus Boston
    88.5 WAMU Eine NPR Station aus Washington

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • Danke für die Liste, Klassikfan1! Vielleicht wäre KDFC noch eine gute Ergänzung. Deine Sender schaue ich mir noch an.


    (PS: K... = Westküste; W... = Ostküste)

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

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