Hallo zusammen,
beim Durchstöbern der Themen "Was hört Ihr gerade jetzt..." (Klassik und Jazz) habe ich fast den Eindruck, dass einige Mitglieder Musik geradezu "24/7" hören, also ununterbrochen. Musik als Schall gewordener Sauerstoff, sozusagen...
Da kommt einiges zusammen und mich interessiert,
ob Ihr Musik immer aufmerksam hört und dann nichts tut außer hören.
ob Ihr Musik oft/ gelegentlich einfach laufen lasst und trotzdem genießen könnt.
ob Ihr dabei lest? Zeitung? Zeitschriften (Gramophone vielleicht)? Ein Buch?
Sitzt Ihr am Rechner?
"Klassik zum Putzen" wurde bei Tamino auch schon erwähnt, es gibt also viele Möglichkeiten.
Ich selbst höre meist am Wochenende ausgiebig Musik (gerade beginnt im Player Mendelssohns Fünfte, WP, CvD), wochentags steht mir nicht so oft der Sinn danach, abends Musik zu hören. Wobei ich gerade darüber nachdenke, meinen Fernseher abzuschaffen (vorübergehend?), was das Musikhören sicherlich wieder attraktiver macht. Mal sehen, bzw. hören...
Nun sitze ich offensichtlich am Rechner und schreibe diese Zeilen - Felix muss sich also mit einer Zweit-, wenn nicht Nebenrolle begnügen. Außerdem begleitet mich Musik samstags und sonntags durch die Zeitung, durch Zeitschriften und beim Surfen im Netz. Meistens Klassik, immer wieder gerne auch Jazz, oft auch aus dem Radio.
Dabei passiert es, dass Musik reiner Hintergrund ist und - ich weiß nicht, ob man das nachvollziehen kann - der Wohnung eine weitere Dimension verleiht; mehr als nur Wände, Möbel und man selbst beim Lesen, sondern 'mehr', eben durch die Musik, vor allem dann, wenn die Musik die Stimmung trifft.
Teils bin ich absorbiert vom Lesen und Musikhören und regelrecht in einem Flow, und das macht Spaß. Teils gibt es Stellen, die ich trotz meiner dem Lesen gewidmeten Aufmerksamkeit bewusst höre, "Gänsehautstellen", oder solche, die auch nebenbei meine Aufmerksamkeit erzwingen, ohne dass ich damit rechnen würde. So hatte ich gleichsam schwebende Momente in Sawallischs Beethovenzyklus aus Amsterdam entdeckt.
Dann gibt es natürlich das dedizierte Musikhören, teils über Kopfhörer, ggf. sogar mit Partitur. Dabei kann ich dann nicht mal mehr das Booklet lesen (Ende erster Satz der Fünften. Die Wiener sind eine Pracht, und die Pauken auch super!).
Und als besondere Form empfinde ich das Musikhören im Auto, mit einer brauchbaren Audioanlage ausgestattet und unter fleißiger Nutzung eines iPods (mit dem ich vorher nicht so viel gemacht hatte), der ans Autoradio angeschlossen ist, oder mit CDs, die ich mitnehme. Man ist alleine, hat seinen rollenden Musikraum und kann herrlich mitsingen, trommeln, dirigieren... Und so gerate ich auch im Auto aus dem Häuschen, wenn die Sopranistin "Die Nacht ist vergangen" in Mendelssohns "Lobgesang" anstimmt und mit dem großen Orchester-Fortissimo der Chor einsetzt.
Also, mit Lesestoff und Musik komme ich hervorragend durch den Samstag und Sonntag. Seltsamerweise neige ich abends eher zum Fernsehen. Oder zum Lesen im Bett, wobei dann gelegentlich noch das Radio läuft, wenn es nicht nervt.
Was macht Ihr am Abend, wenn Ihr nicht unterwegs/ verabredet seid? Hört Ihr auch abends Musik? Schaut Ihr fern? Bis in die Nacht? Jazz ab 22:00 Uhr?
Fragen über Fragen - ich hoffe, dass ich keinen anderen Thread mit diesem Thema übersehen habe und bin gespannt, was sich unter "deutsch(sprachig)en Dächern" so tut.
(und jetzt die Flöte mit dem wunderbaren Choraleinsatz - Felix ist großartig!!! Und über den Lobgesang brauchen wir auch noch einen Thread...)
Beste Grüße
Accuphan